Tana French: Grabesgrün/In the woods

  • Inhalt (von Amazon.de):


    »Sie dürfen nicht vergessen: Ich bin Ermittler. Unser Verhältnis zur Wahrheit ist grundsätzlich, aber rissig, verwirrend gebrochen wie gesplittertes Glas. Wahrheit ist das Kernstück unseres Berufs, das Endspiel bei jedem Zug, den wir machen, doch wir verfolgen sie mit Strategien, die sorgsam aus Lügen und Verschleierung und jeder Spielart von Betrug zusammengesetzt sind. Was ich Ihnen sagen will, ehe ich mit meiner Geschichte anfange, ist zweierlei: Ich sehne mich nach der Wahrheit. Und ich lüge.«


    Meine Meinung:


    Worum geht es in diesem Buch?
    Ein 12jähriges Mädchen wird ermordet -Die Detectives Cassie und Rob, der Erzähler, übernehmen eher zufällig die Ermittlungen zu diesem Fall.


    Spannend wird die Handlung durch die Verbindung zu einem alten Fall: Rob, der früher Adam hieß, verschwand 20 Jahre vor dem Fall mit seinen besten Freunden im Wald - er überlebt, während das Schicksal der Anderen ungeklärt bleibt.


    Das Buch hat mich positiv überrascht - die Handlung ist sehr spannend aufgebaut, die Erzählperspektive von Rob ist sehr persönlich, ergreifend und manchmal auch abstoßend (man möchte ihn manchmal schütteln :wink: ). Einen besonderen Stellenwert nimmt die Arbeits-Beziehung zwischen Cassie und Rob ein, die sehr erfrischend und spritzig ist. Das Ende war in keinem Fall absehbar, was in meinen Augen einen gelungenen Krimi auszeichnet.


    Ich freue mich auf das nächste Buch von Tana French - diesmal mit Cassie in der Hauptrolle.


    LG,
    Casoubon.

  • Mord an einem 12-jährigen Mädchen ... hmmm ... weiß nicht so recht, ob das was für mich ist ...


    ... allerdings hat deine Rezension schon meine Neugier geweckt :D

  • Mord an einem 12-jährigen Mädchen ... hmmm ... weiß nicht so recht, ob das was für mich ist ...


    Das kann ich nachvollziehen - ich überlese bei Krimis mit Kindern als Opfer immer die grausamen Details.

  • Das "Überlesen" fällt mir nur leider immer was schwer :(
    ... und Bücher , in denen Kinder die Opfer darstellen, sind mir oft was zu heftig ... :(

  • Habe das Buch als Rezensionsexemplar bekommen, und es subbt jetzt schon seit August bei mir.
    So wirklich dazu aufraffen, es zu lesen, kann ich mich nicht, was zT daran liegt, dass ich so fette Hardcover nicht mag und auch an den Beschreibungen, die ich bisher so gelesen habe. Mord an Kindern, Kindesmissbrauch etc... das sind so Sachen, über die möchte ich keine Krimis oder Trhiller lesen, sowas ist mir selbst wenn es "nur" Fiktion ist, eigentlich ein bisschen zu heftig.


    Gehts im Kern des Buches um diese Thematik, oder ist das jetzt nur eine Art "Ausschnitt" ? Wenn Ihr versteht, was ich meine?

  • Ich weiß nicht so genau, was ich von "Grabesgrün" halten soll. Geärgert hat mich der Cliffhanger am Ende des Buches - ich mag unaufgelöste Handlungsstränge nicht, wenn damit so offensichtlich eine Buchreihe präsentiert werden soll. Das habe ich als sehr störend empfunden, gerade auch deswegen, weil das Buch trotz aller vorhandener Spannung auch seine Längen hatte. Dafür fand ich, dass French sich recht interessante Charaktere einfallen hat lassen (und zur Abwechslung hatte ich einmal keine Abneigung gegen die ErmittlerIN - mit den Frauen habe ich in dieser Rolle nämlich oft ein Problem). Ich-Erzähler finde ich immer schwierig, Tana French hat das meiner Meinung nach aber gut hingekriegt (und mit Rob eine Figur geschaffen, die ich mochte, weil er mir eher unsympathisch war - aber dafür glaubhaft), auch sprachlich fand ich ihr Buch gelungen. Weiterer Bonuspunkt: Kein Friede-Freude-Eierkuchen-Ende, auch wenn einen das irgendwo innerlich unbefriedigt zurück lässt. Ob die Auflösung an sich glaubwürdig ist, darüber kann man sich vermutlich streiten (zumindest habe ich das bereits getan - na ja, sagen wir, diskutiert), aber immerhin wurde sie nachvollziehbar präsentiert.


    Die Motive Mord an einem Kind, Kindesmissbrauch finde ich auch schwierig - Krimis/Thriller, die sich mit diesen Themen beschäftigen, häufen sich in letzter Zeit wieder sehr. Das übersättigt irgendwann, etwas, was ich bei einem so realen und grausamen Thema furchtbarer finde, als alle Details, die sich ein Schriftsteller einfallen hat lassen. Auch wenn ich selber beim Lesen kein Problem mit den Beschreibungen oder Einzelheiten habe, kenne ich genug Leser bzw. vor allem Leserinnen, die explizit darum bitten, keine Bücher empfohlen zu bekommen, in denen Kinder eine Rolle spielen, weil der Erfahrung nach Kinder in Krimis und Thriller fast immer Opfer sind. Und ich kann das gut nachempfinden. Bei "Grabesgrün" geht es, meiner Meinung nach, schon auch im Kern um diese Thematik - wenn auch nicht bis ins letzte Detail brutal ausformuliert, sondern oft unterschwellig.

    In allem habe ich Ruhe gesucht und sie nirgends gefunden außer in einer Ecke mit einem Buch.
    - Umberto Eco

  • Ich habe das Buch auch erst vor kurzem gelesen und am Anfang fand ich den Schreibstil sehr gewöhnungsbedürftig, aber mit der Zeit ging es dann. Der Fall wurde meiner Meinung nach etwas zu unterdrückt, dafür wurde das Privatleben umso ausschweifender erzählt.
    Man konnt das Buch lesen, aber ein weiteres dieser Autorin werde ich mir nicht kaufen. =;

  • Ich habe das Buch kürzlich als Hörbuch genossen und finde es ganz toll.
    Besonders gut haben mir die faszinierenden Personen gefallen und die Spannung bleibt bis zum Schluß erhalten. Es steht auch mehr das psychologische im Vordergrund und nicht so sehr das blutige der Tat. Das immer noch etwas offene Ende gefällt mir allerdings nicht. Ich hatte erwartet, dass "der alte Fall" auch noch geklärt wird - die Fortsetzung werde ich deshalb sicher auch lesen oder hören.

    Ich lese gerade: Der Hunderjährige ...


    Und höre: Totenmaske

  • Ich habe Eure Rezi's bzw. Kommentare zu "Grabesgrün" gelesen und stelle mir nun eine Frage:


    Am Wochenende habe ich mir in der Stadt den zweiten Krimi von Tana French gekauft: "Totengleich". Ich hatte auch Grabesgrün in der Hand, allerdings hat mich Totengleich mehr angesprochen. Weil ich mir nicht sicher war, ob es sich um eine Reihe bzw. eine Fortsetzung handelt, habe ich noch bei einer Verkäuferin nachgefragt, ob ich auch mit dem zweiten Buch einsteigen könnte. Sie meinte, sie habe beide Bücher nicht gelesen, könne mir aber vom Hörensagen versichern, dass die beiden Bücher unabhängig voneinander gelesen werden können.


    Jetze lese ich hier aus Euren Beiträgen heraus, dass ihr die "Fortsetzung" von Grabesgrün gerne lesen wollt. Würdet Ihr mir empfehlen, zuerst Grabesgrün zu lesen? (Es wäre schade, wenn ich während des Lesens von Totengleich feststelle, dass mir Infos fehlen, die evtl. in Grabesgrün stehen...) :?:


    Vielen Dank vorab für Eure Hilfe! :winken:

  • Ich kenne den zweiten Teil nicht und habe mich deshalb mal im Netz schlau gemacht.


    Anscheinend ist es doch so, dass in diesem Teil öfters Andeutungen zum ersten Fall gemacht werden, die man, wenn man Grabesgrün nicht kennt, wohl nicht einzuordnen weiss und so mit seinen eigenen Vermutungen allein gelassen wird, da es keine Erklärungen dazu gibt. Sonst geht es wohl hauptsächlich um Cassie als Ermittlerin und nicht mehr um Rob, wie im ersten Teil. Anscheinend schreibt Tana French auch schon an ihrem dritten Buch, in dem die Hauptperson Frank Mackey sein soll.

  • Ich habe das Buch letztes Jahr gelesen und fand es total super. Düstere Stimmung, Auflösung überraschend trotzdem glaubhaft....mit dem Ende konnte ich mich auch länger nicht anfreunden und war einige Tage etwas säuerlich, fand es dann im Nachhinein aber doch schlüssig.


    Der zweite Teil soll ganz anders sein. Mir wurde von dem aber abgeraten, weil die Handlung sehr an den Haaren herbei gezogen sein soll.

  • Lesley & Tamiami: Danke für Eure Infos! :winken:


    Ich denke, ich werde dann Grabesgrün einfach vorschalten, dann geh ich auf Nummer sicher. Ist ja zum Einen super bewertet hier und mittlerweile auch als Taschenbuch erhältlich...

  • Gestern abend habe ich "Grabesgrün" beendet und ich war noch nie so froh, ein Buch zu Ende gebracht zu haben. Keine Ahnung, wann ich zuletzt etwas so deprimierendes gelesen habe. Mir hat das Buch dennoch sehr gefallen, aber die Depri-Stimmung wurde immer schlimmer, sodass ich am Ende wirklich nur noch raus wollte aus dieser Geschichte.


    Mal langsam: Der Schreibstil der Autorin ist wirklich erwähnenswert, er liegt weit über Krimidurchschnitt. Ihre Sprache ist dicht, sie bedient sich vieler Gleichnisse, die ich anfangs z.T. als weit hergeholt empfand und leicht ablehnte, aber irgendwann war ich so in der Geschichte gefangen (und in ihrem Stil wahrscheinlich), dass ich nichts mehr auszusetzen hatte - im Gegenteil war ich immer, sobald ich weiterlas, sofort wieder drin und konnte lesen und lesen, ohne auch nur einmal Langatmigkeit oder gar Langeweile zu verspüren (bei 670 Seiten!! - ich rühre ungern Bücher mit mehr als 500 Seiten an).


    Die Charaktere haben Format, vor allem Cassie fand ich von Anfang an sehr sympathisch (nicht zuletzt, weil sie vom Ich-Erzähler Rob immer wieder als eben das beschrieben wurde), auch Sam mochte ich von Anfang an sehr. Auch O'Kelly, der ja eher eine Nebenrolle spielt, stand mir mit seiner Art und seinen versteckten menschlichen Stärken klar vor Augen.


    Der Krimiplot ist berührend, genauso oder noch mehr berührte mich Robs Geschichte. Diese aber ist es, die den Roman so unendlich melancholisch färbt und Rob immer tiefer in sein Verderben stürzt.


    Ich muss der Autorin Anerkennung dafür zollen, wie sehr ich mitgelitten habe, wenn Rob sich an Tage mit seinen Freunden erinnert und sich hinterher betrogen und verlassen fühlt - betrogen um eine Jugend, ein Erwachsenwerden im Kreis dieser Freunde, mit denen er so vieles hätte gemeinsam erleben sollen, verlassen und geradezu ausgestoßen, weil er allein aus dem Wald zurückgekehrt ist. Den Verlust, den er nach so vielen Jahren noch immer spürt, konnte ich beim Lesen selbst spüren.



    Was mich noch immer beschäftigt, ist folgendes:


    Es gibt sicher noch sehr viel mehr zu diesem Buch zu sagen, aber ich höre hier erstmal auf.


    Der Roman erhält von mir 4,5 von 5 Sternen, aber ich kann nicht empfehlen, ihn zu lesen, wenn sich schon langsam die Winterdepression anschleicht.


    (PS: Ich finde die Covergestaltung dieses und des zweiten Bandes sooo schön - da lohnt es sich wirklich, das Hardcover zu kaufen (hätte ich es nicht als ME bekommen, hätte ich auch die 16,90 € bezahlt, da das ja ein niedriger Hardcover-Preis ist), obwohl es auch als Taschenbuch etwas hermacht, aber so "in groß" ist es doch besonders schön anzusehen.)

  • 1984 verschwinden in der Nähe eines kleines irischen Örtchens 2 Kinder spurlos. Das dritte wird total verwirrt und mit Blut beschmiert im Wald gefunden. Der kleine Adam kann sich an nichts erinnern.


    25 Jahre später wird im selben Ort die Leiche eines kleinen Mädchens gefunden. Brutal ermordet, wahrscheinlich vergewaltigt und aufgebahrt wie auf einem Opfertisch. Ehr zufällig werden die jungen Ermittler Cassy Maddox und Rob Rayan mit der Klärung des Falles beauftragt. Zunächst kommen eine Reihe von Verdächtigen in Frage, doch schnell geraten die Ermittlungen ins Stocken und eine Verbindung mit dem Fall von 1984 scheint wahrscheinlich. Nun kann Rob sein Geheimnis vor seiner Partnerin nicht mehr geheim halten – bei Adam und Rob handelt es sich um dieselbe Person. Doch um nicht von dem Fall abgezogen zu werden beschließen beide dies für sich zu behalten... was natürlich nicht lange ohne Folgen bleibt.


    Meine Meinung
    Grabesgrün ist der erste Roman von Tana French und eins muss man ihr lassen... sie versteht es anschaulich zu schreiben. Ich hatte das Gefühl dabei zu sein und den Duft des Waldes förmlich zu richen. Schade finde ich, das nur einer der beiden Handlungstränge aufgeklärt wird (schließlich wird die Handlung doch um beide gleichermaßen ausgebaut) und dass sich das Buch stellenweise sehr in die Länge zieht. Besonders im mittleren Teil als es keine „richtigen“ Verdächtigen gibt und der Ermittleraltag so dahinplätchert. Deshalb hat es nur zu :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: ,5 Sternen gereicht.

  • Ich habe "Grabesgrün" kürzlich auch gelesen und mir hat es sehr gut gefallen. Vor allem, weil es in einer wunderschönen, sehr bildhaften Sprache geschrieben ist. Auch die eigentliche Handlung fand ich sehr spannend, das Ende hat mich dann aber doch etwas überrascht. Dass einer der Handlungsstränge nicht aufgelöst wurde, hat mich jetzt nicht so sehr gestört. Ich bin schon auf den zweiten Teil gespannt. Mir wurde gesagt, der soll noch besser sein.

    "Vergiss nie, was du bist, denn die Welt wird es ganz sicher nicht vergessen. Mach es zu deiner Stärke, dann kann es niemals deine Schwäche sein. Mach es zu deiner Rüstung, und man wird dich nie damit verletzen können."
    (Aus "Die Herren von Winterfell" von George R. R. Martin)


    :study: "Auris - Die Frequenz des Todes" von Vincent Kliesch

  • Ich war überrascht, wie sehr mir dieses Buch gefallen hat. Atmosphärisch dicht, bildhafte Sprache, sehr einfühlsam erzählt.
    Obwohl das Buch 668 Seiten hat, zog sich die Geschichte zu keiner Zeit in die Länge. Das Ende war überraschend, aber passte gut und war nicht an den Haaren herbeigezogen.
    Die Auflösung


    Ob wir wohl im nächsten Buch darüber erfahren werden?


    Von mir gibt es :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Jede Minute, die man lacht, verlängert das Leben um eine Stunde. (Chinesisches Sprichwort)

    Wer Bücher kauft, kauft Wertpapiere. (Erich Kästner)

  • Ich habe "Grabesgrün" gerade am letzten Wochenende fertig gelesen und ich war einfach nur froh, es endlich beenden zu können. Der Klappentext des Buches hatte mich so sehr angesprochen, aber am Ende war ich einfach nur enttäuscht und habe mich wirklich durchgequält. Und das nicht wegen des Schreibstils, den fand ich sehr gut. Ich kann auch nicht genau sagen was mir nicht gefallen hat, aber ich werde den zweiten Roman von Tana French wohl nicht mehr lesen.

    :study: Die Shannara Chroniken - Elfensteine - Terry Brooks
    2016 gelesen: 20
    Aktueller SuB: 248




  • Das Buch liest sich leicht und flott, bezieht seine Spannung aus drei Handlungssträngen: Dem Mord an dem Mädchen, dem alten Fall der vor 20 Jahren verschwundenen Kinder und der Beziehungsgeschichte der beiden Protagonisten.


    Von diesen dreien wird der aktuelle Fall am konsequentesten erzählt, die andern Stränge füllen die Leerläufe und Sackgassen der Ermittlungen auf.


    Der Ich-Erzähler Rob gefällt zunächst sehr gut. Er ist weder der beliebte Typ Ermittler-mit-dem-Geistesblitz, noch der depressiv-einsame Wolf, sondern lebensecht mit Stolz auf seine Karriere, Versagensängsten und Freude an geselligen Abenden. Nach zwei Dritteln des Buches fährt er eine Beziehung gegen die Wand und wird zum Jammerlappen, der sich, statt ein klärendes Gespräch zu führen, lieber im Selbstmitleid suhlt und das des Lesers herausfordert. Leider übertönen das selbstverschuldete Elend und die Knatscherei die restlichen 200 Seiten des Buches.


    Trotz der Kritik war es ein spannendes Vergnügen, das Buch zu lesen, und meine beiden Neuentdeckungen Tana French und der exzellente Johan Theorin haben mich in diesem Jahr auf dem Krimisektor am besten unterhalten.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Tana Frenchs Debütroman “Grabesgrün“war für mich ein echtes Krimi-High ligh.
    DieSprache und der Stil dieses herausragenden Romans haben mich total
    begeistert. Ich war die ganze Zeit des Lesens mittendrin im Geschehen
    und irgendwie bin ich es noch immer. Ein starkes Debut.


    Die Ermittler Cassie Maddox und Rob Ryan werden nach Knocknarre gerufen.
    Die Leiche eines kleinen Mädchen wurde auf dem Opferaltar einer
    Ausgrabungsstätte ermordet aufgefunden. Was niemand außer seiner
    Kollegin Cassie weiß, Rob verbindet mit Knocknarre ein schreckliches
    Kindheitserlebnis. Er war vor ca. 20 Jahren eines der 3 Kinder, die
    eines nachmittags in Knocknarre verschwanden. Er wurde tags darauf
    entdeckt, an einem Baum geklammert, mit Blut in den Schuhen, dass nicht
    von ihm stammte, in einem katatonischen Zustand. Er machte 36 Stunden
    lang keine selbständige Bewegung und sprach 2 Wochen kein einziges Wort.
    Der zweite Junge -Peter Savage - von ihm wurde nur die Armbanduhr
    gefunden und das Mädchen Germaine Rowan -genannt Jamie - blieben spurlos
    verschwunden.


    Rob spricht nicht gerne über die Knocknarre-Sache,denn das würden nur
    zu sensationslüsternen Fragen nach seiner nicht existenten Erinnerungen führen.
    Rob hatte gleich nach dem Vorfall - er kam auf ein englisches Internat - seinen
    ersten Vornamen - Adam - abgelegt und so bringt ihn niemand mit diesen
    Geschehnissen in Verbindung. Er weiht auch seinen Vorsetzten nicht ein,
    damit ihm der jetzige Falle nicht entzogen wird.


    Inwieweit die beiden Fälle in Verbindung stehen ist hier die Frage. Denn bei
    der Leiche des kleinen Mädchen - Katy Devlin - wird eine Haarspange der vor
    20 Jahren verschwundenen Jamie gefunden.


    Oder gibt es überhaupt keinen Zusammenhang? Hat der Mord an der kleinen
    Katy eventuell etwas mit dem Engagement des Vater zutun? Jonathan Devlin
    st Vorsitzender einer Bürgeinitiative “Verlegt die Schnellstraße” Liegt hier
    das Motiv? Es gabjedenfalls massive Drohanrufe. Cassie hat zudem das dumpfe
    Gefühl, mit der Familie stimmt was nicht


    Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Rob erzählt. Rob wird mit
    seiner Vergangenheit konfrontiert. In ihm kommen immer wieder Erinnerungs-
    fetzen hoch, die er nicht imstande ist zuzuordnen und mit denen er sich nun
    auseinander setzen muss.


    Cassie und Rob sind ein gut auf einander eingespieltes Ermittlerteam. Sie
    befinden sich auf einer Wellenlänge. Ihr Zusammenspiel ist perfekt Und nicht
    nur Rob trägt ein Geheimnis in sich, auch in Cassie Maddox Leben lief nicht
    alles glatt. Das erfährt man im Laufe der Handlung.


    Die Personen sind sehr gut gezeichnet. Ich konnte mit ihnen fühlen und mich
    in sie hineinversetzen. Die Dialoge wirken echt, sind teilweise sogar witzig.
    Denn der Umgang der beiden Ermittler untereinander ist kumpelhaft und locker.
    Aber auch die emotionale Seite wurde stark angesprochen. Ich war stellenweise
    traurig und aufgewühlt.


    Ein Krimi der besonderen Art. Ich hab mich keinen Moment gelangweilt. Nur fand
    ich den Schluss doch ein wenig unbefriedigend. Ich hab mich gefragt, ob ich
    irgendwelche Hinweise überlesen habe? Irgendwo im Hinterkopf spukte mir auch
    Robs Eingangssatz herum. Gut, ich kann mir aus den verschiedenen Strängen was
    zusammenreimen, aber ich hätte mir doch lieber eine Auflösung gewünscht.


    Trotzdem vergebe ich 5 :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: , denn der Krimi hat mich unwahrscheinlich
    stark beschäftigt.