Auf Mark Weltes Debütroman 'In die Füße atmen' war ich super gespannt.
Endlich mal wieder was zum Ablachen. Laut Cover Text ist der Autor Anke
Engelkes Lieblingsschreiber und Erfinder der 'Ladykracher-Ente'.
Entsprechend hoch waren meine Erwartungen. Leider haben sich diese nicht
erfüllt.
Die eineiigen Zwillinge Jan und Henrik Diamant könnten nicht
verschiedener sein. Henrik ist der coole durchgeknallte Typ und
Frauenschwarm, Jan der schüchterne Feak, voller Selbstzweifel, mit
untrüglichem Gespür für geschmacklose Kleidung, Haare zottelig, auf der
Nase ein Kassengestell. Doch Jan ist verliebt in Lina, schon seit der
achten Klasse. Er himmelt sie an und traut sich nicht es ihr zu sagen.
Ihretwegen ist er in der Theater AG und ihretwegen will er sich an der
berühmten Otto-Falkenberg-Schauspielschule bewerben. Aber er bekommt es
nicht hin, seine Bewerbung in den Briefkasten zu werfen. An sich eine
einfache Handlung aber für Jan ein Ding der Unmöglichkeit.
Kurzentschlossen nimmt Henrik - ohne Wissen seines Bruders- die Sache in
die Hand. Er besteht für Jan die Aufnahmeprüfung. Jan ist fassungslos,
aber er geht nach München, denn auch Lina hat es geschafft. In München
hat Henrik während der Aufnahmeprüfung schon für allerhand Wirbel
gesorgt und so tritt Jan nun auch treu und brav in etliche ausgelegte
Fettnäpfchen.
Das erste Drittel war köstlich und hat mich gut unterhalten, aber
leider hält der Autor den Stil nicht durch. Was dann kam war zäh und für
mich eher uninteressant. Extrem witzig - wie der Button auf dem Cover
verspricht - fand ich 'In die Füße atmen' nicht. .Es gab einige
außergewöhnliche Charaktere, die recht gut gezeichnet waren, z. B sein
Zimmergenosse August, oder der 'Bauernschädel' oder die überspannte
Gabriele mit dem berühmten Vater.