Anjali Banerjee - Die Bücherflüsterin

  • Klappentext
    Das geheime Leben der Bücher und die verborgene Sprache der Träume


    Nach ihrer Scheidung kehrt die junge Inderin Jasmine Mistry nur widerwillig nach Shelter Island zurück, um den kleinen Buchladen ihrer Tante zu führen. Doch bald scheint die Magie des Ortes – manche sagen, dort würden die Geister verstorbener Autoren umgehen – auf Jasmine überzuspringen. Sie ist in der Lage, für jeden das Buch zu finden, das sein Herz begehrt und tröstet. Und selbst Jasmines gebrochenes Herz könnte heilen – dank ihrer besonderen Gabe und eines mysteriösen Mannes, der tagaus, tagein die Buchhandlung betritt und ihre verborgensten Geheimnisse kennt …



    Meine Meinung
    Man steigt sofort in die Geschichte ein und kann sich in Jasmine hineinversetzen. Ihre Probleme sind keine Seltenheit und auch ihre Reaktionen sind völlig normal, was ich sehr gut finde. So hat man nicht das Gefühl, einer Superfrau gegenüber zu stehen.



    Der Spannungsbogen ist ab dem Buchladen vorhanden, bleibt konstant und steigert sich kurz vor dem Schluss, um wieder etwas abzusacken und die Geschichte enden zu lassen.
    Manche Szenen fand ich etwas übertrieben und manches ging mir auch zuschnell. Zum Beispiel, wie Connor sie sofort fragt, ob sie ein Date mit ihm haben will. Am Ende dachte ich, dass ich etwas mehr Verständnis für ihn hätte, was aber nicht der Fall war.



    Der Schreibstil ist ziemlich flüssig und gut zu verstehen. Dadurch, dass der Text so locker geschrieben ist, kann man sich prima hineinversetzen und mitfühlen und erleben, das steigert den Lesespaß enorm.
    Das einzige, was ich auszusetzen hatte an dem Schreibstil, dass einige indische Wörter nicht erklärt wurden. Diese wurden zwar zur Erkenntlichkeit in kursiv geschrieben, mehr aber auch nicht. Manche Wörter wurden geklärt, keine Frage, aber viele auch wieder nicht.


    Die Dialoge sind wirklich schön geschrieben, manchmal zwar unglaubwürdig, weil manche Charaktere einfach zu naiv oder zu glaubwürdig sind. Es passieren die seltsamsten Dinge, aber keiner außer Jasmine hackt nach. Schön und gut, wenn man an vieles glaubt, aber irgendwann wurde es etwas nervig. Ansonsten hat man in den Dialogen die Emotionen gespürt und auch die Gedanken des Charakters gekannt.



    Der Charakteraufbau ist wirklich gut gelungen, dies kann man vorallem bei Jasmine bemerken. Jasmine ist zu Anfang eine unnahbare, misstrauische und wenig humorvolle Person, die mir überhaupt nicht sympathisch war. Dies änderte sich jedoch, sie ist reifer geworden, selbständiger und vorallem menschlicher. Sie konnte mit Fehlern umgehen und diese zu etwas Gutem wandeln. Am Ende hatte ich soetwas wie Respekt für sie übrig und habe mit ihr gelitten und mich für sie gefreut.
    Connor dagegen mochte ich überhaupt nicht, er war einfach ein Macho, viel zu aufdringlich und überhaupt nicht anziehend. Er kam mir so vor, als ob er wüsste, dass seine Anziehungskraft ziemlich groß ist und kaum einer sich derer entziehen kann. Es gab einige Szenen mit ihm, wo ich ihn etwas niedlich fand, ansonsten war ich immer froh, wenn er verschwunden war.
    Anzusprechen wäre noch Ruma, Jasmines Tante. Sie ist eine willensstarke und weise Person, die an Übernatürliches glaubt und auch dieses überzeugend vertritt.Bei ihr ist es auch ziemlich glaubhaft, aber bei den anderen Charakteren, z.B. Tony ist es überhaupt nicht so. Da wirkt es nur aufgesetzt und kindisch. Zurück zu Ruma, sie ist ziemlich selbstbewusst und tut nur das, was ihr gefällt, was ich bewundernswert finde. Diesen Charakter mochte ich von Anfang an.
    Die anderen Charaktere haben auch eine leichte Wandlung durchgemacht, was mir wirklich gut gefallen hat.



    Die Idee finde ich im im prinzip gut, nur wie schonmal gesagt, ging es mir an einigen Stellen viel zu schnell und die Ursprungsidee, wie alles dazu gekommen ist, fand ich etwas lächerlich.
    Dennoch wurde der Rest ganz gut umgesetzt und hat mir einige schöne Stunden beschert, wo ich über einiges schmunzeln musste.



    Cover
    Das Cover zeigt eine Frau(ohne obere Hälfte des Gesichtes) in einem türkisen Kleid mit einer Blume in der Hand. Bei der Frau handelt es sich wahrscheinlich um Jasmine.
    Das Cover ist meiner Meinung nach unspektakulär, aber dennoch schön. Es ist nicht mit Details überladen, was auch nicht gepasst hätte. Es zeigt fröhliche Farben, was auch gut passt.



    Fazit
    Insgesamt eine wirklich schöne Geschichte, die mir einige unterhaltsame Stunden bescherrt hat. Dennoch muss ich leider sagen, dass einige Fehler den Lesespaß eingeschränkt haben.
    Ich empfehle dieses Buch jedem der auf Indien, Bücher und Liebesgeschichten und Gespenster(liebe) steht.

  • Hallo, CharlySunrise!


    Danke für deine Rezension. Vor ein paar Tagen hatte ich mir diesen Roman auch gekauft, ohne recht zu wissen, was mich erwartet. Positiv überrascht bin ich, dass es sich um eine Geistergeschichte handelt, das wusste ich nicht.


    Mal sehen, wann ich dazu komme, den Roman zu lesen.


    Viele Grüße
    Bichfresser

  • Hallo CharlySunrise,


    dankeschön für diese alles umfassende Rezension. Toll. :thumleft:


    Das Buch interessiert mich sehr, weil es u. a. um Bücher und um Übernatürliches geht, ABER, ich muss die Hauptcharaktere mögen, mit ihnen warm werden und du kommst mit Connor ja nicht klar, magst ihn nicht. Könnte das Geschmackssache sein oder ist sein Charakter wirklich so unmöglich dargestellt?


    Wäre toll, wenn du mir antworten könntest, oder wenn andere, die das Buch auch gelesen haben, mir dazu etwas sagen könnten.


    Liebe Grüße, Tanni :winken:

    Liebe Grüße von Tanni

    "Nur noch ein einziges Kapitel" (Tanni um 2 Uhr nachts)


  • Ich glaube es ist auch Geschmackssache mit Connor, da wohlmöglich ihn viele als romantisch und lebensfroh bezeichnen könnten!
    Ich würde an deiner Stelle das Buch einfach mal lesen, da es wirklich unterhaltsam ist :).


    Und vielen Dank♥

  • Ich glaube es ist auch Geschmackssache mit Connor, da wohlmöglich ihn viele als romantisch und lebensfroh bezeichnen könnten!
    Ich würde an deiner Stelle das Buch einfach mal lesen, da es wirklich unterhaltsam ist :).


    Und vielen Dank♥


    Das ist doch mal eine Aussage, dankeschön. Jetzt werde ich es mit Sicherheit lesen, denn einen romantischen und/oder lebensfrohen Charakter mag ich schon als Mann. Prima. Bin schon sehr gespannt und werde berichten, wie ich es finde.


    Liebe Grüße, Tanni

    Liebe Grüße von Tanni

    "Nur noch ein einziges Kapitel" (Tanni um 2 Uhr nachts)


  • Ich habe das Buch beim stöbern in der Buchhandlung entdeckt . Der Titel " Die Buchflüsterin " zog mich magisch an . Wie ist das so mit Geistern verstorbener Autoren reden zu können :wink: Wie findet man für jemanden immer das richtige Buch ?


    Jetzt bin ich fertig mit lesen , aber so richtig konnte mich das Buch leider nicht überzeugen . Ich kann nicht mal sagen , was mich genau störte : Jasmine die anfangs , nur widerwillig den Buchladen ihrer Tante vorübergehend übernimmt . Ihre erste Begegnung mit Connor . Ich weis es einfach nicht .


    Auf der einen Seite habe ich darauf gewartet das , das Buch besser wird , aud der anderen Seite wollte ich das Buch schon unter abgebrochen legen . Es ist mir in letzter Zeit selten passiert , das ich so gar nicht meine Gedanke und Gefühle ausdrücken konnte . Vielleicht sollte ich mir das Buch später noch einmal vornehmen


    heute würde ich leider nur :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: vergeben wollen

    Sobald wir lernen, uns selbst zu vertrauen, fangen wir an zu leben. ( Johann Wolfgang Goethe )


    Jede Begegnung , die unsere Seele berührt hinterlässt eine Spur die nie ganz verweht. ( Lore-Lillian Boden )

  • Ich habe das Buch zum Geburtstag geschenkt bekommen und gleich nachdem ich mit meiner aktuellen Lektüre fertig war zu lesen begonnen.
    Ich fand es gut, ich habe es in einem Durch gelesen. Ich fand die Buchhandlung, die Idee mit den passenden Büchern für jeden und mit den Geistern toll und ich mochte auch die Protagonistin Jasmine und die Nebencharaktere. Einzig Connor wurde mir nicht wirklich symphatisch. Auch wenn ich es am Ende dann verständlich fand, dass er so schnell mit ihr bekannt wurde, sie einlud, etc, fand ich ihn nicht wirklich symphatisch und mochte seine Art gar nicht. Ging ja anscheinend vielen hier so. :)
    Da dies allerdings der einzige Kritikpunkt an diesem Buch ist und man diesen Connor ja getrost ignorieren kann ;), kann ich dieses Buch ansonsten nur loben.

  • Argh :-?


    Ich hatte mich so auf das Buch gefreut...


    Fange gestern an zu lesen und stelle fest, dass es in der Ich-Perspektive geschrieben ist - hätte ich das mal vorher gewusst. #-o Wäre schön gewesen, wenn dieser wichtige Hinweis noch in der Rezi gekommen wäre. Habe es nach nur 14 Seiten abgebrochen. Ich finde gar nicht rein. Jasmine kommt mir unsympathisch und unnahbar herüber und der Schreibstil ist auch nicht meiner. Mensch, hätte ich das mal vorher gewusst, ich hasse Bücher in dieser Perspektive. :roll:


    Ich weiß nicht, ob ich dem Buch ein ander Mal noch eine Chance gebe, mal sehen. Den Rezensionen nach zur urteilen ändert sich ja Jasmine noch ein wenig. Ich muss mal sehen, aber vorerst liegt es ad acta. Mich muss ein Buch auf der ersten Seite packen, sonst wird das meist nichts...

    Liebe Grüße von Tanni

    "Nur noch ein einziges Kapitel" (Tanni um 2 Uhr nachts)


  • Meine Meinung:
    Warum meinen eigentlich viele Autoren, auf den Zug des paranormalen und übersinnlichen aufspringen zu müssen? Nicht das ich was gegen paranormale Liebesromane etwas habe - ganz im Gegenteil. Ich liebe Romane, in denen Vampire und Gestaltwandler eine Rolle spielen. Aber wenn ich solche ein Buch lesen möchte greife ich ganz bewusst dazu. Bei dem Roman „Die Bücherflüsterin“ von Anjeli Banerjee hatte ich eigentlich mit einer schönen Geschichte rund um einen Buchladen gerechnet, um eine Frau die sich bei einer für sie ungewohnten Tätigkeit und in einem für sie ungewohnten Umfeld wiederfindet. Zumal Jasmine ein interessanter Charakter zu sein scheint - frisch getrennt von ihrem Partner und dabei sich von einer Trennung zu erholen fahrt sie in ihre Heimatstadt um dort ihre Tante während deren Abwesenheit im Buchladen zu vertreten. Während Jasmine und ihre Tante Ruma sehr interessante und glaubhafte Charaktere sind, haben mich Tony und Connor, zwei weitere Charaktere aus dem Buch, sehr schnell genervt. Ihre ganze Art und die Darstellung der beiden - Tony sehr unglaubhaft und Connor einfach nur unsympathisch weil zu sehr von sich überzeugt. Der Beginn des Buches hatte mir noch recht gut gefallen, doch je weiter die Geschichte ging desto unglaubwürdiger wurde sie auf Grund der übersinnlichen Einflüsse. Das hat mir dann doch etwas den Spaß an der Geschichte verdorben. Schade, denn ich glaube die hätte potential gehabt. Aber das ist ja zum Glück Geschmackssache und wer sich an übersinnlichen Einflüssen in einer „normalen“ Geschichte nicht stört, hat bestimmt seinen Spaß.


    Meine Wertung: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • wer sich an übersinnlichen Einflüssen in einer „normalen“ Geschichte nicht stört, hat bestimmt seinen Spaß

    Ich mag ja "magische" Ereignisse in ansonsten realistischen Romanen sehr gerne, aber mir hat das Buch trotzdem nicht gefallen. :-?


    Nachdem Jasmine von ihrem Mann betrogen wurde und geschieden wurde, kehrt sie nach Shelter Island, einer kleinen Insel vor Seattle, zurück.
    Ganz freiwillig ist ihre Rückkehr nicht, ihre Tante braucht ihre Hilfe - sie muss sich in Indien um ihr Herz kümmern.
    Jasmine ist die Tochter indischer Einwanderer und ist beruflich als Anlageberaterin sehr erfolgreich. Den alten, verstaubten Buchladen ihrer Tante beäugt sie eher misstrauisch.
    Schnell hat sie das Gefühl, das sie verrückt wird. Die Bücher scheinen ein Eigenleben zu führen, sie hört Stimmen. Manchmal kommen Kunden in den Laden und ein Buch leuchtet. Nach einiger Zeit weiß sie, das der Kunde genau dieses Buch unbedingt braucht.
    Dann gibt es da noch Connor, der immer wie aus dem Nichts auftaucht und verschwindet.


    Die Bücherflüsterin klingt vom Inhalt her nach einem schönen, gemütlichen Buch. Aber obwohl ich das Buch leicht geschrieben fand, haben bei mir auch viele Punkte zu Kopfschütteln geführt.
    Vieles war mir zu schwarz-weiß gehalten. Das Leben in L.A. als Anlageberaterin? Schlecht. Das Leben auf einer kleinen Insel als Buchhändlerin? Gut. Handys, Notebooks, Internet? Schlecht. Mit der Hand Briefe schreiben? Gut.

    Zitat

    [...] in meiner überdimensionalen Handtasche. Eine zusammengerollte Ausgabe des Forbes Magazine, ein Black Berry und ein Netbook. Die Technologie zerrt schwer an meinem Schulterriemen. (Seite 7)

    Bestseller? Schlecht. Klassiker, eher unbekannte Bücher? Gut.
    Natürlich gehört auch ihr Ex in die Kategorie schlecht. Ein fieser Mistkerl. Seinen kurzen Auftritt auf der Insel fand ich einfach nur merkwürdig - zu dem Zeitpunkt hat man als Leserin schon längst kapiert, das der Mann ein Fiesling ist.


    Was mir aber gut gefallen hat, das ist der angenehm flüssige Schreibstil. Das Buch lässt sich ziemlich schnell und ohne großes Nachdenken "runterlesen". Ein ideales Buch, wenn man einfach nur mal abschalten und berieseln lassen will. Allerdings wird mir dadurch wohl auch der Inhalt nicht lange im Gedächtnis bleiben.
    Auch die Idee des Bücherflüsterns hat mir gut gefallen. Obwohl ich bezweifle, das es wirklich Menschen gibt, die nach der Lektüre von einem einzigen Kochbuch ihr Leben auf den Kopf stellen und einfach so ein Cafe eröffnen.^^
    Liebe spielt in dem Buch zwar eine Rolle, aber ich habe es nicht als einen Liebesroman empfunden. Eher als ein Buch über eine verbitterte Frau, die langsam nach einer missglückten Ehe wieder Freude am Leben findet.


    Fazit: Ein Buch, das in der Theorie wundervoll klang, nach einem Buch für kalte Tage unter den Bettdecke. Leider hat mir die Umsetzung nicht gefallen.
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Ich hatte mir zwar zu Beginn etwas mehr von dem Buch versprochen, ziehe aber dennoch ein positives Fazit. Ein lockerer Roman für nebenbei auf einer kleinen regnerischen Insel inmitten eines Buchladens :love: Ich mag es.

  • Es ist jetzt auch schon eine Weile her, dass ich dieses Buch gelesen habe, aber ich weiß noch, dass es mir SEHR gut gefallen hat. Ich habe dem Buch damals :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: gegeben, aber wahrscheinlich ist das Geschmackssache. Ich z.B. würde es jedem, der Bücher und insbesondere Buchläden, mag, intensivst ans Herz legen. :lol:

    :study: Eure Bücherfreundin :study:

    Zitat

    "Ein Bücherschatz ist wie ein geistiger Baum, der Bestand hat und seine köstlichen Früchte spendet von Jahr zu Jahr, von Geschlecht zu Geschlecht. " Th.Carole.