Kurzbeschreibung von Amazon.de:
Die Welt, wie wir sie kannten, existiert nicht mehr. Tödliche Epidemien, Tsunamis und Klimakatastrophen die sechzehnjährige Lucy hat das Ende der Welt kommen und gehen gesehen. Als eine der wenigen Überlebenden eines alles vernichtenden Virus versucht sie sich in den zum Dschungel gewordenen Ruinen von New York durchzuschlagen. Doch Lucys Welt ist voller Bedrohungen: gefährliche Diebe und skrupellose Plünderer streifen umher. Als eine Horde wilder Hunde sie jagt, gelangt sie ans Ende ihrer Kräfte. Doch wie aus dem Nichts taucht Aidan auf ein Junge, der ihr hilft, der tödlichen Meute zu entkommen und sie überredet, sich seiner Gruppe von Überlebenden anzuschließen. Aber auch diese kleine Gemeinschaft wird bedroht. Und langsam beginnt Lucy zu ahnen, dass sie selbst das Ziel der nächtlichen Überfälle ist. Etwas an ihr scheint anders zu sein. Doch was ist Lucys Geheimnis, das für die letzten überlebenden Menschen Bedrohung und Erlösung zugleich ist?
Über den Autor (von Lovelybooks.de):
Jo Treggiari wurde in London geboren. Sie verbrachte ihre Kinderheit jedoch sowohl in Kanada, Roccasinibalda in Italien als auch Kalifornien. Jo Treggiari arbeitete lange Zeit in der Musikbranche und besitzt nun ihre eigene Indie-Plattenfirma. Mit dem Schreiben von Geschichten begann sie im Alter von 8 Jahren für ihre kleine Schwester. Oft überarbeitete sie Märchen um und gab den Prinzessinnen etwas mehr Charakterstärke. »Ashes, Ashes« ist der erste Roman der von Jo Treggiari ins deutsche übersetzt wurde. Er wird im Juli 2011 vom Ars Edition Verlag veröffentlicht.
Handlung:
Die Katastrophe kam wie es die Experten vorausgesagt haben: Wirbelstürme, Erdbeben und Tsunamis haben einen Großteil der Erde zerstört. Aber das Schlimmste hatte die Menschheit noch vor sich: Eine Epidemie, übertragen durch Vögel, hat die Menschen in großen Teilen ausgelöscht und weniger als 1 von 1.000.000 ist schließlich übrig geblieben. Einer dieser „glücklichen“ Personen ist die 16jährige Lucy, die sich ganz allein rund um den Trümmerhaufen, der einst New York war, mehr schlecht als recht durchs Leben schlägt. Ihre Familie ist tot und sie lebt zurückgezogen in einem selbstgebauten Versteck und ihre Ernährung beschränkt sich auf selbst gejagte Tiere oder wildwachsende Beeren. Sie mag zwar allein sein, doch gibt es noch einige Menschen, die nicht jedem wohlgesinnt zu sein scheinen: Die „San’s“, die die Krankheit zwar überlebt haben, aber entstellt und völlig durchgedreht sind. Und dann wären da auch noch die „Sweepers“. Ursprünglich dafür da gewesen, die Toten und Schwerkranken wegzubringen, machen sie mittlerweile auch Jagd auf gesunde Personen. Auf dem Weg um sich Trinkwasser zu besorgen wird sie von einer Hundemeute überrascht und gejagt und in letzter Sekunde von einem Jungen namens Aidan auf einen Baum gerettet. Er lenkt die Meute ab, so dass Lucy entkommen kann. Als kurz darauf ihr Lager von einem Tsunami weggespült wird, macht sich die Einzelgängerin auf den Weg nach „Hell Gate“, dem geheimnisvollen Ort, an dem Aidan zusammen mit vielen anderen Menschen lebt. Dort angekommen wird sie herzlich aufgenommen, einzig die düstere Del scheint ihr nicht freundlich gesinnt zu sein. Die Bewohner von Hell Gate haben allerdings viel schlimmere Probleme: Regelmäßig werden sie von den Sweepern überfallen, die nach und nach mehr Bewohner verschleppen...
Meine Meinung:
Die Geschichte beginnt mit einer schon fast als verstörend zu bezeichnenden Szene: Ein Mädchen tötet unbeholfen, aber zielgerichtet und ohne große Reue eine Schildkröte. Dies macht Lucy allerdings nicht zum Spaß, sondern um ihr Überleben zu sichern. Man wird zu einem Zeitpunkt in die Geschichte geworfen, an dem das große Unglück bereits geschehen ist und nur noch ganz wenige Menschen am Leben sind. Das Buch beginnt etwas verhalten, da man längere Zeit ganz allein mit Lucy ist und ich habe mich schwer getan, richtiges Interesse aufzubringen. Am Spannendsten fand ich die Szenen als Lucy nach und nach berichtet wie es überhaupt so weit gekommen ist, wie sich das Leben auf der Erde entwickelt hat und auch so einiges über ihr persönliches Schicksal. Aber über ihr früheres Leben erfahren wir im Grunde eher wenig.
Lucys Charakter fand ich allerdings durchaus ansprechend. Sie ist ein ziemlich klar und realistisch denkendes Mädchen, nicht zickig oder nervig und macht das Beste aus ihrer schlechten Situation. Ihr Überleben geht ihr über alles, sie wirkt sehr stark und auch knallhart für ihr Alter und zieht ihr Einzelgängerdasein konsequent durch.
So manches hat mich anfangs an die "Alterra"-Reihe von Maxime Chattam erinnert: Wir befinden uns in bzw. um New York und nach einer Katastrophe ist die Welt entvölkert und es gibt auch einige Menschen, deren Wesen sich verändert hat. Leider wurde aus dem Schauplatz viel zu wenig gemacht. Ein Endzeitbuch in einem leeren New York könnte richtig toll sein, aber "Ashes, Ashes" könnte sich genauso gut auf jedem anderen Platz in der Welt abspielen und bis auf die Erwähnung einiger bekannter Orte gab es nichts besonderes, das mit dieser Stadt zu tun hat.
Nach dem wenig begeisternden Beginn wird die Geschichte interessanter als sie in "Hell Gate" ankommt. Wir lernen das arbeitsreiche Leben dort kennen und auch die gemischte Gruppe aus Kindern und Jugendlichen sowie ansonsten eher alten Menschen. Dort sind auch einige interessante Charaktere, auf die näher eingegangen wird: die glatzköpfige Kampfmaschine Leo, die 80-jährige heimliche Anführerin Grammalie Rose und den überdrehten, aber sympathischen Henry. Auch das Geheimnis um die "Sweeper", die immer von abgerichteten Hunden begleitet werden, lässt einem zunächst keine Ruhe.
Leider stellt sich dann recht zügig auch wieder Ernüchterung ein, denn Jo Treggiari hat sich viel zu lange auf nebensächliche Details konzentriert, z.B. auf das Zubereiten von Mahlzeiten oder das Jagen von Tieren. Diese Szenen werden dann auch noch mit einer Ruhe und Gemächlichkeit erzählt, dass es schon ziemlich langweilig wurde. Stattdessen wurden wichtige Sachen wie z.B. wenn es um das Überleben der Gruppe oder das weitere Vorgehen geht, nur kurz angeschnitten. Beispielsweise wurde die Gruppe von Sweepern überfallen und Menschen wurden verschleppt. Eine Versammlung wie nun weiter zu verfahren ist wurde auf morgen verschoben, dafür wurde abends bei Musik ums Lagerfeuer getanzt und heftig geflirtet. Es gab auch so etwas wie eine kleine Teenager-Dreiecks-Liebesbeziehung, deren Hin und Her mich eher genervt hat und Lucy in ein Verhalten abdriften ließ, das so gar nicht zu ihrem sonstigen Verhalten gepasst hat. Einen Showdown gab es auch noch, welcher ebenfalls nur sehr mittelmäßig war und sich somit exzellent zum Rest des Buches gesellt hat.
Fazit: Ein durchschnittlicher, eher wenig spannender und teilweise auch langweiliger Jugend-Endzeitthriller, den man nicht unbedingt gelesen haben muss.
mit klarer Tendenz nach unten.