Walter Moers -: Das Labyrinth der Träumenden Bücher

  • Über den Autor (von amazon.de):
    Der Lindwurm Hildegunst von Mythenmetz ist der bedeutendste Großschriftsteller Zamoniens. Sein letzter großer Erfolg war der Roman "Der Schrecksenmeister". Mythenmetz wurde einer großen Leserschaft bekannt durch seine Romane "Ensel und krete" und vor allem durch "Die Stadt der träumenden Bücher". Das Buch stand 42 Wochen auf der Bestsellerliste.


    Sein Schöpfer Walter Moers hat sich mit seinen phantastischen Romanen, weit über die Grenzen des deutschen Sprachraums hinaus, in die Herzen der Leser und Kritiker geschrieben. Alle seine Romane wie "Die 13 ½ Leben des Käpt'n Blaubär", "Die Stadt der träumenden Bücher" und "Der Schrecksenmeister" waren Bestseller.


    Neben dem Kontinent Zamonien mit seinen zahlreichen Daseinsformen und Geschichten hat Walter Moers auch so erfolgreiche Charaktere wie den Käpt’n Blaubär, das Kleine Arschloch und die Comicfigur Adolf geschaffen.


    Inhaltsangabe (von randomhouse.de):


    Über zweihundert Jahre ist es her, seit Buchhaim, die Stadt der Träumenden Bücher, von einem verheerenden Feuersturm zerstört worden ist. Der Augenzeuge dieser Katastrophe, Hildegunst von Mythenmetz, ist inzwischen zum größten Schriftsteller Zamoniens avanciert und erholt sich auf der Lindwurmfeste von seinem monumentalen Erfolg. Er gefällt sich im täglichen Belobhudeltwerden, als ihn eine verstörende Botschaft erreicht, die seinem Dasein endlich wieder einen Sinn gibt.


    Verlockt durch einen rätselhaften Brief kehrt Hildegunst von Mythenmetz nach Buchhaim zurück. Die prächtig wiederaufgebaute Stadt ist erneut zur pulsierenden Metropole der Literatur und zum Mekka des Buchhandels geworden und wird durchströmt von Buchverrückten aller Art. Dem Rätsel auf der Spur gerät Mythenmetz, kaum hat er die Stadt betreten, in ihren abenteuerlichen Sog. Er begegnet alten Freunden wie der Schreckse Inazea Anazazi, den Buchlingen Ojahnn Golgo van Fontheweg, Dölerich Hirnfidler und Gofid Letterkerl, dem Eydeeten Hachmed Ben Kibitzer, aber auch neuen Bewohnern, Phänomenen und Wundern der Stadt, wie den mysteriösen Biblionauten, den obskuren Puppetisten und der jüngsten Attraktion Buchhaims, dem »Unsichtbaren Theater«. Dabei verirrt sich Mythenmetz immer tiefer im »Labyrinth der Träumenden Bücher«, das geheimnisvoll und unsichtbar die Geschicke Buchhaims zu bestimmen scheint. Bis er schließlich in einen unaufhaltsamen Strudel von Ereignissen gerät, der alle Abenteuer, die er je zu bestehen hatte, in jeder Hinsicht übertrifft.


    Eigene Meinung:


    Ich war von "Die Stadt der Träumenden Bücher" begeistert und hatte mich dementsprechend auf dieses Buch gefreut. Leider bin ich jetzt, nachdem ich es beendet habe, etwas enttäuscht. Im "Nachwort des Übersetzers" steht, dieses Buch sei nur eine Ouvertüre. Ein zweiter Teil soll folgen, in dem diese Geschichte fortgesetzt wird.
    Ich finde, in "Das Labyrinth der Träumenden Bücher" kommt die Handlung viel zu kurz. Es wird sehr ausführlich über die Stadt Buchhaim und den Puppetismus, der sich neu entwickelt hat in den letzten zweuhundert Jahren gesprochen. Dieses Buch gibt ebenfalls einen Abriss über die Handlung von "Die Stadt der Träumenden Bücher", was ich prinzipiell nicht schlecht fände, wenn es kurz gefasst wäre. Meiner Meinung nach wird es aber zu ausführlich geschildert. Das Labyrinth das der Titel verspricht, wird eigentlich fast nur erwähnt, erst am Ende betritt es Hildegunst. Dort wird er dann von seinen Begleitern alleine gelassen - hier würde die Geschichte spannend werden, finde ich, aber an genau dieser Stelle bricht sie ab. Ich hatte ziemliche Schwierigkeiten, das Buch nicht einfach immer wieder wegzulegen und längere Pausen zwischendurch zu machen.
    Der Anfang hat mir gut gefallen, als er noch in der Festung ist und auch das Gespräch mit Ovidios im Qualmoir über den Biblionismus und z.B. die Biblionekromanten. Es gab also immer mal wieder wirklich gelungene Stelle, der Rest hat mich jedoch leider, wie gesagt, enttäuscht.


    Fazit:
    "Das Labyrinth der Träumenden Bücher" wirkt für mich im ganzen gesehen mehr wie eine lange Einleitung zu dem nächsten Buch, das werde ich natürlich lesen, aber in diesem Buch kommt meiner Meinung nach die Handlung so kurz, dass ich den Begriff "Ouvertüre", als die es bezeichnet wird, sehr passend finde.


    Bewertung: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Gelesen 2022: 3/52 :study: / 0 :musik:
    SUB: 1.190 :pale: (Start 2022: 1.450)

    3 Mal editiert, zuletzt von xsandria ()

  • Ich hatte mich ja arg auf das Buch gefreut, bin jetzt aber doch recht skeptisch, hab schon einige nicht so gute Kritiken gelesen... also, erst mal das Hörbuch, wenn es bei Audible verfügbar, das ist "schadensbegrenzung" und dann schau ich weiter...

    :study: Alan Bennett - Die souveräne Leserin
    :musik: Oscar Wilde - Das Bildnis des Dorian Gray


    2011: 24 Hörbücher, 40 Bücher (23275 Min, 16174 Seiten)

  • Ich hab 5 Jahre auf dieses Buch gewartet und gestern angefangen zu lesen.
    Irgendwie war es als würde ich nach Hause kommen.
    Auch wenn die Handlung wirklich zu kurz kommen sollte, bin ich bis jetzt trotzdem ziemlich begeistert. Die Sprache ist wieder wunderschön und die Bilder sind ein Traum. Außerdem kennt man die schleppende Handlung ja schon von die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär :wink:
    Und je mehr Bücher vom Moers desto besser :)

    Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war
    -Bertholt Brecht-


    Gelesene Bücher 2012:2
    Gelesene Seiten: 798
    SUB-Stand: 328
    :pale:
    :study:
    Birgit Fiolka - Blutschwestern. Die Legende von Engil
    :study: Nina Blazon - Zweilicht

  • Ich habe erst vor gut einer Woche von dem Buch erfahren und es dann heute bekommen und ich freue mich riesig darauf es zu lesen, auch wenn die ersten Rezensionen nicht so begeisternd sind. Geschmäcker sind ja verschieden und lohnen wird es sich sicherlich trotzdem. Ich bin schon sehr gespannt und freue mich auf schöne Lesestunden... :lechz:

    Liebe Grüße von Tanni

    "Nur noch ein einziges Kapitel" (Tanni um 2 Uhr nachts)



  • Auch ich bin mehr als enttäuscht von dem Buch. Klar, es war hier und da wieder einmal typischer Moers Humor zu entdecken und auch ein paar nette Ideen dabei, aber irgendwann beschränkt er sich auf diesen sogenannten Pupettismus und man hat das Gefühl, ein Buch über Puppentheater in den Händen zu halten. Wo ich bis zur Mitte hin noch ein gutes Gefühl bei dem Buch hatte, ja, eine gewisse Vorfreude, ist das Buch nach Abschluss (obwohl man es so nicht nennen dürfte) für mich als ein Reinfall entartet. Hier werden gerade die Leser enttäuscht und veräppelt, die das Buch aufgrund der Begeisterung seiner Bücher direkt am Erscheinungstag kaufen und darauf reinfallen, dass die Geschichte eigentlich auf der letzten Seite ihren Lauf nimmt und plopp, wird der Spannungsbogen fallen gelassen. Und dann ein, wie ich finde, eher peinliches Schlusswort, warum wieso und weshalb nun an diesem Ende die Geschichte erst beginnt und dass dieses Buch nur eine Ouvertüre zur eigentlichen Geschichte ist.


    Ich habe das Buch gestern erst beendet und frage mich noch heute, warum man einen Leser, und vor allem einen begeisterten Fan (gerade die kaufen doch am Erscheinungstag) so verärgert. Da geht scheinbar wieder einmal Marketingstrategie über alles. Gerade die Leser, die auf den Autor schwören, werden damit in eine Falle gelockt. Immerhin sind ja wir es, die am Erscheinungstag kaufen. Dass man damit aber nicht hinterm Berg halten wird, müsste doch ein Verlag erahnen. Ich bin daher insgesamt gespannt, wie sich der Erfolg von diesem Buch entwickeln wird.


    Das Buch ist ein klassisches Beispiel dafür, wie man Fans vergrault. Ich hätte zu gern etwas anderes über dieses Buch geschrieben, aber dafür ist die Enttäuschung in ein teures Buch zu groß. Es ist mir auch immer noch zweifelhaft, wie dieses Buch diesen Titel trägt. Wie heißt dann die eigentliche Geschichte, also das nächste Buch? ,,Das Labyrinth der träumenden Bücher - jetzt aber wirklich" ?


    Also, wer eine amüsante aber zum Teil zähe Vorgeschichte vom ,,Labyrinth der träumenden Bücher" lesen mag, dem kann dieses Buch gefallen. Wer aber tatsächlich eine Geschichte zum Labyrinth der träumenden Bücher lesen möchte, der sollte sicherlich besser auf das nächste Buch warten.


    Ich erwäge inzwischen, das Buch wieder zu verkaufen. Ich habe gerne in ein gebundenes Buch investiert, was eine Geschichte vom Labyrinth der träumenden Bücher beinhaltet. Aber für eine von Moers auf der letzten Seite betitelte Ouvertüre sind 25 Euro verdammt viel Geld.


    Ich finde, man sollte immer mit offenen Karten spielen. Das ist hier nicht der Fall. Das blöde ist eben auch, dass eine solche Tatsache die vorherigen Seiten sehr blass erscheinen lassen, obwohl die ein oder anderen netten Stellen dazwischen waren. Nett, witzig, aber eben nicht spannend oder mit einer Geschichte in Zusammenhang stehend. Die Enttäuschung überspielt demnach auch die wenigen netten Seiten an diesem Buch.


    Ich vergebe in Rezis sonst immer Punkte, aber an dieser Stelle könnte ich nicht in Objektivität verharren. Das klappt einfach nicht. :lol: Ich möchte vielmehr eine rote Karte vergeben, an denjenigen, der die Schnappsidee für diese Aktion hatte. Sei es nun der Verlag oder Moers selbst. Ich sehe es daher leider als kleine Mogelpackung an, auch wenn W. Moers sicherlich hier und da guten Witz und einige Ideen angebracht hat. Aber immer in Anbetracht der Vorfreude auf die eigentliche Geschichte, die dann letztendlich fehlte. Ich bin der Meinung, soetwas sollte ein Leser vorab wissen.




  • Ich muss sagen, ich fühle mich auch ein klein wenig verschaukelt, was durch das Schlusswort, dass ich ebenso wie Lucy, sehr peinlich finde, noch verstärkt wird. Eine Handlung ist nicht wirklich vorhanden und diese wäre mit einem Satz erzählt: Hildegunst von Mythenmetz kehrt auf Grund eines mysteriösen Briefes zurück nach Buchhaim, irrt dort umher, entdeckt den Puppetismus und steigt wieder ins Labyrinth hinab. Das war es im Grunde genommen schon.


    Obwohl mich anfangs der Ablauf der Geschichte sehr stark an "Die Stadt der Träumenden Bücher" erinnert hat, war ich zunächst sehr begeistert. Es war toll, wieder auf Buchhaimer Boden zu stehen und die Stadt, die sich schon ganz schön verändert hat, quasi neu zu entdecken. Als aber ca. der Mitte des Buches der Puppetismus ins Spiel kommt, war ich zunächst sehr interessiert, kurze Zeit später leicht gelangweilt vom neuen Buchhaimer Mythos. Ein Unding war der Theaterbesuch als die komplette Geschichte aus "Die Stadt der Träumenden Bücher" 1:1 als Bühnenstück wiedergegeben wurde. Und das ganze geht über fast 100 Seiten! Auch der darauf folgende Monolog über die verschiedenen Arten des Puppetismus war in dieser Länge absolut unnötig. Als zum Ende hin wieder Spannung aufkam, war das Buch leider auch schon zu Ende. Mit dieser ganzen Puppen- und Marionettengeschichte bin ich noch etwas unschlüssig: Bisher noch relativ langatmig rübergebracht, birgt es dennoch großes Potenzial für den Nachfolger. Allerdings hoffe ich, dass dort zu Gunsten der Puppen die Bücher nicht zu kurz kommen werden.


    Fazit: Einerseits eine Frechheit, so viel Geld für eine reine Vorgeschichte zu verlangen, andererseits haben mich trotz einiger Längen Buchhaim, Hildegunst und Walter Moers erneut mit wunderbarer Sprache, tollen Illustrationen und einer Menge Herz gefangen, so dass ich unter dem Strich auf :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: komme.

    :study: Matthias Bogner / Kevin Zindler - Die besten Horrorfilme des 21. Jahrhunderts

    :study: SUB: 330

  • Info:
    Offensichtlich wird Teil zwei des Buches 2013 erscheinen.



    Hildegunst von Mythenmetz Liebe Freunde Zamoniens,



    wie ich höre, fragen viele den Verlag, wann denn die Fortsetzung von
    "Das Labyrinth der Träumenden Bücher" erscheint. Die gute Nachricht, der
    Titel steht schon mal fest und lautet: "Das Schloss der Träumenden
    Bücher". Und ich verspreche, mich zu beeilen. Meine Planung ist, so
    fertig zu werden, dass es spätestens 2013 soweit ist. Falls Mythenmetz
    nicht dazwischenfunkt.


    Zamonische Grüße
    Walter Moers


    Quelle Facebook


    Aber ganz sicher scheint sich Herr Moers noch nicht zu sein - Lassen wir uns überraschen.

    "Um Geld zu verdienen brauchen wir keine
    grandiose, makellose Literatur. Was wir brauchen ist Mittelmaß,
    Massenware. Was zählt, ist das verkaufte Papier. Und nicht die Worte,
    die drauf stehen"
    Walter Moers - Die Stadt der träumenden Bücher
    :love:

  • Nach den Rezis werde ich mir den band definitiv erst mal nichts elbst kaufen, sondern in der Bib gucken. 100 seiten Nacherzählung grenzt für mich schon an eine pure Unverschämtheit- und Geldschneiderei.

  • Klappentext:
    Hildegunst von Mythenmetz, der größte Schriftsteller Zamoniens, suhlt sich auf der Lindwurmfeste in seinem Erfolg. Da erreicht ihn ein mysteriöses Schreiben, das ihn verlockt, nach Buchhaim, der Stadt der Träumenden Bücher, zurückzukehren. Dort trifft er auf eine neuerbaute Stadt, die vor Leben rund um das Buch nur so vibriert. Und er begegnet alten Bekannten, aber auch neuen Phänomenen und Wundern der Stadt: Librinauten und dem Biblionismus, Qualmoiren und dem Buchwein sowie vor allem den obskuren Puppettisten, dem faszinierenden Puppaecircus Maximus und dem geheimnisvollen Maestro Corodiak.


    Autoreninfo:
    Der Lindwurm Hildegunst von Mythenmetz ist der bedeutendste Großschriftsteller Zamoniens. Sein letzter großer Erfolg war der Roman "Der Schrecksenmeister". Mythenmetz wurde einer großen Leserschaft bekannt durch seine Romane "Ensel und Krete" und vor allem durch "Die Stadt der Träumenden Bücher". Das Buch stand 42 Wochen auf der Bestsellerliste.


    Sein Schöpfer Walter Moers hat sich mit seinen phantastischen Romanen, weit über die Grenzen des deutschen Sprachraums hinaus, in die Herzen der Leser und Kritiker geschrieben. Alle seine Romane wie "Die 13 ½ Leben des Käpt'n Blaubär", "Die Stadt der Träumenden Bücher" und "Der Schrecksenmeister" waren Bestseller.


    Neben dem Kontinent Zamonien mit seinen zahlreichen Daseinsformen und Geschichten hat Walter Moers auch so erfolgreiche Charaktere wie den Käpt’n Blaubär, das Kleine Arschloch und die Comicfigur Adolf geschaffen. Aufbau/Allgemeines:
    Das Buch ist in diverse übersichtliche Kapitel aufgegliedert. Zu dem enthält es wunderschöne Zeichnungen, die zum Buch und seinem Inhalt passen. Und schlussendlich enthält es noch ein wichtiges Nachwort.


    Inhalt:
    Hildegunst von Mythenmetz sitzt auf seiner Lindwurmfeste und harrt der Dinge, die da kommen. Zum Zeitvertreib schaufelt er Essen in sich hinein, liest Fanpost und frisst und frisst. Bis…, ja bis ihn eines Tages ein Brief aus der Ledernen Grotte erreicht. Er stellt fest, dass diese exakt 10 Seiten genau seinem Schreibstil entsprechen und macht sich sofort auf nach Buchhaim, um dem auf dem Grund zu gehen.
    Mythenmetz‘ Ziel: Die labyrinthischen Katakomben. Die Stadt der Träumenden Bücher. Er begegnet alten Zeitgenossen, aber auch neuen und begibt sich wieder einmal in ein neues, interessantes Abenteuer. Die Stadt vibriert nur so von Büchern, Bibliomanen und dem Biblionismus. Alles dreht sich um Bücher und die Dichtkunst, in der von Mythenmetz zu versinken droht.
    Schließlich folgt eine Rückkehr in die Stadt der Träumenden Bücher, in Art einer Allgemeinzusammenfassung des ersten Bandes, die dem alten und bekannten Leser nochmal vor Augen führen soll, was da vor langer Zeit geschehen ist und dem neuen Leser einen Einblick in die Mythenmetz’sche Welt geben soll.
    Bevor es dann auf geht ins Labyrinth, befasst sich Moers eingehend mit dem Theaterwesen und dem Puppetismus.


    Meinung/Bewertung:
    Lange hat die Leserschaft auf diese Fortsetzung gewartet und wurde zum größten Teil belohnt. Belohnt dahingehend, dass Walter Moers wieder eine wunderbar phantastische Welt erschaffen hat, rund um Bücher und die Dichtkunst generell. Schön ist es, dass man wieder auf alte Bekannte trifft, sich sehnsuchtsvoll an sie und die Stadt der Träumenden Bücher erinnert. Aber man lernt auch neue Gestalten und Wandler kennen, die durch Buchhaim schwirren. Wunderbar daran ist, dass Moers nach wie vor auf die wundervollen Anagramme zurückgreift, mit denen er den Leser schon im ersten Band verwirrt und entzückt hat. Einmal mehr zeigt es den Einfallsreichtum Moers‘. Zügig und spannend geht es auf in das Labyrinth der Träumenden Bücher und man hält es vor Spannung und Vorfreude kaum noch aus. Da ist wieder dieses aufregende Gefühl, die Ungeduld. Doch ein wenig wird man dann eingebremst durch eine Rückschau auf alte Geschehnisse. Moers gibt dem neuen Leser eine zusammenfassende Inhaltsangabe mit auf den Weg. Sicherlich sehr hilfreich für all jene, die den ersten Band nicht gelesen haben. Und natürlich ist es auch für die Kenner der Geschichte eine willkommene Wiederholung, aber das Buch wäre auch sehr gut ohne sie ausgekommen. So verliert es etwas an Fahrt. Doch Moers wäre nicht Moers, wenn er das Ganze nicht hätte in eine interessante Form verpackt, nämlich ein Puppenspiel. Leider verliert der Autor sich dabei etwas zu sehr im Theaterwesen und dem Puppetismus und verliert dabei auch die eigentliche Geschichte etwas zu sehr aus den Augen, doch kurz vor Toresschluss dann geht es endlich weiter, steigt die Spannung ins Unermessliche, denn die Librinauten tauchen auf, wie sich die Bücherjäger nun nennen. Und interessante Dialoge folgen, wie z. B. zwischen Mythenmetz und dem Direktor des Puppaecircus, einer äußerst rätselhaften Person. Merkwürdigkeiten häufen sich, und endlich findet Mythenmetz sich in den ausgebrannten Katakomben wieder. Einen Punkt, auf den der Leser das ganze Buch über gewartet hat. Und genau da bricht es dann ab und der Autor offenbart sich dahingehend, dass er den Umfang des Werkes schlicht unterschätzt habe und es deshalb in zwei Teile aufgliedern musste, sehr zum Leidwesen des Lesers. Nun heißt es wieder warten auf die Fortsetzung.


    Fazit:
    Mal wieder ein richtiger Moers-Schmöker, der allerdings nicht 100%ig an seinen ersten Erfolg knüpfen kann, was der Aufteilung zu verdanken ist.

    Liebe Grüße von Tanni

    "Nur noch ein einziges Kapitel" (Tanni um 2 Uhr nachts)


  • Ich komme mir auch leicht veräppelt vor, ich habe mich sehr auf das Buch gefreut und bin ziemlich enttäuscht.
    Die Einführung ins stark veränderte neue Buchhaim hat mir gut gefallen, auch das zusammentreffen mit Inazea, Hachmed und Ovidios fand ich schön, so weit so gut.


    Aber dann kam der Puppetismus ins Spiel, diese quälend langen Ausführungen zu dem Puppenkram haben mich doch ziemlich genervt :wuetend:.
    Das das Buch ausgerechnet aufhört als etwas Fahrt in die Geschichte kommt ist absoluter Käse, was soll man da noch sagen. :evil:


    Na ja dann freue ich mich halt aufs nächste und wo ein Smeik im Spiel ist gibt es sicher noch interessante Wendungen.


    Gruß Aramia

    [font='Arial, Helvetica, sans-serif'][size=14]The most Happy
    [size=8]Anne Boleyn
    :study: Das Lied von Eis und Feuer,Die dunkle Königin-G.R.R.Martin :king:

  • Gerade habe ich das Buch aus der Hand gelegt. Mir geht es wie so vielen von Euch: einerseits bin ich in höchstem Maße begeistert, endlich wieder ein Moers, endlich wieder ein Abenteuer von Mythenmetz, endlich kann ich wieder in einer einzigartigen, oppulenten Sprache schwelgen und mich an völlig abgefahrenen Dingen ergötzen. Doch andererseits hatte das Buch Stellen, die sich hinziehen und irgendwann nur noch langweilen.


    Zuerst fand ich es gut, dass Mythenmetz das Puppenspiel besucht, in dem die Geschehenisse aus Band 1 noch einmal aufgerollt werden, denn ich hatte so viel von dessen Inhalt schon wieder vergessen. Aber je länger die Theatervorstellung ging, desto ungeduldiger wurde ich. Als es danach noch immer nicht so recht weiterging mit der Handlung, sondern Mythenmetz sich in bis ins kleinste Detail mit dem Puppetismus beschäftigte, war ich genervt. Doch ich biß die Zähne zusammen und las weiter, kämpfte mich durch unendliche Aufzählungen, genoß kurz die Mythenmetzsche Abschweifung zu seinen Theaterbesuchen, kämpfte weiter mit dem Text, und auf einmal nahm die Handlung Fahrt auf, es wurde spannend, und da war es wieder, das wohlige Gefühl, das sich beim Lesen von Moers einstellt.


    Dennoch: "Das Labyrinth der Träumenden Bücher" bekommt nur :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: von mir, weil es stellenweise kaum zu ertragen war. Auch wenn ich über die Parallelen zu den Spielarten des Theaters in unserer Welt immer noch schmunzeln muss.

    Verführung Volljähriger zum Bücherkauf sollte nicht unter 5 Jahren Stadtbibliotheksmitgliedschaft bestraft werden!

  • Auch ich habe das neue Mythenmetz'sche Werk inzwischen gelesen und auch ich bin insgesamt enttäuscht :( .
    Natürlich schafft der Autor es mal wieder, eine wunderbare Welt zu kreieren und unterhält den Leser mit seinem tollen Schreibstil und vielen Wortspielen und Analogien zur "realen Welt", die für einige Lacher oder zumindest Schmunzler sorgen. Allerdings passiert eben einfach nichts und ganz ohne Handlung wird dann auch Moers' sprachliches Kunstwerk irgendwann öde. Besonders nervig fand auch ich die Theater-Passage, in der die Stadt der träumenden Bücher nacherzählt wird. Ich lese keinen Roman, um dann einen anderen nacherzählt zu bekommen, und die am Anfang unterhaltsamen Bemerkungen über die Eigenarten des puppistischen Theaters werden nach einigen Seiten eintönig und langweilig. Zudem fand ich - die die Stadt der träumenden Bücher ja auch zu einem großen Teil wegen der Bücherthematik verehrt (und ich denke, vielen Bücherverrückten hier wird es ebenso gehen :wink: ) - das "Abrutschen" zum Puppetismus, der anstelle der Bücher zum zentralen Thema wird, nicht so toll; das ist natürlich aber Geschmackssache, mir hat einfach das Bücherthema besser gefallen :wink: . Insgesamt ist das Büchlein schon lesenswert, allerdings würde ich mir gut überlegen, mir die gebundene Ausgabe für 25 Euro zuzulegen; stattdessen würde ich empfehlen, auf die Taschenbuchausgabe und auf das Erscheinen des Folgebandes zu warten, damit dann wenigstens nach 400 Seiten Ouvertüre die Geschichte sofort weitergeht :wink: .

    "Ein Raum ohne Bücher ist wie ein Körper ohne Seele." - Marcus Tullius Cicero
    :study: Tad Williams - Die Hexenholzkrone 2

  • Ach ja, nach euren Meinungen fällt es mir noch leichter auf das Taschenbuch zu warten :wink:


    Dito.
    Ich fand "Die Stadt der träumenden Bücher" auch richtig gut und habe mich echt gefreut als ich von einer Fortsetzung hörte - aber nach Euren Rezis werde ich mir das Labyrinth wohl erst mal irgendwo ausleihen, bevor ich auch nur einen Cent dafür ausgebe. :-?

  • Nun bin auch ich dran, enttäuscht zu sein!


    Obwohl ich mir geschworen habe, es nicht zu sein, da ich vor Lesebeginn schon mitbekommen habe, warum es so schlechte Kritiken bekommen hat. Aber als Moers Fan hab ich mir gesagt: "Vollkommen egal, hauptsache was aus Zamonien und den Schreibstil von Moers!!!"


    Leider ist dem nicht so. Denn nicht mal der Schreibstil gefällt mir stellenweise. Ich hatte an einigen Stellen das Gefühl, dass Moers absichtlich unsinnige Sätze eingefügt hat, um eine bestimmte Seitenzahl zu kommen. Eine Stelle, als die Schreckse Hildegunst in ihre Privatlonge im Theater einführt:" "Unsere Privatloge" verkündete sie STOLZ, als wir auf den kleinen Balkon traten, an dem die Treppe endete. In ihrer Stimme schwang ein wenig STOLZ mit".
    Das ist einfach nur mies, sorry! Hört sich nach Schulaufsatz an, um eine möglichst große Wortzahl zu erreichen. Auch an einigen anderen Stellen bin ich über so unsinnige Sätze gestolpert, und das sonst so riesige Lesevergnügen stellt sich nur hin und wieder ein. Dabei war ich doch bis dato der Meinung, dass Moers der so ziemlich beste Schriftsteller und Wortzauberer ist.
    Tja, entzaubert...
    Nun ist er- genau wie Mythenmetz, in die Konsumfalle getappt.


    Und was mich so ärgert- damit ich nahtlos anknüpfen kann, hab ich vorher nochmal die "Stadt der träumenden Bücher" gelesen. Ganz große Klasse, nun mußte ich mir den Abklatsch im Puppentheater auch noch antun, obwol ich doch wenige Tage zuvor erst das Original gelesen habe...


    Erschreckend, dass ich an manchen Stellen einfach so gar keine Lust mehr zu weiterlesen hatte...


    Bis 2013 zu warten, finde ich auch arg demütigend. Wenn schon Overtüre, hätten sie den Hauptakt wohl auch in einem halben Jahr hinterschicken können!

  • So, dann geb ich auch noch meinen Senf dazu:


    Ich bin auch enttäuscht, der Anfang war richtig toll, aber dieses Theater hab ich einfach nur überflogen, da es einfach zu lang war und ich nicht nochmals in einem anderen Buch "Die Stadt der träumenden Bücher" lesen wollte. Der Puppismus ist zwar nett, aber viel zu übertrieben, was haben PUPPEN in BUCHhaim verloren? Die Geschichte fängt für mich genau da an intressant zu werden, wo dieses Buch aufhört. Ich habe nur darauf gewartet bis Mythenmetz endlich ins "Labyrinth" geht, so war ja eigentlich auch der Buchtitel!!! Ich bin einfach nur enttäuscht! Ich hoffe der nächste Teil wird besser! (weiss schon jemand, wann der erscheinen soll?)


    Für mich kriegt er trotzdem 3.5 von 5 Sterne. Weil bis ca mitte Buch wirklich gut war und weil mich diese Art von Buch mit den Zeichnungen drinn wirklich sehr fasziniert und ich richtig toll finde!

  • Ich bin einfach nur enttäuscht! Ich hoffe der nächste Teil wird besser! (weiss schon jemand, wann der erscheinen soll?)