Rory Clements. Prince

  • Zum Inhalt (Autorenhomepage)

    In the spring of 1593, England is a powderkeg of rumour and fear.
    Plague rages, famine is rife, the ageing Queen’s courtiers scheme:
    Elizabeth’s Golden Age is truly tarnished. Meanwhile Spain watches and
    waits – and plots.


    Into this turmoil a small cart clatters through the
    streets of London carrying a deadly load. It is the first in a wave of
    horrific bombing attacks on the Dutch immigrant community – and it will
    change John Shakespeare’s life for ever.


    Driven on by cold rage, Shakespeare’s investigations
    will take him from magnificent royal horse races to the opulent chambers
    of Black Luce’s brothel, from the theatrical underworld of Marlowe and
    Kyd to the pain-wracked torture cells of priest-hunter Richard
    Topcliffe, and from the elegant offices of master tactician Sir Robert
    Cecil to the splintering timbers of an explosive encounter at sea.


    As Shakespeare delves ever deeper, he uncovers
    intricate layers of mystery and deception that threaten the heart not
    only of the realm, but of all that he holds dear.



    Eigene Beurteilung



    "Prince" ist nach "Martyr" und "Revenger" der dritte Band um John Shakespeare und seinen Gehilfen Boltfoot Cooper. Auf die Beiden wartet jede Menge Arbeit: der Dichter Christopher Marlowe ist unter unklaren Umständen zu Tode gekommen, Shakespeare zweifelt daran, dass er in Notwehr getötet wurde, wie die offizielle Version es behauptet. Vielmehr verdächtigt er Marlowe, Verfasser von ausländerfeindlichen Flugblättern zu sein und deshalb in Schwierigkeiten geraten zu sein. Neben den volksverhetzenden Flugblättern sorgen auch Anschläge auf die niederländischen Mitbürger in London für große Unruhe. Vor der niederländischen Kirche und auf einem niederländischen Markt detonieren mit Schießpulver gefüllte Fässer und richten große Schäden an. Shakespeare soll im Auftrag von Robert Cecil herausfinden, wie die Attentäter an das Schießpulver geraten sind. Als wäre das alles noch nicht genug, sind auch noch Gerüchte im Umlauf, dass die hingerichtete Königin Maria von Schottland einen zweiten - heimlich geborenen - Sohn gehabt haben soll, der nach der Ermordung von Königin Elizabeth und König James von Schottland die Throne von England und Schottland übernehmen und die Interessen Spaniens vertreten soll. Wie gewöhnlich geraten Shakespeare und Boltfoot im Zuge ihrer Ermittlungen in Verschwörungen, Gegenverschwörungen und Lebensgefahr.
    Aufgrund der diversen Handlungsstränge und Ermittlungen muss man diesen historischen Kriminalroman mit viel Konzentration lesen. Der Autor verarbeitet verschiedene Themen, die im ausgehenden 16.Jahrhundert England/London beschäftigten:1. die ausländerfeindlichen Aktivitäten unzufriedener Bürger, die arbeitslos waren und hungerten, während die holländischen Einwanderer gute Geschäfte machten und wohlhabend wurden, 2. die Entwicklung neuartiger Waffen, 3. die Umtriebe der Schauspieler des Elizabethanischen Theaters, die nicht nur zur Unterhaltung spielten, sondern in ihren Stücken auch gesellschaftskritische Ideen verbreiteten und 4. Hexenglauben und -verfolgungen in Schottland unter König James, der von dem Thema besessen war und selbst ein Buch dazu schrieb.


    Besondere Aufmerksamkeit schenkt Rory Clements den sogenannten "hellburners": diese zum ersten Mal in Antwerpen eingesetzten "Sprengstoffschiffe" waren bis zur Reeling mit hochexplosivem Schießpulver, Gesteinsbrocken und Metall gefüllt. Neuartig war die Entwicklung von Zeitzündern, mit denen diese schwimmenden Bomben genau dann zur Explosion gebracht werden konnten, wenn sie inmitten feindlicher Schiffe angekommen waren. Zu diesem Thema gibt er in einem Nachwort ausführliche Erklärungen, ebenso wie zu den Ursachen der schottischen Hexenverfolgungen und zu den bekanntesten Schauspielern der Zeit.
    Der Erzählstil des Romans ist wie schon in den Vorgängerbänden flüssig und spannend ohne überflüssige Längen. Man muss die ersten beiden Bücher der Serie nicht unbedingt gelesen haben, sollte aber wenn möglich die richtige Reihenfolge einhalten, weil man dann manche Bezüge zur Vorgeschichte des Protagonisten besser versteht.


    Fazit: "Prince" ist ein gründlich recherchiertes Buch mit einer Fülle historischer Fakten, ansprechend erzählt, jedoch kein Roman nur zur leichten Unterhaltung. Ich vergebe :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: Sterne.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

    Einmal editiert, zuletzt von €nigma ()

  • Gerade die Geschichte um Marlowe finde ich - jetzt auf den ersten Blick - besonders spannend. :thumleft:


    Dazu muss ich allerdings sagen, dass die Geschichte um Marlowe einen vergleichsweise kleinen Raum einnimmt, auch der titelgebende "Prince" spielt nicht die Hauptrolle. Am meisten hat den Autor ganz offensichtlich die neuartige Sprengtechnik mit Zeitzünder fasziniert. :wink:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998