Willi Fährmann: Der lange Weg des Lukas B.

  • Rezension


    Titel: Der lange Weg des Lukas B.
    Autor: Willi Fährmann


    Inhalt:
    Das Buch ist der 1. Teil einer Saga über die Bienmannfamile aus Ostpreussen. Es spielt in der Zeit um 1870. Der Junge Lukas Bienmann lebt mit seiner Mutter und seinem Grossvater in Ostpreussen. Sein Vater Karl hat die Familie vor Jahren verlassen und grosse Schulden hinterlassen.
    Sein Grossvater, ein Zimmermann, beschliesst, nach Amerika zu ziehen, um dort Geld zu verdienen und die Schulden der Familie zu zahlen. Lukas schliesst sich ihm an. Auf der langen und harten Schifffahrt nach Amerika entdeckt Lukas Spuren seines Vaters und beschliesst ihn zu suchen. Während der Schifffahrt freundet sich Lukas mit einem Segelmacher an, der seinen Vater kannte und ihm viel von ihm erzählt. Offenbar konnt Lukas Vater, Karl, die Erwartungen seines Vaters nicht erfüllen. Und dieser konnte nicht verwinden, dass sein Sohn nicht Zimmermann geworden ist, sondern sich als Maler entwickelte. In Amerika angekommen, muss sich der Trupp der Zimmerleute quasi mit nichts als ihrem Können über Wasser halten. Wie ihnen das gelingt, welche Schwierigkeiten sie überwinden müssen, wird in der Geschichte erzählt. Und nach und nach erfährt Lukas mehr über seinen Vater und dessen Beweggründe, die Familie zu verlassen. Und am Ende muss auch er sich entscheiden, wie er sein Leben gestalten will.


    Meine Meinung:
    Das Buch ist sehr lebendig und interessant geschrieben. Es wird sehr gut die harte Zeit des 19. Jahrhunderts dargestellt. Vor allem die Unterschiede zwischen Arm und Reich, zwischen Weissen und ihren schwarzen Sklaven, zwischen Gutsbesitzern und ihren Pächtern, werden hier sehr gut dargestellt. Die Ungerechtigkeit zwischen verschiedenen Schichten in diesem Buch erinnert beim Lesen manchmal an "Onkel Toms Hütte". Dieses Buch wird in der Geschichte auch erwähnt. In der Reihe der Zimmerleute und im Lauf der Geschichte gibt es immer wieder Annäherungen zwischen Schwarzen und Weissen, zwischen Arm und Reich. In vielen Dialogen wird deutlich, dass doch alle Menschen gleich sind und jeder seine Freiheit als das höchste Gut möchte.


    Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Es ist ursprünglich als Jugendbuch geschrieben worden und wurde mit dem Deutschen Jugendbuchpreis 1981 ausgezeichnet. Es ist aber auch für Erwachsene sehr lesenswert.

    Ich :study: gerade:
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