Edith Kneifl - Zwischen zwei Nächten

  • Als Ann-Marie vom Tod ihrer Freundin Anna erfährt, fliegt sie für die Beerdigung aus den USA zurück in ihre Heimatstadt Wien. "Fremdverschulden ausgeschlossen" heißt es, aber Ann-Marie kann nicht glauben, dass sich Anna selbst umgebracht haben soll, immerhin hat Anna noch bis vor kurzem Zukunftspläne geschmiedet. Nach der Beerdigung unterhält sich Ann-Marie mit Annas Ehemann und den anderen Trauergästen in der Hoffnung, etwas über Annas angeblichen Selbstmord zu erfahren.


    Die Handlung des Kriminalromans besteht aus sich abwechselnde Passagen aus der Gegenwart und der Vergangenheit. So erfährt der Leser zum einen von einem zwei Monate zurückliegenden Treffen der beiden Frauen, bei dem Anna sich dazu entschied ihr Leben in eine neue Richtung zu lenken, und zum anderen von Ann-Maries Versuch etwas über die letzten Wochen aus Annas Leben zu erfahren, was evtl. dazu geführt haben könnte, dass Anna die gerade erst geschmiedeten Pläne verwarf und sich umbrachte oder aber beweist, dass es eben doch ein Fremdverschulden gab oder es ein Unfall war und Anna sich nicht für den Freitod entschied.


    Für einen 150 seitigen Roman ist es Edith Kneifl ganz gut gelungen die Charaktere der beiden Frauen darzustellen und ihnen eine gewisse Tiefe zu verleihen. Der Schreibstil ist gut zu lesen, aber ich fand die Ereignisse recht voraussehbar und für mich kam gar keine Spannung auf, was bei einem Kriminalroman schon ziemlich schade ist. Ich hätte das Buch auch nicht als Krimi bezeichnet, auch wenn Ann-Marie versucht zu "ermitteln", was mit ihrer Freundin passiert ist. Das Hauptaugenmerk des Romans liegt meiner Meinung nach viel mehr auf der besonderen Freundschaft zwischen den beiden Frauen und wie sich ihre Leben in den letzten Jahrzehnten entwickelt haben. Krimi-Aspekte sind so gut wie gar nicht zu finden.


    Das Taschenbuch hat abgerundete Ecken, was mir bei jedem Roman aus dem Haymon Verlag sehr gut gefällt, da es nicht nur klasse aussieht, sondern sich auch gut an fühlt und es quasi unmöglich ist dem Buch die ungeliebten angestubsten Ecken zu verleihen.


    Fazit: Eine an sich interessante Geschichte, die mich aber nicht fesseln konnte und keinen Krimi darstellt. 2/5 Sterne.


    • Broschiert: 149 Seiten
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  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Kneifl, Edith - Zwischen zwei Nächten“ zu „Edith Kneifl - Zwischen zwei Nächten“ geändert.