Klappentext:
Als der gebrechlich wirkende Mann in seinem Büro auftaucht, kann Reverend Keith Schroeder nicht ahnen, dass diese Begegnung sein Leben für immer verändern wird. Der Mann, der sich als Travis Boyette vorstellt, bittet um ein Gespräch. Er sei sterbenskrank und wolle vor seinem Tod sein Gewissen erleichtern. Schroeder erkennt schnell, dass es dem Mann um mehr geht als um bloße Seelsorge. Doch als Boyette weiterspricht, verschlägt es dem Reverend die Sprache. In allen Einzelheiten gesteht Boyette eine Tat, für die er nie belangt wurde: die Vergewaltigung und den Mord an der siebzehnjährigen Nicole Yarber. Das Mädchen war vor Jahren verschwunden, ihr Leichnam wurde nie gefunden. Trotzdem kam es zu einer Verurteilung. Ein damaliger Mitschüler Nicoles, der Afroamerikaner Donté Drumm, wurde kurz nach seiner Verhaftung für schuldig befunden und zum Tode verurteilt. In vier Tagen soll Donté Drumm hingerichtet werden. Reverend Keith Schroeder steht vor der Herausforderung seines Lebens.
Über den Autor:
John Grisham hat 23 Romane, ein Sachbuch, einen Erzählband und ein Jugendbuch veröffentlicht. Seine Bücher wurden in 38 Sprachen übersetzt. Er lebt in Virginia und Mississippi. Alle seine Romane sind bei Heyne erschienen, zuletzt "Das Gesetz".
Allgemeines zum Buch:
"Das Geständnis" umfasst 527 Seiten und gliedert sich in drei Teile mit insgesamt 43 Kapiteln sowie einem Epilog. Mit durchschnittlich zwölf Seiten haben die Kapitel eine angenehme Länge. Zum bequemeren Lesen und zum Spannungsaufbau sind sie zusätzlich in Abschnitte unterteilt. Diese dienen gleichzeitig dem Wechsel zwischen den zahlreichen Handlungssträngen.
Das Buch umfasst einen Handlungszeitraum von sechs Tagen. Geschrieben ist es aus der Sicht eines allwissenden Erzählers in der Vergangenheitsform.
Abgerundet wird das Buch durch eine sympathische Danksagung des Autors.
"Das Geständnis" ist im August 2011 als Hardcover mit Schutzumschlag im Heyne Verlag erschienen. Die Originalausgabe erschien unter dem Titel "The Confession" bei Doubleday, New York. Aus dem Amerikanischen übersetzt wurde der Roman von Kristiana Dorn-Ruhl, Bea Reiter und Imke Walsh-Araya.
Meine Meinung zum Buch:
Die Justizthirller von Grisham sind schon fast als legendär zu bezeichnen und sind bekannt dafür, dass der Autor unverhohlene Kritik am Rechtssystem der Vereinigten Staaten übt. So auch in seinem neuesten Werk, in dem Grisham sich mit der noch praktizierten Todesstrafe im Bundesstaat Texas auseinandersetzt. Hier können Menschen wegen Mordes zum Tode verurteilt werden, obwohl es noch nicht einmal eine Leiche gibt. Es ist oft erschreckend zu lesen, mit welchen Mitteln das Rechtssystem zu seinen Tätern kommt. Vernehmungsmethoden der Polizeibeamten übertreffen kriminalistische List bei Weitem.
Doch nicht nur an der Todesstrafe übt Grisham Kritik. Zugleich beschäftigt er sich mit den Themen Rassismus, Religion, dem Verhalten der Medien.
"Das Geständnis" umfasst mehrere Handlungsstränge. Der Hauptstrang begleitet Reverend Schroeder und seine Frau, die ein ruhiges Leben geführt haben und plötzlich mit Problemen konfrontiert werden, die sie nie erwartet hätten. Sie werden durch den kaltblütigen Mörder Boyette in eine Geschichte hineingezogen, bei der das Leben eines Unschuldigen auf dem Spiel steht.
Auch Boyette spielt natürlich eine enorme und wichtige Rolle, doch über seine Person soll an dieser Stelle nicht zu viel verraten werden.
Weitere Handlungsstränge beschäftigen sich unter anderem mit einem Sensationsreporter und den verzweifelten Versuchen eines Anwalts, seinen Mandanten vor dem Tod zu retten.
Von Anfang an ist das Buch spannend und lässt den Leser nicht mehr los. Ab circa der Hälfte des Buches sind es nur noch wenige Stunden bis zur geplanten Hinrichtung und auf den folgenden Seiten überschlagen sich die Ereignisse förmlich. Die Spannung wächst enorm und ist kaum noch zu steigern. Der Autor hat einige Wendungen und Probleme eingebaut, die zusätzlich für Dramatik und Intensität sorgen.
Der Schreibstil von Grisham ist unterhaltsam und packend. "Das Geständnis" ist ein Roman, und kein juristisches Lehrbuch. Rechtliche Feinheiten sind kurz und verständlich erklärt. Leser, die sich mit dem amerikanischen Rechtssystem nicht auskennen, sollten keine Schwierigkeiten haben, das Buch zu verstehen, denn Grisham verwendet keine Fachausdrücke, sondern beschreibt alles sehr anschaulich und nachvollziehbar.
Mein Fazit:
Ein Justizthriller, der an Spannung nicht mehr zu übertreffen ist - so kennt man Grisham einfach!