Scott G. Browne: Schicksal!/ Fated

  • Klappentext (von Amazon kopiert)


    Nach den ersten 260.000 Jahren hängt dem Schicksal sein Job zum Halse raus: Statt die Menschen auf den ihnen vorbestimmten Pfad zu führen, geht er lieber mit seinen besten Freunden Karma, Völlerei und Faulheit einen trinken. Doch dann verliebt das Schicksal sich in die schöne Sarah – und verstößt damit gegen das oberste Gesetz seines Arbeitgebers Jerry (auch bekannt als Gott, der Allmächtige). Das hat ungeahnte Konsequenzen …



    Sergio, auch bekannt als das Schicksal, gehört zu den Unsterblichen. Ebenso wie Bestimmung, Tod, Völlerei, Wahrheit, Karma und wie sie alle heißen. Sie können sich an jeden Ort teleportieren und unsichtbar unter den Menschen wandeln. Wenn sie sichtbar sind, fallen sie Dank ihres Menschenanzuges nicht auf.
    Theoretisch hat Sergio einen Schicksalsgenerator, welcher seinen Menschen ein Schicksal zuweist. Doch irgendwann fängt er an, das Schicksal seiner Menschen zu verändern. Parallel dazu verliebt er sich in Sara, womit er gegen Regel Nr. 1 verstößt.
    Eine weitere Regel besagt, dass Schicksal, Bestimmung und Tod sich nicht einmischen dürfen. Dadurch allerdings, dass Sergio die Schicksale seiner Menschen verändert bringt er einiges durcheinander. Dieses bleibt auch Jerry nicht verborgen und Sergio muss mit den Konsequenzen seines Handelns leben.



    In Schicksal! geht es zum einen darum, wie Sergio die Schicksale seiner Menschen verändert und zum anderen um die Liebesgeschichte zwischen Sergio und Sara. Die Idee, die hinter der Geschichte steckt, find ich gut. Charaktere wie Verschwiegenheit, Alibi, Gerechtigkeit, Gerücht, Tratsch, Glück, … spielen eine Rolle. Das war mal was anderes. Man sollte jetzt aber nicht erwartet, dass man eine Liebesgeschichte mit viel Gefühl präsentiert bekommt. Das Ende war für mich so nicht vorhersehbar, aber im letzten Kapitel ergab dann alles einen Sinn.


    Neben Sergio habe ich auch Teddy (auch bekannt als der Tod) lieb gewonnen. Auch Glück war mir sympathisch. Auf die Nerven ist mir allerdings Bestimmung gegangen. Auch mit Völlerei und Faulheit wurde ich nicht warm.


    Schicksal! hat 410 Seiten und ist in 54 Kapitel aufgeteilt. Bei durchschnittlich 7 Seiten sind die einzelnen Kapitel recht kurz. Das Buch lässt sich gut und flüssig lesen. Was mir besonders gefallen hat, ist die humorvolle Art. Es wir aus der Ich-Perspektive von Sergio erzählt, ab und zu spricht das Schicksal auch mit dem Leser. „Ratet mal warum“ kann hierfür als Beispiel angegeben werden.


    Das Cover gefällt mir sehr. Ich finde auch, dass es zu der Geschichte passt. Schlägt man das Cover auf, sieht man innen die Skyline von New York (müsste es glaube ich sein). Schön finde ich auch die abgerundeten Ecken.


    Mein Fazit: Eine Geschichte voller Humor, die gute Laune macht. Von mir gibt es :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

  • Seit 257000 Jahren muss das Schicksal mit ansehen wie seine Menschen die falschen Entscheidungen treffen. Er beschließt seinen Menschen etwas unter die Arme zu greifen, auch wenn dies gegen die Regeln verstößt. Und er trifft auf die sterbliche Sara, die auf dem Weg der Bestimmung wandelt und verliebt sich in sie. Aber kann er sein Handeln vor Gott verbergen, ohne das dieser etwas davon merkt?


    Das Buch ist aus der Ich-Perspektive des Schicksals, auch Sergio genannt, erzählt. Er erzählt selbstironisch, aber auch nachdenklich. Der Charakter des Schicksals ist gut gezeichnet und man ist schnell in der Geschichte gefangen die Sergio erzählt.
    Auch die anderen Charaktere sind gut getroffen und jeder hat seinen eigenen Kopf. Und es wird schnell deutlich, dass auch höhere Lebensformen nur Menschen sind – so zu sagen. Die Bestimmung ist Nymphoman, der Tod hat angst vor Leichen, die Faulheit leidet unter Narkolepsie und die Selbstbeherrschung verliert von Zeit zu Zeit mal die Berherrschung , um nur einige Beispiele zu nennen.
    Man hat auch keine Probleme sich mit den Charakteren zu identifizieren. Einfach weil sie nicht so sehr über den Dingen stehen, wie man meinen würde. Sie leben alle unter den Menschen, haben Wohnungen und müssen Essen und Trinken.


    Der Schreibstil ist flüssig und auch die relativ kurzen Kapitel sorgen dafür, dass man gut vorwärts kommt. Das Buch nimmt einen schnell gefangen und mir ging es so, dass ich das Buch nur schwer aus der Hand legen konnte.


    Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich bin gespannt was sich der Autor als nächstes Ausdenkt. Ob er sich etwas komplett Neues überlegt oder ob er versucht die Geschichte des Schicksals weiterzuspinnen. Ich finde, das Ende des Buches lässt auch diese Möglichkeit offen.
    Von mir bekommt das Buch :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne.

  • Schicksal


    Es ist nicht leicht das Schicksal zu sein. Man weist "seinen" Menschen ein Schicksal zu und der Großteil schafft es trotzdem, es zu vermasseln. Oder es ist von vornherein nicht besonders berauschend. Kein Wunder, dass Sergio (das Schicksal in "Person") eher unmotiviert und deprimiert an seine Arbeit geht. Die Menschen mit wirklich guten Zukunftsaussichten landen ja im Aufgabengebiet von Bestimmung. Überhaupt ist das Schicksal gar nicht beliebt, ist es doch im Sprachgebrauch meist ein "Schicksalsschlag" der das Leben der Menschen zum schlechten wendet. Und helfen darf er ja auch nicht - streng verboten.


    Als er dann Sara trifft ( die - wer hätte es icht gedacht - auf dem Pfad der Bestimmung wandelt) und sich verliebt, bricht er damit gleich mehrere Regeln. Emotionen zulassen, auf intime Weise mit einem Menschen verkehren und schließlich auch in die Schicksale "seiner" Menschen eingreifen, helfen wollen. Und damit bringt er etwas ins Rollen, mit dem er nie gerechnet hätte.
    Mir hat das Buch gut gefallen. Es wird auf so amüsante Weise erzählt, wie - jedenfalls zum Teil - die Handlungen und Wesenszüge der Menschen durch Übernatürliche Wesen beeinflusst und gesteuert werden. Ob nun Völlerei, Glück oder Weisheit, jeder hat irgendwo und auf irgendeine Weise seine Hände im Spiel. (Wer also eine Ausrede für die letzte erfolglose Diät oder sein Pech im Spiel braucht; jetzt habt ihr ein paar Sündenböcke.)


    Es ist amüsant die Schilderungen über die Eigenarten und auch das Aussehen dieser Übernatürlichen Wesen zu lesen, oder auch mal Einblicke in Jerry's (Gott) Arbeitsgestaltung zu bekommen. Man merkt, dass sich der Autor eine Menge Gedanken darüber gemacht hat, wie er sich die Eigenschaften, Gefühle, Sünden und Tugenden der Menschen als Person vorstellt.


    Das Buch ist zudem wirklich flüssig und gut zu lesen und birgt ungeahnte Wendungen, die es interessant machen.
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Bücher lesen
    heißt wandern gehen
    in ferne Welten,
    aus den Stuben,
    über die Sterne.
    Jean Paul


    Books are a uniquely portable magic. - Stephen King

  • Ich hatte nur selten ein Buch in der Hand, bei dem ich so viel Spaß hatte es zu lesen, wie bei Schicksal. Allein das Cover finde ich sehr gut gelungen. Sieht man sich das Bild des Autoren an, finde ich, kann man nur ein lustiges und unterhaltendes Buch erwarten, und das hat S. G. Browne mit Schicksal auch geschafft.


    Die Sprache ist einfach gehalten und das macht es so angenehm und unkompliziert zu Lesen. Man wird mit lustigen und geistreichen Worten regelrecht bombadiert und davon genau im richtigen Maß. Nicht zu viel und nicht zu wenig. Ich bin einfach hell auf von diesem Buch begeistert. „Schicksal“, hier genannt Sergio, erzählt einem sozusagen, wie es im Leben eines Unsterblichen abläuft. Die Vorzüge, Nachteile und Verpflichtungen. Auf eine so sympathische Art, dass man mindestens einmal pro Seite schmunzeln muss, denn Sergio geht meistens sehr kritisch und gnadenlos mit uns Sterblichen und unseren Entscheidungen um.


    Die Idee unsere alltäglichen Begriffe zu Personen zu machen ist einfach super. Die häufigen Aufgriffe von historischen Ereignissen, die zum Beispiel durch Fehler dieser Unsterblichen hervorgerufen wurden, sind einfach amüsant. Es spielt auch eine Liebesgeschichte mit, aber ich finde es gut, dass sie nicht so sehr im Mittelpunkt steht. Schließlich interessieren einem am meisten, die Unterschiede und Eigenarten dieser personifizierten Begriffe. Einer meiner Lieblinge ist eindeutig Teddy, auch bekannt als „Tod“. An viele andere Charaktere denkt man erst gar nicht, bis man von „Völlerei“, „Faulheit“, „Ehrlichkeit“ usw hört. Sehr lustig fand ich auch, dass Teddy sympathischer ist, als Jerry („Gott“). Würde man doch eigentlich andersherum denken…


    Dieses Buch ist einfach nur empfehlenswert. Die stets kurz gehaltenen Kapitel machen es so leicht das Buch innerhalb von wenigen Tagen durchzulesen. Doch das einzige Problem ist, dass man die letzten Seiten eigentlich gar nicht mehr lesen möchte, da sonst das Buch endet… Und genau so muss ein gut gelungenes Buch sein!
    Daher: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Schicksal! - S. G. Browne




    Sergio macht seinen Job mittlerweile seit über 257 000 Jahren und im Verlauf der Zeit ist er nicht einfacher geworden. Denn Sergio ist das Schicksal und ständig damit beschäftigt Menschen ein Schicksal zuzuteilen und sie auf ihren vorgesehenen Lebenspfad zu setzen. Die Weltbevölkerung ist rasant gestiegen und noch dazu machen es ihm seine Klienten nicht gerade leicht. Sie treffen oft Fehlentscheidungen, die sich negativ auf ihren weiteren Lebenweg auswirken und ihnen im schlimmsten Fall zu einer verfrühten Bekanntschaft mit seinem Kollegen Teddy, dem Tod, verhelfen. Sergios Erfolgsquote sieht deshalb nicht besonders rosig aus und langsam hat er seinen Job echt satt. Selbst seinem Vorgesetzten Jerry, besser bekannt als Gott, ist seine fehlende Motivation bereits aufgefallen. Er zitiert ihn in sein Büro und fordert ihn auf, seine Arbeit künftig besser zu machen.


    Doch dann trifft Sergio auf die sterbliche Sara. Ihr Schicksal kann er nicht sehen, da sie auf dem Pfad der Bestimmung wandelt und deshalb in den Arbeitsbereich seiner Kollegin fällt. Nach all den langen Jahren seines unsterblichen Daseins passiert das Unfassbare: Sergio verliebt sich in Sara. Damit verstößt er zwar gegen das oberste Gebot von Jerry, sich nie auf eine Beziehung mit einem Menschen einzulassen, doch Sergio hofft darauf, dass der Allmächtige sicher wichtigere Dinge zu erledigen hat und nichts von seinem Regelverstoß mitbekommt. Doch in Sergios Kollegenkreis, zu dem u.a. auch Faulheit, Ehrlichkeit, Völlerei und Tratsch gehören, lässt sich die Beziehung nicht lange verheimlichen. Und als Sergio auch noch damit beginnt, übrigens ebenfalls streng verboten, die Schicksale der Menschen aktiv durch sein Eingreifen zu beeinflussen, nimmt das Schicksal auch für Schicksal Sergio seinen Lauf....



    Meine Meinung



    Diese schicksalhafte Begebenheit wird in der Ich-Form, aus der Sicht des Schicksals Sergio, erzählt. Sergio hat eine umfassende Sicht auf die Dinge, die sich natürlich durch seine langjährige Berufspraxis erklärt. Langsam führt er den Leser in die Gepflogenheiten der übernatürlichen Welt ein und spart dabei nicht an trockenem Humor und einer gehörigen Prise Selbstironie. Wenn man sich nicht daran stört, dass das Buch ein biblisches Thema auf die Schippe nimmt, kann man sich entspannt zurücklehnen und Sergios Schilderungen folgen. Denn er erzählt seine Geschichte so lebendig, dass man schon fast das Gefühl hat, ihm direkt zuzuhören.


    Schon nach den ersten Seiten kann man verstehen, dass Sergio seinen Job gelegentlich satt hat. Denn die Menschen machen es ihm nicht gerade leicht und das Arbeitspensum steigt stetig. Dazu kommt noch, dass Sergio nicht gerade beliebt bei seinen Klienten ist, denn gerne wird er für die Fehlentscheidungen verantwortlich gemacht, die sie selbst getroffen haben. Kein Wunder, dass er frustriert ist und sich sehnsüchtig die Jobs seiner Kollegen Glück oder Bestimmung wünscht. Denn die haben es geradezu leicht und werden von ihren Menschen geliebt. Der Autor schafft es mühelos, und ohne den erhobenen Zeigefinger zu verwenden, ganz alltägliche Situationen in die Handlung einzuflechten, in denen man sich selbst wiedererkennt und dabei ertappt, dass man sein eigenes Schicksal wahrscheinlich auch manchmal an den Rande der Verzweiflung treibt.


    Mit einem Augenzwinkern beschreibt Sergio die Wesenszüge und Besonderheiten seiner Kollegen. Denn wer hätte gedacht, dass das Glück unter dem Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom leidet, Völlerei an Laktoseintoleranz, Misserfolg manisch-depressiv ist, und dass der Tod Angst vor Leichen hat? Wer sich auf diese Art von Humor einlassen kann, wird sich häufig bei einem unverhofften Schmunzeln oder gar lauten Lachen erwischen. Der lockere und humorvolle Schreibstil führt dazu, dass sich Sergios Erzählung, bis auf wenige Längen im Mittelteil, quasi von alleine liest und dass man sich mit Riesenschritten dem Ende nähert. Ob es hier ein Happy-End für Sergio und seine große Liebe gibt, wird natürlich nicht verraten. Doch der Autor kann hier mit einer unerwarteten Wendung punkten.


    Mein Fazit


    Obwohl das Buch sicher keine besonders anspruchsvolle Lektüre ist, habe ich mich beim Lesen sehr gut unterhalten. Ich habe mich oft dabei erwischt, dass ich völlig unverhofft schmunzeln musste und bin der lockeren Erzählung des Schicksals gerne gefolgt. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala bekommt das Buch vier begeisterte Sternchen von mir. Den einen ziehe ich ab, da es im Mittelteil durchaus einige Längen gibt. Das überraschende Ende konnte mich dafür allerdings entschädigen. Um das Buch richtig zu genießen, darf man sich nicht daran stören, dass auch biblische Themen mit einem Augenzwinkern betrachtet und auf die Schippe genommen werden.




    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Sergio fühlt sich missverstanden: Jeder macht ihn für sein verkorkstes Leben verantwortlich! Dabei ist es doch nicht Sergios Schuld, dass die Bevölkerungszahl explodiert ist, Menschen sich permanent von allen möglichen Sachen ablenken lassen und er deshalb total überarbeitet ist.
    Sergio ist das Schicksal, doch mittlerweile verteilt er das Schicksal der Menschen über ein PC-Programm und ist ansonsten zum Zuschauen verdammt. Während seine Menschen chronisch scheitern und er Vorladungen zu Jerry (=Gott) bekommt, weil er seine Quoten nicht einhält, stöckelt seine On/Off-Freundin, die Bestimmung, über die Welt und lenkt ihre Menschen auf ihrem Pfad der Bestimmung (wie Einstein und Leonardo da Vinci), während Schicksal sich in erster Linie um die breite Masse und die Verlierer kümmert.
    Kein Wunder, dass er seinen Job nicht mehr ausstehen kann und lieber mit Faulheit und Völlerei in einer Bar abhängt. Doch eines Tages trifft er seine neue Nachbarin Sara und verliebt sich in sie. Dumm nur, dass Jerry so etwas strengstens verboten hat und Sara obendrein auf dem Pfad der Bestimmung wandelt. Sergio will trotzdem das Schicksal herauszufordern- immerhin ist er es selbst...
    Die ersten 2/3 des Buches haben mir wunderbar gefallen. Wenn man sich diesen Pleiten, Pech und Pannenverein der himmlischen Wesen anguckt, wird klar, warum auf der Erde so schrecklich viel verkehrt läuft ;). Sergio ist sehr sympathisch, sein Zynismus unterhaltsam zu lesen und auch sehr zutreffend. Jeder kennt diese Situation: etwas läuft schief und man kann es einfach nicht korrigieren, egal wie hart man es versucht und wie gut man es besser weiß. Einen großen Kritikpunkt hätte ich allerdings: Sergio beschwert sich, dass die Menschen ihrem ihnen zugedachten Schicksal ausweichen und somit ständig selbst unter ihren Möglichkeiten bleiben, weshalb er Ärger mit seinem Boss hat. Sobald er einen Menschen sieht, weiß er, wie er sich entwickeln wird und welche Fehler er machen wird. Wenn er das aber von vorneherein weiß: warum weist er ihnen nicht einfach dieses Schicksal zu? Dann stimmen auch seine Quoten. Außerdem kann Jerry ihm kaum Schuld geben, denn Sergio ist es als einem der wenigen "Großen" (wie auch Tod) nicht erlaubt, seine Menschen zu beeinflussen. Alle anderen, wie Krieg, Karma, Faulheit, Versuchung etc. tun es andauernd und verändern somit die Schicksale von Sergios Menschen, also ist es ihre Schuld und nicht seine. Wenn er nichts verändern darf, kann er auch keine Quoten erfüllen oder korrigierend eingreifen. Großer Denkfehler für ein allmächtiges Wesen wie Jerry...
    Der Roman ist wunderbar selbstironisch und hat viele saukomische Situationen. Wenn der Autor dieser Linie treu geblieben wäre, hätte ich locker 5 Sterne vergeben. Leider gibt es, sobald die Beziehung zu Sara publik wird, einen starken Bruch in der Erzählweise. Danach ist es nicht mehr unterhaltsam, sondern nur noch deprimierend. Obwohl das Ende in gewisser Weise positiv ist, hat sich der Status quo nicht geändert: Sergio ist wie alle anderen immer noch dem "göttlichen Plan" unterworfen und er hat keine Möglichkeit (ebenso wenig wie Sara), aus eigener Kraft etwas zu ändern. Warum also auch nur versuchen?
    Zu Beginn toll, das Buch nahm sich auch selbst nicht allzu ernst und hat mir somit einige schöne Stunden beschert. Da mich der hintere Part aber sehr heruntergezogen hat, gibt es Punktabzug: 3,5 von 5 Sternen.

  • Kurzbeschreibung:

    Nach den ersten 257.000 Jahren hängt dem Schicksal sein Job zum Halse
    raus: Statt die Menschen auf den ihnen vorbestimmten Pfad zu führen,
    geht er lieber mit seinen besten Freunden Karma, Völlerei und Faulheit
    einen trinken. Doch dann verliebt das Schicksal sich in die schöne Sara –
    und verstößt damit gegen das oberste Gesetz seines Arbeitgebers Jerry
    (auch bekannt als Gott, der Allmächtige). Das hat ungeahnte Konsequenzen



    Meine Meinung:


    Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive aus der Sicht des
    "Schicksals" erzählt. Zum Inhalt möchte ich wie immer nicht allzu viel
    schreiben, schließlich soll sich ja jeder seine eigene Meinung bilden.
    Nach der Leseprobe wollte ich das Buch damals unbedingt lesen. Mein
    erster Leseeindruck war durchaus sehr positiv. Leider hat sich dieser nicht bewahrheitet.


    Durch das Buch "Schicksal!" musste ich mich regelrecht "durchkauen".

    Anfangs ist die Geschichte sarkastisch, witzig und charmant, später wird
    sie jedoch mit jedem Kapitel langweiliger. Ich muss gestehen, dass ich
    dieses Buch zwischendurch für mehrere Tage weglegen musste, da ich es
    einfach nicht mehr interessant genug fand. Im Mittelteil liest es sich
    sehr zäh, gegen Ende geht es dann wieder einigermaßen. Sehr störend
    empfinde ich die ständige Wiederholung eines bestimmten Satzes. Um es
    auf den Punkt zu bringen: Leider trifft diese Geschichte nicht ganz
    meinen Geschmack.


    Die Idee gefällt mir ausgesprochen gut, die Umsetzung finde ich aber

    nicht fesselnd genug. Sergios zynische Art mag ich sehr, er bringt mich
    oft zum Schmunzeln. Leider nimmt der Humor des Buches mit der Zeit stark
    ab. Die Nebencharaktere werden teilweise wirklich gut beschrieben,
    haben meiner Meinung nach aber nicht genug Tiefgang. Das Ende des Buches
    finde ich wirklich furchtbar, leider kann ich nicht näher darauf
    eingehen, ohne etwas zu verraten. Geschmäcker sind aber zum Glück
    verschieden - es kann also durchaus sein das andere diese Geschichte
    sehr gut finden. Ich hoffe, meine Rezension schreckt nicht zu sehr ab,
    lesenswert ist dieser Roman bestimmt, da er sich sehr von der Masse
    unterscheidet. Schade, dass mich die Geschichte nicht wirklich
    überzeugen kann!


    Das Buch hat eine sehr schöne Aufmachung, es ist broschiert und hat

    abgerundete Ecken. Das sieht wirklich gut aus, ist aber leider nicht
    sehr praktisch, da es etwas größer als ein normales Taschenbuch und
    daher auch etwas unhandlich ist. Obwohl das Aha-Erlebnis ausbleibt,
    vergebe ich 2 Sterne, da ich den Grundgedanken der Geschichte dennoch
    sehr gut finde.



    Wertung: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Das Buch "Schicksal!" hat mich anfangs ziemlich begeistert. Der Schreibstil des Autors lässt sich schnell und flüssig lesen und ist dazu noch sehr amüsant. Besonders am Anfang war es lustig zu lesen, wie Sergio die Welt der sterblichen Menschen sieht und welche Unsterblichen es neben ihm, dem Schicksal, wiederum alles gibt. Diese Charaktere waren auch allesamt sehr interessant. Besonders Karma hat es mir angetan, aber auch so Sätze wie "Schlaf ist die wichtigste Mahlzeit des Tages" von Faulheit konnten mich zum Schmunzeln bringen. Besonders hervorzuheben sind hierbei die "Um es auf den Punkt zu bringen"-Sätze, die sich bis zum Ende durch das ganze Buch als eine Art Running Gag durchgezogen haben. Da sich das Buch so gut lesen lässt, musste ich mich im Zuge der Mini-Leserunde anfangs richtig zusammenreißen, wirklich nur zwei Kapitel am Tag zu lesen.


    Im Laufe des Buches nahm meine Begeisterung dann aber ab. Es dauerte mir zu lange, bis endlich mal etwas passiert ist. Die Einleitung in die Welt Sergios hätte man meiner Ansicht nach etwas kürzen können. Spannung war trotzdem immer da, denn ich fragte mich immer, was hinter dem Charakter Sara steckt, in die sich Sergio (wortwörtlich) unsterblich verliebt. Leider konnte mich Sara aber nicht sonderlich überzeugen, sie war mir viel zu lieb und gelassen, einfach zu perfekt ohne Ecken und Kanten. Ihr Verhalten konnte ich in einigen Situationen nicht nachvollziehen und auch Sergio wurde mir im Mittelteil des Buches dann etwas unsympathisch, auch wenn seine Absichten bezüglich der Menschen, die er "betreut" immer gut waren. Was mich an dem Buch auch etwas gestört hat, war der ganze Sex. Grundsätzlich habe ich nichts dagegen, aber es hat einfach nichts zur Geschichte beigetragen, von daher hätte man sich das meiner Ansicht nach hätte sparen können.


    Das Buch hatte also einige Schwächen, aber dank des tollen Schreibstils und des für mich zufriedenstellenden Endes vergebe ich :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: Sterne.

  • Ich habe das Buch "Schicksal!" beendet. Eine hervorragende Idee das Leben der Menschen im allgemeinen so zu betrachten. :thumleft: Als Protagonisten lässt der Autor in erster Linie Schicksal (in einem männlichen Menschenanzug):-, und Bestimmung (in einem weiblichen Menschenanzug) auftreten. Natürlich gibt es auch einen Gott, der Jerry genannt wird :) und nicht zu vergessen alle mögliche Eigenschaften, wie Stolz, Verzweiflung, Glück, Verschwiegenheit und so weiter. Ach ja, und nicht zu vergessen den Tod, der in dem Buch Teddy heißt und selten lächelt, da er nichts zum Lachen hat. :wink:Es ist eine lustige und vielversprechende Idee, zu zeigen, wie all diese unsterbliche Wesen um die Menschen rum beschäftigst sind. Jeder von denen hat eine Menge zu tun. Anfang war hervorragend und viel versprechend, in der Mitte verlieft die Geschichte etwas im Sand und erst am Ende wurde es wieder lebendiger. Nett für Zwischendurch aber auch nicht mehr

    pralaya ich hoffe es hilft dir weiter :winken:

    Von mir gibt es :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: Gleich zu Anfang habe ich aber gedacht, es werden mindestens vier. Aber dem war es leider nicht so.

    2024: Bücher: 90/Seiten: 39 866

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Scalzi, John - Die Gesellschaft zur Erhaltung der Kaiju-Monster

  • Ja danke dir! Vielleicht leih ich mir das irgendwann mal aus oder finde es aufm Trödel günstig, dann wäre das in jedem Fall eine Überlegung wert :)

    braucht du auf keinen Fall suchen, :friends:ich würde dir gerne das Buch zu schicken. Ich habe es ja schon gelesen. Brauche es nicht mehr

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    Scalzi, John - Die Gesellschaft zur Erhaltung der Kaiju-Monster

  • Ja danke dir! Vielleicht leih ich mir das irgendwann mal aus oder finde es aufm Trödel günstig, dann wäre das in jedem Fall eine Überlegung wert :)

    braucht du auf keinen Fall suchen, :friends:ich würde dir gerne das Buch zu schicken. Ich habe es ja schon gelesen. Brauche es nicht mehr

    Och, wenn das so wäre :uups: Ich kann dir aber nicht sagen, wann ich es dann tatsächlich lesen würde 8-[

  • Ich kann dir aber nicht sagen, wann ich es dann tatsächlich lesen würde 8-[

    Du kannst das Buch behalten und lesen, wann du magst. Ich mach es heute fertig:friends:Und wenn ich es schaffe, macht es sich morgen auf den Weg zu dir.

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