Kelley Armstrong - Nacht der Dämonin

  • Klappentext:
    Die Journalistin Hope Adams ist Halbdämonin. Chaos und Gefahren aller Art geben ihr einen fast unanständigen Kick. Wild entschlossen, dies endlich einmal zum Besten der Menschheit zu nutzen, beschließt Hope, eine Gruppe von paranormalen Übeltätern auffliegen zu lassen. Doch erst als bestialische Morde geschehen, erkennt sie, dass aus ihrem Vergnügen blutiger Ernst geworden ist …

    Meine Meinung:

    Achtung, da es sich hier um den 8. Band der Women of Otherworld-reihe handelt, ist die Gefahr des spoilerns gegeben. Wer also uneingeschränkt die vorherigen Bände lesen möchte, sollte diese Rezension erst im Anschluss durchlesen. Man muss allerdings nicht unbedingt alle anderen Bände vorher lesen, um in diese Geschichte einzusteigen, jedoch empfehle ich es persönlich, da der Leser so die mitspielenden Figuren besser kennenlernen kann.


    Bisher schaffte Kelley Armstrong es immer, mich mit ihren Bänden sofort zu fesseln und zu begeistern.
    Leider hatte ich aber diesmal gleich zu Beginn große Probleme in die Story hineinzufinden. Ich wurde weder mit der Handlung noch mit der Protagonistin warm.
    Vielleicht lag es daran, dass die Cortez Kabale hier wieder mitspielt und die Geschichte meiner Meinung nach, viele politische Züge hatte.
    Die Hauptfigur Hope, ist ein Halbdämon und liebt das Chaos und genauso chaotisch kam mir auch öfter die Handlung vor.
    Eigentlich ist diese recht simpel gestrickt. Hope schleust sich ein eine Bande ein und will dort Undercover Beweise sammeln die die Bande auffliegen lassen sollen. Dies passiert natürlich im Auftrag von Benicio Cortez. So ist es also auch kein Wunder das selbst Lucas, der Sohn Benicios mit seiner Frau Paige zum Zug kommt.
    Was mich hier etwas störte, war die Beschreibung von Hope. Ich schaffte es einfach nicht diese Figur zu verstehen, ihre Fähigkeiten, ihre Handlungen. Sie wirkte zu undurchsichtig, naiv und unberechenbar.
    Vor allem aber fehlte mir hier die Spannung. Sonst wird es schon mal recht abwechslungsreich und unterhaltsam in den Bänden, diesmal zieht sich diese Spannung aber erst einmal gewaltig in die Länge. Wirklich Action gab es erst ab Seite 150.
    Auch die Liebesgeschichte und Erotik, die sonst immer recht dezent verpackt war, erschien mir hier zu gezwungen. Es gab mehrere Szenen, wo es zu gescheiterten Liebesszenen kam, bei denen ich dachte, wenn nun die einzige Spannung im Buch bleibt, ob beide es endlich schaffen zum Zug zu kommen, lege ich das Buch auf Seite. Denn auch Hopes Liebesleben ist chaotisch, und zumindest aus dieser Sicht gesehen, zeigt Kelley Armstrong, wie lebendig und detailliert sie ihre Figuren beschreiben kann.
    Warum also weiterlesen?
    Weil Kelley Armstrong etwa ab Mitte des Buches wieder in ihren alten Schreibstil zurückkehrt und dem Leser zeigt, was wirklich Action ist. Ab dieser Hälfte wird es so richtig spannend, die Autorin fesselt den Leser wieder Seite für Seite mit Intrigen, Kämpfen, Verfolgungen, bei denen auch das Machogehabe bekannter Werwölfe nicht zu kurz kommt.
    Erzählt wird die Handlung übrigens aus zwei Perspektiven.
    Einmal aus Lucas Sicht, der sich natürlich auch wieder mit Kabaleproblemen rumschlägt und aus Hopes Sicht.
    Der Roman hat mit 508 Seiten eine gute Länge war aber dennoch an einigen Stellen einfach zu lang gezogen.
    Das Cover ist sehr interessant gestaltet. Glühend rote Augen sind auf schwarzem Hintergrund abgebildet.


    Fazit:
    Dies war zwar nicht das stärkste Buch der Autorin, dennoch zeigte sie ab Mitte der Geschichte, warum ich sie so gerne lese. Durchhalten lohnt sich also, denn es wird wieder spannend und auch romantisch.
    © Michaela Gutowsky