• Mein Name ist London Lane. Bis auf wenige Ausnahmen denke alle, ich sei ein normaler Teenager. Hinter meine Fassade lasse ich fast niemanden blicken, denn sie würden es nicht verstehen. Ich kann mich an nichts erinnern, was in der Vergangenheit passiert ist. Selbst wenn es nur einen Tag zurück liegt, besitze ich keinerlei Erinnerungen. Dafür kenne ich die Zukunft - meine und die meiner Mitmenschen. Seitdem ich Luke kenne bzw. jeden Tag wieder neu kennen lerne, habe ich schreckliche Visionen von einer Beerdigung. Allerdings kann ich meiner Vision nicht entnehmen, wer gestorben ist. Ob Luke etwas damit zu tun haben könnte?


    Jeden Morgen um 4:33 Uhr erlebt Londons Gehirn ein Reset und alle Erinnerungen an die letzten 24 Stunden sind vergessen, noch ältere Erinnerungen sind schon lange nicht mehr vorhanden. Sie meistert ihr Leben in dem sie sich täglich Notizen macht, um sich z.B. daran zu erinnern, was sie gestern getragen hat oder welche Unterlagen sie zur Schule mitnehmen muss. Außerdem kann sie manchmal ihr Wissen aus der Zukunft geschickt nutzen, um die Gegenwart zu meistern. London erinnert sich also so lange an etwas, bis es wirklich passiert. Danach wird sie davon nichts mehr wissen.


    Zitat

    "Ich erinnere mich vorwärts und vergesse rückwärts. Meine Erinnerungen, die guten, die schlechten, die denkwürdigen, die belanglosen - sie alle sind noch gar nicht passiert." (Seite 38 )


    Wie oft hat man selbst schon einmal gedacht, es wäre toll in die Zukunft sehen zu können, um zu schauen, wie das eigene Leben in fünf Jahren aussieht oder ob sich bezüglich einer bestimmten Situation alles zum Guten wenden wird. Londons Perspektive zeigt einem nun aber auch die negativen Seiten auf: Was, wenn man alles über die Zukunft der besten Freundin weiß. Weiß, dass ihre neue Beziehung unglücklich enden wird oder weiß, dass sich ein Traum von ihr nie erfüllen wird. Darf/muss man es ihr sagen oder muss die Freundin ihre Erfahrungen selbst sammeln, auch wenn es schlechte sind? Täglich wird London mit genau dieser Situation konfrontiert und die Autorin beschreibt ihr Gefühlsdilemma sehr authentisch.


    Das Buch hat mich von der ersten Seite an gefangen genommen und nicht mehr losgelassen. Der tolle Schreibstil hat mich regelrecht in die Geschichte hineingezogen, so dass mich die Erlebnisse der Charaktere so sehr berührt haben, dass mir beim Lesen manchmal die Tränen gekommen sind und das passiert mir eigentlich nie. Der Roman erzählt von einer zarten Liebe zwischen Luke und London, Lukes Bemühungen London jeden Tag wieder aufzuzeigen, warum sie sich in ihn verliebt hat, und Londons täglichem Kampf gegen den Erinnerungsverlust. Leser, die romantisch angehauchte Bücher mit paranormalen Aspekten mögen, sollten das Buch unbedingt lesen!



    Sehr gut hat mir auch gefallen, dass aus Londons Sicht öfter beschrieben wird, wie die Zukunft von Nebencharakteren aussehen wird. Oft geraten diese ja in Vergessenheit, da sie keine allzu große Rolle spielen. Daher erfährt der Leser selten was mit ihnen passiert. In "Forgotten" hingegen sieht London ihre Zukunft und die Autorin lässt die Leser wissen, ob z.B. eine momentan sehr beliebte, hübsche Schülerin eine glorreiche Zukunft haben wird oder nicht.


    Dem Verlag muss ich übrigens einen Dank für das wunderschöne Cover aussprechen. Rosa Hintergrund mit Schmetterlingen und dem Schatten eines Teenager-Mädchens - es sieht unglaublich toll aus und passt perfekt zur Geschichte.


    Eine letzte Anmerkung noch: Ich hatte vor dem Lesen ein paar negative Kritiken überflogen und kann die Meinung überhaupt nicht teilen. Zum einen wird bemängelt, dass am Ende nicht aufgeklärt wird, warum London diese "Gabe" hat. Das muss meiner Meinung nach auch nicht medizinisch nachgewiesen werden, bei Harry Potter hat auch keiner gefragt, welchen DNA-Defekt er hat, aufgrund dessen er zaubern kann. Es ist halt einfach so und das ist in diesem Fall für mich gut genug. Einen weiteren Kritikpunkt gab es bezüglich Londons Wissens über der Vergangenheit. Immer wieder erwähnt die Autorin, dass die Protagonistin sich Listen schreibt, ihr Listen liest usw. Trotzdem scheint das einigen Lesern nicht genug zu sein. Sie möchten scheinbar, dass die Autorin alle Listen zeigt und somit den Leser dann wahrscheinlich langweilen würde. Ich finde viel mehr, man sollte beim Lesen diese tolle, interessante Geschichte einfach genießen, sich darauf einlassen und nicht mit der großen Lupe krampfhaft nach Fehlern suchen und somit die tolle Atmosphäre zerstören, denn das hat das Buch nicht verdient!



    Fazit:
    Eine unglaublich süße, zum Teil dramatische Geschichte, die das Herz berührt. 5/5 Sterne.


    [list=][*]Gebundene Ausgabe: 304 Seiten[*] :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Zum Inhalt:
    London Lane ist eigentlich ein ganz normales Highschool-Mädchen – mit einer Besonderheit. Jede Nacht um 4.33 Uhr vergisst sie die Geschehnisse vom Vortag. Alles, was sie nicht notiert hat, ist weg. Doch dafür kann sie sich an die Zukunft „erinnern“. Sie sieht Ereignisse, die erst noch geschehen werden. Doch kann sie die Zukunft beeinflussen? Außer ihrer Mutter und ihrer besten Freundin Jamie kennt niemand ihr Geheimnis, ihren Alltag hat London eigentlich ganz gut im Griff.
    Eines Tages taucht ein neuer Schüler an ihrer Highschool auf. Luke Henry sieht toll aus und interessiert sich vom ersten Tag an für London – und umgekehrt. Ob es ihr mit ihrer Besonderheit möglich ist, eine Beziehung zu führen?

    Meine Meinung:
    Ein wirklich schönes Jugendbuch mit einer interessanten zugrundeliegenden Idee. Die Welt jeden Tag quasi neu zu betreten – eine einerseits spannende, andererseits erschreckende Vorstellung. Die erste große Liebe jeden Tag neu zu erleben, ist das nun wunderbar oder grauenvoll? Und darüber hinaus Teile der Zukunft zu kennen, nicht nur der eigenen, sondern auch der von Freunden und Familie. Wie soll man damit umgehen? Vor Fehlern warnen oder jeden seine eigenen Erfahrungen machen lassen?
    Interessante Fragen, unterhaltsam verpackt. Das Buch hat mir wirklich gut gefallen. Einige Dinge fand ich etwas unglaubwürdig, z.B. dass London ihren Alltag so problemlos meistert und offensichtlich nicht alles und jeden vergisst. Aber durch ihre Zukunftserinnerungen wird das größtenteils erklärt.
    Es dauerte mir auch etwas zu lange, bis es Erklärungen gab, was mit London los ist. Der Leser tappt anfangs eine ganze Weile im Dunkeln, worum es überhaupt geht.
    Die Liebesgeschichte zwischen Luke und London fand ich total schön. Die beiden machten einen so sympathischen Eindruck zusammen, aber es gab auch immer wieder lustige Szenen dazwischen.
    Leider war das Buch viel zu schnell zu Ende, ich habe nur ein paar Stunden dafür gebraucht.

  • Der Love Letter hat „Forgotten“ als „eines der Buchhighlights 2011, das in keinem Regal fehlen darf“, bezeichnet, und ein Highlight ist dieses Buch wirklich.
    Auf nur 300 Seiten erzählt Cat Patrick die herzerwärmende, bittersüße Geschichte von London und Luke, die gänzlich ohne Kitsch auskommt. Durch überraschende Wendungen hält sie die Spannung das ganze Buch hindurch aufrecht und sorgt für ein großes Maß an Unvorhersehbarkeit.


    London ist, trotz phasenweiser Zickigkeit, eine sehr sympathische Protagonistin. Man kann sich gut in sie hineinversetzen und schnell nachvollziehen, wie schwierig es sein muss, mit ihrer „Gabe“ zu leben. Noch besser gefallen hat mir allerdings die männliche Hauptfigur, Londons Freund Luke. Er ist ein absoluter Traumtyp, ohne dabei übertrieben oder unglaubhaft zu wirken. Man verliebt sich während des Lesens beinahe ein kleines bisschen in ihn.


    Glaubhaft ist die ganze Geschichte, obwohl sie durchaus fantastische Elemente beinhaltet. Der Autorin gelingt es, sie so stimmig in die Handlung einfließen zu lassen, dass man gar nicht das Gefühl hat, eine Fantasiegeschichte zu lesen.


    „Forgotten“ bietet alles, was ein gutes Jugendbuch ausmacht- Spannung, Gefühle und eine stimmige Geschichte, die das Herz höher schlagen lässt und Tränen in die Augen treibt. Einfach großartig!

  • In Forgotten geht es um London Lane, die jede Nacht um 4:33Uhr ihre
    Vergangenheit vergisst. Dafür weiß sie aber was in der Zukunft passiert.
    Damit sie im Alltag überlebt, schreibt sie sich jeden Abend auf was
    wichtig ist und liest es sich am Morgen wieder durch.
    Auch ihre beste Freundin Jamie und ihre Mutter sind eine große Hilfe.
    Ich fand auch den Einband sehr toll gestaltet.
    Es war sehr ammüsant, das Cat Patrick die Aufzeichnungen immer wieder im Buch verteilt hat.
    Außerdem finde ich es gut, das Amnesie mal als Thema genommen wurde.
    Cat Patrick hat sehr flüssig geschrieben und ich hatte das Buch an einem Tag durch.
    Die 48Kapitel sind auf 268Seiten verteilt.
    Von mir bekommt das Buch 5 von 5 Sternen.

    :study: Ein Tag ohne ein Buch, ist ein schlechter Tag! :study:


    Gelesene Bücher 2015: 176
    Gelesene Bücher 2016: 165
    Gelesene Bücher 2017: 165
    Gelesene Bücher 2018: 151

    Gelesene Bücher 2019: 17

  • London Lane ist ein ganz normales Mädchen, dass zur Highschool geht und fast die gleichen Probleme wie alle anderen Mädchen ihres Alters hat. Aber auch nur fast. Denn London kann sich nicht an die Vergangenheit, dafür an die Zukunft erinnern! Jede Nacht um 4.33 Uhr wird ihr Gedächtnis "formatiert" und alles, was am Tag davor passiert ist, hat sie vergessen. Aus diesem Grund schreibt sie sich jeden Abend Zettel mit den wichtigsten Sachen, die sie sich direkt nach dem Aufwachen durchliest. Nur ihre Mutter und ihre beste Freundin wissen von ihrem Geheimnis.


    Dann lernt sie Luke kennen und lieben. Merkwürdigerweise kann sie sich an seine Zukunft nicht erinnern, obwohl sie das bei allen, deren Leben in Zukunft mit dem ihren in Verbindung steht, kann. So auch bei ihrer besten Freundin, die jedoch hiervon nichts wissen will... Zudem hat London seit Luke in ihr Leben getreten ist schreckliche Träume von einer Beerdigung. Wie passt das zusammen? Wird sie Luke verlieren?


    Das Buch hat ein wunderbares und sehr ansprechendes Cover. Das, und nicht zuletzt die Buchbeschreibung haben mich dazu verführt, das Buch zu kaufen. Ich habe es in einem durchgelesen - und meine Tochter auch. Die Idee zu dem Buch ist sehr originell; der Schreibstil ist flüssig und ansprechend. Ich habe richtig mitgefiebert und hätte mir sehr eine Fortsetzung gewünscht. Ich hoffe, in Zukunft noch mehr von Cat Patrick lesen zu können.

    "Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt." Arabisches Sprichwort :study::flower:

  • Ich glaube, Cat Patrick entwickelt sich langsam zu einer neuen Lieblings-Autorin von mir. :lol: "Die fünf Leben der Daisy West" fand ich schon so toll und auch "Forgotten" ist ein ganz besonderes Buch.


    Die Idee hinter dem Buch ist einfach großartig, auch wenn ich schon ein wenig darüber gegrübelt habe, wie das Leben von London "funktioniert". Erklärungen hierzu gibt es von der Autorin nicht besonders viele. Aber der Klappentext hilft weiter und man muss außerdem ein bisschen mitdenken. Aber das schadet ja nicht. :wink: Auf jeden Fall hat es mir richtig gut gefallen, wie Cat Patrick an das Thema Gedächtnisverlust herangegangen ist und etwas völlig Neues daraus geschaffen hat. :thumleft:


    London ist eine Ich-Erzählerin, die mir von Anfang an sympathisch war. Und auch die anderen Charaktere fand ich toll. In Luke habe ich mich ebenfalls ein wenig verliebt und Jamie war für ein paar Stunden auch meine beste Freundin. Das Buch übt einen großen Sog aus und hat es geschafft, mir die Handlung und die Charaktere so nahe zu bringen, dass ich mich als Teil von Londons Leben gesehen habe.


    Ganz bezaubernd fand ich die Liebesgeschichte zwischen London und Luke. Es sind hier viele Kleinigkeiten, die das Besondere daran ausmachen. Und natürlich die Tatsache, dass London sich jeden Tag auf's Neue in ihren Luke verliebt. Das muss wohl wirklich die wahre Liebe sein. :love:


    Ich habe zwei kleine Kritikpunkte, für die es zusammen einen halben Stern Abzug gibt.


    Zum Einen ist das Buch zu dünn. Es hätte durchaus 100 Seiten mehr vertragen können und vor allem am Ende geht mir alles irgendwie etwas zu schnell und ich hätte durchaus noch mehr über das weitere Leben der Figuren erfahren.


    Zum Anderen hat mich der Teil der Handlung gestört, in dem

    Das hat zwar etwas Dramatik in das Buch gebracht, aber irgendwie hat es für mich nicht so ganz gepasst. Das Buch war eigentlich schon interessant genug, ich hätte diese neue Wendung nicht gebraucht. Vor allem, weil man


    Am Ende gibt es also :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: von mir und die weiteren beiden Bücher der Autorin, die bislang nur im Original erhältlich sind, wandern direkt auf meine Wunschliste.

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • London Lane besucht die elfte Klasse der Meridian Highschool. Im Gegensatz zu anderen Teenagern hat sie allerdings ein perfides Problem, sie kann sich seit einem Unfall nicht an ihre Vergangenheit erinnern, dafür aber an ihre Zukunft. Mit der Hilfe ihrer Aufzeichnungen, ihrer Mutter und ihrer besten Freundin Jamie schafft sie es, ihr Geheimnis zu bewahren und ihr Leben zu meistern. Doch dann taucht plötzlich Luke auf, ein neuer Schüler an Londons Schule und schon bald auch ihr fester Freund. Komischerweise hat sie keine Zukunftserinnerung an ihn und befürchtet schon bald, dass ihm etwas zustoßen wird, weshalb sie ihn aus ihrem Gedächtnis verdrängt hat. Schließlich hat London eine dunkle und verblasste Erinnerung an ein Begräbnis, das sie nicht zuordnen kann.


    Das Buch wird aus Londons Sicht in der Ich-Form erzählt und verwendet eine authentische Sprache. Ansonsten geschieht sprachlich nicht viel Originelles. Als kreativen Einschub findet man am Anfang jeden Kapitels Londons Spickzettel, der stichwortartig und in anderer Schriftart geschrieben wurde.


    Schon am Anfang des Buches eröffnen sich viele Fragen. Die größte davon, woran genau London leidet, wird leider niemals beantwortet. Man erfährt nicht, ob es sich um eine Form der Amnesie handelt, obwohl am Schluss die Möglichkeit offen bleibt, es könnte psychosomatisch bedingt sein. Im Großen und Ganzen hat man am Ende des Buches das Gefühl, der Autorin wären die Seiten ausgegangen und es bleiben einige Fragen offen. Trotzdem scheint keine Fortsetzung des Buches in Planung zu sein.


    Besonders jüngere Leser können mit diesem Buch einige Zeit der Realität entschwinden, richtig verzaubern lassen kann man sich hier allerdings nicht.