Trudi Canavan - Das Zeitalter der Fünf. Götter

  • Kurzmeinung

    nibri
    Konnte mich bis Seite 336 nicht fesseln. Das Leben ist zu kurz für schlechte Bücher.
  • :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    Das wahre Wesen der Götter


    (Erstveröffentlichung der Rezension im August 2009)


    „GÖTTER“ bildet nach „PRIESTER“ und „MAGIER“ den Abschluss der Geschichte um „Das Zeitalter der Fünf“.


    Ithanien


    Heißt der Kontinent, auf dem die Autorin ihre Geschichte spielen lässt. Die größten Länder sind Nordithanien und Südithanien. Im Norden herrschen die Zirkler, im Süden die Pentadrianer. Dazwischen liegen noch Si und Sennon, andere Länder wie Somrey und Dunwegen grenzen an. Zum besseren Vorstellungsvermögen ist auf den inneren Umschlagseiten vorn und hinten jeweils die Karte Ithaniens abgebildet.


    Die wichtigsten Völker/Gruppen aus der Trilogie


    Die Zirkler dienen den fünf noch existierenden Göttern Chaia, Huan, Lore, Yranna und Saru. Früher gab es viele Götter. Vor einigen hundert Jahren gab es allerdings einen Krieg der Götter. Die Fünf gingen als vermeintlich einzige Überlebende daraus hervor. Die Weißen sind die menschlichen Stellvertreter der Götter, die von ihnen Unsterblichkeit und beträchtliche magische Fähigkeiten verliehen bekommen. Weiterhin gibt es noch Priester mit magischen Fähigkeiten. Anfangs hielten die Zirkler die Pentadrianer für Heiden, da im Krieg jedoch deren Gott Sheyr für Auraya und die anderen Weißen sichtbar war, fragen sie sich mittlerweile, ob es evtl. neue Götter sind. Ihre eigenen Götter halten sich zu diesem Thema bedeckt.


    Die Unsterblichen, von den zirklischen Göttern und ihren Dienern gern als "Wilde" bezeichnet, sind mächtige Magier, die ihre immensen Fähigkeiten und die Unsterblichkeit nicht von den Göttern verliehen bekamen. Seit dem Krieg der Götter werden sie von den Zirklern verfolgt und wenn möglich getötet. Doch sie leben schon zu lange und finden seit dem immer wieder die Möglichkeit, sich vor den Göttern und den Zirklern zu schützen.


    Die Pentadrianer dienen ebenfalls fünf Göttern – Sheyr, Hrun, Alor, Ranah und Sraal. Sie halten die Götter der Zirkler für falsch, und die Zirkler für Heiden, da auch sie glauben, dass ihre Götter die einzigen sind, die den Krieg der Götter überlebt haben. Statt Priester sagt man bei den Pentadrianern Götterdiener, die Anführer der Pentadrianer sind die Stimmen. Es gibt dort eine weitere Gruppe von Anhängern der pentadrianischen Götter ohne magische Fähigkeiten, die sich "Denker" nennen.


    Die Traumweber sind Heiler mit beträchtlichen Fähigkeiten. In Nordithanien, bei den Zirklern werden sie seit 100 Jahren (seit der vermeintlichen Tötung Mirars durch Juran auf Geheiß der Götter) zwar wegen ihrer Heilkünste noch geduldet, aber allgemein verachtet, Traumvernetzungen sind seit dem in Nordithanien verboten. In Südithanien haben die Traumweber einen besseren Stand. Traumweber halten sich aus jeglichen Kampfhandlungen heraus, helfen aber allen Bedürftigen, egal welchem Glauben sie angehören.


    Die Siyee, auch genannt „das Himmelsvolk“, ist ein von der Göttin Huan geschaffenes Volk, welches das Bergland Si bevölkert und die Eigenschaft des Fliegens beherrscht.


    Die Elai sind das „Meervolk“. Auch sie wurden von Huan geschaffen und bevölkern Borra, eine Inselgruppe südwestlich von Ithanien. Die Elai können erstaunlich lange Strecken schwimmend verbringen und benötigen das Meerwasser um zu überleben.


    Die Autorin verwendet natürlich auch bei Tieren, Pflanzen und diversen Gegenständen Fantasienamen. Obwohl immer so beschrieben, dass man sich als Leser vorstellen kann, was es ungefähr sein könnte, ist im Anhang eines jeden Buches noch einmal ein Glossar, der diese Begriffe endgültig klärt.


    Die „Götter“ zeigen ihr wahres Gesicht


    Nach ihrem Rücktritt von den Weißen wird der Platz der 5. Weißen sehr schnell von der ehemaligen Heilpriesterin Ellareen besetzt. Ellareen bekommt als Berater den altbekannten Danjin Speer. Kurz nach ihrer Ernennung zur Weißen klärt Ella bereits eine erste Intrige der Pentadrianer in Jarime auf. Daraufhin wird sie zu einer weiteren Mission nach Dunwegen geschickt. Danjin, der sie begleitet, kann sich dabei nicht immer mit ihren Handlungen identifizieren.


    Um den Fortgang von Auraya häufen sich derweil die Gerüchte. Sie führt jedoch ein glückliches Leben als Heilpriesterin in Si. Mirar, der erfahren hat, dass Auraya auch als normale Priesterin all ihre magischen Fähigkeiten behalten hat, fürchtet jedoch um ihr Leben. Er ist sich nun sicher, dass sie eine „Wilde“ ist und drängt Emerahl, ihr genau wie ihm beizubringen, wie sie ihren Geist abschirmen kann. So begibt sich seine alte Freundin, die eigentlich nach einer Schriftrolle mit den Geheimnissen der Götter - von der die Zwillinge zu berichten wussten - sucht, erneut in die Höhle in Si und erbittet von den Siyee den Besuch der Heilpriesterin. Sie gibt jedoch aus Angst vor einer Entdeckung durch die Götter, ihren richtigen Namen noch nicht preis und nennt sich Jade.


    Eigentlich sieht Auraya, die den Göttern nach wie vor als Priesterin dienen will, auch keinen rechten Grund, diese Fähigkeit zu erlernen. Noch dazu von einer alten Freundin ihres ehemaligen Geliebten. Doch eine ihrer Fähigkeiten ist, die Präsenz der Götter spüren und deren Gespräche hören zu können. Aus einem Solchen erfährt sie, dass Huan, die Göttin die ihr befahl Mirar zu töten und der sie sich direkt widersetzte, noch immer auf Rache sinnt. Nur deshalb lässt sie den "Unterricht" zu.


    Anfangs können die beiden Frauen überhaupt nicht miteinander, doch nach und nach entwickelt sich ein Verhältnis des gegenseitigen Respekts, ja nahezu eine Freundschaft. Als Auraya die Höhle oder besser den leeren Raum, in dem sie die Götter nicht sehen konnten, wieder verlässt, hat sie neben dem Abschirmen ihres Geistes auch die Unsterblichkeit erlangt.


    Die Götter merken natürlich, dass sie Aurayas Gedanken nicht mehr lesen können und diskutieren über ihre Zukunft bzw. wie man sie töten könnte. Doch obwohl Auraya mittlerweile auf Huan auch Hass verspürt, möchte sie sich noch immer nicht von den Göttern abwenden. Das liegt vor allem an Chaia, der sich immer wieder für Auraya ausspricht. Aber Huan gibt keine Ruhe. Treffen kann sie Auraya im Moment aber nur, indem sie diejenigen bestraft, die Auraya etwas bedeuten. So werden die Siyee von ihr zu einem von vornherein aussichtslosen Kampf nach Südithanien zu den Pentadrianern geschickt. Auraya darf die Siyee zwar begleiten, jedoch nur unter der Bedingung, dass sie die Siyee in keinerlei Kampfhandlung unterstützt.


    Als die Siyee ihr Ziel erreichen werden sie bereits von Nekaun, der neuen 1. Stimme der Pentadrianer erwartet und gefangen genommen, bevor sie ihren Auftrag ausführen konnten. Auraya, die alles mit ansieht, bittet die Götter verzweifelt darum, die Siyee befreien zu dürfen…


    Das wars dann


    Wie bereits in den anderen Teilen verfolge ich als Leser wieder verschiedene Handlungsstränge, die jeweils aus der Sicht eines der Protagonisten geschrieben sind. Wieder ist der Schreibstil im Großen und Ganzen flüssig und leicht verständlich. Die Geschichte ist auch nach wie vor interessant und entwickelt sich weiter. Allerdings ist es der Autorin diesmal meiner Meinung nach nicht ganz so gut gelungen, die Spannung mit den Szenenwechseln durchgehend zu halten. Teilweise empfand ich Längen, besonders in den Szenen um Ellareen, ihren Berater Danjin und die Dunweger. Ich finde im Nachhinein, dass dort von der Autorin massenhaft Beschreibungen hineingepackt wurden, die für den Ausgang der Geschichte dann jedoch keinerlei Bedeutung mehr hatten.


    Auch fand ich es etwas bedauerlich, dass die Rolle der Elai in Götter wieder auf ein Minimum geschrumpft dargestellt wurde. Die Szenen um Auraya und die Siyee hingegen empfand ich, obwohl Auraya eigentlich immer nur das Gleiche tat, da wesentlich interessanter, weil sie in Ihnen Stück für Stück der Gesamtlösung näherte. Auch die kleinen aber sehr wichtigen Auftritte ihres Schoßtiers, dem Veez Unfug, waren nicht zu verachten.


    Die Auflösung um die Götter war übrigens schon am Ende des ersten Teiles einmal kurz greifbar und die Vermutung begleitete mich bis fast zuletzt, ohne dass sie mir jedoch den Lesespaß nahm. Alles in allem empfand ich „Götter“ zwar als einen würdigen Abschluss der Trilogie „Das Zeitalter der Fünf“, für die Längen, durch die ich mich aber kurzzeitig quälen musste und die dann am Ende für mich gar keinen Sinn machten, ziehe ich jedoch diesmal ein Sternchen ab. Trotzdem kann ich natürlich auch Götter jedem, der dem Genre Fantasy geneigt ist, mit gutem Gewissen empfehlen. Allerdings sollten vorher die Bände „Priester“ und „Magier“ in genau dieser Reihenfolge gelesen werden.


    Und noch ein Hinweis. Alle 3 Bände wurden sowohl vom blanvalet-Verlag, als auch vom cbt/cbj Verlag herausgegeben. Die Cover ähneln sich, die Größe der Taschenbücher und der Preis stimmen auch überein. Wer jedoch besonderen Wert darauf legt, dass die Serie auch im Buchrücken, wenn sie im Regal steht, richtig zusammenpasst, sollte alle 3 Bücher vom gleichen Verlag kaufen. Ich selbst lege zum Glück nicht so großen Wert darauf, sonst würde ich mich vielleicht ärgern. Meine Ausgabe von Priester ist von cbt/cbj, Magier und Götter sind von blanvalet. Der Umschlag ist jedoch der einzige merkbare Unterschied.

  • Eigentlich ist nach der Rezi von antjemue nicht mehr viel zu sagen, da sie alles ziemlich auf den Punkt gebracht hat.


    Mir hat dieser Abschluss eigentlich auch sehr gut gefallen. Canavan verknüpft die Losen Enden aus Band 1 und 2 miteinander und lässt, swoeit ich es sehen kann, keine Fragen mehr offen. Diese Geschichte mit den Göttern war kein schlechter Schachzug. Für mich kamen erste Zweifel bereits in Band zwei, die sich in Band drei schließlich bestätigten. Schließlich fügen die unterschiedlichen Handlungsstränge sich logisch zusammen auch wenn ich persönlich mir ein bisschen mehr von der

    ein bisschen mehr erhofft hatte, was aber leider nicht in den Handlungsverlauf gepasst hätte. :cry:


    Ellareens und Danjins Sequenzen fand ich auch sehr interessant. Mein Eindruck von Ellareen hat sich im Laufe der Geschichte sehr gewandelt, war sie mir zu Anfang noch sehr sympathisch wurde sie im Laufe der Geschichte immer unsympathischer. Ihre Versuche Danjin so misstrauisch gegenüber Auraya zu machen, obwohl sie sie nur aus Erzählungen kennt und die Härte ihrer Entscheidungen ließen sie in keinem sehr guten Licht erscheinen. Allgemein war meine Meinung über die Weißen in der gesamten Trilogie nicht die Beste, wobei das bei mir in meiner persönlichen Abneigung gegen Religion begründet sein wird.Das Gleiche gilt in diesem Sinne ebenfalls für die Pentadrianer, obwohl ihre Form der Bestrafung (wenn auch nicht moralisch ganz einwandfrei) druchaus Sinn ergibt.


    Aurayas Aufenthalt in Glimma hat mich in seinen Wendungen stets überrascht. So wurde der Anführer der fünf Stimmen zu einem guten Antagonisten, der ein bisschen Spannung in das Finale der Trilogie brachte. Durch den regelmäßigen Szenenwechsel hat man auch gute Einblicke in die Gedanken der anderen Stimmen bekommen und was sie über die Situationen denken in die sie regelmäßig von Nekaun gebracht werden, der meistens ohne Rücksicht auf Verluste und nach seinem Gedünken zu handeln scheint.


    Den einzigen Kritikpunkt den ich habe, bezieht sich auf etwas was antjemue auch schon erwähnt hat. Es gibt Szenen, die hätten nicht unbedingt so ausgeschmückt werden müssen oder hier und da hätte es auch nicht unbedingt nötig getan dieses Geschehen zu Ende zu bringen. Das ist aber auch schon alles was ich an Kritik vorzubringen hätte, denn ansonsten hat mir der Roman sehr gut gefallen also gibt es für ein würdiges Ende der Trilogie :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: .


    Lg tortellini

    "While we may come from different places and speak in different tongues our hearts beat as one" (Harry Potter and the Goblet of Fire)