Richard Laymon - Der Wald

  • Inhalt: Eigentlich sollte es ein entspannter Campingausflug werden. Zwei Familien aus Los Angeles trampen durch die Wälder und erzählen sich am Lagerfeuer Gruselgeschichten. Bis eine dieser Geschichten Wirklichkeit wird und der Urlaub ein jähes Ende nimmt: Nach einem brutalen Überfall von Hinterwäldlern gelingt die Flucht – doch die Großstädter werden verflucht, und das Böse sucht sie auch in L.A. heim.


    Meine Meinung: Im Gegensatz zu den meisten anderen Büchern von Richard Laymon braucht dieses hier unheimlich lange, um in Fahrt zu kommen. Auf den ersten ca. 200 Seiten geht es fast ausschließlich ums Wandern, Campen, Geistergeschichten am Lagerfeuer usw. Natürlich schwimmt man auch mal im Fluss, die ein oder andere Bluse wird nass, so dass die männlichen Protagonisten auch ihre Laymon-typischen Fantasien haben dürfen. :wink:
    Das hat zur Folge, dass ich zwischen Früstück machen, Schlafsäcke einrollen und (unspektakulärem) heimlichen Sex im Zelt die Chance hatte, mich mit den Charakteren anzufreunden. Anders als sonst verhalten diese sich (zum größten Teil zumindest) erstaunlich logisch, und ich fühlte sogar mit Ihnen, ganz anders als sonst mit dem üblichen hirnlosen "Kanonenfutter".
    Außerdem schafft es Laymon sehr gut, die Atmosphäre in den Wäldern zu beschreiben.
    Im zweiten Teil der Geschichte wird die Spannungsschraube dann auch angezogen, Übersinnliches kommt ins Spiel und gegen Ende können sich dann auch die Actionfans freuen.


    Fazit: Für mich ein wiedermal gelungener, spannender Roman von Richard Laymon, diesmal mit einem eher gemächlicheren Einstieg. Ich vergebe :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: .

    Wenn die Macht der Liebe die Liebe zur Macht überwindet, erst dann wird es Frieden geben.
    Jimi Hendrix

  • Ich kann Sugar in allen Punkten nur zustimmen! Auch wenn das Buch etwas ruhiger beginnt (wobei ja direkt am Anfang 2 Leute dran glauben müssen :-, ), ist es Laymon-typisch spannend, flott zu lesen und erzeugt dennoch immer ein leichtes Gruselgefühl. Das Grüppchen erzählt sich unheimliche Geschichten und man ist sich immer bewusst, das dort irgendwas im Dunkel des Waldes lauert. Man erlebt die Wanderung, den Überfall und dann die merkwürdigen Geschehnisse, als alle wieder zurück in LA sind.


    Vom Stil her, hat es mich am ehesten an "Das Inferno" erinnert, hier hat man die Protagonisten ausnahmsweise auch mal näher kennen gelernt :lol: Und die nassen Blüschen müssen natürlich sein, das ist klar. Das einzige, das mich ein bisschen gestört hat, ist der Schluss, der war mir ein bisschen zu übertrieben, als wolle er damit nochmal alles etwas blutrünstiger machen, aber gut. Von mir auch :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: von 5 Sternen für einen gelungenen Laymon!

    <--- The Power of books!


    :study: Judith Pinnow - Fast bis zum Nordkap

  • Natürlich schwimmt man auch mal im Fluss, die ein oder andere Bluse wird nass, so dass die männlichen Protagonisten auch ihre Laymon-typischen Fantasien haben dürfen.


    :lol: :lol: :lol: :thumleft:


    Vielen Dank für deine Rezi Sugar. Und "schwupp" ab damit auf die Wunschliste.

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

  • Und wieder einer weniger auf der ToDo-Liste!


    @ Sugar: Also verglichen mit "Die Show" startet Laymon gerade zu schwungvoll in die Geschichte. :wink: Aber Spaß beiseite, das vergleichsweise geringe Erzähltempo passt gut zum Grundton des Romans. Das Buch lebt von der Spannung zwischen Ferienstimmung und subtiler Bedrohung im Dunklen, die sich nach und nach aufbaut. Splatter würde hier viel kaputtmachen.


    Nur das Ende hat mich leider ziemlich enttäuscht. Ja, die Actioneinlage ist ganz nett, aber völlig zusammenhangslos und in krassem Gegensatz zum bisherigen Stil der Handlung. Die romantisch-kitschigen letzten drei Seiten haben es mir dann endgültig verdorben. Aber sei's drum: Bis kurz vorm Schluss ein tolles Buch! :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:


    B.

  • Danke für die Rezis!
    Freue mich schon auf den Roman. Werde ihn mir zum Geburtstag gönnen. :lechz: :birthday:

  • Habe eben den Roman zu Ende gelesen.
    Im Großen und Ganzen bin ich mit dem Roman zufrieden. Die Figuren waren mir sympathisch und ihr Verhalten fast immer nachvollziehbar. Die Geschichte brauchte ein wenig um richtig zur Sache zu kommen. Aber das fand ich eher positiv, so konnte man die Figuren gut kennenlernen und mit ihnen leiden, wenn etwas schlimmes passierte. Ein wenig genervt hat mich Arnold. Seine ständigen perversen Sprüche vor den Kindern fand ich einfach nur übertrieben. :roll: Benny hat mich auch manchmal genervt. Ich weiß nicht, ob das normal für einen Jungen in seinem Alter ist, dass man ständig nur an Sex denkt... :roll: Und sein Glotzen fand ich für ein Kind unpassend. Allerdings bin ich kein Junge und vlt. liege ich auch völlig falsch. :loool: Dass Karen, dann am Ende mit nackten Oberkörper vor ihm rumläuft und in einem Schlafsack mit ihm schläft, ist mal wieder typisch Laymon.
    Den Schluss fand ich eigentlich nicht schlecht, da die Horror Elemente im ersten Teil ja ziemlich mager waren.


    Fazit: Ein solider Laymon Roman mit bekannten Schwächen. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: