Federica de Cesco - Die Tibeterin

  • Die Tibeterin" von Federica de Cesco hat für mich eine sehr große Bedeutung. Als ich 1997 mit Freunden im nördlichen Teil Indiens, im Bundesstaat Ladakh, gewesen war, kam ich zum ersten Mal mit der tibetischen Kultur und den sehr lieben Menschen aus Tibet in Berührung.


    Ladakh ist seit ca. 50 Jahren der Teil Indiens wo Menschen, die den Tibet aufgrund politischer Verfolgung durch die Chinesen verlassen mußten, im Exil leben dürfen.


    Zum Buch: Tara, eine junge Tibeterin, lebt in der Schweiz im Spannungsfeld zweier Kulturen. Sie studiert Medizin und arbeitet als Internistin in einem Kantonsspital. Vor ihrer Zwillingsschwester Chondonla, die bei der überstürzten Flucht Ende der 70er Jahre von den Eltern getrennt wurde und lange als vermißt galt, erreichen Tara beunruhigende Nachrichten: Sie lebt mit einer kleinen Tochter in Lhasa und reibt sich als Agentin im Widerstand gegen die chinesische Besatzung auf.
    In Tara verstärkt sich das Gefühl, daß Chondonla in Gefahr ist. Sie kündigt ihre Stelle, macht sich auf eine abenteuerliche Reise, bis sie nahe der tibetischen Grenze auf ihre Cousine Karma trifft, die in einem Auffanglager Flüchtlinge betreut.
    Tara hilft Karma auf der Krankenstation. Bei der Begegnung mit Atan, einem geheimnisvollen Mann, der unter Lebensgefahr Flüchtlinge über die Pässe bringt, öffnet ihr die Augen.
    Tara hat nur noch einen einzigen Gedanken: ihre Schwester zu finden und ihre kleine Nichte in Obhut zu nehmen, daraufhin beginnen Atan und Tara eine strapaziöse Himalaya-Durchquerung.
    Ob die beiden es je schaffen werden, verrate ich euch an dieser Stelle nicht, aber ich kann nur sagen, daß es ziemlich spannend ist, den beiden ein Wegbegleiter zu sein.


    Ich auf meine Weise konnte das Buch ziemlich gut nachvollziehen, da ich auch mehrere Tage im Himalaya auf bis zu 5000 Meter unterwegs war und die Strapazen der Atemlosigkeit und des Schwindelgefühls noch sehr gut kenne, welche jedoch nachts durch einen atemberaubenden, wahnsinnig nahen Sternenhimmel, bei dem man sogar die Milchstraße „entlang sehen" konnte, entschädigt.


    Das Buch ist für alle, die zu glauben wissen, wovon ich rede...

  • Hi Lilli,


    ich hab es auf meine Wunschliste gesetzt. Danke für den Tipp.
    Und dazu gleich noch die Fortsetzung "Die Tochter der Tibeterin". Hast Du das auch gelesen?

  • Hallo nic,


    nein, die Fortsetzung habe ich noch nicht gelesen, da es die damals als ich "Die Tibeterin" las, noch nicht nicht gab. Vielleicht werde ich es mir aber demnächst mal anschaffen.

  • Ist schade, wenn dieses Buch in Vergessenheit gerät.
    Tara und Chodonla sind Zwillingsschwestern, die sich allerdings schon zwanzig Jahre nicht gesehen haben. Als Kinder sind sie aus Tibet geflüchtet, dabei wurde Tara von Chinesen gefangen genommen. So vergehen zwanzig Jahre, dass die Schwestern getrennt sind. Nun träumt Chodonla immer wieder von ihre Schwester Tara, und spürt, dass sie in Gefahr ist. Also macht sie sich auf eine gefährliche Reise nach Tibet.


    Für alle, die Interesse am Tibet haben, ein lesenswerter Unterhaltungsroman.
    Das Buch wurde sehr gut von der Autorin recherchiert. Sie selbst ist in verschiedenen Ländern, unter Einfluss verschiedener Kulturen aufgewachsen, spricht mehrere Sprachen. Man merkt es auf jeden Fall, dass die Autorin sich mit der Religion und politischen Situation in Tibet auseinandergesetzt hat.
    Eine nette Unterhaltung mit einem Hauch von Mystik.

    2024: Bücher: 97/Seiten: 42 622

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Töpfner, Astrid - Bis wir unsere Stimme finden

  • Ich habe früher ihre Jugendbücher (Das Lied der Delfine, Tochter des Meeres, Flammender Stern usw.) seeeehr gerne gelesen! Vielleicht sollte ich doch mal wieder etwas von ihr Probieren?! Ich fand ihre, wie Emili schon schrieb, gut recherchierten und leicht mystischen Bücher sehr gut!



    Das Buch ist auf alle Fälle mal auf meiner WuLi gelandet! :thumleft:

    LG,
    Cehoernchen

    A positive attitude may not solve all your problems, but it will annoy enough people to make it worth the effort.
    (Herm Albright 1876 - 1944)

  • Beschreibung laut amazon:
    Immer wieder erscheint Chodonla ihrer Zwillingsschwester Tara im Traum - Chodonla, die als Kind in den siebziger Jahren bei der Flucht aus ihrer Heimat Tibet den Chinesen in die Hände fiel. Mehr als zwanzig Jahre sind seither vergangen, aber Tara spürt, daß Chodonla in Lebensgefahr ist. Als sie erfährt, daß Chodonla im tibetischen Untergrund gegen die Chinesen kämpft, handelt Tara. Sie kündigt in der Schweiz ihren Job als Ärztin und tritt eine gefährliche Odyssee in ihre einstige Heimat an ...


    Meine eigene Zusammenfassung:
    Bei der Flucht aus Tibet haben Tara und ihre Familie Taras Zwillingsschwester Chodonla verloren. Nun arbeitet Tara als Ärztin in der Schweiz, jedoch erscheint Chodonla ihr ab und zu im Traum. Ein wenig später kündigt Tara ihren Job und geht nach Nepal zu ihrer Cousine Karma, um die tibetische Heilkunst zu erlernen. Auf der Krankenstation begegnet sie Atan, der Chodonla kennt und Tara von ihrer Lage erzählt. Tara bittet ihn, sie zu Chodonla zu bringen, damit sie ihr helfen kann. Am Ende ist es jedoch nicht Chodonla, der geholfen werden muss...


    Meine Meinung:
    Sehr gut fand ich die vielen Hintergrundinformationen - super recherchiert, ausführlich, passend eingebaut und keine tockene Aufzählung von Daten. Die Handlung stand nicht wirklich im Mittelpunkt, wodurch sich der Roman teilweise ziemlich in die Länge gezogen hat.
    Was mir nicht besonders gut gefallen hat, waren die Dialoge zwischen Tara und Atan. Sie wirkten irgendwie unecht. Ich kann mir nur ganz schwer vorstellen, dass sich zwei Menschen in Wirklichkeit so unterhalten können, dafür waren die Aussagen viel zu kompliziert. Atan an sich ist für mich ein großes Fragezeichen. Ich kann ihn überhaupt nicht einschätzen. Wenn man mich fragen würde, was für ein Typ er ist, würde ich mir mit der Einordnung sehr schwer tun. Durch seine Vorgeschichte erfährt man zwar viel über ihn, aber ich finde, er bleibt einem immer noch ein Rätsel.
    Negativ an der Taschenbuchausgabe waren auch die zahlreichen Druckfehler. Hieß das Pferd nun Bemba oder Benba (beide Versionen kamen mehrmals vor) ?
    Die Spannung war ein paar Mal da, am stärksten am Schluss. Dennoch glaube ich nicht, dass ich die Fortsetzung lesen möchte.
    Im Großen und Ganzen gibt es von mir: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    :jocolor: Verschwundene Reiche: Die Geschichte des vergessenen Europa // Norman Davies (Projekt)



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