Kunkel, Thor - Subs

  • Seitenzahl: 448


    Autorenportraits:
    (Cover/Verlag)
    Thor Kunkel, geboren 1963 in Frankfurt am Main, studierte Kunst und lebte viele Jahre in London und Amsterdam. 1999 gewann er beim Ingeborg Bachmann-Wettbewerb den Ernst Willner -Preis. Seinem Debüt "Das Schwarzlicht-Terrarium" folgten "Ein Brief an Hanny Porter" und "Endstufe". Er veröffentlichte auch weitere Romane, einige erfolgreiche Hörspiele und arbeitete als Regisseur und Creative Director für internationale karitative Organisationen.


    Kurzbeschreibung:
    (Cover/Verlag)
    Die Rechtsanwältin Evelyn und ihr Mann Claus, ein Schönheitschirurg, führen ein sorgenfreies Leben in einer schmucken Villa in Grunewald. Der Alltag der beiden gerät durcheinander, als die polnische Haushaltshilfe spurlos verschwindet und sich auf Claus´ augenzwinkernd gemeinte Stellenanzeige plötzlich Langzeitarbeitslose, Asylanten und über qualifizierte Akademiker ernsthaft als "Sklaven" bewerben. Zunächst sind Evelyn und Claus überrascht und schockiert, doch warum sollten sie auf eine solche Annehmlichkeit verzichten? Sie haben das nötige Geld, und in der liberalen Spaß-Gesellschaft der Hauptstadt ist das "erlaubt, was man sich leisten kann". also entscheiden sie sich für Bartos, einen promovierten Alt-Philologen, und dessen Frau Lana. Eines Tages regt Bartos den Bau eines Schwimmbads auf dem ungenutzten Rasen vor der Villa an, ein teures Vorhaben, das durch den Einsatz von illegalen Arbeitskräften bewältigt werden soll. Und so rücken eines Nachts weitere Familien an, die seit Jahren ein Leben in selbst gewählter Sklaverei führen. Doch bald kommt es zu ersten Unstimmigkeiten in der "Solidargemeinschaft nach römischem Vorbild"...


    Meine Meinung:
    Der Roman von Thor Kunkel ist in meinen Augen eine ernst zu nehmende Satire. Durch die Kultur- und Zivilisationskritik provoziert der Autor den Leser und regt zum Nachdenken an: über die Gesellschaft, über Freiheit, Normen und Werte...


    Der Roman ist scharfsinnig, sarkastisch und ironisch.
    Nur ich persönlich fand es eher traurig und nachdenklich stimmend als komisch: denn das Thema ist mir zu ernst um darüber lachen zu können.


    Auch von dem Schreibstil des Autors war ich positiv überrascht: anspruchsvoll, sehr schöne Formulierungen und was mir, nicht unwichtig erscheint, die Geschichte lässt sich fließend lesen.


    Was ich in dem Roman vermisst habe, war wenigstens eine Figur, die mir sympathisch wäre. Alle Charaktere, die im Roman vor kamen, und ganz besonders der Hauptprotagonist Claus, waren mir völlig unsympathisch.


    Alles in allem: durchaus ein lesenswerter Roman.
    Von mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    2024: Bücher: 99/Seiten: 43 438

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

    --------------------------------------------------

    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
    ------------------------------

    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

    ------------------------------

    Lese gerade:

    Macdonald, Helen/Blaché, Sin - Prophet