Binchy, Maeve - Unter der Blutbuche

  • Inhalt:
    In die Rinde der großen Blutbuche in dem kleinen Ort Shancarrig ritzten einst acht Kinder ihre Namen ein. Die Jahre vergehen, und mit ihnen verwehen die jugendlichen Hoffnungen und zerbricht so mancher Kindheitstraum. Auf unnachahmliche Weise erzählt die irische Bestsellerautorin Maeve Binchy von dem Leben der Menschen in diesem Ort Irlands, von ihren Geheimnissen und ihren Sehnsüchten. (Amazon)


    Aufbau und Handlung:
    Das Buch ist in zehn Kapitel unterteilt, wobei das Erste sowie das Letzte von der Dorfschule handeln. Sie ist der Mittelpunkt dieses kleinen irischen Dorfs Shancarrig, um das sich die anderen acht Kapitel drehen.
    Über diese Schule wacht eine riesige Blutbuche. Es ist Brauch, dass die Bewohner Shancarrigs ihre Initialen in der Rinde dieses alten Baumes verewigen – mit all den dazugehörigen Hoffnungen und Sehnsüchten.


    Wir lernen Shancarrig kennen, indem wir mitten in einer großen Feier starten. Der Bischof soll die Schule weihen und wird persönlich in dem kleinen Dorf erwartet. Bei den Bewohnern ist die Spannung groß, solch eine Abwechslung in dem Gemeindealltag ist allen mehr als willkommen. Besonders das Lehrerehepaar Mr. und Mrs. Kelly, die das Fest in der Schule ausrichten sowie Father Gunn (Kaplan) sind aufgeregt und hoffen, dass die Zeremonie ohne Zwischenfälle ablaufen wird.


    Die unscheinbare Maddy Ross wird von den Kellys als Hilfslehrerin engagiert. Sie soll eine eigene Klasse in dem kleinen steinernen Häuschen betreuen. Sie lebt mit ihrer Mutter allein, nachdem ihr Vater früh im Krieg fiel und ihr Bruder nach Afrika auswanderte.
    Sie ist sehr still und lebt zurückgezogen, bis der junge Father Barry nach Shancarrig kommt, um den Kaplan zu unterstützen. Er erreicht Maddys Herz und durch viele gemeinsame Gespräche entsteht eine ganz besondere Beziehung zwischen den Beiden.


    Maura Brennan ist die Zweitjüngste von neun Kinder. Da der Vater dem Alkohol verfallen ist und sie keine großen Stücke auf sich hält, bleibt sie oft allein. Bisher wanderten all ihre Geschwister sofort nach Beendigung der Schule nach England aus, um dort zu arbeiten. Für Maura ist das allerdings keine Option, sie möchte in ihrem Heimatdorf als Dienstmädchen eine Anstellung finden.
    Sie verliebt sich in den Barkeeper Gerry O´Sullivan aus dem Hotel, in dem sie arbeitet. Die Beiden heiraten und schon bald danach kommt Michael, ihr gemeinsamer Sohn, zur Welt.


    Eddie Barton liebt Blumen und Pflanzen. Er besucht mit Maddy die gleiche Klasse und erledigt ab und an Gartenarbeit für seine Lehrerin Maddy Ross. Während seine Mutter das dringend benötigte Geld durch Näharbeiten verdient, trifft Eddie sich mit Freunden oder schreibt Chris von seinen neusten Entdeckungen aus der Pflanzenwelt. Diese Brieffreundschaft dauert lange Jahre an und ist für Eddie zu einer wichtigen Stütze in seinem Leben geworden. Allerdings vergehen Jahre, bis die Beiden sich das erste Mal gegenüber stehen.


    Der älterliche Dorfarzt Dr. Nolan ist froh, dass er so einen jungen, motivierten Partner in Dr. Jims gefunden hat. Die beiden Herren werden von Maisie, der Haushälterin, völlig verwöhnt. Doch Dr. Nolan möchte, dass sein Freund nicht den gleichen Fehler begeht und sich ausschließlich den Kranken widmet. So unterstützt er ihn bei der Heirat mit Frances Fitzgerald und hinterlässt der jungen Familie sein Haus.
    Nach zwei gesunden Mädchen, muss das Paar immer wieder mit Fehlgeburten fertigwerden und um so größer ist die Freude dann, als Frances erneut schwanger wird und das Kind gebärt.


    Nora Kelly ist mit Jim verheiratet und leitet gemeinsam mit ihm die ortsansässige Schule. Sie ist blass, schmächtig und leidet sehr darunter, dass es ihnen nicht vergönnt ist, ein Kind zu bekommen.
    Als ihre Zwillingsschwester Helen tödlich verunglückt kümmert sich das Ehepaar liebevoll um die 4,5 jährige Maria, deren Vater seinen Besuch allerdings schon angekündigt hat.


    Nessa ist die älteste Tochter aus dem Hause Ryan. Ihre Mutter führt das Hotel sowie die Familie mit strengem Regiment. Durch einen Flirt mit dem charmanten Neffen (Richard) des Anwalts, wird aus dem ruhigen Mädchen eine selbstbewusste und kecke junge Frau, die ihren langjährigen Klassenkamerad Niall Hayes und Richards Cousin plötzlich mit ganz anderen Augen sieht.


    Jedes Jahr verbrachten seine Eltern mit ihm, Richard Hayes, eine Woche auf dem Land. Er hasste den Urlaub bei der Familie seines Onkels (Rechtsanwalt) und sehnte sich jedes Mal zu den lauten Parties und den Frauen zurück.
    Mit seinem dunklen, glänzenden Haar ist Richard hübsch anzusehen und er weiß es zu seinen Gunsten einzusetzen. Ruhelos lebt er sein Leben und ist genervt von seinem schüchternen Cousin Niall. Allein die Liebe zur Arbeit seines Onkels verbindet die Beiden. Doch in der Kanzlei kann es nur einen geben.


    Leo Murphy bewohnt mit ihren Eltern das Glen, das größte Haus in Shancarrig. Ihr Vater, Major Murphy, wurde im Krieg verwundet und leidet sehr unter diesem Handicap. Ihre hübsche Mutter lebt seit Jahren sehr zurückgezogen und verlässt das Grundstück nie. Für Abwechslung sorgen da nur Nessa, mit der sie gemeinsam nach der Schule die Klosterschule besuchte, und Foxy. Foxy Dunne ist das genaue Gegenteil von Leo, er lebt im herabgekommensten Stadtteil, seine Familie ist immer im Gespräch und er ist arm.


    Ein Haus aus Stein und ein großer Baum. Nach vielen Jahren, in denen Generationen von Shancarrig die Schulbank in dem kleinen Häuschen drücken mussten, steht es nun zum Verkauf. Die Schule wurde geschlossen und ein neuer Eigentümer wird gesucht.
    Jede der bisher genannten Personen liest die Anzeige in der Zeitung und macht sich seine ganz eigenen Gedanken. So trifft man alte Bekannte wieder und erfährt, was aus ihnen geworden ist.


    Eigene Meinung:
    Ein ganz tolles Buch, welches ohne große Action den Leser fesselt. Man will einfach wissen wie es den Personen ergeht und welches Geheimnis bzw. welche Überraschung hinter jeder Geschichte steckt.
    Die Abschnitte beginnen jeweils im Kindesalter und gehen über die Jugendzeit bis hin zum Erwachsenenalter. Besonders interessant ist auch, dass sich die Leben der einzelnen Personen immer wieder kreuzen.
    Schon nach wenigen Seiten fühlt es sich so an, als ob man selbst ein Teil dieser Dorfgemeinschaft ist. Je länger man liest, desto besser lernt man jeden einzelnen Charakter kennen und vielleicht auch verstehen. Die Personen wurden mit viel Liebe beschrieben, was mir sehr gefällt.


    Taschenbuch: 432 Seiten
    Bewertung: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Liebe Grüße,
    sonnenschein84 :flower:

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    Buchkauffrei seit 11. Oktober 11

  • Danke, Sonnenschein, für die schöne Rezension.


    Das ist wirklcih mal eine andere Art Buch. Ich habe es mir gleich auf meine Wunschliste gesetzt.

  • Nun habe ich es durch und ich muss sagen, es ist wirklich ein etwas anderer Roman.


    Ohne viel Trara führt uns Maeve Binchy durch Shancarrig, einem verschlafenen Ort in Irland. Einige interessante und doch wieder völlig normale Menschen, mit völlig nachvollziehbaren Problemen werden beschrieben und mit einander auf komplizierte und doch nachvollziebarer Weise verknüpft zu einem Ganzen.
    Und alles spielt sich mehr oder weniger "Unter der Blutbuche" rundum die Dorfschule ab. Sie ist Treffpunkt der Kinder, um um sie herum zu spielen und auch der Erwachsenen, die sich an diese Zeit erinnern.


    Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich vergebe :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: