Holger Karsten Schmidt - Isenhart

  • Nachdem ich jetzt das Buch gelesen habe, werde ich wohl Abstand vom Film nehmen. 8-[ Erst wollte ich ihn ja schauen, aber das Buch ist so vielschichtig, da kommt der Film bestimmt nicht heran.


    Das ist eine weise Entscheidung - den Film kannst du dir wirklich schenken.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark


  • Das ist eine weise Entscheidung - den Film kannst du dir wirklich schenken.


    Ich wollte ihn ja eigentlich schauen, als er im TV kam, habe es aber (zum Glück) versäumt. Da hätte ich mich wohl schwarz geärgert. :roll::-,

    Viele Grüße
    Aventurin


    :study:Rebecca Gablé - Hiobs Brüder


    SuB: 92 / Gelesen 2016: 7

  • Ich habe das Buch heute beendet, das letzte Viertel in einem Rutsch. Wow ! :thumleft:
    Mir hat der Sprachstil des Autors ausgesprochen gut gefallen. Obwohl der Plot nicht so ganz neu ist. Streben nach Wissen im Mittelalter und die bekannte Haltung der Kirche dazu.
    Ich habe mit Isenhart, Konrad und Sophia mitgelitten, mitgefiebert und mich oftmals mit der Faust im Mund lesend ertappt 8-[
    Interessanter Anfang, ein paar Längen im mittleren Teil aber ein spannendes, rasantes Ende. Ein Buch welches man allerdings nicht mal "so nebenher" mit anderen Büchern lesen sollte.
    Es sind auch oftmals sehr interessante philosophische "Wortspielereien" aufmerksam zu lesen.
    Mein Lieblingscharakter war übrigens Walther von Ascisberg. So einen Mentor hätte ich auch gern gehabt.


    Toller, anspruchsvoller Lesestoff und trotz einiger Längen klare :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    Ich hatte die Taschenbuchausgabe und habe das Buch dort bewertet.
    Den Film hatte ich mir überlegt auszuleihen. Nach Euren Eindrücken über diesen werde ich das aber wohl besser lassen.

  • Nach Euren Eindrücken über diesen werde ich das aber wohl besser lassen.


    Da verpasst Du nichts Wesentliches. :wink:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Da verpasst Du nichts Wesentliches. :wink:

    Ja. Aber schade, oder ? Das ist doch eigentlich toller Stoff für eine interessante Verfilmung.
    Aber leider ist das ja desöfteren so, dass Filme im Vergleich zu den Büchern nicht so der Burner sind.

  • Ich habe mir soeben doch den Film angeschaut. Im Rahmen einer Aktion von Lovefilm.de war das gratis und kam meiner Neugier ob der eigenen Meinung entgegen :wink:
    Hm, nun sitze ich hier und bin hin- und hergerissen.
    Zuallererst muss ich sagen, dass ich den Film jetzt nicht ganz so grottenschlecht fand wie ich nach den Meinungen hier vermutet hatte.
    Er hält sich zumindest im ganz Groben an die Romanvorlage. Es fehlen allerdings sehr viele Dinge, einige wurden auch "filmgerecht" verändert.
    Ich denke, man sollte auch unbedingt vorher das Buch gelesen haben.
    Was ich vermisst habe ist die Darstellung der Tiefe der Beziehungen der unterschiedlichen Charaktere untereinander.
    Ich spoiler das jetzt mal.



    Ja, ich habe doch Einiges vermisst. Schade, die Schauspieler fand ich bis auf den Abt, im Film war er auf einmal Bischof, eigentlich ganz passend gewählt für die Rollen.
    Obwohl mein Kopfbild mal wieder ein ganz anderes war aber das ist rein persönliches Empfinden.
    Ich weiss nicht, wahrscheinlich kann ein Film niemals die Charaktere und die ganze Tiefe eines Buches
    wiedergeben. Dann wäre der Film wahrscheinlich statt 2 Stunden dann wohl 5 Stunden gegangen. Von mir aus gerne :wink:
    Dann wäre dieser Film aber nicht "massentauglich".


    "isenhart" ist bisher mein absolutes persönliches Lesehighlight in diesem Jahr. Ein ganz tolles Buch.
    Der Film bleibt leider um Längen zurück. ist aber nach Lesen des Buches trotzdem sehenswert. Als Ergänzung, nicht als Ersatz.

  • Es ist eigentlich schon alles gesagt worden, was man zu diesem tollen Buch sagen kann, sowohl inhaltlich als auch wirkungstechnisch.
    Ich fand den Roman von der ersten bis zur letzten Seite spannend, interessant, philosophisch, kurz: Einfach Klasse.
    Der Autor verwendet eine Sprache, die zur Geschichte passt - geht in die Tiefe wo es sein muss ohne überflüssige Längen zu schaffen. Es war ein anspruchsvolles Buch, ohne zu trocken daher zu kommen. Ein historischer Roman, dem man äußerst gründliche Recherche anmerkt. Auch wenn manche Erkenntnisse der Protagonisten zu fortschrittlich anmuten, so sind sie doch immer schlüssig nachvollziehbar und auch die gewöhnliche Atmosphäre" der Handlungszeit wird mir als Leser sehr eindrucksvoll geschildert. Natürlich sind die handelnden Personen "besonders" aber das macht halt einen Roman aus, ihre Geschichte wird ja erzählt und die wäre äußerst langweilig, wenn sie beliebig und austauschbar wären.
    Ein toller Lesegenuß, der sicherlich das Potential hat, eines meiner Lesehighlights 2013 zu werden und der viel zu lange auf meinem SuB lag. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    "Imagination, rather than mere intelligence, is the truly human quality."


    "Chaos is found in greatest abundance wherever order is being sought. It always defeats order, because it is better organized."

    Terry Pratchett

    "The person, be it gentleman or lady, who has not pleasure in a good novel, must be intolerably stupid."

    Jane Austen


    :study:

    Alex Haley - Roots

    Andrew Jefford - Whisky Island

    Randale Munroe - What if 2


    :bewertung1von5: 2024: 5 :bewertung1von5:

  • Ein außergewöhnlicher historischer Roman, zu dem hier schon ausführlich die positiven Merkmale geschildert worden sind. Der teilweise der Handlung vorgreifende, intelligente Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Der harte Alltag der weniger privilegierten Menschen als auch die politischen Hintergründe für das Handeln der Adeligen sind lebendig beschrieben und ziehen den Leser mühelos ins Geschehen hinein.
    Leider kamen mir die bereits erwähnten Längen aufgrund der Weitschweifigkeit der Erzählung mitunter so dermaßen zäh vor, dass ich tatsächlich eine längere Lesepause eingelegt habe, weil mir die sich wiederholenden Passagen die Leselust verdorben haben. Dazu zählen Einwürfe wie das "nicht in diese Zeit gehörende" bezüglich Isenhart und Henning, deren "Einsamkeit zu zweit oder auch alleine" und die vom Wissensdurst entfachte leidenschaftliche "Flamme", die zwar das Temperament der fortschrittlich Denkenden entfacht und diesen Charakteren ihren Glanz verleiht, aber mitunter auch ganz schön unsympathisch wirken kann. Ich glaube ab dem Abschnitt mit Isenhart und Konrad (der mir als Figur übrigens viel Spaß gemacht hat) in der Puente, wünschte ich mir doch, der Autor würde sich mehr auf die Serienmorde und deren Aufklärung konzentrieren oder auch auf die familiären Schicksale als auf diverse wissenschaftliche Überlegungen und die Isoliertheit glänzender Geister.
    Ich habe dann schließlich doch noch weitergelesen und siehe da, während der letzten paar Kapitel wurde es wieder spannender, wobei ich doch wieder Probleme mit dem

    hatte. Dabei hatte ich zeitweilen das Gefühl, der Autor könne sich nicht recht entscheiden, ob sein Buch nun von klaren wissenschaftlichen Forscherdrangsgedanken geprägt sein oder doch lieber eine mystisch-unheimliche Richtung nehmen sollte

    .
    Ich vergebe :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: für dieses bemerkenswerte Buch, das für mich aber doch einige Störfaktoren beinhaltet. Es hätten auch 4 Sterne werden können, wenn ich nicht diese langeweile-bedingte Lesepause über mehrere Wochen eingelegt hätte, was bei mir sehr selten vorkommt.