Patrick Ness & Siobhan Dowd - Sieben Minuten nach Mitternacht / A Monster Calls

  • Vorabrezension mit freundlicher Genehmigung des Verlags


    Inhalt bei amazon.de
    „Das Monster erscheint sieben Minuten nach Mitternacht. Aber es ist nicht das Monster, das Conor fürchtet. Was er eigentlich fürchtet, ist jener monströse Albtraum, der ihn jede Nacht quält, seit seine Mutter ihre Behandlung begann. Dieser Traum, in dessen Herzen tiefstes Dunkel herrscht und wo im Abgrund ein Albtraumwesen lauert, bis dann ein Schrei die Nacht zerreißt...


    Das Monster aber, das scheinbar im Garten hinter Conors Haus lebt, verkörpert etwas völlig anderes. Es ist uralt, wild und weise – es ist das Leben selbst. Und es ist gekommen, um Conor zu helfen. Doch auf welchen Weg Conor sich mit seinem gigantischen Freund begeben wird, ahnt er nicht. Er wird ihn hinab in die tiefsten Tiefen seiner Seele führen, er wird ihn in seinen Albtraum begleiten und dann wird er ihm das Gefährlichste überhaupt abverlangen: die ganze Wahrheit. Denn nur wenn Conor sich dieser stellt, wird er das wahre Wesen des Lebens erkennen...“



    Meine Meinung
    Mir passiert es selten, dass mir für eine Rezension die Worte fehlen. Meistens weiß ich recht schnell, was ich sagen möchte, doch hier ist es zum ersten Mal völlig anders. Das Buch in Worte zu fassen, fällt mir unglaublich schwer.


    Die Geschichte um das Monster, welches Conor jede Nacht genau sieben Minuten nach Mitternacht besucht, ist so unendlich traurig und gefühlvoll, dass ich es gar nicht wirklich zu würdigen weiß. Das Monster schaut grausam aus, wie die zahlreichen dunklen und düsteren Illustrationen, welche das Buch durchziehen, dem Leser verdeutlichen. Allerdings ist es etwas völlig anderes als das: Es ist das Leben selbst, wie es in der Beschreibung steht.
    Conor selbst ist ein dreizehnjähriger Junge, welcher bei seiner Mutter lebt und jede Nacht einen grausamen Albtraum träumt, dem er keinen Menschen erzählen will. Das Monster möchte helfen und es ist zu Conor gekommen, da er ihn gerufen hat. Conor allerdings weiß nicht, wovon das Monster spricht. Doch es erscheint Nacht für Nacht und beginnt, Conor Geschichten zu erzählen und versucht, ihm eines zu entlocken: Die Wahrheit.


    Die beiden Autoren Siobhan Dowd und Patrick Ness erzählen uns hier eine wundervolle Geschichte über Trauer, Hoffnung, Liebe und das Leben an sich. Sie ziehen den Leser von Beginn an in den Bann und haben mit dem Monster eine sehr ausdrucksstarke Verbildlichung geschaffen, welche mich sehr angesprochen hat.
    Das Buch hat mir knapp 220 Seiten eine recht kurze Länge, aber für die Message, die der Leser beim Lesen erhält, reichte sie völlig aus. Hier wurde jedes Wort und jedes Kapitel gut durchdacht und nichts wirkte fehl am Platze oder gar überflüssig.

    Die Aufmachung des Buches ist hier ebenfalls zu würdigen: Ein Hardcover, breiter als normal, mit sehr tollem Einband. Innen beinhaltet es wie schon erwähnt zahlreiche Illustrationen, alle in düsterem Schwarz gehalten, welche beim Lesen die Wirkung der Geschichte stark verdeutlichen.


    Es wird versprochen, dass die Geschichte den Leser lange nicht mehr los lassen wird und ich muss gestehen, dies ist nicht zu viel gesagt. Die eine oder andere Träne wird der Leser sicherlich vergießen, denn der kleinen Conor ist ein sehr liebenswürdiger Charakter und was ihm widerfährt, ist mir Worten kaum auszudrücken.


    Eine wundervolle und tief berührende Geschichte, die jeder lesen sollte!
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  • Conor ist ein ziemlich tapferer Junge. Sein Vater wohnt mit seiner neuen Familie in den USA, seine Mutter ist schwer krank und in der Schule wird er schikaniert. Doch trotz aller Tapferkeit leidet er. Oft bekommt er um 0.07 Uhr Besuch vom Baummonster, das direkt vor seinem Fenster steht. Aber dieses Monster ist gar nicht der Auslöser für seine schlaflosen Nächte, denn Conor hat einen immer wiederkehrenden Alptraum, der so furchtbar ist, dass er ihm unendlich viel Angst einjagt und er mit niemandem darüber sprechen kann.


    Normalerweise weiß ich, nachdem ich die Kurzbeschreibung gelesen und / oder den Buchtrailer gesehen habe, ob ich ein Buch lesen möchte oder nicht. Bei diesem Buch habe ich beides im Vorfeld gemacht, aber hatte nicht das Bedürfnis den Roman zu lesen, da ich immer noch nicht wirklich wusste, was ich von diesem Roman halten bzw. erwarten sollte. Das hat sich aber geändert, als ich ein paar Rezensionen zu "Sieben Minuten nach Mitternacht" gelesen habe, denn diese haben mich unglaublich neugierig auf die Geschichte gemacht und so bin ich sehr froh, dass ich das Buch doch gelesen habe.


    Die Geschichte um Conor ist eine ganz besondere. Sie ist emotional, traurig, tröstlich und berührt den Leser direkt im Herzen. Obwohl diese Geschichte so voller Gefühle steckt, wirkt sie nie kitschig, sondern ergreifend. Conor möchte besonders seiner Mutter gegenüber immer tapfer erscheinen, aber die schwere Erkrankung seiner Mutter belastet ihn enorm. Das Baummonster, welches Conor lediglich ganz am Anfang erschrickt, ist das Leben selbst und möchte Conor helfen, die schwere Zeit durchzustehen. Behutsam hilft es Conor seinen Alptraum aufzuarbeiten und seine Schuldgefühle abzubauen.


    Zitat

    "Wir müssen die, die wir lieben,
    manchmal gehen lassen,

    um sie im Herzen zu behalten."

    (Pressematerial)


    Der Roman beinhaltet eine schwierige Thematik: Wie soll man einen Menschen loslassen können, der einem zu wichtig ist, als das man ihn jemals gehen lassen könnte? Das Besondere an dieser Geschichte ist, dass sie den Leser in den Bann zieht, zu Tränen rühren kann, und trotzdem nicht mit einer schweren Last zurück lässt, sondern auch zu trösten vermag. Es ist wirklich schwer die richtigen Worte zu finden, um zu beschreiben, was dieser Roman im Leser auslöst und wie ergreifend es ist. Man muss es einfach selbst lesen.


    Passend zu der tollen Geschichte, besitzt dieses Buch wunderschöne Illustrationen. Diese sind in schwarz-weiß gehalten und vermitteln die Handlung perfekt. Je nach Stimmung wirken diese Bilder unheimlich, düster, schön oder tröstend - auf jeden Fall genauso ergreifend, wie die Handlung selbst.



    Fazit:
    Ein unglaublich ergreifenden Buch, dass den Leser so schnell nicht wieder loslässt und daher alle 5 Sterne bekommt.


    • Gebundene Ausgabe: 216 Seiten
    • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 15 Jahre
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  • „Sieben Minuten nach Mitternacht“ ist ein ganz besonderes Buch. Es nimmt seine Leser mit in die Welt von Conor und seiner sterbenden Mutter und ist dabei zunächst vollkommen unsentimental. Denn Conor hat zwar Angst, aber vor allem ist er auch wütend über die Situation, darüber, wie die Erwachsenen mit ihm umgehen, darüber, wie seine Mitschüler auf ihn reagieren. Das Monster, das Conor insgesamt vier Geschichten erzählt, die alle absolut anders enden als erwartet, macht dem Jungen klar, dass man im Leben nicht immer sagen kann, was „Gut“ und was „Böse“ ist, aber dass man jeder Situation ins Auge sehen muss, auch wenn es noch so schwer ist. Im Verlauf des Romans verwandelt sich das Monster von einem Wesen, das Conor Angst macht, zu einem, das Conor manchmal herbeisehnt, obwohl es schrecklich ist und schreckliche Dinge tut.
    „Sieben Minuten nach Mitternacht“ ist beeindruckend erzählt, weil es warmherzig, aber unsentimental ist. Es erzählt von Wut, Angst, Hoffnung und Liebe, die nicht immer unkompliziert ist. Es erzählt von Menschen, die sich nicht immer richtig verhalten, auch wenn sie das Richtige tun wollen. Es ist ein Buch, bei dem ich am Ende ziemlich traurig war, aber das trotzdem versöhnlich endet.
    Vielleicht liegt ein Teil des Geheimnisses dieses Buches an seiner ungewöhnlichen Entstehung. Die Geschichte ist auf Grundlage einer Romanidee von Siobhan Dowd entstanden, doch die Autorin starb an Brustkrebs, bevor sie den Roman schreiben konnte. Patrick Ness erzählt nun in diesem Roman seine Version dieser Idee, und das Ergebnis ist wunderschön und beeindruckend geworden.
    Unbedingt zu erwähnen ist auch noch die Gestaltung des Romans, denn er ist nicht einfach nur illustriert, sondern Text und Illustrationen bilden in diesem Roman eine Einheit und gestalten ihn zusammen. Manche Seiten sind komplett illustriert, manche enthalten nur Text, aber in vielen bilden Text und Bild zusammen die Situation ab, zum Beispiel ist der Text in Form eines Hauses gedruckt oder der Text wird von dem Bild zur Seite gedrängt. Die Illustrationen finde ich insgesamt sehr passend und unheimlich schön. Man kann immer wieder Details in ihnen entdecken, die man auf den ersten Blick nicht sieht – und das passt sehr gut zu Conors Geschichte.
    „Sieben Minuten nach Mitternacht“ ist ein Lesehighlight für mich in diesem Jahr und ein absolut besonderes Buch.
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  • Hallo und Danke euch allen für eure Leseeindrücke!


    Diesen Roman möchte ich auch unbedingt lesen. Er verarbeitet anscheinend genau meine Themen, und das Monster reizt mich, denn es scheint ja einen starken Widerspruch zwischen seinem Äußeren und seinem inneren Wesen zu geben.


    Ich hoffe, dass ich es mir bei Erscheinen kaufen kann und bin schon sehr gespannt.


    Viele Grüße
    Buchfresser

  • Ich überlege auch ob ich es mir kaufe, stellt sich dann nur die Frage ob die oben angezeigte(cbj) oder die unter meinem Beitrag angezeigte Version(Goldmann)



    :-k Außer dem Cover dürfte ja sonst alles gleich sein :-k

    "Ein gutes Buch ist wie ein erholsamer Kurztrip aus dem Alltag."
    »Verlass das Haus nie ohne ein Buch.« Edward Gorey
    "Zu Hause ist da, wo deine Bücher sind" SILBER - Kerstin Gier

  • Meine Lesermeinung


    Der 13 jährige Connor wird von einem wiederkehrenden Alptraum geplagt. Immer genau 7 Minuten nach Mitternacht taucht ein Monster auf, das Connor über die schwierigsten Tage seines Lebens hinweg begleitet. Seine Mutter hat Krebs und muss schwer belastende Chemotherapien über sich ergehen lassen. Connor hat große Schwierigkeiten damit zurecht zu kommen. Das Monster, das ihn nachts heimsucht führt ihn tief in seine Seele und geht mit ihm gemeinsam den schweren Weg des Abschiednehmens.


    Patrick Ness nimmt eine Idee von Siobhan Dowd auf, die ihr Buch leider nicht mehr vollenden konnte, da sie an Krebs gestorben ist. Es gelingt dem Autor von der ersten Seite hinweg den Geist dieser Frau aufzufangen und die Geschichte so authentisch zu erzählen, dass man immer wieder innehalten muss zum Nachdenken.


    Das Buch ist mit vielen großflächigen schwarz weiß Zeichnungen von Jim Kay illustriert, die die beklemmende Atmosphäre der ohnehin schon bildstarken Worte noch unterstreichen.
    Mich hat das Buch sehr in seinen Bann gezogen. Es ist eigentlich ein Kinder- und Jugendbuch. Ich würde es allerdings von Kindern nicht unbetreut lesen lassen. Es ist absolut wichtig, dass man über die belastenden Inhalte sprechen kann und ich würde es auch nicht jedem Kind empfehlen, weil es durchaus Angst machen kann. Ich könnte mir gut vorstellen, dass man das Buch auch in Jugendgruppen oder im Religions- oder Ethikunterricht lesen könnte.


    Das Buch behandelt ein sehr wichtiges Thema, das allzu oft ein Tabu in unserer Gesellschaft darstellt. Es ist ansprechend gestaltet, sprachlich angenehm formuliert und durch den hohen Bildanteil auch von Weniglesern zu bewältigen. Ich kann es für Kinder jedoch nur empfehlen, wenn es mit der nötigen Sensibilität geschenkt, vorgelesen und besprochen wird; d.h. eine Empfehlung mit Einschränkung.

    Ich schlief und träumte, das Leben sei Freude. Ich erwachte und sah, das Leben war Pflicht. Ich handelte und siehe, die Pflicht ist Freude!
    Rabindranath Tagore (1861-1941)


    Lha gyal lo - Free Tibet!

    Wir sind grüüüüüün!!!!

  • Ich überlege auch ob ich es mir kaufe, stellt sich dann nur die Frage ob die oben angezeigte(cbj) oder die unter meinem Beitrag angezeigte Version(Goldmann)



    :-k Außer dem Cover dürfte ja sonst alles gleich sein :-k

    Ja, der Verlag hat geschrieben, dass die beiden Versionen bis auf das Cover identisch sind. Mit der Goldmann-Ausgabe sollen auch die erwachsenen Leser angesprochen werden, die sonst das Buch vielleicht nicht bemerken würden, wenn es "nur" als Jugendbuch herausgebracht worden wäre.

  • Kurzbeschreibung:
    Der 13-jährige Conor hat jede Nacht einen furchtbaren Albtraum, von dem er niemandem erzählen kann und will. Da erscheint eines Nachts ein Monster vor seinem Schlafzimmerfenster. Aber es ist nicht der Schrecken aus seinen Träumen. Dieses Wesen ist uralt, wild und weise - es ist das Leben selbst. Und es ist gekommen, um dem Jungen zu helfen.


    Zu den Autoren:
    Patrick Ness ist als Literaturkritiker für die Tageszeitung The Guardian tätig. Für seine Kinder- und Jugendbücher wurde er mehrfach ausgezeichnet, er gewann u.a. den renommierten Costa Children's Book Award und war auf der Auswahlliste für die Carnegie Medal.
    Siobhan Dowd arbeitete als Redakteurin für PEN International und als freischaffende Autorin. Bereits ihr Debütroman wurde mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet, ihr drittes Jugendbuch mit der Carnegie Medal. Nach schwerer Krankheit erlag Siobhan Dowd 2007 ihrem Krebsleiden.


    Rezension:
    "Sieben Minuten nach Mitternacht" erzählt die Geschichte des 13-jährigen Conor O'Malley, der mit seiner Mutter, die schwer an Krebs erkrankt ist, zusammenwohnt. Jede Nacht um genau 00:07 Uhr erscheint ihm ein Monster, das trotz seiner unheimlichen Erscheinung nichts Böses von Conor will. Es möchte ihm vielmehr anhand von drei Geschichten, die er erzählt, Conor aufzeigen, wie das wahre Leben ist und dass man sich nicht von scheinbaren Gegebenheiten täuschen und der Wahrheit ins Auge sehen sollte, egal, wie schrecklich sie auch sein mag.


    Conor ist ein sehr tragischer Charakter: In der Schule wird er, ausgenommen von Mitschülern, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, ihn zu mobben, gnadenlos übersehen. Sein Vater hat ihn vor vielen Jahren verlassen und lebt mit seiner neuen Familie in Amerika. Mit seiner Großmutter, die sich um die kranke Mutter Conors kümmert, versteht er sich nicht sonderlich. Somit bleibt nur das Monster übrig, dem er sein Herz ausschütten kann, was ihm aber auch nicht sehr leicht fällt, denn er frisst jegliches Problem in sich hinein.


    Patrick Ness, der das Buch nach einer Idee von der 2007 an Krebs verstorbenen Siobhan Dowd niedergeschrieben hat, hat mit Conor und den anderen Charakteren lebensnahe Figuren erschaffen, in die sich der Leser sehr schnell einfühlen kann. Das Wort "Krebs" wird nie ausgesprochen, doch schon beim ersten Auftritt der Mutter wird klar, an welcher tödlichen Krankheit sie leidet.


    Trotz dieses Krankheits-Themas wirkt die Geschichte in keinster Weise aufgesetzt. Es beabsichtigt nicht, auf die sogenannte Tränendrüse zu drücken, sondern vielmehr, dass man geliebte Menschen auch loslassen und nach vorne schauen muss, auch wenn es in dem Augenblick schwer fällt und man sich Vorwürfe macht, nicht helfen zu können. "Sieben Minuten nach Mitternacht" ist ein Buch, das ich jedem Leser ans Herz legen möchte, denn es wühlt nicht nur auf, sondern vermag auch zu trösten.


    Erwähnenswert sind die wunderbaren Schwarz-Weiß-Illustrationen von Jim Kay, die die komplette Geschichte begleiten und sie zusätzlich unterstützen. Vor allem die doppelseitigen Zeichnungen des Monsters konnte ich minutenlang staunend anschauen, so gut haben sie mir gefallen. Von mir eine definitive Leseempfehlung!


    Zur Gestaltung des Buchs: Das Cover wurde von Jim Kay, der auch die Illustrationen zum Buch gezeichnet hat, gestaltet. Es zeigt Conor im Schatten einer knorrigen Eibe auf dem Friedhof hinter seinem Haus.


    Fazit: "Sieben Minuten nach Mitternacht" versteht es, zu berühren, aber auch zu trösten - eine Geschichte, die ihresgleichen sucht und die noch sehr lange nachhallt. Patrick Ness ist hiermit ein kleines Meisterwerk gelungen!


    Wertung: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Ich habe das Hörbuch, gelesen von Maria Furtwängler, bei einer Facebook-Verlosung des "Buchjournals" gewonnen, es ist heute angekommen. :cheers: Ich werde sofort heute Abend mit dem Hören beginnen! :musik:

    Ich höre :musik: gerade "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" von Joel Dicker.

  • Mit der Goldmann-Ausgabe sollen auch die erwachsenen Leser angesprochen werden, die sonst das Buch vielleicht nicht bemerken würden, wenn es "nur" als Jugendbuch herausgebracht worden wäre.


    Ich denke, dass das keine schlechte Idee ist. Ich habe auch erst heute in diesen Thread geschaut, weil ich "Kinder-und Jugendbücher" schon mal überspringe, wenn ich nicht so viel Zeit hab, um hier zu rumzustöbern. Da hätte ich ja beinahe etwas verpasst! Danke allen für die tollen Rezis - das Buch ist direkt auf meine Wunschliste gewandert!

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Es ist genau sieben Minuten nach Mitternacht als das Monster Conor erscheint. Dennoch hat Conor keine Angst. Angst hat er nur vor dem Monster in seinem Albtraum, den er seit der Krebsbehandlung seiner Mutter immer wieder hat.
    Das Monster, das Conor erscheint, wird ihm nun drei Geschichten erzählen und danach muss sich Conor der Wahrheit stellen und seine eigene Geschichte erzählen. Dabei wird er vom Monster in die tiefsten Tiefen seiner Seele gezogen und muss sich seinen Albtraum und seiner größten Angst stellen. Nur dann ist Conor wirklich frei.
    Nach dem Krebstod der Autorin Siobhan Dowd hat ihr Kollege Patrick Ness die Geschichte von Conor in „Sieben Minuten nach Mitternacht“ basierend auf Dowds Idee umgesetzt und erschuf damit ein Buch von unglaublich packender und tiefberührender Wirkung, dass es nur schwer in Worte zu fassen ist.
    Die Thematik des Buches ist durchaus harter Tobak und die Atmosphäre der Geschichte passt sehr zum Thema. Beklemmend, traurig und nachdenklich machend wird sie von düsteren und zugleich gelungenen Zeichnungen unterlegt, die ebenfalls mit Geschichte und Thematik stimmig sind.
    Die Charaktere sind auch sehr eigen und Conor, der mit der Krebserkrankung seiner Mutter klarkommen muss, ist eine – in meinen Augen – starke Persönlichkeit, da er in seinen jungen Jahren mit einem derartigen Schicksalsschlag klarkommen muss. In „Sieben Minuten nach Mitternacht“ wird dieser Kampf auch mit sich selbst gut und glaubhaft dargestellt. Conors Verzweiflung ist deutlich spürbar und sein Schicksal hat mich sehr berührt.
    Das Ende ist wie es vielleicht zu erwarten war. Aber nur dieses Ende passt und alles andere wäre wohl unglaubwürdig oder gar kitschig gewesen.
    „Sieben Minuten nach Mitternacht“ wurde von Ness gelungen umgesetzt und Siobhan Dowd wäre sicher zufrieden damit gewesen.
    Ein Buch, das mit einem wunderschönen Schreibstil und phantastischen Ideen aufwartet, das tiefberührend und nüchtern zugleich geschildert ist. Ein Buch mit einem tiefen Sog, glaubhaften Charakteren und der Botschaft (für mich), dass man sein Leben so gut es geht genießen und leben muss, da es schneller vorbei sein kann als man denkt und nichts (auch kein Monster) etwas dagegen machen kann.
    Kurz: Ein mehr als lesenswertes Buch!


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  • Zu Beginn habe ich mich mit diesem Buch etwas schwer getan. Ich hatte Probleme, mich in die Geschichte einzufinden, sie zu durchschauen und zu verstehen, worum es eigentlich geht, denn die Grenzen zwischen Fantasie und Realität sind nicht klar gezogen. Auch wird erst langsam, mit dem Fortschreiten der Geschichte, klar, was überhaupt in Conors Leben los ist, auch wenn man von Anfang eine gewisse Vorahnung hat.


    Die Stimmung des Buches ist düster, beinahe schon dunkel, und wird durch diverse Schwarzweißzeichnungen noch verstärkt. Diese sind jedoch sehr schön, mit viel Liebe zum Detail, und eine wundervolle Ergänzung zur Geschichte.


    „Sieben Minuten nach Mitternacht“ ist kein einfaches Buch, und das nicht nur wegen seiner ernsten Thematik. Auch der Schreibstil des Autors ist ein wenig kompliziert und lässt viel Spielraum für Interpretationen. Klare Worte findet man selten, das Meiste wird nur angedeutet und der Leser muss sich selbst seinen Teil dazu denken. Dadurch wird die Lektüre dieses Buches sicherlich anspruchsvoller, was gerade bei jüngeren Lesern zu Verwirrung oder Unverständnis führen könnte. Wer es jedoch versteht, dem eröffnet sich eine wunderschöne, zu Herzen gehende Geschichte. Man muss das Buch zu Ende lesen und dann als Ganzes betrachten, um sie zu finden, aber sie ist da und wartet nur darauf, entdeckt zu werden.


    Als kleinen Kritikpunkt könnte man das stellenweise „Schubladendenken“ des Autors anführen, dem besonders Conor und Stephanie, die zweite Frau von Conors Vater, zum Opfer fallen. Stephanie ist die typische böse Stiefmutter, die alles tut, um ihren Mann von seiner „alten“ Familie fernzuhalten, obwohl sein Sohn ihn dringend braucht. Und Conor kann Mist bauen, so viel er will, er hat immer den Mitleids- Bonus und bekommt keine Konsequenzen zu spüren. Ansonsten hat mir „Sieben Minuten nach Mitternacht“ nach den anfänglichen Schwierigkeiten aber sehr gut gefallen. Dieses Buch ist wirklich etwas Besonderes!

  • Wow :thumleft: Auf der relativen langen Fahrt vom Münchner Flughafen bis zum Bahnhof habe ich das Buch begonnen und die letzten Seiten in meiner Wohnung gelesen. Beim Lesen habe ich alles um mich herum vergessen und mich nur auf traurige und gleichzeitig schöne Geschichte konzentriert. Auch die tollen Zeichnungen trugen dazu bei. Trotz der Schwärze fand ich sie aber nicht so bedrohlich sondern teilweise tröstend. Ich habe übrigens die "Erwachsenenausgabe", da mir die Aufmachung nur mit dem kleinen Titelbild besser gefiel.

    Die beiden Autoren Siobhan Dowd und Patrick Ness erzählen uns hier eine wundervolle Geschichte über Trauer, Hoffnung, Liebe und das Leben an sich. Sie ziehen den Leser von Beginn an in den Bann und haben mit dem Monster eine sehr ausdrucksstarke Verbildlichung geschaffen, welche mich sehr angesprochen hat.
    Das Buch hat mir knapp 220 Seiten eine recht kurze Länge, aber für die Message, die der Leser beim Lesen erhält, reichte sie völlig aus. Hier wurde jedes Wort und jedes Kapitel gut durchdacht und nichts wirkte fehl am Platze oder gar überflüssig.
    Die Aufmachung des Buches ist hier ebenfalls zu würdigen: Ein Hardcover, breiter als normal, mit sehr tollem Einband. Innen beinhaltet es wie schon erwähnt zahlreiche Illustrationen, alle in düsterem Schwarz gehalten, welche beim Lesen die Wirkung der Geschichte stark verdeutlichen.

    Dem kann ich mich nur anschließen. :thumleft: Ich habe mit Conor gehofft und wusste doch irgendwie den Ausgang der Geschichte. Ich habe ihn in vielen Szenen verstanden

    . Am Ende war ich erstaunt über die Kraft des Jungen mit einer solchen Situation umzugehen. Am Ende erscheint er, vor allem wegen der Begegnung mit dem Monster, stärker als die Erwachsenen. Hut ab vor den Autoren :pray: Schade dass es ein Buch aus der Zusammenarbeit der beiden nicht mehr möglich ist. :cry:


    Von mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: und ein Highlight des Lesejahres 2011.

    "Begib dich einmal im Jahr an einen Ort, an dem du noch nie gewesen bist." (Dalai Lama)


    :study: 2014: 18 Bücher mit 10.009 Seiten (2013: 63 Bücher mit 27.710 Seiten)

  • Nachdem hasewue mich so neugierig gemacht hat, wurde "Sieben Minuten nach Mitternacht" mein April Buch bei der Buch Challenge und ich bin immer noch hin und weg von dem Buch. Danke hasewue! :friends:


    Conor ist ein Junge, der schon in seiner Kindheit mit dem Thema Krankheit und Tod konfrontiert wird. Seine Mutter ist schwer krank, er lebt zwischen Hoffen und Bangen, gefangen in seinen Alpträumen und Ängsten. Conor hat zwei Gesichter: auf der einen Seite unterdrückt er seine Ängste und hofft optimistisch auf die Heilung seiner Mutter. Doch innerlich kämpft er gegen die Wut und Verzweiflung, die ihn manchmal fast zerreißt.


    Das Monster, dass Conor jede Nacht besucht, kann ihm keine Angst machen. Es beginnt, Conor Geschichten zu erzählen und er muss erkennen, dass nicht immer alles so ist, wie es scheint, nicht immer ist alles nur gut oder böse. Nach und nach muss sich Conor seinen Ängsten und auch der Wahrheit stellen.


    "Sieben Minuten nach Mitternacht" ist einfühlsamer, sensibler und nachdenklich machender Roman über ein Thema, das viele Menschen lieber ignorieren: wie gehen wir mit dem Tod um und wie verhalten wir uns Menschen gegenüber, die totkrank sind bzw. deren nahen Angehörigen. Wie kann man einen Menschen gleichzeitig lieben und hoffen, dass alles wieder gut wird, auf der anderen Seite aber wünschen, dass endlich alles vorbei ist, weil das Warten so unerträglich ist.


    Der wunderschöne Schreibstil, der traurig und gleichzeitig aber auch sehr nüchtern Conors Weg zur Wahrheit beschreibt und dazu noch die wirklich tollen Zeichnungen machen das Buch für mich zu etwas ganz Besonderem und ganz sicher zu einem meiner Highlights 2012! Von mir gibt es auch :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Inhalt:


    Der achtzehnjährige Conor lebt mit seiner krebskranken Mutter allein in einem Haus, welches an einen Friedhof grenzt. Inmitten der Gräber steht eine große und sehr alte Eiche, die eines Tages, genau 7 Minuten nach Mitternacht zum Leben erwacht und mit Conor zu sprechen beginnt: “Ich mache mich nicht oft auf den Weg, Junge, sagte das Monster. Nur wenn es um Leben und Tod geht. Ich erwarte, dass man mir Gehör schenkt” (S. 45). Und so erzählt der ewige Grüne Mann Conor drei Geschichten: von einem Prinzen, einem Alchimisten und einem unsichtbaren Mann. Im Gegenzug verlangt er, dass Conor ihm eine Geschichte erzählt, die die Wahrheit in sich trägt.


    Eigene Meinung:


    Als die letzte Seite des Romans gelesen war, hatte ich einen Kloß im Hals und dicke Tränen auf den Wangen. Das passiert selten. Das passiert nur bei Büchern, die aus tiefster Seele und für das fühlende Herz geschrieben wurden. “Sieben Minuten nach Mitternacht” ist ein Meisterwerk der Jungendliteratur: Ein Roman, der einem Schier die Sprache verschlägt, der auf so einfühlsame und märchenhaft traurige Weise mit dem Thema Leben und Tod umgeht, der die Ängste von Menschen packt, sie vor den Spiegel zerrt und durch die nackte Wahrheit neue Hoffnung schöpfen lässt.


    Begleitet wird diese Geschichte von fantastischen schwarz-weiß Illustrationen, die das Monster nahezu zum Leben erwecken lassen.


    Fazit:


    Ein Roman, der in die Seele eindringt, sie erschüttert und dadurch zutiefst berührt. Ein Roman, der von Tod und Leben auf eine ganz besondere Art und Weise zu erzählen vermag.

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Die Geschichte um Connor hat mich sehr aufgewühlt.
    Als ich den Satz "Ich sehe dich" auf Lillys Zettel gelesen habe, konnte ich die Tränen nicht mehr zurückhalten.


    Ein wirklich besonderes Buch, über das ich noch lange nachdenken werde. Für ein Jugendbuch ziemlich harter Stoff, sehr tiefgründig und anspruchsvoll.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    "Jetzt galt es nur noch, die Furcht zu überwinden und ein Buch aufzuschlagen" Walter Moers



  • Gerade habe ich das Buch beendet und konnte meine Tränen am Ende kaum zurückhalten. Das Buch habe ich innerhalb 2 Tagen durchgelesen und ich war während des Lesens wirklich in meiner eigenen Welt. Teilweise habe ich einige Sätze wirklich in mir aufgesogen und bewusst mehrfach gelesen. Wirklich beeindruckend, wie man ein solch schweres Thema auf diese Art und Weise ausdrücken kann.


    Das Buch hat mich wirklich beeindruckt, ich hatte die meiste Zeit einen Kloß im Hals, da man eben von Anfang an weiß, was am Ende passiert. Und man will es ebenso wenig wahrhaben wie Connor.


    Ich vergebe ebenfalls 5 Sterne.

    "Es ist egal, was du bist, hauptsache ist, es macht dich glücklich." (Farin Urlaub)

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig." (Ernst R. Hauschka)


  • Inhalt:
    Das Monster erscheint sieben Minuten nach Mitternacht. Aber er ist nicht DAS Monster, das Conor fürchtet. Was er eigentlich fürchtet, ist jener mysteriöse Albtraum, der ihn jede Nacht quält, seid seine Mutter ihre Behandlung begann.
    Dieser Traum, in dessen Herzen tiefste Dunkelheit herrscht und wo im Abgrund ein Albtraumwesen lauert, bis dann ein Schrei die Nacht zerreißt...
    Das Monster aber, das einschbar hinter Conors Haus lebt, verkörpert etwas völlig anderes. Es ist uralt, wild und weise - es ist das Leben selbst. Und es ist gekommen, um Conor zu helfen. Doch auf welchem Weg Conor sich mit seinem gigantischen Freund begeben wird, ahnt er nicht. Er wird ihn hinab in die tiefsten Tiefen seiner Seele führen, er wird ihn in seinen Albtraum begleiten und dann wird er ihm das Gefährlichste überhaupt abverlangen: Die ganze Wahrheit. Denn nur wenn Conor sich dieser stellt, wird er das wahre Wesen des Lebens erkennen...


    Meine Meinung:
    Eine wunderschöne Geschichte über Verlust und das Eingestehen der Wahrheit. Conor ist sehr vielschichtig und wundervoll gelungen. Leider gilt das nicht für alle Figuren, so ist mir Conors Vater leider ein wenig zu flach geraten. Trotzdem hat es Patrick Ness schon mit dem Vorwort geschafft mich zu fesseln und er hat mich auch bis zur letzten Seite kein einziges Mal mehr los gelassen. Streckenweise tritt er soviele Emotionen los, dass ich das Gefühl hatte unter ihnen begraben zu werden. Teilweise musste ich heftig schlucken und fragte mich, wieviel der Junge noch ertragen kann und ab und an habe ich mir auch ein Tränchen verdrückt. Das schaffen wirklich nur die wenigsten Bücher bei mir.


    Ein absolut lesenswertes Buch, mit viel Gefühl und einer unglaublich wichtigen Botschaft nicht nur für Jugendliche.

    Liest gerade: Gary Shteyngart: Super Sad True Love Story



    Gelesen 2013: 16 (6579 Seiten)



    "Das Lesen im Bett zeugt von völliger Hingabe an die Kunst: Man überlässt es dem Dichter, wann man einschläft." :love:
    - Ernst R. Hauschka -


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