Robin Wasserman - Wired /Torn

  • Kurzbeschreibung von Amazon.de:
    Vor einem Jahr starb Lia Kahn.
    Nur wenige Tage später wachte sie auf.
    In einem neuen, künstlichen Körper.
    Sie hatte eine neue Familie: Mechs wie sie. Und ein neues Leben eines, das für immer währen sollte.
    Das dachte sie zumindest ...
    Doch nun stellt sich alles, was man ihr erzählt hat, als Lüge heraus. Jemand beginnt, die Mechs zu zerstören, sie einen nach dem anderen auszulöschen. Lia geht jedes Risiko ein, um sich selbst und die zu schützen, ohne die sie nicht sein kann. Aber sie muss sich der Wahrheit stellen: Alle kann sie nicht retten.
    Der Abschluss einer mitreißenden Trilogie!


    Über die Autorin (von www.Script5.de):
    Robin Wassermans Passion Geschichten zu erfinden, liegt in ihrer Kindheit begründet: Als Einzelkind blieb ihr nicht viel anderes übrig als sich selbst Geschichten zu erzählen, um den Alltag spannender zu gestalten. Und diese Liebe zu Geschichten erhielt sie sich über die Schulzeit. Nach ihrem Studium arbeitete sie als Kinderbuchlektorin, bis sie das Schreiben zum Beruf machte.
    Heute lebt sie in ihrer Lieblingsstadt New York und schreibt Bücher für junge Erwachsene.

    Handlung:

    Lia Kahn hat eine Abmachung mit BioMech getroffen, dem Konzern, der die Mechs, oder abwertend Skinner genannt, „herstellt". Um Menschen und Mechs anzunähern, wird ihr scheinbar völlig normales Leben zwei Wochen lang von BioMech gesteuert und ins Netzwerk übertragen um den Menschen zu zeigen, dass keine Unterschiede zwischen Menschen und Mechs bestehen.„Die Bruderschaft der Menschen“, eine sektenähnliche Vereinigung unter der Führung des Fanatikers Savona und Lias ehemaligen Freundes Auden, hat eingelenkt und sich vom offenen Kampf gegen die Mechs zurückgezogen. Sie beginnt sich erneut ihrer Familie anzunähern und ist wieder zu Hause eingezogen. Es scheint eigentlich alles in Ordnung zu kommen, doch dann nimmt sie wieder Kontakt mit dem aufrührerischen Mech Jude auf, der sie auf ein schreckliches Geheimnis hinweist: Lias Vater hat unter Druck des Konzerns den schweren Unfall, der sie getötet und zu einer sogenannten Downloadempfängerin gemacht hat und eigentlich ihre kleine Schwester Zoe treffen sollte, selbst arrangiert. Lia flieht mit ihrer Schwester aus ihrem Elternhaus und findet bei ihrem Freund Riley Unterschlupf. Jude plant derweil, ein Reich, in dem nur Mechs leben, in einer verseuchten und für Menschen unzugänglichen Umgebung aufzubauen. Er will Insiderinformationen von BioMech stehlen und diese an deren größten Konkurrenten verkaufen. Im Gegensatz soll den Mechs selbst die Technik des Down- und Uploadverfahrens zur Verfügung gestellt werden um nicht mehr von BioMech abhängig zu sein. Bei einer Friedensveranstaltung zwischen BioMech und der Bruderschaft der Menschen schleichen Zoe und Lia sich in die Labore des Konzerns und machen eine erschreckende Entdeckung: Der Konzern experimentiert mit den hochgelandenen Daten von Mechs und speist diese in Maschinen ein obwohl zugesichert wurde, dass die Uploads nicht weiter genutzt werden, außer als Datensicherung für die Downloadempfänger. Mit diesem Wissen wollen Lia, Riley und Jude den Konzern unter Druck setzen, was aber nicht gelingt. Kurze Zeit später kommt es allerdings erneut zu einem Vorfall, der Menschen und Mechs endgültig voneinander abspaltet…

    Meine Meinung:
    Ich habe mich ziemlich schwer getan, wieder in die Geschichte zurückzufinden, obwohl es erst wenige Monate her ist, seitdem ich den zweiten Teil "Crashed" gelesen habe. Vor allem konnte ich die Namen der Nebencharaktere anfangs nicht mehr richtig zuordnen. Relativ früh bemerkt man auch, dass ein gewisser roter Faden fehlt, der durch die Handlung führt. Man weiß nie so richtig, woran man man ist und was genau denn nun der Hauptplot ist: Zuerst die Steuerung von Lia durch den Konzern, dann Judes Plan mit dem autonomen Mech-Reich, das Aufdecken des Schocks um Lias Vater, das Experimentieren mit den Daten der Mechs durch den Konzern, die Versöhnung zwischen Menschen und Skinnern. Alles Sachen, die irgendwie angeschnitten, aber nicht richtig ausgearbeitet oder gar beendet werden und eins führt zum anderen und das mehr oder weniger zufällig. Manchmal kam es mir sogar so vor als ob die Autorin beim Schreiben selbst nicht gewusst hat in welche Richtung sie gehen will und verworfene Ideen einfach in eine andere Richtung gedreht hat.


    Eine große Stärke der Reihe waren schon immer die tollen Charaktere. Diese haben sich auch im dritten Teil sehr schlüssig weiterentwickelt. Lia hat bereits im Vorgänger ihr Dasein als "Maschine" angenommen und sich damit abgefunden, trug aber immer noch dieses "Mir-ist-alles-egal"-Gefühl mit sich herum. Mittlerweile will sie für die Rechte der Mechs eintreten und kommt einem irgendwie erwachsener und bewusster handelnd vor. Großartig dargestellt finde ich die Hassliebe mit ihrer Schwester Zoe, deren schwierige Beziehung für mich zum Höhepunkt der Reihe zählt. In der Vergangenheit ist zwischen den beiden schon so viel Negatives passiert, aber trotzdem stehen sie immer wieder füreinander ein, auch wenn sie das selbst nie richtig zugeben wollen. Die Tatsache, dass deren Vater den Unfall arrangiert hatte und dass dieser eigentlich Zoe treffen sollte, macht sie nun endgültig zu engen Verbündeten, auch wenn es natürlich nicht an den gewohnt bissigen Dialogen zwischen den Schwestern fehlt. Der geheimnisvolle Jude, der ein sehr beeindruckenden, faszinierenden und einvernehmendes Wesen hat, finde ich ebenfalls richtig klasse, wogegen Lias Freund Riley dieses Mal etwas blasser bleibt.


    Wenn eine Buchreihe abgeschlossen wird, ist das Ende natürlich immer ein wichtiger Punkt und sicherlich mit das Schwierigste für die Autoren, da es oft über "gelungen" oder "misslungen" entscheiden und ein "Die Reihe war supertoll, ABER das Ende..." macht immer einen fanden Beigeschmack. Leider ist die Trilogie um Lia Kahn ein solcher Fall geworden. Das Ende war völlig enttäuschend, unausgegoren und hat mich absolut unbefriedigt zurückgelassen. Es ging alles viel zu schnell, einen richtigen Showdown gab es überhaupt nicht und mir kam es so vor als ob Robin Wasserman "Wired" sehr schnell zu einem Ende bringen wollte. Bezugnehmend auf die vielen unnötigen Handlungsstränge, die im Sand verlaufen sind und bei denen man sich so viele Seiten sparen hätte können, fand ich es sehr schade, dass der Schluss dieser Trilogie so abrupt kam.


    Fazit: Ein leider etwas enttäuschender Abschluss dieser Trilogie mit großen Schwächen im Handlungsverlauf, der aber von seinen starken und interessanten Charakteren gerettet wird.
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Nach einem langatmigen Anfang kam dann doch noch Spannung auf

    Klappentext:


    „Vor einem Jahr starb Lia Kahn.
    Nur wenige Tage später wachte sie auf.
    In einem neuen, künstlichen Körper.
    Sie hatte eine neue Familie: Mechs wie sie. Und ein neues Leben – eines, das für immer währen sollte.
    Das dachte sie zumindest ...


    Doch nun stellt sich alles, was man ihr erzählt hat, als Lüge heraus. Jemand beginnt, die Mechs zu zerstören, sie einen nach dem anderen auszulöschen. Lia geht jedes Risiko ein, um sich selbst und die zu schützen, ohne die sie nicht sein kann. Aber sie muss sich der Wahrheit stellen: Alle kann sie nicht retten.“

    Gestaltung:


    Das Cover ist im gleichen Stil gehalten, wie schon die zwei Vorgänger und ergibt somit ein rundum stimmiges Bild. Das dunkle Grün passt auch zum etwas düsteren Inhalt von „Wired“. Ansonsten ist das Cover sehr schlicht gehalten, ebenso wie die restliche Gestaltung dieses Buches.

    Meine Meinung:


    Wie schon bei „Skinned“ und „Crashed“, den beiden Vorgängern, erfährt der Leser die Geschichte wieder aus der Sicht der Ich-Erzählerin Lia. Ihre Art zu erzählen liest sich wirklich sehr angenehm und hebt sich auch von anderen Jugendbüchern dieses Genres ab, da man Lias Charakter einfach schon durch ihre Erzählweise direkt spürt.


    In „Wired“ merkt man als Leser auch, dass Lia erwachsener und reifer geworden ist. Sie hat sich mit ihrer Situation und ihrem neuen Leben arrangiert. Mir hat diese Entwicklung wirklich gut gefallen, da Lia zuvor manchmal etwas anstrengend werden konnte und kindisch wirkte.


    Durch viele Wiederholungen ist der Einstieg in „Wired“ jedoch wirklich sehr langatmig geworden und grenzte teilweise schon an eine Tortur. Ich habe mich manchmal richtig gelangweilt und mich gefragt, ob überhaupt noch Spannung aufkommt. Zum Glück änderte sich dies nach ungefähr dem ersten Viertel des Buches!


    Die Fäden, die zuvor in Band 2 ausgelegt und gesponnen wurden, werden hier nun endlich zusammengezogen. Die politischen Aktionen spitzen sich zu und endlich kommt es zum großen Aufeinandertreffen der zwei verschiedenen Parteien: Audens Partei trifft nun endgültig auf Lia und die Mechs.


    Endlich müssen Lia und die Mechs handeln. Was mir in den ersten beiden Teilen noch gefehlt hat, findet sich nun in diesem Abschlussband. Geheime nächtliche Spionageaktionen, verborgene Angriffe, Entführungen, Kämpfe…all das findet sich nun endlich in „Wired“, sodass dieser Teil für mich der Beste der gesamten Trilogie ist. Das Gerede (das noch Band 2 dominierte und teilweise sehr dröge war) tritt nun etwas in den Hintergrund (auch wenn es an so mancher Stelle immer noch vorherrschend war) und macht Platz für actionreiche Gefechte.


    Das Ende fand ich durchaus überraschend, auch wenn es wahrscheinlich nicht jedem gefallen wird. Ich jedenfalls habe nichts daran auszusetzen und bin froh darüber, dass keine Fragen mehr offen geblieben sind. Es ist nicht das typische Happy End, aber es ist auch kein Bad End…ich würde es als ein „Zwischending“ zwischen beidem einstufen.


    Fazit:


    „Wired“ ist eindeutig der beste Teil der „Skinned“-Trilogie. Spannend und actionreich wird die Handlung aus den Vorgängern zusammengeführt und zu Ende geführt. Die Gespräche zwischen den Figuren sind etwas zurückgenommen worden und dafür wurde (endlich!) mehr Action eingebaut. Jedoch war der Einstieg wirklich zäh und auch zwischenzeitlich gab es Stellen, an denen ich mich gelangweilt habe. Der finale Showdown jedoch war atemlose Spannung pur!

    4 von 5 Sternen!