Edgar Rai - Sonnenwende

  • Inhalt:


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    Summer in the City

Es ist Sommer in der Stadt, und die Gefühle fahren Achterbahn. Edgar Rai setzt seine jungen Passagiere den unberechenbaren Fliehkräften von Liebe und Glück, Trennung und Einsamkeit aus.
    Tom glaubt an die Liebe, und weil er seit Jahren mit Helen zusammen und ihr dabei auch noch treu ist, halten seine Freunde ihn für nicht ganz normal. Vor allem Wladimir, für den jede Frau ein Verfallsdatum trägt. Das Wort "Beziehung" hat auf ihn dieselbe Wirkung wie Knoblauch auf einen Vampir, und wenn man in seiner Gegenwart "heiraten" sagt, dann zerfällt er zu Staub. Doch in diesem heißen Berliner Sommer werden die Karten völlig neu gemischt: Ebenso verzweifelt wie vergeblich versucht Tom, den heiligen Gral seiner Liebe durch einen Seitensprung zu retten, und Wladimir verfängt sich im Netz einer rothaarigen Schönen.



    Meine Meinung:


    Sommer in Berlin und die Gefühle fahren Achterbahn.
    Tom ist schon seit Jahren mit Helen zusammen und glaubt trotz einiger Schwierigkeiten an die Liebe. In den acht Jahren Beziehung hat er sie kein einziges Mal betrogen und deswegen halten ihn seine Freunde auch für nicht ganz normal. Vor allem Wladimir zweifelt an Toms Geisteszustand, da er das genaue Gegenteil von ihm ist: beziehungsunfähig und immer auf der Suche nach einem neuen Abenteuer.
    Da nun die Probleme mit Helen Tom immer mehr belasten, setzt er alles daran seine Beziehung zu retten um so an seinem Traum von Hochzeit und Kindern festzuhalten und nimmt dabei sogar einen Seitensprung in Kauf.
    Wladimir lernt währenddessen eine rothaarige Schönheit kennen, die sein bisheriges Leben verändert.
    Nachdem ich von „Nächsten Sommer “ so begeistert war, habe ich mich auf „Sonnenwende“ sehr gefreut und wurde leider etwas enttäuscht.
    Bei „Nächsten Sommer“ ging von Anfang an ein atemberaubender Zauber aus, der hier leider nur sehr minimal vorhanden war. Die Charaktere waren ebenfalls greifbarer und authentischer und ich spürte auch sofort eine gewisse Verbundenheit mit ihnen, die ich hier nie hatte.
    Die Protagonisten in „Sonnenwende“ sind leider etwas blass geraten und man kann vieles nicht ganz nachvollziehen. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass vor allem Männer im Vordergrund stehen und es größtenteils um deren Probleme mit Frauen geht.
    Der Einstieg fiel mir bei diesem Buch auch etwas schwer, da der Anfang aufgrund von mehreren Zeitsprüngen in die Vergangenheit etwas verwirrend war. Erst nach und nach wird eine gewisse Struktur in der Geschichte sichtbar und dann kann man sich auch in der Handlung fallen lassen.
    „Sonnenwende“ wirkt in meinen Augen aber leider etwas unvollständig, da viele Dinge im Buch für die Protagonisten ungeklärt bleiben und das Ende so etwas abrupt und für mich unbefriedigend war.
    Auch wirken Ada und ihre Geschichte eher als Randerscheinung, obwohl die Figur einen Bezug zu den Hauptprotagonisten hat und ihr Schicksal durchaus interessant ist. Adas „Kapitel“ fand ich deswegen mit am besten, obwohl ihr Schicksal nur angedeutet wird und so viel Spielraum für Interpretation bleibt.
    Alles in allem kann „Sonnenwende“ mit „Nächsten Sommer“ nicht mithalten, ist aber dennoch ein schönes Buch, dass sich zwar thematisch sehr von „Nächsten Sommer“ unterscheidet, aber mit einer gewohnt sehr schönen Sprache bildhaft geschildert und deswegen auch schnell und gut zu lesen ist.
    Neben sehr lustigen und humorvollen Stellen, gibt es auch sehr ernste und nachdenkliche Stellen, die mich wirklich berührt haben.
    Letztendlich gefiel mir „Sonnenwende“ gut, kann aber meiner Meinung nach nicht an „Nächsten Sommer“ heranreichen.



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