Bernard Cornwell - Arthurs letzter Schwur / Excalibur

  • Seiten: 573



    Autorenportrait:


    Zitat

    Original von rowohlt.de
    Bernard Cornwell, geboren 1944, machte nach dem Studium Karriere bei der BBC. Nach Übersiedlung in die USA entschloss er sich, einem langgehegten Wunsch nachzugehen, dem Schreiben. Im englischen Sprachraum gilt er als unangefochtener König des historischen Abenteueromans. Bernard Cornwells Werke wurden in über 20 Sprachen übersetzt, die Gesamtauflage liegt bei über 20 Millionen Exemplaren.



    Inhaltsangabe:


    Zitat

    Original von derclub.de
    Kampf der Könige, Schiedsspruch der Götter


    Arthurs Herrschaft neigt sich dem Ende zu, bei der Schlacht von Camlann droht der Zerfall des Reichs. Zwei Männer nur können das Schicksal des Königs zum Guten wenden: der treue Derfel und Merlin, der Druide. In der Nacht, in der die Toten auf Erden wandeln, will er die alten Götter wieder einsetzen - mit Feuer und einem königlichen Blutopfer: dem Sohn Arthurs und Guineveres.



    Meine Meinung


    Arthur, bekannt aus vielen Sagen und Legenden, wollte eigentlich Britannien vereinen, Frieden schaffen. Doch er ist des Kampfes müde. Seine Herrschaft neigt sich zu Ende. Arthus träumt davon, als „einfacher“ Mann mit Familie auf seinem eigenen Hofe zu leben. Doch es besteht die Gefahr des Zerfalls von Britannien. Ist es zu retten?
    Derfel, Lord von Arthur, und Merlin, der Druide, stehen zu Arthur. Können sie ihm helfen??


    Ich habe die ersten beiden Bücher schon vor längerer Zeit gelesen. Mich interessierte nun auch das Ende. Arthur ist eine sehr bekannte Legende, Merlin ein unglaublicher Mythos. Beides finde ich völlig faszinierend.
    Das Thema ist toll in dem Buch verarbeitet. Leider konnte ich nicht so fließend lesen. Warum, dass so war, kann ich nicht erklären, da die Geschichte wirklich toll geschrieben ist.
    Verbindungen, Geschehnisse wurden hervorragend dargestellt, ohne dass es verwirrend war.
    Diese Geschichte beinhaltet alles, von Kämpfen, der Liebe, des Hasses, des Mutes und der Feigheit.
    Das Buch ist weiterhin aus Sicht von Derfel geschrieben, der über sein Leben berichtet und aufschreibt.


    Fazit: Dies ist eine faszinierend Geschichte. Leider vergebe ich nur vier von fünf Sternen, da ich mich ewig mit dem Buch beschäftigt habe. Es hat mich zwar in seinen Bann gezogen, doch leider fehlte das Kopfkino.

  • Nachdem ich nun die ersten beiden Teile gelesen habe und mich nach wie vor etwas schwer tue mit der Reihe, bin ich am Überlegen, ob ich "Arthurs letzter Schwur" zwecks Schonung meiner Nerven nicht abbrechen soll - auf Seite 480 (!). Irgendwas ist aber an der Geschichte, das mich trotz aller Kritik nicht loslässt. Und es liegt ganz sicher nicht an Cornwells Art, zu schreiben, die mir leider nicht zusagt. Vielleicht ist es die Neugier auf den Ausgang und die vollkommen neue Interpretation, die ich so gar nicht kenne. Und dass Arthur trotzdem immer noch edel ist. Denn anders als meine Vorgängerin Henriette66 kann ich mich über mangelndes Kopfkino nicht beklagen. Im Gegenteil - ich beklage es. :wink:


    Zunächst einmal finde ich, dass man das Buch mindestens 100 Seiten hätte kürzen können. Detailiertes Kampfgetümmel und endlos ausgeklügelte Feldstrategien, und sei die Schlacht noch so legendär, langweilen mich, und das männliche Imponiergehabe sowieso. Wie oft schon kreischende nackte Magier mit Dungstacheln als Haare angetanzt kamen und der Erzähler Derfel auf Eisen geklopft und gespuckt hat, um das Böse abzuwenden, will ich gar nicht zählen. Um nicht zu viel zu verraten, setze ich das Folgende in Spoiler.



    Am Ende des zweiten Teiles war ich optimistisch, dass die Reihe besser wird, doch mir graut vor den Zauberern Merlin und Nimue und der verblümten Verurteilung des Christentums, die Cornwell genüsslich in fast jede Zeile legt und jeden Anhänger dieser Religion im Buch als so engstirnig darstellt, als wären Tier- und Menschenopfer des Heidentums dagegen ein - Achtung Wortwitz! - Heidenspaß.


    Vielleicht kann mir jemand, der die Bücher komplett gelesen hat, ein bisschen Mut machen, es zu Ende zu lesen. Grundsätzlich finde ich die Charaktere nicht unspannend und vor allem Arthur gefällt mir sehr gut.

  • Geschafft! Innerhalb von zwei Wochen habe ich den dritten und letzten Teil der Saga gelesen und muss sagen, dass ich im Nachhinein über mich selbst erstaunt bin, denn normalerweise hätte ich Bücher mit derart hohem Ekelfaktor schon lange vorher abgebrochen. Da mich aber keiner gewarnt hat und ich Artus / Arthur als Figur einfach nur toll finde, wollte ich wissen, wie es denn endet in Cornwalls "realistischer Fassung" der Legende.


    Inhalt: Der Auftakt zwingt den Leser förmlich, dranzubleiben: auf den ersten Seiten knüpft Band 3 nahtlos an den zweiten an, der mit einem Cliffhanger endet. Merlin und seine Komplizin und Gefährtin Nimue haben Arthurs Sohn Gwydre gekidnappt, um ihn bei einem großen Fest als Versöhnungsgabe den Göttern zu opfern. Die sollen dadurch in die Geschicke Britanniens eingreifen und das Land vom Christentum befreien. In letzter Sekunde vereitelt Arthur den perfiden Plan, doch der gutgläubige und unschuldige Gawain findet ein schreckliches Ende, das nicht einmal eines der Kleinodien wiedergutmachen kann: der Kessel, dem Gawain geopfert wird, kann diesen wider Erwarten nicht zum Leben erwecken, und Gwydre - das wertvollere Opfer als Sohn eines Herrschers - ist gerettet. Nimue ist stinkig. Merlin irgendwie auch, obwohl er fast so etwas wie Reue empfindet, als Arthur ihn zornig zur Rede stellt.


    Nach dieser recht vielversprechenden Szene geht es weiter wie gehabt: Bedrohungen durch die Sachsen, Streitereien zwischen Königreichen. Arthur ist des Kämpfens müde und träumt vom einfachen Landleben und einer Karriere als Hufschmied. Solides Handwerk will er ausüben statt Kriegskunst, auch wenn die inzwischen zu ihm zurückgekehrte Guinevere sich und Arthur zu Höherem berufen fühlt. Trotzdem raufen sich die beiden wieder zusammen, Guinevere schwört ihrer Sekte ab und steht im Kampf an der Seite von Erzähler Derfel als Bogenschützin ihren Mann. Natürlich wird auch reichlich herumorakelt durch neu eingeführte Charaktere wie den hellsichtigen Barden Taliesin, gezaubert, und vor allem wieder Rache geübt. Nicht nur das Ende von Gawain hat mich schockiert, der sogar noch als abschreckende Leiche von Merlin in eine Schlacht geführt wird, sondern auch das von Lancelot. Vielleicht mag ihn Cornwell nicht, weil er in der Sage so gnadenlos perfekt ist, doch das ist kein Grund, einen echten Loser aus ihm zu machen, der machtgeil, verräterisch und skrupellos seine Ziele verfolgt. Apropos skrupellos: Mordred, der rechtmäßige König, für den Arthur seinen letzten Schwur halten möchte und am Ende doch versagt, war mir irgendwie viel zu nebulös und nicht wirklich präsent. Zwar wurde er nach allen Mitteln der Kunst als widerlich dargestellt, aber das half mir nicht über die etwas lächerliche Vorstellung von Peter Ustinov als Nero in "Quo Vadis?" hinweg - und das entspricht überhaupt nicht meinem Bild eines raffinierten und zielstrebigen Mordred.


    Im vierten Teil des Buches geht dann alles Schlag auf Schlag, durchsetzt von immer wiederkehrendem Schlachtengetümmel und Gemetzeln an diversen Hauptcharakteren. Teilweise war es mir zu viel, und dann - als das Ende des Helden naht - wurde ich von der Sang- und Klanglosigkeit, mit der er verschwindet, irgendwie enttäuscht. Nach einer letzten Bitte an Derfel, sein magisches Schwert Excalibur im Meer versinken zu lassen, hinter dem Merlin und Nimue als eine der Göttergaben her waren, verschwindet der verhinderte König Britanniens auf Nimmerwiedersehen. Wie in der märchenhaften Sage. Keine Überraschungen hier. Allerdings muss ich zugeben, dass mir schon ein bisschen das Herz geblutet hat, als Arthur schwer verwundet zu Boden geht.


    Meinung: Trotz aller Kritik haben mich Cornwells Arthur-Chroniken einigermaßen gut unterhalten. Das liegt vor allem an der Figur des Arthur, der Cornwell aus den Überlieferungen treu geblieben ist: freundlich, aufmerksam, charismatisch und dennoch ein rücksichtsloser Gegner für potientielle Eroberer seines Landes, träumt er von einer besseren Welt und scheitert doch an den hochgesteckten Idealen, die von seinen Mitmenschen nicht immer mit Wohlwollen aufgenommen werden - etwas, das der ungekrönte Herrscher überhaupt nicht verstehen kann. Er war es, der mich durch die Chroniken getragen hat. Andere historische Romane des Autors werde ich nicht wieder zur Hand nehmen. Dazu ergeht sich Cornwell zu oft in Weitschweifigkeit, heroischem, kriegerischem Imponiergehabe und Wiederholungen von Personenbeschreibungen, die er scheinbar bei der Länge des Werks vergessen hat. Wie oft mir Tewdric, der zum Christentum konvertierte König a.D. über den Weg lief und nackte, wild zuckende Druiden mit dungverklebten Haaren auf abgetrennte Köpfe gepisst haben, kann ich nicht zählen. Es gab einige Stellen, die mich tatsächlich berührt haben und von denen ich es am wenigsten erwartet hätte. Dazu gehören Szenen zwischen Derfel und seiner Frau Ceiwyn, die in diesem Band ziemlich harte Schicksalschläge erleben.


    Fazit: Ich bevorzuge den märchenhaft-fantastischen Artus von Gillian Bradshaw. Da niemand mit Sicherheit sagen kann, ob es einen Herrscher wie ihn wirklich gegeben hat, kommt es mir sinnvoller vor, ihn im Reich der Mythen und Märchen zu wissen, in dem er schlummert bis zum heutigen Tag.


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