Lucinda Riley - Das Orchideenhaus / Hothouse Flower

  • Taschenbuch: 544 Seiten
    Originaltitel: Hothouse Flower



    Über die Autorin:
    Lucinda Riley hat viele Jahre ihrer Kindheit in Bangkok verbracht. Sie liebt es zu reisen und ist auch heute noch ganz besonders dem Fernen Osten verbunden. Nach einer erfolgreichen Karriere als Theater- und Fernsehschauspielerin konzentriert sich Lucinda Riley nun ganz auf das Schreiben. Sie lebt in Norfolk im Osten Englands.



    Kurzbeschreibung:
    Nach einem schweren Schicksalsschlag kehrt Julia Forrester in ihre alte Heimat Norfolk zurück, wo sie im Orchideenhaus von Wharton Park als Kind viele glückliche Stunden verbrachte. Der Besitzer von Wharton Park, Kit Crawford, überreicht ihr ein altes Tagebuch, das bei den Renovierungsarbeiten gefunden wurde und womöglich Julias Großmutter gehörte. Mit dem Tagebuch drängt sich ein jahrelang gehütetes Familiengeheimnis ans Licht - ein Geheimnis, das auch Julias Leben komplett verändern wird....



    Meine Meinung:

    „Mehr als den Augenblick haben wir nicht“ (Schlusssatz) ....


    ... und diese Augenblicke sollte man möglicherweise nicht mit der Lektüre von „Das Orchideenhaus“ verschwenden, es sei denn, man mag kitschige Liebesdramen und unrealistische Familiengeschichten.


    Worum es geht? Zunächst um eine Frau, die nach einem Schicksalsschlag in ihre Heimat zurückkehrt und dort in den Besitz eines Tagebuchs gelangt, das augenscheinlich ihr Großvater, der auf einem englischen Gut als Gärtner beschäftigt war, im 2. Weltkrieg verfasst hat.
    Wer nun glaubt, es drehe sich im Weiteren um den Inhalt des Tagebuches, der irrt, denn die Aufzeichnungen sind nur der Auslöser für eine Aneinanderreihung von unwirklichen, an den Haaren herbeigezogenen Ereignissen, die schließlich ein Familiengeheimnis aufdecken, das der Leser sowieso schon ziemlich früh erahnen kann.


    Nach einem recht passablen Beginn flacht die Handlung, die sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart spielt, zunehmend ab. Das fortlaufende Geschehen wirkt konstruiert und ist unnötig überladen, wodurch die detaillierte und tiefer gehende Darstellung der Figuren erheblich leidet. Sie bleiben oberflächlich und lassen an ihren Verhaltensweisen zweifeln. Die Autorin bemüht sich, Parallelen zwischen Damals und Heute zu ziehen, was ihr durch die Hauptpersonen in der jeweiligen Zeitebene zum Teil auch gelingt, jedoch sind diese vom Schicksal dermaßen gebeutelt, handeln unlogisch und unbegreiflich, so dass die Glaubwürdigkeit am Ende fehlt.
    Sprachlich konnte mich der Roman ebenfalls nicht überzeugen. Lucinda Riley’s Erzählstil liest sich zwar leicht, ist aber sehr simpel und schlichtweg überfrachtet mit unnatürlichen, schwülstigen Dialogen. In den wenigen Beschreibungen habe ich die passende Stimmung und den typischen Flair, besonders als sich der Schauplatz nach Thailand verlagert, vermisst. Stattdessen gibt es jede Menge Plattitüden und nichtssagende Ausführungen, wobei Klischees zur Genüge bedient werden.


    „Das Orchideenhaus“ ordnet sich meiner Meinung nach in den Bereich der seichten Trivial-Unterhaltung ein.
    Vielleicht haben Fans von Rosamunde Pilcher, Utta Danella & Co. Spaß an diesem Buch, mich hat es nicht begeistern können.

  • @ evelynmartina:


    Na, das klingt ja nicht sehr begeistert. Auf meinem SuB liegt das Buch schon sehr weit oben. Jetzt bin ich gespannt, wie es mir gefallen wird. Denn Rosamunde Pilcher lese ich tatsächlich ganz gerne. :wink:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Julia Forrester, eine gefeierte Pianistin, hat einen schrecklichen Verlust erlitten und sich in ihre Heimat England zurückgezogen. Dort trifft sie auf den Erben des Gutes Wharton Park, auf dem ihr Großvater Bill früher Gärtner war und Orchideen gezüchtet hat. Kit, der junge Lord, muss aufgrund der hohen Renovierungs- und Unterhaltskosten das Anwesen verkaufen. Als er Julia kennenlernt, übergibt er ihr ein altes Tagebuch ihres verstorbenen Großvaters aus Kriegszeiten. Julia traut sich nicht, es zu lesen und spricht ihre noch lebende Großmutter Elsie an. Die erzählt daraufhin eine Geschichte voller Geheimnisse, die Julia mit der Wharton Familie verbindet.
    Die Buchbeschreibung hat sich wunderschön und geheimnisvoll angehört, so dass ich wirklich sehr gespannt auf das Buch war. Der Prolog eines Märchens über eine seltene schwarze Orchidee war auch wirklich zauberhaft, die ersten Kapitel haben sich trotz der ständigen nicht besonders subtilen Andeutungen um Julias Tragödie gut gelesen. Doch dann rutschte das Niveau immer weiter ab, bis ich irgendwann das Gefühl hatte, einen Groschenroman zu lesen. Eine völlig unlogische Erzählperspektive, diverse Ungenauigkeiten und Ungereimtheiten, was die Details angeht (was evtl. auch an der Übersetzung gelegen haben kann), diverse unnötige Verwicklungen sowie über die gesamte Story hinweg oberflächlich bleibende Charaktere haben mich wirklich enttäuscht.

  • Oje, schon die zweite nicht gerade begeisterte Meinung zu diesem Buch. :shock: Wird wohl Zeit, dass ich mir selbst einen Eindruck davon verschaffe.

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  • Ich fand es wirklich ziemlich fürchterlich...
    Liebesromane sind sowieso schon nicht mein bevorzugtes Genre, aber wenn sie dann noch so schlecht sind wie dieser... :wuetend:

  • Originaltitel: Hothouse Flower
    539 Seiten



    Meine Meinung:
    Nach einem schweren Schicksalsschlag kehrt Julia von Frankreich nach England in ihre Heimat zurück. Wharton Park, das Anwesen, wo sie ihre Jugend verbrachte, wo ihr Großvater Bill Gärtner war und Orchideen züchtete, soll verkauft werden. Sie lernt zufällig Kit Crawford, den jetzigen Besitzer kennen, der nun in das alte Gärtnercottage einziehen will. Dort findet er beim Renovieren ein altes Tagebuch und gibt es Julia, da es vermutlich von ihrem verstorbenen Großvater ist. Er hat es kurz durchgeblättert und festgestellt, dass es 1942 beginnt und von einem Kriegsgefangenen in Singapur handelt. Julia gibt es ihrer Großmutter Elsie, die eher erschrocken reagiert. Sie war der Meinung, dass Bill es verbrannt hat, da es um ein großes Geheimnis geht. Sie findet aber, dass es nun Zeit ist, dieses zu lüften und Julia alles zu erzählen.


    Sofort fasziniert war ich von der Geschichte aus Siam mit der „schwarzen“ Orchidee, die gleich zu Beginn des Buches erzählt wird. Sie ist wunderschön und berührend und Orchideen haben ja in dieser Geschichte ihren festen Platz. Sehr gut gefällt mir auch das Cover, es passt hervorragend dazu.


    Eine Familiengeschichte, die über mehrere Generationen geht und einen Zeitraum von etwas mehr als 60 Jahre umfasst. Sie ist sehr breit gefächert und es sind sehr viele Personen involviert, daher musste ich anfangs sehr konzentriert lesen, damit ich sie alle auseinanderhalten konnte. Erzählt wird abwechselnd in zwei großen Handlungssträngen, der eine ab 1939, als die Großeltern jung waren und der zweite in der Gegenwart. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht welcher mir besser gefallen hat, jeder hat seine eigene Geschichte. Besonders gut hat mir die Zeit in Bangkok gefallen, da konnte ich mich richtig in das Leben dieser Menschen und in die Gerüche dieser Stadt hineinversetzen.


    Es ist sehr flüssig geschrieben, auch wenn Julias Schicksal nur häppchenweise erzählt wird. Außerdem gibt es ein paar Ungereimtheiten, die nicht ganz logisch sind. Da es sich aber um keinen historischen Roman, sondern um eine fiktive Geschichte handelt, hat mich das nicht so sehr gestört. Die Geschehnisse waren fast etwas zu viel, da hätte man ein paar Sachen weglassen können. Dafür hätte ich mir bei einigen Personen etwas mehr Tiefgang gewünscht. Manches ist vorhersehbar, trotzdem war beim Entwirren der diversen Schicksale eine gewisse Spannung vorhanden und mir sind dabei auch ein paar Personen richtig ans Herz gewachsen.


    Im Großen und Ganzen, mit ein paar Abstrichen, hat mir das Buch sehr gut gefallen, ganz besonders der Schlusssatz: „Mehr als den Augenblick haben wir nicht“. Ich bin jedenfalls schon auf ein weiteres Buch von Lucinda Riley gespannt.

    Liebe Grüße
    Helga :winken:


    :study: [b]???


    Lesen ist ernten, was andere gesät haben (unbekannt)

  • @ Helga:


    Da bin ich aber froh, dass es auch positive Meldungen zu diesem Buch gibt. Es lacht mich noch immer so frech aus meinem Bücherregal an und bald werde ich es auch endlich lesen.

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  • gaensebluemche


    Nachdem du es ja bereits besitzt, ist nicht viel verhaut. Ich denke, es ist Geschmacksache, ob einem die Geschichte gefällt oder nicht. Bin schon auf deine Meinung dazu gespannt, falls du es lesen solltest. :winken:

    Liebe Grüße
    Helga :winken:


    :study: [b]???


    Lesen ist ernten, was andere gesät haben (unbekannt)

  • @ Helga:


    Lesen werde ich das Buch auf jeden Fall und dann auch gerne hier Bescheid sagen, wie es mir gefallen hat. :winken:

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  • Ich habe das Buch heute MIttag angefangen zu lesen und habe gut 100 Seite geschafft. Es hat bisher nicht wirklich Tiefgang, aber ich finde es auch nicht schlecht. Leider ist bisher noch kein Geheimniss gelüftet worden, aber ich lasse mich noch überraschen. Wie gesagt, bisher liest es sich sehr angenehm. Ich habe vorher aber auch Die Überfahrt gelesen und brauchte danach etwas leichtete Kost. Vielleicht kommt es daher. Ich werde Bericht erstatten!

    Hunde sind wie Bücher, man muss nur in ihnen lesen können, dann kann man viel lernen.


    [align=center]Oliver Jobes

  • Ich habe dieses Buch, lasst mich überlegen, vor knapp zwei Wochen bei einer Freundin zuhause gesehen und mal kurz die ersten paar Seiten "angelesen", war auch gleich von der Siam-Geschichte beeidruckt.


    Daraufhin habe ich mir das Buch gekauft und bin jetzt fast durch damit. Ich muss sagen, es ist relativ angenehm zu lesen, die Handlung finde ich persönlich auch ziemlich interessant ausgearbeitet.


    Das einzige was mir ebenso wie Helga aufgefallen ist, wo es anfangs echt schwierig ist, sich durchzuarbeiten, sind die vielen vielen Charaktere, die die Autorin auftreten lässt. Aber bis jetzt gefällt's mir ganz gut! :uups:

    «Das Buch ist die Axt für das gefrorene Meer in uns.» / Franz Kafka


  • Hallo,


    ich überlege auch schon seit längeren mir das Buch zu Kaufen. Da ich die Inhaltsangabe sehr interessant fand. Da ihr so Positiv davon berichtet, ist es schon auf der Wunschliste. DANKE euch.


    Gruß DespinaHH

  • Ich habe das Buch gestern Nachmittag fertig gelesen und ich muss sagen, daß es mir doch sehr gut gefallen hat. Ca. 100 Seiten vor Schluß dachte ich, daß mich nichts mehr überraschen kann und ich das Ende kenne, aber die letzten 100 Seiten hat die Schriftstellerin nochmal richtig Gas gegben und so manches interesante eingebaut.
    Die Protagonisten waren nicht immer mit viel Tiefgang, aber das Ende hat für mich wieder einiges rausgerissen. Ein mehr oder weniger überraschendes und schönes Ende.
    Von mir gibt es :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Hunde sind wie Bücher, man muss nur in ihnen lesen können, dann kann man viel lernen.


    [align=center]Oliver Jobes

  • Ich habe nun vorhin gerade das Orchideenhaus beendet und möchte nun abschließend sagen, dass mir das Buch im allgemeinen sehr gut gefallen hat. Sicherlich hätte man manche Stellen noch mit mehr Tiefgang und ausführlicher, andere dafür lieber weniger ausführlich beschreiben können. Aber im Großen und Ganzen war ich sehr zufrieden.


    Von mir gibts folgende Bewertung:
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:


    «Das Buch ist die Axt für das gefrorene Meer in uns.» / Franz Kafka


  • Uiui, ich hatte das Buch schon einige Male in der Hand, habe mich dann aber immer für ein anderes entschieden. (So habe ich heute T. C. Boyle den Vorzug gegeben.) Und wies aussieht, habe ich damit gut getan! Nach dieser Rezi werde ich wohl einen weiten Bogen um das Buch machen, denn was hier zu lesen ist, klingt gar grauenhaft!!!


    Du hast einen coolen Avatar, evelynmartina! Ist das Santorin?

  • Und wies aussieht, habe ich damit gut getan! Nach dieser Rezi werde ich wohl einen weiten Bogen um das Buch machen, denn was hier zu lesen ist, klingt gar grauenhaft!!!

    Hmmh? Ich weiß nicht, aber ich kann hier irgendwie nur eine nicht so positive Rezi erkennen, die von evelynmartina. Helga, Vicidog und ich fanden das Buch gar nicht schlecht... es steht Dir selbstverständlich ganz klar frei, ob du das Buch lesen möchtest, oder nicht, aber ich wollt nur nachfragen, ob du die anderen gar nicht gesehen hast?! ?( :-k

    «Das Buch ist die Axt für das gefrorene Meer in uns.» / Franz Kafka


  • Doch, ich habe die anderen Beiträge schon gelesen, aber mehr als ein "recht gut" war ja wohl nicht dabei. Und nachdem, was ich aus euren Antworten rauslese, glaube ich nicht, dass das Buch was für mich ist.

  • Meine war ja auch eher negativ :lol:

    Oh, tut mir leid, deinen Beitrag habe ICH völlig überlesen. Entschuldigung! :uups:


    Doch, ich habe die anderen Beiträge schon gelesen, aber mehr als ein "recht gut" war ja wohl nicht dabei. Und nachdem, was ich aus euren Antworten rauslese, glaube ich nicht, dass das Buch was für mich ist.

    Achso. Ja klar, war auch nicht böse gemeint. :)

    «Das Buch ist die Axt für das gefrorene Meer in uns.» / Franz Kafka


  • So, inzwischen habe ich das Buch auch gelesen. Mir haben die Teile, die in der Vergangenheit spielen, sehr gut gefallen. Hier war die Handlung zwar teilweise etwas vorhersehbar, aber dennoch waren diese Teile sehr interessant und vor allem schön geschrieben. Was man von den Szenen in der Neuzeit leider nicht behaupten kann. Hier wirkte der Stil der Autorin sehr gestelzt und die Dialoge sehr stark konstruiert. Teilweise musste ich wirklich mit dem Kopf schütteln oder laut auflachen, weil die Gespräche so komisch geschrieben waren.


    Trotzdem danke ich dem Engel79 noch mal dafür, dass sie mir dieses Buch geschenkt hat. :friends:


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de