Casey Hill - Tabu

  • Tabu - Casey Hill



    Inhalt


    Reilly Steel ist eine in Amerika ausgebildete CSI-Expertin. Sie hat sich dort bereits einen sehr guten Ruf erworben. Doch nun kehrt sie, gemeinsam mit ihrem Vater, in dessen Heimatland Irland zurück. In Dublin wartet eine berufliche Herausforderung auf sie, denn sie soll mit ihrem Wissen die kriminaltechnische Abteilung ins einundzwanzigste Jahrhundert führen. Ihre Untersuchungsmethoden werden von einigen Ermittlern skeptisch betrachtet. Doch ihr Ansehen steigt, als sie mehrere ungeklärte Morde miteinander in Verbindung bringen kann. An den Tatorten entdeckt sie Hinweise auf Sigmund Freud und schnell stellt sich heraus, dass die Opfer vor ihrem Tod dazu gezwungen wurden ein Tabu zu brechen. Reilly ermittelt fieberhaft, doch der Täter scheint jeden Schritt genau geplant zu haben und schon bald gerät Reilly selbst ins Visier des skrupellosen Killers.



    Meine Meinung



    Der Thriller wird in der Erzählperspektive geschildert, wobei man vorwiegend die Hauptprotagonistin Reilly Steel beobachtet. Man verfolgt ihre Arbeitsweise und bekommt einen Eindruck davon, wie sie und ihre Ermittlungsmethoden von ihren neuen Dubliner Kollegen aufgenommen werden. Trotz ihrer herausragenden beruflichen Fähigkeiten wirkt die CSI-Spezialistin keinesfalls überheblich, sondern sympathisch und sehr bemüht ihr Wissen an die, in diesem Gebiet, unerfahreneren Kollegen weiterzugeben. In die Handlung eingeflochten sind kurze Rückblicke in Reillys Vergangenheit, diese deuten daraufhin, dass es in ihrer Jugend zu einschneidenden Ereignissen innerhalb ihrer Familie kam. Die eingestreuten Hinweise wecken das Interesse an Reillys Person und ihrem Hintergrund. Da es sich bei "Tabu" um den Auftaktband einer neuen Reihe um die sympathische Ermittlerin handelt, werden das Zusammenwachsen des Ermittlerteams, die handelnden Personen und ihre Hintergründe umfangreich vorgestellt.


    Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Man kann sich die agierenden Personen und die jeweiligen Handlungsorte gut vorstellen und dem Geschehen mühelos folgen. Die Jagd nach dem scheinbar wahllos zuschlagenden Killer ist durchaus spannend, obwohl die Ermittler zunächst keine Verdächtigen einkreisen können. Doch Reillys Arbeitsweise und die Anerkennung, die sie sich dadurch im Team erwirbt, und die Rückblicke in ihre Vergangenheit trösten darüber hinweg. Denn diese Schilderungen wecken das Interesse am weiteren Verlauf der Handlung. Leider lässt sich die Identität des Serienmörders dann doch relativ früh erahnen. Darunter leidet die aufgebaute Spannung, denn auf überraschende Wendungen wartet man leider vergeblich. Das Ende wirkt dann auch relativ vorhersehbar und konstruiert.


    Insgesamt gesehen habe ich mich gut unterhalten. Doch, meiner Meinung nach, ließ die aufgebaute Spannung zu schnell nach, als man die Identität des Killers erahnen konnte. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala bekommt das Buch deshalb nur drei von fünf Bewertungssternen. Da mir die Hauptprotagonistin Reilly Steel und ihr Team allerdings sehr sympathisch sind, werde ich die Reihe sicher weiterverfolgen.



    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Gleich im Prolog wird der Leser Zeuge einer ungewöhnlichen Situation. Reilly und Jessica sind zwei kleine Mädchen auf dem Heimweg und treffen dort, quasi im Vorübergehen, einen älteren Mann, welcher als Pädophiler verschrien ist. Beide Mädchen gehen anderes mit der vermeintlichen Gefahr um und die Situation verwandelt sich in etwas Absonderliches. Und dann ist es vorbei...das Autorenpaar schleudert den Leser direkt in die Gegenwart. Man war gerade dabei, als Reilly wieder einen ihrer Träume aus der Vergangenheit hatte.
    Reilly ist eine sehr gute forensische Ermittlerin, welche vom sonnigen Kalifornien ins verregnete Dublin gezogen ist. Dort wird sie nicht nur dringend von der kriminaltechnisch nicht ganz so versierten irischen Polizei gebraucht, sondern wollte auch wieder näher bei ihrem Vater sein, welcher schon vor einiger Zeit zu seinen irischen Wurzeln zurück gegangen war.

    Nun geschehen eigenartige Morde, welche nach einiger Puzzlearbeit zusammengehören könnten, oder aber auch nicht. Die neue Forensik-Abteilung (GFU) und die Polizei stehen vor Rätseln. Hinzu kommt noch der "Kultur-Clash". Denn die modernen Methoden Reilly`s stoßen an die altmodischen Denkweisen der irischen Polizisten. Die Ermittlungen gehen teilweise auseinander, nur um später dann zusammen gefügt zu werden.

    Die Figuren sind ganz klar gezeichnet und entsprechen auch mancherlei Klischees. Es gibt die toughe junge Frau, die stark im Beruf ist, aber im Privatleben läuft es nicht ganz so rund ; es gibt den "bösen Bullen", der sich mit Händen und Füßen gegen alles Neue und Moderne wehrt und am liebsten alles so weiter machen würde wie immer, und es gibt den "guten Bullen", welcher der neuen Amerikanerin und ihren Methoden zumindest eine Chance gibt.

    Das Buch ist so eine Art "Ermittler-Thriller", denn man ist die ganze Zeit bei den Ermittlungen dabei. Der Leser darf sowohl den polizeilichen Nachforschungen beiwohnen, wie er auch im Labor dabei ist. Gerade das hat mir sehr gut gefallen, denn es werden teilweise forensische Laborarbeiten gut und präzise erklärt.

    Die Morde an sich, besitzen ganz klar einen "Gruselfaktor"! Die Tatorte werden gut und genau beschrieben und vor allem, wenn sich das Muster herauskristallisiert, muss man als Leser doch ein paar Mal heftig schlucken!

    Ein absoluter "Ich -muss-weiter-lesen"-Faktor sind immer wieder diese kleinen Häppchen, die einem das Autorenpaar hinwirft. Man bekommt z.B. eine kleine Information und dann ist das Kapitel zu Ende und es geht erstmal mit etwas anderem weiter. Oder dieses typische, wenn ein Charakter voller Staunen etwas entdeckt, es dem Leser aber erst ein paar Zeilen weiter auch zugänglich gemacht wird. Ich wollte oft das Buch schütteln und lauf rufen "Nun sag es doch endlich!"

    Es sind einfach diese vielen kleinen Dinge, die dieses Buch zu einem wirklich gelungenem Thriller machen! Die Personen sind gut gezeichnet und nachvollziehbar. Als Irland-Fan kann ich auch nur sagen, dass viele Kleinigkeiten der Iren nett einfließen, ohne die Story zu unterbrechen. Die Morde sind schon etwas besonderes, gerade wegen ihres Hintergrundes! Es wurde keine "Effekthascherei" betrieben, sondern alles gut und klar dargestellt! Der Schreibstil und die Hinweise zwischendurch lassen einem keine Zeit zum Luft holen oder gar abschweifen. Vom Anfang bis zum Ende hat alles seine Bedeutung und schreitet rasant voran! Die Charaktere haben Geheimnisse, welche man als Leser natürlich auch herausfinden möchte und welches den Lesedrang nur noch erhöht!

    Dieser Thriller ist nicht nur brillant geschrieben, sondern auch tief psychologisch!

    Das war auch jeden Fall (bis jetzt) mein "Thriller-Highlight" des Jahres 2011 !!!!
    Wenn man auch nur annähernd Interesse an diesem Genre hat, dann sollte man dieses Buch, meiner Meinung nach, auf keinen Fall links liegen lassen!!!

    Ich freue mich schon auf den zweiten Teil!!!

    Großes Lob an die beiden Autoren!!!



    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Reilly Steel, eine junge forensische Ermittlerin, zieht mit ihrem Vater von Kalifornien in dessen Heimatland Irland zurück. In Dublin soll sie die kriminaltechnische Abteilung auf Vordermann bringen und mit neuen Ermittlungsmethoden vertraut machen. Bei ihren Ermittlungen trifft sie meistens mit den beiden Detectives Chris Delaney und Pete Kennedy zusammen. Mit Chris kommt sie gleich gut zurecht, Pete ist ihr gegenüber zunächst sehr reserviert. Schnell findet Reilly bei mehreren Morden Zusammenhänge, die anscheinend keinerlei Verbindung zueinander haben. Der Mörder wird langsam immer persönlicher und schließlich muß auch Reilly einsehen, dass sie persönlich vom Mörder angesprochen wird. Ihre Vergangenheit holt sie langsam aber sicher ein.


    Die Geschichte ist das Erstlingswerk eines Autorenpaares. Ein Thriller,der sich flüssig liest und obwohl die Morde sehr grausam sind, sind sie nicht reißerisch beschrieben. Somit ist dieser Thriller auch für etwas zartbesaitetere Leser geeignet. Der Spannungsbogen wird die ganze Zeit über gehalten und nur ganz langsam ahnt man als Leser wer hinter den Morden stecken könnte.
    Reilly Steel ist eine sehr sympathische Ermittlerin und besonders die kurzen Einblicke in ihre Vergangenheit haben mir während des lesens sehr gut gefallen. Auch dürfen wir bei weiteren Fällen für die junge Ermittlerin vielleicht darauf hoffen, dass sich zwischen Chris und Reilly auch privat eine Beziehung bilden wird. Ich würde auf jeden Fall gerne weitere Bücher mit den nun hier vorgestellten Personen lesen.

  • Das Buch ist sehr spannend geschrieben. Ich liebe Thriller und Krimis, wo man nicht weiß, wer der Täter ist.
    In diesem Roman wusste ich bis zum Schluss nicht, wer der Täter ist.
    Reilly Steel ist eine sehr geheimnisvolle Person.
    Sie hat Ermittlungsmethoden drauf, die nicht bei allen angesehen werden.
    Aber sie weiß meistens eher Bescheid, als ihre Kollegen.
    Spannend finde ich es, als sie mit in den Fall, vom Täter, gezogen wird.
    Der Roman bekommt 5 von 5 Sterne von mir, weil er mich gefesselt hat und
    ich bis in die Nacht gelesen habe. Bis ich es durchhatte. Obwohl ich
    schon müde war, hielt das Buch mich wach und vor Spannung habe ich kaum
    geatmet.
    Wer Spannende Bücher liebt, sollte das Lesen.

    :study: Ein Tag ohne ein Buch, ist ein schlechter Tag! :study:


    Gelesene Bücher 2015: 176
    Gelesene Bücher 2016: 165
    Gelesene Bücher 2017: 165
    Gelesene Bücher 2018: 151

    Gelesene Bücher 2019: 17

  • Als erfolgreiche CSI-Spezialistin verlässt Reilly Steel Kalifornien zusammen mit ihrem Vater, um in seiner Heimat Irland ein neues Leben zu beginnen. Beruflich stößt sie zunächst auf Widerstand, welcher sich erst auflöst, als es ihr gelingt einen Zusammenhang zwischen zahlreichen ungeklärten Morden zu finden. Sie erkennt, dass sich der Täter jeweils auf das Werk Sigmund Freuds bezieht und seine Opfer vor ihrer Ermordung zwingt große Tabus zu brechen. Reilly Steel versucht die Spuren weiter zu deuten und Hinweise auf den Täter zu erhalten, während sie selbst bereits ins Visier des Täters geraten ist, der für sie noch das schlimmste aller Tabus bereit hält.


    "Tabu" war eins der Bücher, auf die ich mich dieses Jahr schon sehr gefreut hatte. Schickes Cover und eine Kurzbeschreibung, die mich von Anfang an begeistern konnte, denn ich mag es, wenn ein Autor in seinem Thriller mit bestimmten Ängsten oder Grenzen, die überschritten werden, spielt. Das einzig Gute an diesem Roman war leider der recht einfache Schreibstil, der es ermöglichte das Buch leicht zu lesen, und die angesprochenen Tabus, die das Motiv für etliche Morde darstellten. Obwohl der Thriller durch diese Motive ein wirklich tolles Potential hatte, wusste das Autorenduo Kevin and Melissa Hill (alias Casey Hill) dieses nicht zu nutzen.


    Zitat

    "Reynolds glotzte sie an, offenkundig hin und her gerissen zwischen Überraschung, Begierde und Scham. Dann ließ Jess den Rock genauso plötzlich wieder fallen, klaubte einen Stein vom Boden auf und warf ihn mit aller Kraft nach dem Alten. Damit hatte der Mann nicht gerechnet – er strauchelte, kippte nach hinten und landete zusammengekrümmt auf seinem Rasen." (Seite 9)


    Die ersten Probleme hatte ich bereits mit der Protagonistin. Es fällt sehr schwer, sich mit Reilly Steel zu identifizieren oder eine Verbindung zu ihr aufzubauen. Sie und fast alle anderen Charaktere im Roman wirken recht flach und wenig authentisch. Ein Beispiel habe ich dafür rausgesucht: Zunächst wird ihre Vater-Tochter-Beziehung als recht schwierig dargestellt und scheint von Abscheu geprägt zu sein. Gegen Ende des Romans ändert sich dieses jedoch schlagartig und plötzlich scheint ihr Vater einen viel höheren Stellenwert in ihrem Leben zu haben. Der einzige Charakter, der mir im gesamten Buch gut gefallen hat war Kennedy, ein Detective, der realistisch, mit Ecken und Kanten geschildert wird, aber im Roman leider keine große Rolle spielt.


    Mit der Handlung hatte ich ebenfalls meine Probleme. Zum einen wirkte die anfängliche Verbindung, die Reilly Steel zwischen den Mordfällen entdeckte, sehr an den Haaren herbei gezogen. Die vorliegenden Beweismittel hätten vielleicht Indizien geben können, aber es erschien unglaubwürdig, dass sie daraus sofort den richtigen Schluss ziehen konnte. Hier hätte sich das Autorenduo mehr Zeit lassen sollen, damit die Kombinationsfähigkeit von Steels realistischer rüber gekommen wäre. Zum anderen konnte mich der Roman bezüglich seiner Spannung überhaupt nicht überzeugen. Es gibt kaum Überraschungsmomente, Originalität sucht man vergebens, da das meiste schon alt bekannt war, und nach ca. 100 Seiten war mir bereits klar, wer der Mörder ist. Damit war das Thriller-Lesevergnügen leider ziemlich schnell verschwunden. Zurück blieb nur der schale Nachgeschmack, dass man aus der tollen Idee viel mehr hätte machen können.


    Fazit: Ein vorhersehbarer, dadurch recht langweiliger Thriller, der mich überhaupt nicht fesseln konnte. 2/5 Sterne.


    • Taschenbuch: 400 Seiten
    • Originaltitel: Taboo
    • :bewertung1von5: :bewertung1von5:
  • Inhalt:
    Reilly Steel ist in den USA eine erfolgreiche CSI Spezialistin, seit einem halben Jahr betreut sie nun aber die gerade gegründete Garda Forensic Unit, kurz GFU. Ein forensisches Labor das bei der Verbrechensbekämpfung hilft.
    Auch in dem Fall von zwei toten jungen Erwachsenen. Aufgefunden in der Wohnung der Frau, nebeneinander liegend. offensichtlich ein erweiterter Suizid. Doch was so offensichtlich ist stellt sich nach der Untersuchung im Labor als falsch heraus. Dieser Suizid ist ein Mord und das ist nicht der Einzige. Reilly ermittelt zusammen mit Komissar Chris Delaney…


    Meine Meinung:
    Von Tabu hatte ich mir doch recht viel versprochen. Der Klappentext hört sich nach viel Spannung an und auch die Rezensionen hatten meist positive Bewertungen. Allerdings hätte ich meine Erwartungen nicht zu hoch schrauben dürfen, zumindest anfangs fand ich es die Story etwas zäh. Ich schaue im TV gerne die CSI Staffeln und auch dieses Buch geht ja in die Richtung. Es passieren viele Morde die erstmal nicht in einem Zusammenhang stehen. Reilly Steel leitet das forensische Labor und findet mit ihrem Team die entscheidenden Spuren um in dem Fall weiter zu kommen . Auf Grund dessen da sich alle Personen noch nicht gut kennen und diese GFU im Aufbau ist wirkt es stellenweise doch nicht so professionell und trotzdem kommen sie irgendwann dem Täter auf die Spur. Etwa bei der Hälfte fing es an für mich spannend zu werden, von da an habe ich das Buch nicht mehr zur Seite gelegt. Ich denke weil dort das Anfangsgeplänkel, Gemäkel und kennen lernen aufhört und ein Fokus auf die Geschichte von Reilly und die Morde gelegt wird. Ich hatte schon etwas länger vor dem Ende eine Ahnung wer der Schuldige sein könnte aber eben nur eine Ahnung und das nahm mir auch nicht die Spannung. Alles in allem finde ich den Plot sehr interessant und gut umgesetzt. Die Protagonisten wuchsen langsam in diesen Fall rein und als Leser lernt man sie etwa in der gleichen Geschwindigkeit immer besser kennen. So könnte ich mir gut vorstellen eine Fortsetzung, sprich einen nächsten Fall mit den Protagonisten zu lesen.
    Tabu ist ein Psychothriller bei dem ich ein wenig auf die Spannung und das Gefangen sein warten musste aber mich am Ende nicht wirklich enttäuscht hat.

  • Reilly Steel, forensische Ermittlerin der amerikanischen Polizei, zieht mit ihrem Vater zurück nach Irland, wo dessen Wurzeln liegen, um mit ihrer Vergangenheit abzuschließen. Kurz darauf jedoch beginnen in Dublin brutale Morde, die alle irgendwie in Zusammenhang mit Sigmund Freud und seiner Theorie über gesellschaftliche Tabus stehen. Der erste Mord sieht anfangs ganz nach einem gewöhnlichen Selbstmord aus – Jim Redmond wird erhängt in seinem Haus gefunden. Die Ermittler werden jedoch misstrauisch, als sie einen ungewöhnlichen Abschiedsbrief (ein Zitat von Freud) und fremde Fasern finden. Außerdem stellt sich später heraus, dass auch das Laken, mit dem er sich erhängt hat, nicht den Redmonds gehörte.Am nächsten Tatort findet die Polizei zwei Leichen – alles sieht nach einem Mitnahme-Suizid aus. Es stellt sich dann jedoch heraus, dass es sich um Geschwister handelt, die zum intimen Verkehr gezwungen worden sind, bevor der echte Täter sie umgebracht hat.Ein weiteres Opfer wird in einem Zelt ziemlich abseits der Zivilisation in den Bergen gefunden. Es handelt sich um einen Wanderer, der dazu gezwungen worden ist, Menschenfleisch zu essen.Die vierten Opfer sind Nichte und Tante, die – wie schon die Toten zuvor – der gehobenen Schicht von Dublin angehören. Hier ist die Nichte gezwungen worden, die Tante mit einem Veterinär-Medikament einzuschläfern.Während der Ermittlungen zieht Reilly ihren früheren Ausbildner – Daniel Forrest – zu Rate, der von Anfang an eine konkrete Vermutung hat, was die Morde betrifft, sich jedoch noch bedeckt hält. Zu diesem Zeitpunkt wird im Labor der Ermittler eingebrochen. Da es früh am Morgen und sonst noch niemand anwesend ist, steigt Reilly alleine in das Gebäude ein und versucht, den Täter ausfindig zu machen. Sie ist sich darüber im Klaren, dass es sich um den Mörder oder einen seiner möglichen Komplizen handeln muss, denkt aber nicht an die Konsequenzen. In ihrem Büro findet sie erneut einen Hinweis auf Freud, der in Form eines alten Familienfotos ihrer eigenen Familie dargestellt wird. Immer mehr wird eine Verbindung zu ihr persönlich sichtbar, über die sie sich den Kopf zerbricht. Im Labor selbst schreckt sie den Mörder auf, der daraufhin flieht. Bei der anschließenden Verfolgung wird sie überwältigt und selbst mit dem veterinären Narkosemittel außer Gefecht gesetzt.Durch den Einbruch stellen die Ermittler fest, dass es noch einen weiteren Mord gegeben haben muss, den sie bisher nicht entdeckt haben – der Mörder hat im Labor Hinweise darauf zurückgelassen. Tatsächlich findet die Polizei wenig später die Leichen von zwei jugendlichen Männern, die gezwungen worden sind, Geschlechtsverkehr miteinander auszuüben. Der Hinweis auf Freud findet sich am Dach ihres Campingwagens, der außerdem einen weiteren Hinweis enthält: Reillys Vater ist in Gefahr.Tatsächlich wird ihr Vater währenddessen entführt. Die Spur führt in ein abgelegenes Dorf, wo er aufgewachsen ist, bevor er nach Amerika ausgewandert ist. Sie finden ihn gemeinsam mit dem Mörder in einem leerstehenden Haus. Endlich lösen sich alle offenen Fragen auf.


    In Form von Träumen, die Reilly Steel hat, werden immer wieder Rückblicke in ihre Kindheit gemacht. So erfährt man, wie es sich zugetragen hat, dass sie sich als Kind um ihre jüngere Schwester hat kümmern müssen oder warum ihr Vater schließlich zum Alkoholiker geworden ist. Außerdem wird die Spannung so vorangetrieben, da Reilly jedes Mal nach einem solchen Traum auf neue Erkenntnisse ihrer Ermittlung kommt.Häufig gibt es direkte Reden in dem Thriller, wodurch man die einzelnen Personen und ihre Sprechweise besser kennenlernt. Auch Gefühlsausbrüche werden auf diese Weise deutlich anschaulicher geschildert als durch einen unbeteiligten Erzähler. Außerdem finden sich zahlreiche innere Monologe, durch die man in die Gefühlswelt der einzelnen Personen tiefer eintauchen und ihre Gedanken kennenlernen kann. Dadurch erfährt man auch mehr von den Protagonisten, als sie untereinander von sich wissen.


    Leider bleibt eine intimere Beziehung zwischen Chris und Reilly bis zum Ende des Buchs offen, obwohl sich eine solche Liebesgeschichte allmählich entwickelt und auf diese Art schließlich fehlt. Auch die mysteriöse Krankheit, an der Chris womöglich leidet, wird das ganze Buch hindurch immer wieder angesprochen und zum Thema des Inhalts gemacht, am Ende aber offengelassen, als ob die Autoren selbst nicht gewusst hätten, wie sie diesen durchaus spannenden Handlungsstrang nun zu einem sinnvollen Ende bringen sollten.Das Buch ist überaus spannend geschrieben, immer wieder werden überraschende Wendungen eingebaut, mit denen man als LeserIn wirklich nicht gerechnet hat. Anfangs scheint es noch so, als wären diese Überraschungen erzwungen, da es sich das eine oder andere Mal um offensichtliche Details handelt, die man auch als LeserIn errät, mehr und mehr zeichnet sich aber ab, dass der Thriller wirklich wohldurchdacht ist und zu einem Ende führt, auf das man selbst nicht kommen würde.


    Das Buch ist wirklich lesenswert und strotzt nur so vor Spannung. Immer wieder werden unerwartete Wendungen eingebaut, die es verhindern, dass man einfach zu lesen aufhört, weil man unbedingt wissen will, wie es weitergeht oder wer der Mörder ist. Man sollte es allerdings nicht im Dunkeln lesen, es könnte sein, dass man sich richtig fürchtet!