P. J. Tracy - Mortifer / Dead Run

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    Meine erste Begegnung mit dem Monkeewrench-Team


    Wie und wo ich das Buch erworben habe - ich weiß es nicht mehr genau. Ich nehme an, nicht bei buecher.de und auch nicht, nach dem Lesen von Rezensionen darüber, sondern schon wesentlich eher, wahrscheinlich spontan in einer Buchhandlung und auf Grund des Klappentextes:


    Totenstille. Kein Laut ist zu hören. Die Stadt scheint wie ausgestorben. FBI-Agentin Sharon und die Computerspezialistinnen Grace und Annie stehen vor einem Rätsel. Von einer Wagenpanne in die Geisterstadt verschlagen, treffen sie statt auf die erwartete Hilfe auf ein brutales Söldnerheer, das Jagd auf sie macht. Vollkommen auf sich allein gestellt, kämpfen die drei Frauen ums nackte Überleben...


    Sonst hätte ich wahrscheinlich die Reihenfolge eingehalten. Denn Mortifer ist bereits der 3. Thriller von P. J. Tracy. Vorher sind in der Reihe um das Monkeewrenchteam schon "Spiel unter Freunden" und "Der Köder" erschienen. Danach noch "Memento" und "Sieh mir beim Sterben zu".


    P. J. Tracy ist das Pseudonym für ein Autorenteam, bestehend aus Mutter und Tochter. Patricia Jean Lambrecht, geb. 1946, veröffentlichte ihre ersten Kurzgeschichten in einer lokalen Zeitung. Ihre Tochter Traci TeAmo Lambrecht, geb. 1967, studierte zunächst Slawistik. Sie begann mit dem Schreiben, um ihre vielen Reisen zu finanzieren. Die gemeinsame Arbeit begannen sie 1991 als Drehbuchautorinnen.


    Der schriftstellerische Durchbruch gelang ihnen 2003 mit dem Thriller "Spiel unter Freunden", der diverse Preise einheimste und schon vier Monate später in den deutschen Handel gelangte. Das habe ich bei Wikipedia erfahren. Wer jetzt mehr über die beiden Damen und ihre Werke wissen möchte, informiert sich am besten auf der englischsprachigen Homepage pjtracy.net.


    Eines Tages zog ich das Buch jedenfalls aus den Tiefen des SuB und erlebte eine positive Überraschung.


    Die Polizistin Sharon und die Computerspezialistinnen Grace und Annie sind auf dem Weg nach Green Bay. Sie wollen ihre Technik den dortigen Behörden zur Verfügung stellen. Nach einem kurzen Abstecher, den Sharon anregte, fahren sie weiter durch die Pampa. Und genau dort streikt ihr Auto. Im Nichts und ohne Handyempfang! Was bleibt ihnen da noch weiter übrig, als loszulaufen und den nächsten Ort zu suchen. Diesen finden sie dann auch überraschend schnell. Doch in Four Corners ist es unnatürlich still. Keine Menschenseele weit und breit. So setzen sie sich erst einmal in das leere Café, um sich zu beraten.


    Während sich Annie und Sharon noch Überlegungen hingeben, ob die Bewohner evtl. alle bei einer großen Party irgendwo außerhalb sind, stellen sich bei Grace schon alle Nackenhaare auf. Auf der Suche nach einem funktionierenden Telefon, stellt sie fest, dass alle verfügbaren Leitungen sauber durchtrennt wurden. Als die Frauen dann auch noch Zeugen der Hinrichtung eines Ehepaars durch zwei schwer bewaffnete Soldaten werden, ist ihnen klar, dass sie so schnell wir möglich weg müssen und das, ohne gesehen zu werden. Leider haben sie aber ihre Taschen in dem Café stehen lassen und nachdem was sie von den Mördern des Ehepaares erlauscht haben, wurden diese von den Söldnern schon gefunden...


    Die hier eben von mir wieder gegebene kurze Inhaltsangabe ist natürlich nur ein ganz kleiner Teil einer, alles in allem, äußerst spannenden Geschichte. Diese spielt anfangs an ganz verschiedenen Schauplätzen. Jeder Handlungsstrang beginnt dabei erst einmal mit einer fast alltäglichen Situation, zu Beginn noch harmlos, fast vor sich hinplätschernd, zustrebend auf einen Spannungspunkt und mit einem ganz großen Fragezeichen am Ende jedes Kapitels.


    Ich lernte als Leser dadurch sehr schnell die verschiedenen handelnden Figuren kennen und empfand dabei die für den Spannungsbogen notwendigen Wechsel überhaupt nicht als störend. Durch die jeweils offen gebliebenen Fragen, die dann bei der Rückkehr immer nur ein kleines bisschen mehr beantwortet wurden, musste ich einfach dranbleiben, bis es zur Auflösung des Ganzen kam.


    Der Schreibstil der Autorinnen gefiel mir dabei ausgesprochen gut. Ich war von Anfang bis Ende von dem Buch gefesselt und musste sogar einige Mal laut auflachen. Denn trotz teilweise äußerst dramatischen Umständen, voller Panik und Todesangst, war in einigen Dialogen ein trockener Wortwitz zu finden, der den seelischen Zustand der Protagonisten dabei in ihren Gefühlen unterstrich und sie mir als Leser einfach nur sympathisch machte.


    Natürlich stellte ich beim Lesen, durch kleine von den Autoren eingearbeitete Rückblicke, die vor allem die Handlungsweise und Reaktionen von Grace erklärten, auch sehr schnell fest, dass ein Teil der handelnden Personen schon eine Geschichte hat. Dies beeinträchtigte das Zurechtfinden und das Lesevergnügen bei diesem Thriller jedoch in keinster Weise. Allerdings blieb ich im Nachhinein neugierig auf die vorherigen Teile zurück. Diese und dem zu diesem Zeitpunkt schon herausgekommenen 4. Teil habe ich mir dann bei ebay ersteigert. Den 5. Teil der Reihe durfte ich voriges Jahr vorablesen.


    Für Thriller-Fans kann ich für "Mortifer" nur die Höchstwertung geben. Obwohl Teil einer Serie, ist dieses Buch doch ein ganz eigenes Werk voller Spannung, die ich bei einem guten Thriller erwarte. Ob das auch für die anderen Werke der Autorinnen gilt? Mittlerweile kann ich sagen - ein ganz klares Jaaaaaa!

  • Jeder Handlungsstrang beginnt dabei erst einmal mit einer fast alltäglichen Situation, zu Beginn noch harmlos, fast vor sich hinplätschernd, zustrebend auf einen Spannungspunkt


    Wenn ich einen kleinen Kritikpunkt habe an dem Thriller, dann das es mir etwas zu plätschernd war, die Handlung kommt erst sehr spät ins Rollen. Aber ansonsten muss ich auch sagen, dass mir "Mortifer" sehr gut gefallen hat und ich begeistert bin von der Art und Weise, wie P.J. Tracy einen Krimi schreibt ohne blutrünstige und eigentlich unnötige Gewaltszenen.

  • Mein Eindruck:

    Nun bin ich über die Feiertage endlich dazu gekommen, dieses Buch zu Ende zu lesen. Und ich war mal wieder begeistert. Mir hat dieser Teil sehr viel besser gefallen als der Vorgänger und kommt für mich an die Klasse des 1. Teil heran. Die Spannung hält sich im gesamten Buch und ich habe mich erwischt, dass ich immer wieder weiter gelesen habe, obwohl ich mir immer sage "Nur zwei Kapitel heute Abend" . . . Die Hauptfiguren in ihren teils sehr urigen Charakteren gefallen mir immer besser und es fehlt auch nicht an Witz und Charme innerhalb der bunten Truppe. Die Autorin weiß die Geschichte einfach spannend zu erzählen, allein der Gedanke in einer Geisterstadt zu sein, wo es noch nicht mal mehr Tiere gibt, da sträuben sich mir schon die Nackenhaare. Bis zum Schluss waren die Hintergründe und der Täter nicht bekannt, das liebe ich an guten Thrillern immer, wenn man als Leser im Dunkeln tappt. Ich vergebe daher volle fünf Sterne für einen super spannenden Thriller mit Gänsehaut-Feeling.


    Bewertung:

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  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Mortifer - P. J. Tracy“ zu „P. J. Tracy - Mortifer / Dead Run“ geändert.