Patrick Carman - Das Haus der Macht

  • Inhalt:
    Edgars Welt ist ganz einfach aufgebaut. In seinem Dorf auf Tabletop arbeiten alle für den fiesen Mr. Ratikan. Sie müssen Feigenbäume pflanzen, Feigen ernten, die Bäume weiterverarbeiten. Das meiste Essen, das sie produzieren, das müssen sie weitergeben in die Highlands, einen Ort, der hoch oben auf den Klippen liegt und den noch nie jemand aus Tabletop besucht hat. Aus den Highlands erhalten die Einwohner von Tabletop im Gegenzug Wasser – zwar nicht viel, aber sie kommen über die Runden.
    Die Abfälle aus Tabletop werfen die Bewohner über die Klippen nach unten in die Flatlands. Was dort mit ihnen passiert, das wissen sie nicht.
    Auf Tabletop hat man keine Erfahrungen mit dem Tod, es gibt keine Friedhöfe, keine Zeremonien für solche Fälle. Es gibt keine Maschinen und die Bewohner können alle nicht lesen. Das alles ist zunächst kein Problem, doch dann beginnen mysteriöse Beben, Atherton zu erschüttern, und diese Beben machen den Bewohnern Angst. Plötzlich erinnert sich der elfjährige Edgar an einen Gegenstand, den ein Mann, den er für seinen Vater hält, vor langer Zeit für ihn versteckt hat. Irgendwo auf den Klippen muss das Ding sein – und Edgar klettert los und findet ein geheimnisvolles Buch. Leider kann er allein nicht herausfinden, was darin steht, aber Edgar will es unbedingt erfahren und so macht er sich auf in die Highlands, um Antworten zu bekommen. Er ahnt nicht, dass sein Buch ihn den Geheimnissen seiner Welt so nahe bringt, wie kein Bewohner von Atherton ihnen je zuvor gewesen ist…

    Meine Meinung
    Der erste Band um die künstlich erschaffene Welt „Atherton“ ist großartig und ein fulminanter Auftakt zu einer Trilogie, die mehr ist als einfach ein Fantasywerk: Carman macht schon in diesem Band deutlich, dass Atherton erschaffen wurde, weil der „dunkle Planet“, eine hochtechnisierte Welt, keinen wirklichen Lebensraum mehr für die Menschen bot. Auf Atherton sollte eigentlich alles besser sein – doch das Experiment funktioniert nicht richtig. Carman setzt sich hier bereits mit der Verantwortung, die Wissenschaftler haben, auseinander, und es ist abzusehen, dass in den Folgebänden jeder Einzelne noch mehr dazu aufgerufen werden wird, verantungsvoll mit den Ressourcen unseres Planeten umzugehen. Dennoch ist hier kein pädagogisch erhobener Zeigefinger zu erkennen, es bleibt bei Andeutungen, die wirklich sehr spannend sind.
    Mit Edgar hat Carman einen sehr sympathischen Protagonisten erschaffen, dem man gern durch die Geheimnisse von Atherton folgt. Auch die anderen Figuren wirken sehr lebendig und sind einem schnell sympathisch – oder verhasst. Gerade die Bösewichte wie Mr. Ratikan, der fiese Aufseher über die Arbeiten in Edgars Heimatdorf, kann man sich sehr gut vorstellen.
    Die Kapitel sind recht kurz, sodass man beim Lesen immer wieder denkt: eins geht noch, noch eins, … und schnell ist das Buch gelesen. Schön sind auch die Illustrationen von bestimmten Dingen oder Gegebenheiten auf Atherton; und einige Seiten sind wie von einem Riss durchzogen gestaltet, was gut zu Geschichte passt und das Buch auch in seiner Gestaltung besonders macht.
    Ich freue mich auf den zweiten Band, der im Januar erscheint.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Ach Mensch, Strandläuferin, wie viele Jugendfantasy-Reihen soll ich denn noch anfangen? :wink: Eigentlich wollte ich bei diesem Genre zukünftig etwas wählerischer sein, aber ich finde, das hört sich einfach zu spannend an. Danke Dir für die schöne Rezi und ab auf die Wunschliste.

  • Vielen Dank für die tolle Rezi Strandläuferin :thumleft:
    Ich glaube das Buch wird gleich in meinem amazon Einkaufswagen landen :D

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

  • Und wieder ist dir eine Rezi gelungen, liebe Strandläuferin, bei der man gar nicht anders kann, als das Buch sofort auf die Wunschliste zu setzen (oder in den Einkaufswagen zu legen :wink: ).

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de