Christian von Aster - Der letzte Schattenschnitzer

  • Kurzmeinung

    wurm666
    super recherchiert und gut Erzählt
  • Kurzmeinung

    Amethyst
    außergewöhnliche Geschichte mit passendem Ende
  • Christian von Aster – Der letzte Schattenschnitzer
    320 Seiten




    Klappentext: (laut Amazon)


    Von jeher wacht der Rat der Schattensprecher über das Gleichgewicht zwischen Menschen und Schatten. Noch bevor die sagenumwobene Maria Dolores das Licht der Welt erblickt, wächst ein Kind mit einer unglaublichen Begabung heran: Jonas Mandelbrodt.
    Er ist dazu bestimmt, die Sprache der Schatten zu erlernen. Mithilfe eines fast vergessenen magischen Zaubers ist er die einzige Hoffnung, den Krieg zwischen Mensch und Schatten zu verhindern. Als Jonas und Maria Dolores aufeinandertreffen, beginnt ein phantastisches Schattenspiel um Magie, Intrige und Macht.


    Meine Meinung:


    Zum Inhalt kann ich leider nicht mehr hinzufügen. Ich habe zu keinem Zeitpunkt in die Geschichte reingefunden und musste mich wirklich dazu zwingen überhaupt weiterzulesen. Ich glaube ich könnte die Geschichte nichtmal richtig wiedergeben :-(
    Der Schreibstil war zwar sehr schön, aber ich fand es teilweise zu ausgschmückt so das mein Lesefluss ständig unterbrochen wurde.
    Die Geschichte plätscherte nur vor sich hin und Spannung wollte bei mir einfach keine aufbauen.
    Ich fand es wirklich schade da ich die Leseprobe noch sehr vielversprechend fand.


    Die Aufmachung des Buches fand ich wiederrum wirklich schön.


    Ich kann daher nur höchstens zwei Sterne geben, da das Buch immerhin schön anzusehen war.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Klappentext


    Als eine alte Magie wieder zum Leben erwacht, beginnen die Schatten, sich gegen ihre Herren zu verbünden. Und während ein kleiner Junge die Schatten seiner Stofftiere vertauschen lernt, geschieht ein Wunder, das die Welt in Verzückung setzt:
    Ein Mädchen ohne Schatten wird geboren, Carmen Maria Dolores Hidalgo.


    Der Autor


    Christian von Aster, geboren 1973, studierte Germanistik und Kunst, um sich schließlich Bühne, Film und dem Schreiben zuzuwenden. Neben seinen Fantasybüchern ist er auch mit seinen Lesungen, die Gothic- wie Phantastikszene gleichermaßen begeistern, einem großen Publikum bekannt.


    Persönlicher Eindruck


    Fantasy ist eigentlich nicht mein persönliches Lieblingsgenre in der Literatur. Aber obwohl ich viel lieber von Geschichten lese, die sich so tatsächlich ereignen könnten, haben es Autoren wie Walter Moers - vor allem mit seiner Stadt der träumenden Bücher - geschafft, mich zu faszinieren und zu begeistern. Christian von Aster und seinen Schattenschnitzern ist dies leider so gar nicht gelungen, dabei war seine Romanidee in ihren Grundzügen wirklich neu und spannend:


    Wir leben in einer Welt, in der wir nicht wissen, dass auch unsere Schatten fühlen, denken und ihre eigenen Entscheidungen treffen können, dass sie nicht bloß die dunklen Abbilder unserer menschlichen Körper sind. In dem Moment, in dem wir ihnen ihre Seele absprechen, entflammt einmal mehr der uralte Krieg zwischen Menschen und Schatten, in dem sich letztlich entscheiden wird, welche Seite die andere besiegen und damit beherrschen will.


    Leider wurde ich in keinem Moment der Geschichte wirklich warm mit dem Erzählstil, den Christian von Aster gebrauchte. Seine Worte wirkten auf mich immer sehr durchdacht und gewollt, aber nicht wirklich gekonnt. Sie waren so zurechtgefeilt, dass ihnen jegliche Natürlichkeit verlorenging. Als sich dann auch noch eine Riesenportion Esoterik in seine Geschichte mischte und Bibelfiguren erschienen, jeder jeden bekriegte und verriet, jeder sein abstraktes Handeln auf einer nicht nachvollziehbaren Ideologie begründete und den Frauenfiguren des Romans schließlich nur minderwertige Rollen zukamen - die der Verräterin, des hübschen Püppchens ohne Seele oder der naiven Mutter, die einen Alkoholiker nach dem anderen als potentiellen Vater für ihren Sohn und Mann ihres Lebens zu Hause anschleppt - stieg ich vollends nicht mehr durch und wünschte mir, die Geschichte würde weniger Seiten umfassen.


    Eigentlich ist es schade, denn die Grundidee war in meinen Augen sehr schön. Leider scheiterte diese letztlich an der Umsetzung und dem Ton, in dem sie erzählt wurde.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    merveille.


    It was that kind of a crazy afternoon, terrifically cold, and no sun out or anything,
    and you felt like you were disappearing every time you crossed a road.


    Catcher in the Rye. ♥

  • Inhalt:
    In einer ganz gewöhnlichen Nacht, in einem ganz gewöhnlichen Ort wird ein ganz ungewöhnliches Kind geboren - Jonas Mandelbrodt. Noch ist der Kleine nichts weiter als ein Baby das seine Umwelt nur schemenhaft erkennen kann und weiß somit noch gar nichts von seinem Schicksal. Als er dann seine Umgebung näher anfängt zu erkunden und seine Neugier schier unendlich groß zu sein scheint, entdeckt er ihn - seinen Schatten. Er erschreckt sich so sehr, dass er anfängt zu schreien. Jonas versucht hektisch vor seinem Schatten davon zu kriechen, doch dieser folgt ihm unablässig, sind sie doch beide miteinander verbunden.
    Eines Abends Jonas, dessen Mutter sich derweil wieder einmal mit einem neuen Mann vergnügen möchte. Doch ihr Freund ist nicht in der Verfassung seinen Mann zu stehen und in seinem angesoffenen Zustand macht er dafür das Kind verantwortlich. Er will sich rächen und beschließt Jonas zu zeigen wer nun der Mann im Haus ist und dass dieser es sich nicht gefallen lässt, wenn ihn so ein Rotzlöffel stört. Jonas Mutter ist irritiert und folgt dem Mann mit Verspätung. Einzig der Schatten des Jungen wacht über ihn und sieht den Man mit dem Gürtel in der Hand an das Bettchen treten. Er schreit und es passiert das Unglaubliche - Jonas hört seinen Schrei. Er schreckt auf und stimmt mit ein. Da endlich besinnt sich die Mutter jagt den nun Verflossenen aus dem Haus. Der Schatten ist verblüfft. Wie kann der Junge seinen Schrei gehört haben? Das ist noch nie passiert und selbst wenn sich mitunter Menschen mit ihren Schatten austauschen, bedarf es vorher jahrelanger Lehrzeit. Er erkennt in Jonas eine Zukunft, welche die Welt der Schatten in seiner Finsternis erschüttern könnte. Obwohl der hohe Rat der Schatten, die fünf mächtigsten Schatten ihrer Zeit, es verboten hat, lehrt er seinem Herren das Schattenschnitzen. Und schon bald sitzt Jonas im Garten und dreht, vertauscht und löst die Schatten der Pflanzen und Spielzeuge um ihn herum. So kommt es, dass er zum Einzelgänger wird und sich seine Mutter sorgt. Doch bald lernt er Norman kennen, einen Nachbarsjungen, der so sehr Kind ist wie er es gern wäre. Nur ihm vertraut er seine Fähigkeit an.
    Jonas Schatten allerdings hat mehr mit ihm vor, auch wenn er dies bis zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht weiß.
    Jonas fühlt sich einsam, außer Norman, seinem Schatten und dem Irish Setter Argos hat er niemanden und auch seine Mutter ist eher mit sich selbst und den Männern beschäftigt. Da wird in Mexiko ein Mädchen geboren - ganz ohne Schatten. Sofort fühlt er sich mit ihr verbunden und will sie kennenlernen. Doch auch Andere haben es auf das Mädchen abgesehen. Während ihr Vater vor allem die Dollar sieht, die seine Tochter ihm einbringt, schlummert in ihr eine ganz neue Gefahr für die Menschen und die bisherige Ordnung der Schatten in der Welt. Viele Jahre zuvor hat der Alchimist George Ripley ein Eidolon, einen Schatten ohne Herr, erschaffen um den Schatten zur Freiheit zu verhelfen. Er strebte danach die Schatten über die Menschen zu erheben und eine neue Weltordnung zu schaffen. Doch der Rat kam ihm zuvor und nahm ihn gefangen. Und obwohl sie ihn und seinen Schatten lange folterten, verriet er ihnen doch nie das Versteck seiner Schöpfung.
    Ein Anderer hat es jedoch gefunden und so muss Jonas am Anfang vom Ende lernen, dass er selbst eine tragende Rolle im Kampf der Schatten innehat.


    Meinung:
    Die Erzählweise des Buches hat mich Anfangs etwas verwirrt. Liest man doch die Geschehnisse in der Vergangenheit, erzählt vom Schatten Jonas Mandelbrodts selbst ebenso wie die Geschichte in der Gegenwart im normalen Erzählstil. Zudem hat man immer wieder erklärende Kapitel für den unwissenden Leser aus dem Buch der Bücher der Schatten - dem Alchimia Umbrarum.
    Ich empfand das Buch als rund herum schlüssige Geschichte. Es blieben keine Fragen offen und auch das Ende ist gut gewählt. Der Sprachstil ist etwas gehobener, was gerade den Schattenfiguren einen Hauch 'Unsterblichkeit' verleiht. Mir hat es großen Spaß gemacht das Buch zu lesen, deshalb habe ich ihm :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: gegeben.

  • Zum Inhalt:
    Als der Schatten sich an Jonas Fersen heftet, denkt er, sein Herr wäre ein ganz normaler, neugeborener Junge. Doch stellt er schnell fest, dass das ein Irrtum ist und beginnt Jonas zu lehren und verstößt so gegen ein uraltes Gesetz des Rates der Schatten.
    Und während Jonas ein Wissen zu Teil wird, das nur wenigen Ausgewählten vorbehalten ist, wird ein Mädchen geboren, das keinen Schatten besitzt. Jonas und Marie sind Kinder, die zum anders sein verdammt sind und die schon bald im Mittelpunkt eines Kampfes stehen, dessen Ursprung weit in der Vergangenheit zurückliegt und die Welt für immer verändern könnte…


    Meine Meinung:
    „Der letzte Schattenschnitzer“ ist ein Buch, das, abseits von jedem Fantas-Mainstream, eine Geschichte erzählt, die es so wohl noch nicht gegeben hat. Erzähler des Buches ist übrigens Jonas Schatten, der Jonas schließlich schon kennt, seit dieser auf die Welt gekommen war. Er lehrt dem Jungen, Schatten zu formen und zu vertauschen und teilt mit ihm das Wissen der Welt. Und so kommt es auch, dass Jonas vom körperlichen zwar wie ein Kind erscheint, er im Geiste aber bereits ein erwachsener Mann ist. Auch Marie, das Mädchen ohne Schatten, ist ihrem Alter weit voraus und seit Jonas das erste Mal von ihr gehört hat, ist sie für ihn eine Art Verbündete.
    Doch auch wenn der Schatten von Jonas große Teile der Erzählung übernimmt, gibt es stets eine Distanz zwischen dem Leser und den Charakteren. Man taucht vollkommen in die Geschichte ein, verfolgt gespannt die einzelnen Handlungsstränge, setzt Puzzlestücke zusammen und versucht Antworten auf unzählige Fragen zu bekommen, die sich im Verlauf ergeben, aber all dies geschieht ohne, dass man wirklich in die Gefühlswelt der Personen eindringt.
    Auf den ersten Blick mag das wie ein Kritikpunkt erscheinen, doch finde ich, dass diese Kühle der Charaktere gut zum Buch passt. Die Geschichte wäre einfach zu überladen, vor allem da fast jeder Charakter wohl als eine der Hauptpersonen einzustufen wäre. Jeder trägt einen wichtigen Teil zur Geschichte bei, die insgesamt sehr durchdacht und undurchsichtig ist. Erst auf den letzten Seiten versteht man sie wirklich und davor wird man lediglich mit kleinen Stücken der Wahrheit gefüttert, ohne sie jedoch vollkommen zu begreifen.
    Das macht das Buch unglaublich spannend und interessant und man kann fast darüber hinwegsehen, dass die Geschichte sich, aufgrund sehr vielen Informationen und Erklärungen, doch stellenweise zieht.


    Also wer komplexe Handlungen mag und einmal abseits des Mainstreams lesen möchte, dem kann ich das Buch auf jeden Fall ans Herz legen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Zum Inhalt:
    Es existiert eine Welt neben der der Menschen, ohne dass wir sie bemerken, obwohl wir sie ständig vor Augen haben, ja sogar mit ihr direkt verbunden sind – die Welt der Schatten. Wir sehen unseren Schatten, doch beachten ihn nicht und kommen überhaupt nicht auf die Idee, dass dieser auch unabhängig von uns existieren könnte. Doch in diesem Buch gibt Christian von Aster den Schatten ein eigenständiges Denken und Handeln. Anstatt willenlose Gebilde am Fuße ihrer Herrn zu sein, bemerken Schatten alles, was wir tun und geben dieses Wissen nach Ende des jeweiligen Menschenlebens in eine Art allgemeines Schattenwissen. So weiß jeder Schatten mehr, als wir Menschen uns überhaupt vorstellen können. Aber die Menschen können nicht mit ihren Schatten kommunizieren, Mensch und Schatten leben nebeneinander her. Bis auf eine Ausnahme: Als der Junge Jonas Mandelbrodt geboren wird, merkt sein Schatten schnell, dass Jonas anders ist. Und der Schatten beschließt etwas Unerhörtes, nämlich den Jungen die Geheimnisse der Schatten zu lehren. Und gleichzeitig geschehen auch andere Dinge, die das bisherige Gleichgewicht der Dinge bedrohen – in Mexico wird ein Mädchen ohne Schatten geboren und dann ist da noch das Eidolon, ein von dem Alchimisten Ripley vor 500 Jahren künstlich geschaffener Schatten… und alles hängt irgendwie zusammen.

    Meine Meinung:
    Zuallererst fiel mir der ungewöhnliche Schreibstil auf. Nicht immer einfach zu lesen, sehr künstlerisch und poetisch, teilweise märchenhaft.
    Die Geschichte wurde aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt, aus Sicht des Schatten von Jonas, Auszüge aus John Dees „Alchimia Umbrarum“, usw. – alle in verschiedenen Schriftarten gedruckt, was ich als große Erleichterung beim Lesen und Verstehen empfand.
    Die Handlung war nicht immer ganz einfach nachzuvollziehen und bietet sicher auch viel Raum für eigene Interpretationen beim Leser. Aber gerade das macht das Buch auch zu einem sehr spannenden Leseerlebnis, für das man sich allerdings unbedingt Zeit lassen sollte.
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

  • Die Schatten sind allgegenwärtig, aber beobachten ausschließlich. Nur die ehrgeizigsten und herausragendsten Magier haben es geschafft, ihnen Geheimnisse zu entreißen. Doch als der Schatten von Jonas Mandelbrodt schon von dem Säugling erkannt wird, entschließt sich der Schatten gegen alle Gesetze zu verstoßen und das Kind zu unterrichten. Dies bleibt nicht unbemerkt, 8 Jahre später entschließt sich das oberste Gremium, der Schattenrat, die Abnormität zu zerstören. In die Welt ist große Bewegung gekommen: der Schatten von Ripley, der Gott herausfordern wollte, und sein künstlicher Schatten, das Eidalon, sind entkommen. Das Eidalon hat sich bereits in einen Menschen eingenistet und irgendetwas zerstört die Siegel zum Lumem, welche das Eidalon fernhalten sollen, denn sonst könnten die Schatten die Herrschaft über die Welt übernehmen. Als sich schließlich der Wächter, der letzte Schatten eines Engels auf Erden, einmischt und eine Front wählt, ist der Ausgang ungewiss und das Schicksal der Menschen in größter Gefahr...


    Zu Beginn wird häufig die Perspektive gewechselt, Jonas Schatten, der Rat, Marias und andere Geschichten werden von vielen unterschiedlichen Blickpunkten beleuchtet. Das kann manchmal verwirrend sein, da sich auch die Art des Schreibstils häufig wechselt; je nachdem ob es Fließtext gibt, "Chroniken von Gelehrten" oder die Ich-Perspektive des Schattens. Man musste schon genau lesen, um wirklich jedes Detail zu erhaschen. Den genauen Überblick hat man eh nie erhalten, jeder Charakter hält irgendein Geheimnis zurück und selbst zum Schluss ist man sich noch nicht ganz sicher, wer eigentliche welche Position besetzt hatte und was seine Pläne waren.


    Der letzte Schattenschnitzer ist kein typisches Fantasybuch, sondern steht in der Tradition der klassischen Phantastik wie z.B. Stein und Flöte oder Das Bildnis des Dorian Grey. Die Erzählung ist etwas "langsamer", dafür tiefgründiger und regt mehr zum Nachdenken an, da sie Liebes- und Teenagerprobleme eher am Rande streift und sich den existenziellen Fragen zuwendet. Der Autor spielt mit Sprache und Lesererwartungen und setzt verschlungene, tiefe Handlungsvorgänge und Charaktere ein. Daran muss man sich als Leser erst einmal wieder gewöhnen. Der Roman bleibt dadurch auch distanzierter als die meisten Fantasybücher. Mir persönlich waren die Charaktere etwas ZU distanziert, die Geschichte war sehr interessant, aber dieser letzte kleine Funken, der dafür sorgt, dass man völlig in einem Roman hineingesogen wird, ist nicht zu mir übergesprungen. Grundsätzlich finde ich auch "in der Kürze liegt die Würze", aber dieser Roman hätte locker noch ein paar Kapitel zum Charakterausbau und einigen Erklärungen verkraften können. Ich kann den Roman allen Freunden von tiefgängiger Literatur, mit einem Touch Philosophie empfehlen. Wer aber NUR Fantasy mit Zauberern, Schlachten und kleine Gruppe gegen den Rest der Welt bzw. Junge plus Mädchen gegen den Rest der Welt (und die Pubertät) mag, wird an diesem Roman wahrscheinlich nicht so große Freude finden. Ich gebe insgesamt 4 von 5 Sternen

  • Ich habe dieses Buch zwei mal begonnen und wieder zur Seite gelegt. Ich hatte unerwartete Schwierigkeiten in die Geschichte reinzufinden. Anfangs war ich dann auch etwas zwiegespalten. Obwohl das Buch durchaus interessant war, hat es mich nicht so richtig gepackt.
    Jetzt, da ich es beendet habe, kann ich dies nicht mehr ganz nachvollziehen, da es mir trotz kleinerer Schwächen ganz gut gefallen hat.
    Die Sprache ist sehr poetisch, was gut zu dieser Geschichte passt.
    Der Autor hat einen tollen Schreibstil und die Idee, dass Schatten ein eigenes Bewusstsein haben und Seite an Seite mit den Menschen leben, ist toll. Da hat ein Autor mal wirklich neue Ideen, was meiner Meinung nach heute nicht mehr ganz so leicht ist.
    Es ist kein actiongeladenes Fantasywerk, sondern kommt eher ruhig daher, trotzdem ist es nicht langweilig und es gelingt dem Autor Spannung aufzubauen.
    Manches war mir am Ende zu leicht gelöst und auch ein bisschen zu klischeehaft.
    Leider hat der Autor sich auch einige Male selbst die Spannung verdorben, weil er etwas verraten oder angedeutet hat. An diesen Stellen hätte ich lieber noch ein bisschen mitgerätselt.
    Ich schwankte lange zwischen drei und vier Sternen, habe mich jetzt aber trotz der Schwächen für vier entschieden, da allein die gute Idee einen Stern wert ist und die paar kleinen Schwächen durchaus wieder wett macht.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)

  • Insgesamt gefiel mir das Buch sehr gut, vor allem der Schreibstil und die ungewöhnliche Idee. Diverse Perspektivenwechsel und Einschübe gaben tiefere Einblicke in die Kunst der Schattenmagie, ohne sich in detaillierten Anweisungen zu verlieren.


    Wie Pandämonium schon erwähnte, verriet Herr von Aster an ein paar Stellen viel zu schnell, was Sache war. Vielleicht, weil er seine Leser*innen für klug genug hält, aus den Andeutungen die richtigen Schlüsse zu ziehen. Dennoch hätte er die Spannung hier ein wenig länger aufbauen können. Auch mir ging Schluss zu glatt vonstatten, den Konflikt am Ende empfand ich nicht als Höhepunkt des Buches. Dennoch folgte er mit seiner Auflösung nicht den in anderen Jugendfantasybüchern üblichen Bahnen, sondern nimmt einen anderen Weg. Von seinen anderen Werke her bin ich ja an wesentlich "härtere" Enden gewöhnt. Auch fehlte mir im gesamten Buch Christians besonderer Humor.


    Nichtsdestotrotz ist "Der letzte Schattenschnitzer" ein tolles Buch, das mit ungewohnten Motiven spielt und sich einfach schön liest.

    Verführung Volljähriger zum Bücherkauf sollte nicht unter 5 Jahren Stadtbibliotheksmitgliedschaft bestraft werden!