Barbara Piazza, Die Tränen der Götter

  • Inhalt (Klappentext):
    Die in Idar-Oberstein ansässige Familie Assmann, die einen internationalen Edelsteinhandel betreibt, steht kurz vor ihrem hundertjährigen Firmenjubiläum. Symbol und Glücksbringer des Clans ist der N'guru u Kuru, die "Träne der Götter". Der afrikanische Diamant wurde Anfang des 20. Jahrhunderts auf dem Gebiet der späteren Assmann-Mine gefunden. Als der Stein gestohlen wird und Ludwig, der jüngste Sohn der Assmanns spurlos verschwindet, befürchtet Heinrich Assmann, dass die Prophezeiung, die mit dem Diamanten verbunden ist, in Erfüllung gehen könnte. Das wäre das Ende der Assmann-Dynastie. Tatsächlich bricht unmittelbar nach dem Diebstahl die bisher untadelige Fassade der Assmanns zusammen. Aber ist wirklich die Prophezeiung an allem schuld, fragt sich Zita Assmann, Heinrichs Ehefrau, oder sind es die Fehler, die Gier und die Leidenschaften der Assmanns selbst? Wie werden ihre drei Söhne Georg, Victor und Ludwig den Sturm überstehen, der über die Familie hereinbricht? Und wer wird es sein, der das Firmenkonsortium in ein neues Jahrhundert führen wird?


    Autorin:
    Barbara Piazza ist eine der erfolgreichsten deutschen Drehbuchautorinnen: Sie hat "Forsthaus Falkenau" und zusammen mit Hans W.Geißendörfer "Die Lindenstraße" entwickelt. Sie hat ebenfalls ein "Tatort"-Drehbuch geschrieben und "Alle meine Töchter" in die Fernsehwelt gesetzt.
    Berühmten Schauspielern hat sie Rollen auf den Leib geschneidert. Mit ihrer erfolgreichen Familiensaga "Die Frauen der Pasqualinis" (siehe Rezi) hat sie auch ihre Stärke als Autorin großangelegter Romane unter Beweis gestellt.


    Allgemeines:
    511 Seiten
    98 Kapitel
    Danksagung u. Quellennachweis
    Cover nimmt Bezug auf den Roman, ist allerdings nicht besonders einfallsreich.


    Meine Meinung u. Bewertung:
    Nachdem mich ihr erster Roman so begeistert hatte, war ich sehr neugierig auf ihr zweites Buch. Ziemlich schnell wird mir bewußt, dass Barbara Piazza sich hier als erfolgreiche Drehbuchautorin präsentiert. Mich würde es nicht wundern, wenn dieses Buch irgendwann über den deutschen Fernsehkanal flimmert.
    Flott und leicht setzt sie die Familie Assmann ins Bild: Familienchef Heinrich, der etwas furchteinflössende, cholerische Vater, Zita, die souveräne, aber auch geheimnisvolle Mutter, die drei Söhne - Georg, der Besonnene und eigentliche Nachfolger, Victor, Liebling des Vaters, machtgierig und mit allen Wassern gewaschen und Ludwig, der musisch begabte Nachkömmling, der kein Interesse am Geschäft zeigt. Über allen schwebt die rechte Hand des Chefs Irene Wuttke.
    Die hier fehlende Sonne holt man sich in Afrika und ein kleines bißchen Mystik mit dazu. Sympathien sind schnell verteilt, einige Ecken und Kanten der Charaktere beleben das Gesamtbild.
    Wer mit Blick auf die 511 Seiten aufstöhnt sei gesagt, es werden einige Klischees verteilt, manches ist vorausschaubar, aber für Langeweile und Durchhänger bleibt hier kein Raum, denn Barbara Piazza versteht es immer wieder kleine Überraschungen einzubauen, Tempo ins Geschehen zu bringen. Nein das Buch stellt keine hohen Ansprüche, aber es ist außerordentlich unterhaltsam und sehr spannend. Überhaupt sollte man sich nie so sicher sein alles zu wissen, denn die Autorin schlägt gekonnt einige Haken. Zum Schluß überschlagen sich dann die Ereignisse, für meinen Geschmack ein wenig zu dick aufgetragen, aber doch sehr abenteuerlich.
    In dieses Buch kann man einfach nur hineinversinken, man ärgert sich über jede Unterbrechung und wundert sich wo die Salzstangen und Gummibärchen geblieben sind. Suchtgefahr in jeder Hinsicht.
    Fazit: nicht das was ich erwartet hatte, aber genau das Richtige für einen verregneten Sommer.
    Meine Bewertung: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::thumleft:


    Liebe Grüsse
    Wirbelwind


    :study: Astrid Rosenfeld, Adams Erbe

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Wirbelwind, vielen Dank für deine Rezension. Auf eine Meinung zu diesem Buch habe ich schon gewartet, da mir "Die Frauen der Pasqualinis" sehr gut gefallen hat und ich sehr neugierig auf das neueste Buch der Autorin bin. Deine Rezension überzeugt mich zwar, aber für mich klingt der Klappentext weniger interessant. Denn für Diamantan und Prophezeihungen interessiere ich mich nicht. :-? Klingt eher nach Abenteuerroman. Das Buch spielt doch "heute", oder? Welchen Umfang nimmt denn die Vergangenheit, also der Anfang des 20. Jahrhunderts als der Diamant gefunden wurde, in dem Buch ein?

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Hallo gaensebluemche,


    Welchen Umfang nimmt denn die Vergangenheit, also der Anfang des 20. Jahrhunderts als der Diamant gefunden wurde, in dem Buch ein?


    Die Handlung spielt in der Gegenwart. Im 20. Jahrhundert wurde der Diamant lediglich gefunden, und liegt nun in einer Vitrine der Familie.
    Mit den Frauen der Pasqualinis kann man das Buch nicht vergleichen, denn ich hatte den Eindruck, dass darin auch viel Persönliches der Autorin vorhanden war. "Die Tränen der Götter" ist ein unterhaltsamer Familienroman mit recht abenteuerlichen Zügen, spannend, aber nicht tiefschürfend - ein Schmöker, wenn man so will.


    Lieber Grüsse
    Wirbelwind


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    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









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  • @ Wirbelwind:


    Na gut, wenn die Hintergründe zu dem Diamanten nicht so viel Raum einnehmen, wäre das Buch wohl doch auch etwas für mich. Auf nicht so anspruchsvolle Schmöker steht mir auch manchmal der Sinn. Vielleicht finde ich es in der Bibliothek.

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