Helen Vreeswijk - Die Masche Liebe

  • Helen Vreeswijk - Die Masche Liebe


    Klappentext:
    Er sagt, er liebt sie.
    Er sagt, er will sie heiraten.
    Doch bei ihm ist Liebe nur eine Masche.
    Eine Masche, um sie auf den Strich zu schicken.
    Loverboys gaukeln jungen Frauen die große Liebe vor, um sie zur Prostitution zu zwingen. Sie suchen sich ihre Opfer, ganz normale Mädchen aus gutbürgerlichen Familien, in der Nähe von Schulhöfen und Cafès. Ist ein Mädchen erst einmal in die Fänge eines Loverboys geraten, haben die Eltern oft nur noch wenig Einfluss auf ihre Tochter. Helen Vreeswijks Buch öffnet den Leserinnen die Auhen, bevor Liebe blind macht.


    Die Autorin:
    Helen Vreeswijk arbeitete als Kriminalbeamtin und Fingerabdruckexpertin bei der niederländischen Kripo. Sie ermittelte in Fällen von Entführung, Erpressung, Mord und Zwangsprostitution. Ihre Bücher, in denen Verbrechen gegen und durch junge Erwachsene eine große Rolle spielen, hat Vreeswijk speziell für Jugendliche geschrieben. In den Niederlanden sind ihre Romane, die auf realen Fällen beruhen, Bestseller. Die Autorin ist verheiratet, hat zwei Töchter und wohnt in einem kleinen Dorf in der Nähe von Arnheim.


    Meine Meinung:
    "Die Masche Liebe" beschäftigt sich mit den sogenannten Loverboys - gutaussehende junge Männer, die sich gezielt Mädchen aussuchen, um diese dann mit Geschenken (und später auch Drogen) von ihnen abhängig zu machen, um sie dann auf den Strich zu schicken. Das Thema ist zur Zeit leider sehr aktuell, nicht nur mehr in den Niederlanden, sondern inzwischen auch in Deutschland.


    Lisa und Kelly sind die Hauptakteurinnen dieses Buches. Sie sind beste Freundinnen und gehen in dieselbe Klasse. Lisa lebt mit ihrem jüngeren Bruder und ihrer nachts arbeitenden Mutter in einer Wohnung, der Vater - ein notorischer Fremdgänger - wurde von der Mutter hinausgeworfen. Kelly lebt mit ihren berufstätigen Eltern und ihrer größeren Schwester zusammen, ihr Vater ist oft tagelang unterwegs. Beide leben also nicht wirklich in stabilen Verhältnissen und sehnen sich - wie viele Mädchen in diesem Alter - nach ihrem Traumprinzen auf dem weißen Pferd.
    Eines Tages lernen sie dann den 22jährigen Mo kennen, der sie umwirbt und mit Geschenken überhäuft. Beide verlieben sich in ihn, was Mo gnadenlos ausnutzt, um Beide gegeneinander auszuspielen. Lisa haut nach einem Streit mit ihrer Mutter von zu Hause ab und zieht in eine von Mo besorgte Wohnung. Kelly bricht später ebenfalls mit der Familie, um nur noch mit Mo zusammen sein zu können. Damit hat Mo beide in der Hand und kann seinen Plan nach und nach umsetzen.


    Das Thema hat mich unheimlich gereizt, deshalb habe ich mich damals für die Leserunde beworben und das Buch auch gewonnen. Leider hat das Buch dann aber nicht meine Erwartungen erfüllt. Der Schreibstil ist irgendwie hölzern, die direkte Rede nicht wirklich so, wie Jugendliche sich unterhalten würden - und ein Jugendbuch soll es ja in erster Linie sein. In keinen der Charaktere konnte ich mich wirklich hineinversetzen - aber gut, ich bin eben auch kein Teenager mehr :wink:
    Gut fand ich den Perspektivenwechsel, daß man die ganze Geschichte eben auch von Mos Seite aus erlebt, was ihn dazu bewegt überhaupt ein Loverboy zu sein.
    Erschreckend fand ich die Naivität der Mädchen. Wenn es nur ein Roman gewesen wäre, hätte ich wohl gesagt "So blöd ist ja wohl kein Mädchen auf dieser Welt", leider sieht die Realität aber nachweislich anders aus.


    Auch wenn es mich von der Schreibweise und -art nicht überzeugen konnte, ist das Thema jedoch sehr interessant und allein deswegen das Buch lesenswert und besonders für Mädchen ab 13 Jahren empfehlenswert.


    Von daher bekommt das Buch von mir :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: