Amanda Hocking - Versuchung

  • Kurzmeinung

    Divina
    Nicht besonders überzeugend. Typische Teenie-Vampirromanze ohne irgendeinen Anspruch.
  • Inhalt:
    Als sie eines Nachts nach einem Discobesuch in eine Gefahrensituation gerät, wird Alice Bonham von dem attraktiven Jack gerettet. Fortan sind die beiden unzertrennlich, doch Alice merkt schnell, dass irgendetwas an Jack anders ist. Und auch seine Familie ist keine ganz Normale. Jacks Bruder Paul hasst Alice vom ersten Augenblick an, ohne dass er einen Grund dafür zu geben scheint, während Alice sich auf unerklärliche Weise zu ihm hingezogen fühlt. Dabei ist es doch eigentlich Jack, für den sie Gefühle hegt…


    Meine Meinung:
    Amanda Hocking sorgte in den vergangenen Monaten in den USA mit ihren Büchern für großes Aufsehen, und auch in Deutschland wurde die Veröffentlichung ihrer Tetralogie „Unter dem Vampirmond“ mit großer Spannung erwartet. Zahlen wie mehr als 100.000 verkaufte E-Books in einem Monat und mehr als eine Million seit 2010 deuten stark darauf hin, dass an diesen Büchern irgendetwas dran sein muss, was abertausende Leser begeistert.


    Direkt nach dem Lesen hatte ich vor allem einen Eindruck: Dass diese Serie eine Mischung aus „Twilight“ und „Vampire Diaries“ ist. Es gibt einige deutliche Parallelen, vor allem zu Beginn der Geschichte. Mit etwas Abstand betrachtet sehe ich das immer noch so, allerdings stört es mich nicht mehr sonderlich. Denn als Ganzes betrachtet, scheint die Geschichte um Alice, Paul und Jack einen völlig anderen Weg zu gehen als „Twilight“ oder „Vampire Diaries“.


    Amanda Hocking hat sicherlich keine aufregenden neuen Ideen in ihrer Geschichte niedergeschrieben. Aber manchmal erweist sich Altbewährtes als gut, so auch in diesem Fall. „Versuchung“ beinhaltet sicherlich Vieles, das man schon kennt (vor allem, wenn man das ein oder andere Vampirbuch gelesen hat), aber wirkt trotzdem nicht wie ein billiger Abklatsch. Besonders die Dreiecksgeschichte birgt interessantes Potenzial, welches die Autorin in den Folgebänden hoffentlich zu nutzen weiß.


    Von der ersten Seite an nimmt die Geschichte rasant an Fahrt auf, Einiges geht fast zu schnell. Die Handlung schreitet stellenweise in großen Sprüngen vorwärts, und auch die Figuren handeln manchmal etwas überstürzt. (So erzählt beispielsweise Jack gleich beim ersten Date ohne ersichtlichen Grund Alice von seiner „Anomalie“.) Die Geschichte wirkt auch manchmal etwas wenig durchdacht, verwirrt den Leser und lässt ihn zu lange über bestimmte Dinge im Unklaren. Dass dies für die Spannung ungemein förderlich ist, ist jedoch unumstritten.


    Einen Minuspunkt gibt es für die Charaktere. Es fehlt ihnen durch die Bank weg an Tiefe, lediglich von Jack kann man sich ein ungefähres Bild machen. Er ist auch (bisher) der einzig große Sympathieträger in dieser Geschichte. Alice macht einen recht netten Eindruck, viel mehr kann man aber über sie nicht sagen. Einige Charaktere, allen voran Alices Mutter und ihre beste Freundin Jane, sind richtige Reizfiguren. Jane ist total nervig und unsympathisch, und bei Alices Mutter fragt man sich die ganze Zeit, was diese Frau eigentlich für ein Problem hat.


    „Versuchung“ konnte die großen Erwartungen, die ich an dieses Buch und seine Autorin hatte, leider nicht ganz erfüllen. Aber im Großen und Ganzen hat es mir gut gefallen und ich möchte unbedingt wissen, wie es mit Alice, Paul und Jack weitergeht.

  • Ich wills auch haben :bounce: aber da ich Dreiecksbeziehungen hasse, werde ich warten bis alle Teile erschienen sind um sie dann in einem Ruck zu lesen. :P

  • Alice Bonham ist 17 Jahre alt, als sie Jack zum ersten Mal begegnet, und sofort spürt sie eine besondere Verbindung zu ihm. Die beiden freunden sich an und verbringen immer mehr Zeit miteinander. Etwas ungewöhnlich findet sie ihn schon, immerhin hat er immer erst nach Sonnenuntergang Zeit und beantwortet ihre Fragen fast nie, aber vielleicht fasziniert sie auch genau das an ihm. Als Alice Jacks Bruder Peter kennen lernt, empfindet sie ebenfalls eine besondere Verbindung, die allerdings ganz anders ist, als die zu Jack und wohingegen Jack sie ebenfalls mag, scheint Peter sie aus unbekannten Gründen zu hassen. Alice gelingt es kaum ihre Gefühle den beiden Brüdern gegenüber zu sortieren und als sie dann auch noch erfährt, dass diese Vampire sind, verkompliziert das ihr Leben erheblich.


    Auf die neue Vampir-Jugendbuch-Serie "Unter dem Vampirmond" bin ich durch einen Artikel über die Autorin Amanda Hocking aufmerksam geworden. Dort wurde berichtet, dass sie es durch ihre selbst verlegten Bücher als ebooks innerhalb kürzester Zeit zur Auflagen- und Dollar-Millionärin geschafft hat, obwohl sie vorher für ihre Bücher etliche Absagen von Verlagen kassieren musste. Der Werdegang hat mich beeindruckt und da ich gerne Vampirromane lesen, habe ich mir den Auftaktroman "Versuchung" geschnappt und mir eine eigene Meinung gebildet.


    Zitat

    "Ich hatte vielmehr den Eindruck, vollkommen den Launen von Jack und Peter ausgesetzt zu sein. Ich würde das sein, was sie wollten, solange ich ein Teil ihres Lebens bleiben durfte." (Seite 233)


    Alice ist 17 Jahre alt und benimmt sich auch genau so. Sie ist zwar nicht so versessen auf Partys und Sex wie ihre beste Freundin Jane, aber sie macht sich nicht viele Gedanken um ihre Zukunft und ihre Reife entspricht ihrem jungen Alter. Seitdem sie Jack kennt, verbringt sie fast jede freie Minute mit ihm und das obwohl in dem Buch immer wieder erwähnt wird, das Jack auf alle anziehend wirken würde, nur auf Alice nicht so sehr. Je näher sich die beiden kommen, desto mehr Fragen hat Alice, die Jack oft nicht beantworten kann oder will. Dem Leser ist schnell klar, dass er ein Vampir ist, auch wenn der Titel und die Kurzbeschreibung nicht bekannt gewesen wären, da einfach zu viele Indizien darauf hindeuten. Alice vermutet auch etwas in diese Richtung, fragt ob er ein Werwolf sei, aber auf die Idee, dass er stattdessen ein Vampir sei, kommt sie dann nicht mehr, was ich etwas unglaubwürdig fand.


    Als sie Peter kennen lernt spürt Alice, dass die Anziehung, die sie bei Jack verspürt, ein Witz gegen die ist, die sie bei Peter fühlt. Diese ist so intensiv, dass bei dir wortwörtlich das Gehirn aussetzt und sie sich selbst nicht mehr unter Kontrolle hat. Es gibt in dem Roman auch eine gute Begründung dafür, warum sie von beiden Brüder so stark angezogen wird, allerdings finde ich es nicht sehr gelungen, wenn in einem Roman das Mädchen beim ersten Auftauchen eines Kerls sofort bereit ist ihre Familie zu verlassen, sich nur ihm zur Verfügung zu stellen will und sogar bereit wäre sich zu opfern und töten zu lassen. Das geht mir persönlich zu weit, zumal das Buch für Teenager geschrieben ist und damit keine gute Message sendet.


    Zitat

    "Und Alice muss sich entscheiden; zwischen Liebe und Schicksal, zwischen der Stimme ihres Herzens und dem Ruf ihres Blutes..." (Klappentext)


    Der Erzählstil ist meistens sehr simpel und man kann ihm meiner Meinung nach anmerken, dass sie Autorin selbst noch sehr jung war, als sie den Roman geschrieben hat. Somit lässt sich das Buch aber immerhin problemlos lesen und man gerät nie ins Stocken. Der Roman benötigt etwas Zeit, bis er in Fahrt kommt, was allerdings öfter beim Auftaktbuch einer Serie passiert, da die Autoren sich dann immer viel Zeit nehmen die Charaktere und das Setting dem Leser ausführlich vorzustellen. Gegen Ende hin wird der Roman dann spannender und besonders die Passagen in denen Hockings das (un)menschliche Verlangen und die Versuchung beschrieben hat, haben mir sehr gut gefallen.


    Auch wenn der erste Roman der neuen Serie ein paar Schwächen hat, fand ich die Ausarbeitung der Vampirwelt gelungen. Es gibt zwar etliche Ähnlichkeiten zu anderen Vampirserien, aber auch viel neues, welches gut beschrieben wurde. Das Lesen des Romans hat mir Spaß gebracht und ich finde, dass die Story um Alice, Jack und Peter viel Potenzial bietet und bin sicher, dass der zweite Band den ersten übertrumpfen wird, daher möchte ich ihn unbedingt lesen. Außerdem gefällt mir das Cover richtig gut, es passt hervorragend zur Vampirstimmung, und ich finde es toll, dass die weiteren Bücher alle ein ähnliches Design haben.


    Fazit: Gelungener Auftakt zu einer neuen Vampir-Jugendbuch-Serie mit einigen Schwächen aber auch etlichem Potenzial. 4/5 Sterne.


    • Broschiert: 320 Seiten
    • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 13 - 16 Jahre
    • :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Es gibt in dem Roman auch eine gute Begründung dafür, warum sie von beiden Brüder so stark angezogen wird, allerdings finde ich es nicht sehr gelungen, wenn in einem Roman das Mädchen beim ersten Auftauchen eines Kerls sofort bereit ist ihre Familie zu verlassen, sich nur ihm zur Verfügung zu stellen will und sogar bereit wäre sich zu opfern und töten zu lassen. Das geht mir persönlich zu weit, zumal das Buch für Teenager geschrieben ist und damit keine gute Message sendet.



    Das sehe ich absolut genau so und konnte auch nur mit den Augen rollen :-k#-o


    :love: Lesen ist träumen mit offenen Augen :love:


    Ich lese gerade: J.R. Ward Black Dagger

  • Das erste Buch dieser Reihe hat mich nicht hundertprozentig überzeugen können, das sage ich gleich mal zu Anfang. Es hat mir an sich schon ganz gut gefallen, aber mir fehlte einfach das gewisse Etwas. Und es hat mich gestört, dass die Autorin doch so wenig eigene Ideen verwendet hat und mehr daran gesetzt hat, die Elemente anderer Autoren zu kopieren. Dafür, dass sie im Klappentext als angesehene Bestsellerautorin betitelt wird, war mir das eindeutig zu wenig, was sie geliefert hat. Kurz gesagt, ich war doch ein wenig enttäuscht von dem Buch.


    Wie meine Vorgänger schon geschrieben haben, fehlt es den Charakteren, aber auch der Story an sich an Tiefe. Es wird überall nur an der Oberfläche gekratzt und nichts wid weiter ausgeführt, sodass man als Leser nicht immer nachvollziehen kann, warum die Charaktere so handeln, wie sie es tun. Besonders bei Alice hätte da mehr kommen müssen, da sie als Hauptcharakter die größte Veränderung durchläuft. Aber gerade bei ihr fragt man sich häufig (zumindest wars bei mir so), warum sie sich und den Vampiren das Leben so schwer machen muss. Das einzige, was mir bei ihr positiv aufgefallen ist, war die Tatsache, dass sie sich nicht blindlings an den Hals von Jack geworfen hat und wollte, dass er sie verwandelt, sondern, dass sie ernsthaf über die Konsequenzen nachdenken wollte.


    Trotzdem würde ich dem Buch insgesamt immerhin noch :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne geben, da es der Auftakt war, und die manchmal nicht so astrein sind, zumal man sich erst an die Situation, die Charaktere und an den Schreibstil gewöhnen muss. Außerdem hat sich das Buch schnell gelesen.
    Ob ich die nächsten Bände auch noch lese, weiß ich jetzt noch nicht, Mein Interesse wurde leider nicht so richtig geweckt...

    Unter dem Fell einer Katze

    lebt eine der freiesten Seelen der Welt.

    (Claudine Delville)