Arnaldur Indri∂ason - Abgründe / Svörtuloft

  • Inhalt:


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    Island 2005 die Wirtschaft boomt in nie gekanntem Ausmaß. Ehrgeizige junge Unternehmer machen durch clevere Finanzgeschäfte weltweit von sich reden. Ganz Island bewundert seine Expansionswikinger . In dieser Zeit des unbegrenzten Wachstums stürzt ein Banker von einer Steilklippe in den Tod. Ein Unfall? Kurz darauf wird eine junge Frau von einem Schuldeneintreiber zu Tode geprügelt. Beide Ereignisse scheinen zunächst nichts miteinander zu tun zu haben. Nur eines ist sicher, Geld spielt in beiden Fällen die entscheidende Rolle.



    Meine Meinung:


    Ein früherer Schulkamerad und Freund von Kommissar Sigur∂ur Óli bittet diesem um Hilfe, da ein Freund von ihm mit pikanten Bildern erpresst wird.
    Als Sigur∂ur Óli sich um die Sache kümmern will, wird die Erpresserin Sigurlína Þorgrímsdóttir brutal zusammengeschlagen und stirbt wenige Zeit später im Krankenhaus.
    Der unbekannte Täter konnte, überrascht von Sigur∂ur, vom Tatort fliehen und wird nun fieberhaft gesucht.
    Zeitgleich beginnt der Kommissar, der Erlendurs Vertretung übernimmt, den Fall und stößt bald auf viele Abgründe der menschlichen Seele.
    Geld, Macht und Sex scheinen in diesem Fall eine große Rolle zu spielen und Sigur∂ur verstrickt sich auch von privater Seite aus immer mehr in dem Ganzen.
    Nachdem ich den ersten Fall („Menschensöhne “) von Arnaldur Indri∂asons „Erlendur-Reihe“ gelesen habe, war ich nun sehr gespannt auf dieses Buch, da „Abgründe“ bereits der 10. Fall ist.
    Leider aber konnte ich nicht feststellen inwiefern sich Erlendur, der in Teil 1 nocht recht farblos und unscheinbar war, vom Charakter und Auftreten her weiterentwickelt hat, da er in diesem Teil gar nicht vorkam und nur am Rande erwähnt wurde.
    Er befindet sich nämlich immer noch seit „Frevelopfer “ (Teil 9) im Urlaub in den Ostfjorden.
    Teil 9 und 10 scheinen auch sehr zeitnah zusammenzuliegen, da nur 2 Wochen seit Erlendurs Abreise vergangen sind.
    Stand (laut Inhaltsangabe) Erlendurs Kollegin Elínborg im letzten Buch im Vordergrund, ist es nun Sigur∂ur Óli,der die zentrale Rolle übernimmt. Leider aber war mir Erlendurs Kollege sehr unsympathisch mit seinem arroganten und überheblichen Verhalten. Auch beneidet er die reichen Banker von Island um ihr Vermögen, trotz seines eigenen Wohlstandes und hat aber was die isländische Kultur betrifft eine antiisländische Einstellung und hält sich eher an amerikanische Filme und Musik. Das ist natürlich nicht weiterhin schlimm, aber seine Abfälligkeit mit der er der isländischen Kultur begegnet, verstärkt nur seinen überheblichen Charakter, den er immer wieder deutlich zeigt.
    Sigur∂ur Óli ist für mich kein Sympathieträger und Erlendur hat mir hier doch sehr gefehlt, da er vom Charakter her doch viel gefestigter und angenehmer ist als sein Kollege.
    „Abgründe“ ist wie auch „Menschensöhne“ ein ruhiger Krimi ohne viel Blut oder unerträglichem Nervenkitzel.
    Dennoch ist das Buch thamtisch sehr ansprechend und der Fall ist für mich unvorhersehbar mit vielen offenen Baustellen. Denn neben dem eigentlichen Fall wird auch noch die Geschichte von Andrés erzählt, der mit dem Missbrauch aus seiner Kindheit zu kämpfen hat und Kontakt zur Polizei sucht.
    Das Ende war dann überraschend und die Auflösung schlüssig. „Abgründe“ ließ sich gewohnt gut und flüssig lesen mit nur einigen zähen Stellen, an denen es aufgrund der Thematik etwas wirtschaftslastig wurde. Der Lesefluss wurde aber nicht wirklich gehemmt.
    „Abgründe“ ist ein guter und ruhiger Kriminalroman, den ich vor allem Islandliebhabern empfehlen kann, da die Atmosphäre durch das beschauliche Island als Kulisse sehr angenehm ist und es immer wieder eine Freude ist Literatur dieser Insel zu lesen.
    Ich freue mich auch schon auf Teil 11, in der Hoffnung dort Erlendur endlich wieder zu begegnen, und bin auch gespannt, ob sich Sigur∂ur Óli noch zum Positiven entwickelt und wie seine Beziehung zu seiner Ehefrau sich weiter gestaltet, da sich beide in „Abgründe“ offiziell trennten.
    Die anderen Erlendurbücher werde ich natürlich auch noch lesen. :wink:



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  • Ich habe "Abgründe" heute beendet. Irgendwie ist bei mir der Funke diesmal nicht so richtig übergesprungen, was sicher nicht nur an der urlaubsbedingten einwöchigen Unterbrechung der Lektüre gelegen hat.
    Das Buch ist nicht schlecht und inhaltlich recht gut aufgebaut, dennoch hatte ich über weite Strecken - eigentlich bis zum Zusammenlaufen der verschiedenen Handlungsstränge - überhaupt nicht das Gefühl, einen Krimi (geschweige denn Thriller) zu lesen, sondern eher eine ereignislos dahinplätschernde Erzählung, die mich nicht besonders fesseln konnte.

    Leider aber war mir Erlendurs Kollege sehr unsympathisch mit seinem arroganten und überheblichen Verhalten.

    Sigur∂ur Óli ist für mich kein Sympathieträger und Erlendur hat mir hier doch sehr gefehlt, da er vom Charakter her doch viel gefestigter und angenehmer ist als sein Kollege.

    Diesen Aussagen schließe ich mich an. Ich fand es auch unglaubwürdig, dass Sigur∂ur Óli quasi ganz allein ermittelt und habe die Zusammenarbeit mit seinen Kollegen vermisst.
    Außerdem habe ich nicht verstanden, was die Geschichte um Andrés, die für sich genommen durchaus und erzählenswert ist, in diesem Zusammenhang mit dem Fall um Wirtschaftskriminalität und Erpressung zu tun hat.
    Der Erzählstil oder vielleicht die Übersetzung hat mich auch nicht so recht überzeugt, mir fielen viele Wiederholungen bei den Dialogen auf.
    Für mich ist dies einer der schwächeren Romane der Serie und ich hoffe, dass der Autor sich nächstes Mal mehr auf einen Fall konzentriert und die Kommissare in größerer Besetzung auflaufen lässt.
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Für mich ist dieses Buch auch eins der schwächeren aus Indridasons-Krimireihe. Ich kann hasewue und €nigma nicht widersprechen und habe auch nichts hinzuzufügen.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Ich habe das Buch gerade beendet und muss mich auch der Meinung meiner Vorposter anschließen. Das Buch wirkte für mich etwas zusammengestückelt und auch etwas unrealistisch. Wenn ich weiß, dass der Verdächtige gefährlich ist, geht man doch als Polizist doch nicht allein überall hin und stellt die auch noch so. Ich hatte auch irgendwie das Gefühl, dass krampfhaft versucht wurde einen Zusammenhang zwischen den Geschichten herzustellen. Ich hätte mir auch gewünscht, dass mehr auf Dresi eingegangen wird (ging am Schluss ja dann schnell) und dafür von den Bänkern weniger.
    Von mir gibt es daher diesmal nur :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Meine Meinung:
    Es handelt sich bei diesem Buch um den zehnten Band einer Reihe. Prinzipiell kann man es zwar einzeln lesen, weil es in sich abgeschlossen ist, muss aber bedenken, dass das Leben der Charaktere im Laufe der Reihe natürlich weitergeht. Für mich war es der erste Band dieser reihe und überhaupt mein erster Island-Krimi. Anfangs hatte ich einige Schwierigkeiten mit den Namen, was sich mit der Zeit jedoch legte.
    Doch worum geht es in diesem Buch? Sigurður Óli wird von seinem besten Freund und dessen Schwager gebeten, ein Wörtchen mit einer Frau zu reden, die den Schwager und dessen Frau mit Fotos erpresst, auf denen sie bei einer Swingerparty zu sehen sind. Da die Schwägerin in der Polozik tätig ist, kann es schwerwiegende Folgen haben, wenn diese Bilder an die Öffentlichkeit geraten. Deshalb soll Sigurður Óli der Erpresserin einmal auf den Zahn fühlen – schließlich ist er Polizist.
    Als er jedoch bei dem entsprechenden Haus ankommt, ist die Tür nur angelehnt und die Erpresserin liegt bewusstlos im Wohnzimmer.
    Anfangs dachte ich, dass es sich hierbei um einen Wirtschaftskrimi handelt. Das ist jedoch nur zum Teil der Fall.
    Mir hat das Buch ganz gut gefallen und zum Schluss gab es tatsächlich auch einen Überraschungseffekt. Das Buch machte mich auf jeden Fall neugierig auf die weiteren Bände dieser Reihe, so dass ich diese zu gegebener Zeit auch lesen möchte.


    Ich gebe diesem Buch:
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