Inhalt: (Verlagsinfo)
Die 14-jährige Ashley ist verschwunden. Ist sie mit ihrer Internetbekanntschaft Bobby durchgebrannt? Dafür sind ihre Spuren verdächtig professionell verwischt. FBI-Agentin Lucy Guardino findet schnell heraus, dass Bobby seit Wochen keinen Kontakt mehr zu Ashley hatte. Wer auch immer sich als Bobby ausgegeben hat, Ashley befindet sich jetzt in seiner Hand. Und sein grausames Spiel hat gerade erst begonnen. Denn mit psychischer Gewalt will er das Mädchen von sich abhängig machen.
Autorin: (Verlagsinfo)
C. J. Lyons ist Kindernotärztin und unterstützt die Polizei und Staatsanwaltschaft als Expertin in Fällen von Kindesmissbrauch. Sie hat in den USA bereits eine Reihe erfolgreicher Medical-Thriller veröffentlicht, Schlangenblut ist ihr erster Thriller mit der FBI-Agentin Lucy Guardino.
Mein Eindruck:
Ich fand den Thriller anfangs rasant und sehr spannend. Ich habe sehr schnell in die Geschichte hinein gefunden und finde die Konstellation der Ermittler sehr erfolgs versprechend. Es finden sich im Thriller eine ganze Menge an interessanten Themen wie Kindesmissbrauch, Schlangenphobie, autoaggressives Verhalten, psychische Abhängigkeit eines Opfers vom Täter, problematische Mutter-Sohn Beziehung und Flucht vor der Realität in Online-Rollenspiele. Diese Vielzahl hat leider zur Folge, dass manches nur angerissen ist.
Die Charaktere sind interessant angelegt, allerdings sind mir einige noch nicht wirklich zum Leben erwacht, teilweise wirken sie etwas flach. Die Ermittlerin, eine junge Frau mit Ehemann und 13 jähriger Tochter, arbeitet scheinbar 7 Tage die Woche im Viertelstundentakt. Sie ist auf eine unglaubwürdige Art zäh. Ich fand es nach der ersten Hälfte auch nervend, dass sie alle paar Seiten beklagt, weil sie sich nicht genügend Zeit für ihr Kind nehmen kann. Die Situation einer Karrierefrau und Mutter ist sicher ein interessantes und wichtiges Thema, aber es wirkt hier doch recht aufdringlich.
Der Plot ist spannend konstruiert, man kann das Buch sehr schnell durchlesen. Allerdings fehlt es mir teilweise etwas an sauberer Recherche. Z.B. wird im Internet in einem Multiplayer Online Rollenspiel ermittelt, was ich sehr spannend finde. Allerdings spürt man da doch große Unsicherheit, das hätte mehr Auseinandersetzung mit solchen Spielwelten erfordert, um glaubwürdig rüber zu kommen.
Der Ehemann der Ermittlerin ist Psychologe und arbeitet mit Traumaopfern aus Kriegsgebieten oder von Gewaltverbrechen. Das würde viele Gelegenheiten bieten für die Erklärungen von psychologischen Sachverhalten. Leider sind auch da die Informationen sehr oberflächlich und hausbacken geblieben.
Mein Fazit:
Ich habe mich mit diesem Thriller gut unterhalten gefühlt, hätte aber von der spannenden Ausgangslage mehr erwartet.
Ich vermute, es handelt sich um den ersten Teil einer Serie. Als Erstlingswerk und als Starter ist das Buch eigentlich recht vielversprechend. Spannend zu lesen - aber nicht unbedingt ein "Muss".
Ich vergebe