Phil Rickman - Die Gebeine von Avalon

  • Klappentext :


    Wer schützt die Königin gegen die Mächte der Finsternis?


    Panik am Hofe von Elisabeth I. : Der Astrologe Nostradamus hat den Sturz der jungen Königin vorhergesagt, sollte es ihr nicht gelingen, "die Knochen ihres Ahnherrn zu finden". Gleichzeitig wird ruchbar, in der gewaltigen Ruine des Klosters von Glastonbury sei das Grab von König Artus entdeckt worden. Sofort schickt Elisabeth den fähigsten Mann auf die Suche : Dr. John Dee, Hofastrologe und aller verborgenen Wissenschaften kundig. Doch Glastonbury ist eine Stadt voller Geheimnisse. Bald verliebt sich der junge Gelehrte in die Tochter des Wundarztes. Erst später erfährt er, dass ihre Mutter als Hexe starb. Wieder flammt der Hexenwahn auf in Glastonbury, grausame Morde geschehen, und am Ende steht John Dee tief in den Gewölben des Klosters einem stummen Feind gegenüber...


    Aufbau und eigene Meinung :


    Am Anfang des Buches befindet sich eine kleine Karte von Glastonbury, was ich persönlich immer wieder schön finde. Danach erfährt der Leser noch etwas über den Hauptprotagonisten John Dee. Man muss zum lesen dieses Buches also keinerlei Vorwissen über die Personen oder die britische Geschichte haben. Wenn man sich aber ein wenig auskennt, dann begegnet man "bekannten" Gesichtern und kann sich auf den einen oder anderen "Insiderhinweis" freuen!


    Der Roman ist in fünf Teile aufgeteilt, die wiederum in Kapitel aufgeteilt sind. Jeder Teil fängt mit einem Zitat an, welches manchmal von dem "echten" John Dee stammt.


    Im Innenteil des Buches steht unter dem Titel noch "Aus den höchst vertraulichen Papieren des John Dee, Astrologe und Berater Ihrer Majestät, der Königin". Und genauso ist der Roman auch aufgebaut, man hat das Gefühl die persönlichen Aufzeichnungen des Dr. Dee zu lesen. Teilweise wird der Leser auch direkt vom Doktor angesprochen. Es hatte für mich auch so eine Art Tagebuchcharakter, das gefiel mir ganz gut! So hatte ich immer das Gefühl irgendwie mitten drin dabei zu sein.



    Die Geschichte beginnt in London und man bekommt einen guten Eindruck vom Leben in der elisabethanischen Zeit. Teilweise hatte ich das Gefühl die Gerüche wirklich wahrzunehmen. Rickman schafft es den Leser in eine andere Zeit zu entführen. Doch ich muss auch sagen, dass ich einige Seiten brauchte, um mich an den Schreibstil zu gewöhnen, aber dann lies es sich gut lesen. Ich würde den Schreibstil zwischen "alltäglich" und "gehoben" ansiedeln. Trotzdem konnte ich es dann einfach so "weglesen" !


    Nachdem man sich mit John Dee durch London bewegt hat, tritt dieser nun seinen Auftrag an, die Gebeine von Avalon ausfindig zu machen. An seiner Seite ist sein Freund Robert Dudley. Darüber habe ich mich persönlich sehr gefreut, denn Dudley begegnet man im Zusammenhang mit Elisabeth I. öfter. ;)


    In Glastonbury quatieren sich die Beiden unter falschen Namen in einem Gasthof ein und die heimliche Suche nach Artus beginnt. Dieses Dorf und ihre skurrilen Bewohne sind einfach fantastisch beschrieben! Hier passiert nun einiges, was ich natürlich nicht vorwegnehmen möchte. Aber eines sei gesagt, es ist auf den ersten Blick vielleicht anderes als in Wirklichkeit. Und es gibt viele Geheimnisse zu entdecken.


    Der ganze Roman ist recht düster gehalten und vermischt Magie, Religion und Aberglaube sehr gut. Es ergeben sich in Glastonbuy mehrere Handlungsstränge und man ist jetzt nicht "nur" auf der Suche nach Knochen. Viele kleine Geschichten ergeben sich und einige von denen führen nachher zusammen.


    Meiner Meinung nach kann man sogar noch etwas aus diesem Buch lernen. Wie ich schon sagte, benötigt man nicht unbedingt ein historisches Vorwissen. Der Autor streut allerlei Information rund um die Tudors, Wissenschaften, Religionen und überhaupt England zu dieser Zeit in seinen Roman ein. Selbst wenn ich schon einiges vorher wusste, konnte ich doch noch etwas dazu lernen und es störte auch nicht den Lesefluss.


    Dieser historische Roman ist auf alle Fälle noch ein Stückchen mehr, da es meiner Meinung nach "Krimielemente" enthält. Für alle, die vielleicht Angst haben, dieser Roman ist halb Liebesroman, die kann ich beruhigen! Die auf dem Klappentext angesprochene "Verliebtheit" spielt nur am Rande eine Rolle und ist weit von einer romantisch wirkenden Liebe entfernt.


    Viel mehr lässt sich leider über dieses tolle Buch nicht sagen, ohne die Handlung vorweg zu nehmen und die Spannung zu zerstören. Einen kleinen Abzug in meiner Bewertung gebe ich, weil einmal der Einstieg in die Geschichte doch etwas dauerte und weil ich mir persönlich mehr Auftritte von Elisabeth I. gewünscht hätte. Aber allen sei gesagt, dass das Ende und die "Auflösung" auf jeden Fall für den etwas langsamen Einstieg entschädigt!


    Ich finde dieses Buch klasse und würde mich freuen, wenn Rickman vielleicht mehr in diese Richtung schreiben würde. Dieses Buch enthält einen guten Mix aus Geschichte, Magie und Krimi! Besonders die düstere Stimmung hat mir gefallen und hat mich nicht mehr losgelassen! Die Charaktere sind jeder für sich sehr gut beschrieben und gut ausgearbeitet.


    Eins sei noch gesagt, für jeden der wissen möchte, was denn nun wahr und was Fiktion ist, hat der Autor dies kurz am Ende des Buches zusammengefasst.


    Ich bin froh, dass ich dieses Buch lesen durfte und kann es wirklich nur wärmstens empfehlen!!!


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Inhalt:
    Per aspera ad astra - Durch Mühsal zu den Sternen: Dieser Satz passt sehr gut – auch im wortwörtlichen Sinne – auf John Dee, der neben vielen anderen Wissenschaften auch (oder besonders) die Astronomie und Astrologie schätzt und der so einiges durchmachen musste. Er passt aber auch gut auf den Auftrag, den Dee und sein geschätzter Freund Robert Dudley bekommen haben. Die beiden werden nämlich im Auftrag der Königin Elisabeth inkognito in das geheimnisumwitterte Glastonbury geschickt, um die Gebeine des königlichen Ahnherren Artus zu finden. Schnell wird klar, dass hier so einiges im Argen liegt und so ziemlich jeder seine Geheimnisse hat und so kommen Dee und Dudley rasch auf die Spur einer Intrige.


    Meine Meinung:
    Schon zu Beginn fällt die sehr detaillierte Recherche auf, welche sich durch den gesamten Roman zieht. Die Figuren wurden vom Autor sehr nah an der Wirklichkeit belassen und selbst viele der Nebenfiguren sind historisch belegt. So entsteht der Eindruck, dass es sich tatsächlich um einen Reisebericht John Dees handelt. Das größte Geheimnis in diesem Buch ist auch heute noch eines und wird daher auch heute noch kontrovers diskutiert. Mystik und Geheimnisse spielen ebenso eine Rolle wie die groß eingefädelten Intrigen, die es aufzudecken gilt. Schon zu Beginn ist der Roman unheimlich spannend, was sich von Seite zu Seite steigert, bis zu dem großen Finale. Der Schreibstil ist mitreißend und passt sehr gut (soweit ich das einschätzen kann) zu der damaligen Zeit. Auch die „Visionen“ sind sehr anschaulich gelungen. ;-) Allerdings haben mich die vielen Rückblicke, Namen, Querverbindungen usw. vor allem am Anfang (teils auch noch später) ein wenig verwirrt, aber nach und nach sind mir dann die Zusammenhänge doch klargeworden, sodass es eigentlich kaum noch gestört hat. Vor allem die ganzen Verstrickungen und auch die anderen Erklärungen fand ich dann sehr interessant, das hätte gerne noch mehr sein können.


    Fazit:
    Alles in allem ein hervorragend recherchierter Roman voller Mystik und Geheimnisse, der mich voll in seinen Bann gezogen hat. Obwohl ich durch die vielen Informationen (gerade am Anfang) ein wenig verwirrt war, ist der Roman von der ersten bis zur letzten Seite durch und durch spannend geblieben. Man wird regelrecht in diese magische Welt aus Glaube und Aberglaube hineingezogen.
    Einfach ein tolles Buch! Daher :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :thumleft:

    Viele Grüße
    Aventurin


    :study:Rebecca Gablé - Hiobs Brüder


    SuB: 92 / Gelesen 2016: 7

  • Autor:
    Phil Rickman, geboren in Lancashire, ist ein englischer Autor und Radiomoderator. Zu seinen Werken gehören auch bemerkenswert erfolgreiche Spannungsromane, die er unter dem Pseudonym Will Kingdom verfasst. Seit Ende der neunziger Jahre schreibt er an seiner Krimireihe um Merrily Watkins, die in England seit langem Kult-Status genießt. «Erstklassige Thriller mit dem besonderen Etwas», heißt es im «Guardian», und der «Spectator» urteilt knapp: «Eine der besten Krimiserien überhaupt».


    Quelle: Rowohlt Verlag
    http://www.rowohlt.de/autor/Phil_Rickman.2727149.html


    Inhaltsangabe:
    Unruhe und Angst herrscht unter den engsten Freunden und Bekannten von Elisabeth I. Doch besonders schlimm leidet die Königin selbst. Ihr werden Pamphlete überbracht die ihr vorhersagen das sie untergehen wird wenn sie die Gebeine ihres Ahnherrn nicht findet und „küsst“. So schickt sie ihren engsten Vertrauten aus um die Gebeine von Artus selbst zu finden. Dr. John Dee, Hofastrologe und Wissenschaftler der „dunklen Künste“, wie manch einer sagen wird. Und so beginnt ein mitreisender Krimi der einen nach Glastonbury entführt wo grausame Morde geschehen und nichts so ist wie es scheint.


    Meinung:
    Da ich mich im England des 16. Jahrhunderts nicht auskenne, kann ich nur schwer beurteilen wie authentisch dieser historische Roman ist.


    Es gibt eine kleine Einführung in die Geschichte, dann 5 Kapitel die als „Erster Teil“ und so weiter gekennzeichnet sind und ein kleiner Nachtrag.


    Man begleitet Dr. John Dee durch London und lernt ihn etwas besser kennen. Er ist ein junger Gelehrter der am eigenen Leib zu spüren bekommen hat wie schnell man plötzlich im Kerker sitzt und der Hexerei angeklagt ist. Doch unter Elisabeth I. kann er all dem Mystischen nachgehen was man noch nicht wissenschaftlich erklären kann bzw. was man religiös erklären aber nicht beweisen kann. Er möchte all das ergründen und bewegt sich in dieser Zeit (1560) an einem schmalen Grad entlang.


    Es ist gefährlich, lebensgefährlich was er tut. Das vermittelt Rickman auch sehr gut. Man spürt regelrecht die Unsicherheit und Angst der Leute die so vieles als „Übernatürliches“ bezeichnen und hinterher „dämonisch“ zischen.


    Die Königin hat eine schwere familiäre und religiöse Bürde zu tragen. Einerseits wurde ihre Mutter als Hexe verbrannt und andererseits muss sie nun versuchen ein Land zu beruhigen in dem sich Katholiken und Protestanten an die Kehle gehen.


    Da ich absolut nichts mit Religion am Hute habe, war es manchmal für mich etwas schwer alles zu verstehen und nachzuvollziehen. Trotzdem war auch mir klar was für eine schwere Aufgabe Elisabeth I. hatte.


    Als ihr dann auch noch Pamphlete zugetragen werden in denen es heißt sie muss die Gebeine von Artus finden und küssen sonst wird sie untergehen, entsendet ein hoher Adeliger am Hofe Dr. John Dee um diese zu finden und zu holen.


    Mit seinem guten Freund Robbie Dudley reist er nach Glastonbury, die Stadt mit dem ehemals größten und schönsten Kloster in England. Es wird vermutet das hier die Knochen von Artus liegen bzw. lagen. So beginnt die Suche die einen immer mehr in den tiefen und dunklen Strudel dieser Stadt und deren Bewohner zieht.


    Mehr der Handlung kann und darf man eigentlich nicht verraten. Denn jetzt beginnt erst richtig die Handlung und böse Geheimnisse kommen nach und nach zum Vorschein. Es wird einem nahe gebracht was alles unter dem Deckmantel des Glaubens passieren kann und wie groß die Angst vor Veränderung und Umdenken sein kann.


    Ein wirklich spannendes Buch das für so manche Überraschung sorgt, besonders der Schluss hatte es in sich und war sehr überraschend.


    Am Ende gibt es eine Anmerkung und Danksagung des Autors, in derer er erwähnt welche Charaktere des Buches es wirklich gab und wo er seine Informationen her hat.


    Ich kann dieses Buch nur jedem wärmstens empfehlen der das historische England mag und einen guten Krimi zu schätzen weiß.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: von 5 Sternen vergebe ich. :)

  • .......... und noch ein Buch mehr auf meiner WL!! *seufz*


    Ganz, ganz tolle Rezi, die mich tierisch neugierig gemacht hat!! Vielen Dank dafür!

    :study: Die Shannara Chroniken - Elfensteine - Terry Brooks
    2016 gelesen: 20
    Aktueller SuB: 248




  • Phil Rickman - Die Gebeine von Avalon



    Inhalt

    Nostradamus Vorhersage versetzt Königin Elisabeth I. in helle Aufregung. Denn der Astrologe ist davon überzeugt, dass der Thron in Gefahr ist, falls es Elisabeth nicht gelingt, die Knochen ihres Ahnherren Artus zu finden. Deshalb beauftragt die Königin ihren eigenen Hofastrologen, Dr. John Dee, mit der Suche. Er gilt als fähigster Mann in diesem Bereich und genießt das königliche Vertrauen. Gemeinsam mit seinem Freund Sir Robert Dudley reist er zum Kloster von Glastonbury, da sich an diesem Ort das Grab des legendären Artus befinden soll. Um sich ungestört der Suche zu widmen, beziehen die beiden Vertrauten der Königin nicht unter ihrem echten Namen das Quartier. Schon bald stellen sie fest, dass Glastonbury eine Stadt voller Geheimnisse ist, die sich nur schwer ergründen lassen. Als ein Diener Dudleys grausam ermordet aufgefunden wird, überschlagen sich die Ereignisse. Die Tochter des ansässigen Arztes gerät in den Verdacht eine Hexe zu sein. Da Dr. Dee sich stark zu der jungen Frau hingezogen fühlt, setzt er alles daran, sie aus den Klauen der Ankläger zu befreien. Dabei kommt Dr. Dee einer gefährlichen Intrige auf die Spur....



    Meine Meinung



    Am Anfang des Buch befindet sich eine Skizze von Glastonbury. An dieser kleinen Karte kann man sich während des Lesens orientieren und sich so die Umgebung des Handlungsortes vorstellen. Dann wird der Hauptprotagonist Dr. John Dee und die damalige Lage, und deren Bedeutung für Königin Elisabeth I., kurz beschrieben. Dadurch wird man vor dem Lesen mit den nötigen Hintergrundinformationen versorgt. In Phil Rickmans Geschichte um die Gebeine von Avalon, spielen einige historische Persönlichkeiten eine Rolle. Im Nachwort erfährt man in welcher Form sich historisch belegte Ereignisse und Personen mit der künstlerischen Freiheit des Autors mischen. Die eigentliche Handlung wird in der Ich-Perspektive, aus der Sicht von Dr. John Dee, geschildert.


    John Dee wirkt sehr sympathisch. Man kann sich gut in ihn hineinversetzen und seinen Gedankengängen folgen. Gerade dieser Aspekt ist mir bei einer Erzählung in der Ich-Form sehr wichtig. Denn wenn mir die Person, in deren Haut ich beim Lesen schlüpfe, unsympathisch ist und noch dazu vollkommen unüberlegt handelt, fällt es mir schwer, mich auf die Handlung einzulassen. Da besteht bei diesem Hauptprotagonisten allerdings keine Gefahr. Er hat natürlich auch Fehler und Schwächen, doch gerade diese lassen ihn so sympathisch und lebendig wirken.


    Der Einstieg in die Geschichte gelingt auf den ersten Seiten zunächst recht mühelos. Denn durch das Auffinden der rätselhaften Wachsfigur ist das Interesse an der Handlung sofort geweckt. Doch leider hält es, meiner Meinung nach, nicht lange an. Denn schon bald verliert sich das Geschehen in langatmigen Ausführungen und Dialogen. Der Autor versteht es, wichtige Hintergrundinformationen in die Handlung einzuflechten, sodass man eine gute Übersicht über die damalige Lage und die Gepflogenheiten der Handlungszeit erhält. Doch diese Flut an Informationen, gepaart mit den philosophischen Gedankengängen und Ausführungen des Hauptprotagonisten, hemmt den Lesefluss und führt manchmal dazu, dass die Gedanken beim Lesen abschweifen. Ab etwa der Mitte des Buchs nimmt die Handlung allerdings deutlich an Fahrt auf und die bisher vermisste Spannung stellt sich ein. Wenn man diesen Punkt erreicht hat, fällt es schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Denn dann möchte man, gemeinsam mit Dr. Dee, unbedingt den Geheimnissen von Glastonbury auf die Spur kommen.


    Der Schreibstil von Phil Rickman ist gewöhnungsbedürftig. Gerade am Anfang einer Erzählung wirkt er oft etwas zähflüssig. Dennoch gelingt es ihm hervorragend, die Atmosphäre der damaligen Zeit einzufangen und glaubhaft zu vermitteln. Gerade die düstere und geheimnisvolle Stimmung in Glastonbury, trägt später viel zu der aufkommenden Spannung bei. Die Handlungen und Dialoge sind der Handlungszeit angepasst und wirken nicht zu modern.


    Insgesamt gesehen habe ich mich beim Lesen dieses historischen Romans recht gut unterhalten. Ab der zweiten Hälfte hätte das Buch sicher mindestens eine vier Sterne Bewertung verdient. Aufgrund des eher zähen Starts und der zum Teil recht langatmigen Ausführungen, bekommt dieses Exemplar auf meiner persönlichen Bewertungsskala allerdings nur drei Sterne.




    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Inhalt: Dr. John Dee, in England bekannt als Zauberer und Hofastrologe der Königin Elisabeth, wird im Auftrag eben dieser nach Glastonbury geschickt, denn dort soll einst das legendäre Avalon gewesen sein. Der Grund seines Auftrags liegt darin begründet, dass die König unbedingt die Gebeine ihres vermeintlichen Ahnherren Artus aus Glastonbury, nach London bringen möchte, denn einst sollen dort dessen Gebeine gefunden worden sein und eine Prophezeihung, die mit diesen in Zusammenhang steht, sagt der Königin großes Unheil voraus.
    Nun soll Dr. John Dee, getarnt als einfacher Staatsmann, in Avalon diese Gebeine suchen, denn nachdem die Abtei in Glastonbury unter Elisabeths Vorgängern zerstört wurde, ist deren Aufanthaltsort unbekannt. Dort jedoch angekommen befällt seine Belgeleitung ein schlimmes Fieber und der Arzt muss gerufen werden. An dessen Tocher find John Dee schnell gefallen und muss, nachdem plötzlich schreckliche Morde in Glastonbury stattfinden, feststellen, dass ihre Mutter einst als Hexe verbrannt wurde und nun wieder ein Schuldiger bzw. eine Schuldige gesucht wird. Und alles hängt mit Glastonburys eigener mystischer Atmosphäre bedingt durch seine Geschichte als ehemaliges Avalon zusammen.


    Stil: Die Geschichte wird durchgängig aus der Perspektive John Dee's erzählt und ist in fünf Abschnitte unterteilt. Insgesamt erfährt der Leser sehr viel über John Dee und dieser schweift während seiner Erzählungen auch häufig ab und beginnt zu philospohieren. Zudem ist die Erzählung teils mit rethorischen Fragen gespickt, die sich John Dee selbst stellt in den gegebenen Situationen. Durch diese Art der Erzählung weiß der Leser in vielen Fällen jedoch nur, was auch John Dee zu dem gewissen Zeitpunkt weiß. In manchen Fällen jedoch, wird man jedoch dezent auf Dinge von ihm hingewiesen, die später stattfinden, wodurch deutlich wird, dass er diese Geschichte erst nach den Geschehnissen wiedergibt und schon zu Beginn der Erzählung weiß, wie sie ausgehen wird und wann er eventuell Fehler gemacht hat.


    Meinung: John Dee ist mir während seiner Erzählung irgendwie sympathisch geworden, da er nicht nur seine positiven Eigenschaften zu sehen scheint, sondern auch seine ganzen negativen. Auch die vielen kleineren Abschweifungen und Einwürfe in seiner Erzählung sind oft sehr interessant gestaltet. Jedoch werden sie gegen mitte des Buches ein wenig zu viel und man hat irgendwann das Gefühl, dass sich die Geschichte ein bisschen anfängt zu ziehen. Das liegt unter anderem auch daran, dass in dieser Passage ein wenig die Geschwindigkeit raus genommen wird und eher wenig passiert. Was ich wiederum sehr positiv fand, waren die Beschreibungen von Johns Gefühlen, die sehr einprägsam waren und zudem auch die Sicht auf die Geschichte auf eine interessante Art beeinflusst haben.
    Des Weiteren fand ich den Satzbau recht interessant, der zum einen in einem Stil verfasst war, dass man den Eindruck bekam, es wäre wirklich um die Zeit rum geschrieben, zu der die Geschichte spielt, auch wenn dort ab und an kleinere sprachliche Fehler vorhanden waren. Zum anderen war er aber auch so, dass man sich sehr gut vorstellen konnte, dass es sich um die gedanklichen Ergüsse des Protagonisten handelt. Außerdem fand ich auch, dass die Erzählung in vielen Fällen sehr bildhaft war, was natürlich alles deutlich lebhafter machte.
    Auch haben mir die vielen historischen Fakten gefallen, die durch das Einstreuen von mysteriösen Ideen, die ganze Sache noch ein wenig angereichert und verändert wurden. Hingegen ich sagen muss, dass man in diesem Roman wieder das Interesse das Autors in die Geisterwelt bemerkt, und mir da ich schon einen seiner Marrily Watkins Romane gelesen habe, doch ein wenig stuzen musst, als mir Dinge entgegensprangen, die mir daraus schon sehr bekannt vorkamen. Ich bin jedoch froh, dass übersinnliche Erscheinungen und ähnliches in diesem Roman deutlich weniger Platz einnehmen, als in anderen Romanen des Autors, die nicht im Mysterie Genre liegen sollen, denn zwischendurch hatte ich schon die Befürchtung, dass es sehr stark in diese Richtung gehen würde und da ich jedoch einen historischen Krimi erwartet hatte, wäre mir wahre mystische Gegebenheiten, dann doch etwas unpassend vorgekommen.
    Alles in allem fand ich die Geschichte aber ganz solide, auch wenn sie zwischendrin leicht schwächelte und ich auch zeitweise zweifelte, ob es sich wirklich um einen historischen Roman handelt, da es doch zeitweilig sehr mystrielastig wurde.

    Furcht ist der Pfad zur dunklen Seite. Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid.