Andy Strauß - Uhrmacher

  • Amazon Kurzbeschreibung:


    Während die einen ihren unendlichen Reichtum durch übertriebene Feste und Orgien zelebrieren, verstecken die anderen ihre als Erlöser eines chinesischen Naturvolkes erwirtschafteten Diamanten einfach in der Miniatur eines Schrottplatzes, welchen sie in ihrer Wohnung nachbauen. Ein schicksalsvoller Anruf beim Uhrmacher Mr. Smith lässt diese Welten auf unheilvolle Weise zusammenstoßen.
    Fragestellungen a la Alice im Wunderland treffen auf die 120 Tage von Sodom treffen auf einen Agententhriller. Das kann nicht gut gehen.


    Eigene Inhaltsangsabe:

    Mr. Smith ist Uhrmacher. Er ist ein Meister seines Fachs und zählt somit auch nur die wohlhabendsten Menschen in den höchsten Ständen zu seinen Kunden.
    Leider sind die meisten davon aufgrund ihrer Reichtümer nahezu unausstehlich.
    Allen voran Herr Burro, ein äußerst dekadenter Schnösel, der es liebt, den Nachnamen von Mr. Smith zu verballhornen. Dies kann der Uhrmacher leider überhaupt nicht leiden, wodurch er leicht in Rage gerät. Unglücklicherweise muss immer, wenn Mr. Smith wütend wird, eine Katze dran glauben, da er ausgerechnet an diesen possierlichen Tierchen, die er eigentlich sehr schätzt, stets seine Aggressionen abbaut.
    Eines Tages geht Mr. Smith zum wiederholten Mal ins Tierheim, um sich ein neues flauschiges Fellknäuel zu holen. Dieses hat eine ziemlich außergewöhnliche Besonderheit: Da das Tier aus einem Tierversuchslabor stammt, hat es eine Plexiglasscheibe im Kopf, durch die man direkt auf das Gehirn blicken kann. Kurz nach dieser Neuanschaffung wird Mr. Smith von Herrn Burro zu einer ganz besonderen Party eingeladen, bei welcher der Uhrmacher über seine Grenzen gehen muss...


    Eigene Meinung:


    Die Bücher von Andy Strauß sind allesamt ein wenig eigen, aber durchaus lesenswert.
    "Uhrmacher" ist meiner Ansicht nach das bisherige Highlight in dessen Bibliografie. Nicht nur die wunderbar klassische und somit sehr edle Sprache, die lediglich von ein paar passenden schnodderigen Kommentaren unterbrochen wird, sondern auch die Figuren sind meisterhaft umgesetzt.


    Trotz vieler ekliger Momente in dem Buch gibt es zudem eine Menge zu lachen.
    Genau diese Kombination aus Schreibstil, Figuren und der riesigen Portion Humor macht "Uhrmacher" so gut.


    Allerdings ist "Uhrmacher" eindeutig kein Buch für empfindliche Menschen, denn überaus übergewichtige Frauen, die auf BDSM und Kaffee-Knusperkügelchen - deren Knusper-Effekt auf Katzenstreu basiert - stehen und andere extrem ungewöhnliche Charaktere spielen die zentrale Rolle in dem Werk.


    Trotzdem ist das Buch wirklich großartig und sollte daher insbesondere von Thriller-Lesern, die einmal etwas amüsante Abwechslung haben möchten, gelesen werden.
    Fans des Genres "Anti-Pop" können ebenso bedenkenlos zugreifen und werden an "Uhrmacher" sicherlich eine Menge Freude haben.


    (Diese Rezension wurde von mir selbst für das Webzine NecroWeb.de verfasst)

    “Ich hoffe mein Schaden hat kein Gehirn genommen.” – Homer Simpson