Colin Cotterill - Briefe an einen Blinden

  • Inhalt(Cover):
    Als ein blinder Zahnarzt von einem Holzlaster überfahren wird, staunt Dr. Siri zunächst nur über die Todesursache: In Laos gelten zwei Fahrzeuge auf einer Straße bereits als Verkehrschaos. Dann entdeckt der Leichenbeschauer bei dem Toten einen Brief, der eine mit unsichtbarer Tinte geschriebene Botschaft enthält. Dr. Siris Neugier ist geweckt, und als er der Sache nachgeht, kommt er einem brisanten Geheimnis auf die Spur. Bei seinen Ermittlungen konsultiert er den Kartenleger und Transvestiten Tante Bpoo, schwimmt mit einem Delphin und verliert sein Herz an eine bezaubernde Frau.....


    Autor:
    Colin Cotterill wurde 1952 in London geboren. Nach einer Ausbildung zum Englischlehrer begab er sich auf eine Weltreise, die bis heute andauert. Er lebte lange in Australien, Japan, Thailand und Laos, wo er Englisch unterrichtete, selbst Lehrer ausbildete und sich als Sozialarbeiter engagierte. Mittlerweile ist der Hundeliebhaber und begeisterte Comic-Zeichner in Thailand sesshaft geworden. "Briefe an einen Blinden" ist der vierte Roman aus der mehrfach ausgezeichneten Serie mit Dr. Siri Paiboun, dem querköpfigen Leichenbeschauer und Ermittler wider Willen. Colin Cotterill ist heute hauptberuflich Schriftsteller und lebt in Chumphon, Thailand.


    Allgemeines:
    Org. Titel: Anarchy and Old Dogs
    erschienen 2008 bei Soho Press, New York
    Seitenzahl: 313 24 Kapitel


    Meine Meinung u. Bewertung:
    Nachdem es Dr. Siri gelungen ist die letzte Hinterlassenschaft seines Neuzugangs, einem blinden Zahnarzt, sichtbar zu machen, steht er vor Buchstaben und Zahlen.
    Die Frau des Zahnarztes erklärt das seien Kürzel einzelner Züge eines Schachspiels, die ihr Mann mit einem alten Freund per Post ausgetauscht habe. Doch es wäre nicht Dr. Siri, wenn er das glauben würde. Der spitzfindige Leichenbeschauer und Ermittler hat bald einen ganz anderen bedrohenden Verdacht. Wir praktisch, dass sein Vorgesetzter nun von ihm verlangt eine heikle, verzwickte Situation zu entwirren, und ihn deshalb auf eine Reise in den Süden schickt. Sein guter Freund Civilai wird ihn begleiten. Dort geraten nicht nur er und seine Gehilfen die Krankenschwester Dtui und der Polizist Phosy in Gefahr, sondern auch sein alterndes Herz. Er begenet einer alten Bekannten, Madame Daeng................
    Zugegeben ich habe diesen Dr. Siri längst ins Herz geschlossen, und auch in Colin Cotterill viertem Band amüsiere ich mich über den alten, verschmitzten Querdenker köstlich. Wieder einmal zeigt sich, dass das Leben nie in geplanten Wegen läuft, auch nicht in Laos. Eine erfrischend andere Art von Krimi mit Reiseführer. In Laos geht es zwar etwas beschaulicher zu, aber Zeit für Langeweile hat niemand schon gar nicht Dr. Siri.
    Viel zu schnell habe ich das Buch wieder ausgelesen und dürste bereits auf weitere, besonders da sich im Umfeld von Dr. Siri einiges ändert. Ich hoffe Colin Cotterill läßt seine Leser nicht zu lange warten. Wie immer absolut empfehlenswert!
    Meine Bewertung: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::thumleft:


    Liebe Grüsse
    Wirbelwind


    :study: Philippe Claudel, Brodecks Bericht

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Da ich dieses Buch bei der Challenge als bestes Buch im Juli genannt habe, hole ich diese Rezension wieder hoch. Ich bin völlig begeistert von der Krimireihe rund um Dr Siri. Da ich mir die Bücher aus der Bücherei ausleihe, lese ich sie durcheinander. Und setze im Kopf Handlungsstränge zusammen. Nun weiß ich beispielsweise auch, wir Dr Siri erstmals den Waran begegnet ist und sie sich zum Feind gemacht hat.


    Grüße von missmarple

  • Colin Cotterill - Briefe an einen Blinden

    Meinung:


    Wieder geht es auf ins Laos der 70er Jahre, zu einem neuen Fall mit Dr. Siri Paiboun.


    Es ist für mich nun schon ein Jahr her, dass ich mit Dr. Siri den letzten Fall gelöst habe und nach diesem Buch habe ich mich wirklich gefragt, warum ich mir soviel Zeit habe vergehen lassen. Es war mir wie auch bereits die letzten Male eine Wonne mit Dr. Siri durch Laos zu streifen. Und die Tatsache, dass ich dieses Buch an einem Tag begonnen und beendet habe, spricht wohl für sich.


    Dieses MNal beginnt alles mit einem überfahrenen Blinden. Der Fall sieht recht unspektakulär aus, doch plötzlich steckt Siri knietief in einer geplanten Revolution und dieser Teil wird doch recht politisch.
    Trotz all der Politik, dem vielen detaillierten Hintergrund zur Befreiung Laos von den Franzosen und den vielen Gedanken Siris und seinen Mitstreitern, wird der Fall in keiner Weise langweilig. Der Dr. überzeugt wieder mit seiner ganz persönlichen Art und bringt den Leser oft zum Schmunzeln. Ich finde diesen Teil sowieso wesentlich lustiger, als die vorhergehenden, allerdings kann ich mich da auch irren, immerhin liegen die letzten Teile ja schon eine Weile zurück.
    Es macht jedenfalls wieder verdammt viel Spaß den Doktor zu begleiten und ihn dabei zu beobachten wie er das Wirrwarr des Falls entwirrt.
    Natürlich gibt es auch wieder einen kleinen Nebenfall und hier kommt Dr. Siri wieder etwas mit der geistlichen Ebene in Kontakt. Allerdings hält sich seine schamanistische Ader in diesem Teil sehr zurück. Was ich persönlich nicht schlecht finde, denn ich war in den vorhergehenden Teilen nicht immer Freund seiner recht ausgedehnten Erlebnisse in diesem Bereich.


    Natürlich treten auch in diesem Teil seine vielen Bekannten auf und auch ein paar neue. Herr Geung allerdings erholt sich noch von seinem letzten Abenteuer und spielt dieses mal keine Rolle, dafür darf aber Siris Assistentin Dtui mal ordentlich auf den Putz hauen.


    Ich war jedenfalls wieder sehr positiv von diesem Buch überrascht. Dr. Siri ist in Höchstform, es werden wieder jede Menge Hintergründe zur Revolution in Laos dargeboten und man bekommt auch eine gehörige Portion Hintergrund zu den einzelnen Figuren serviert.


    Fazit:
    'Briefe an einen Blinden' ist ein wunderbar in Szene gesetzter Fall des Dr. Siri. Er ist witzig, besitzt sehr viele Hintergrundinfos und ist erstklassig unterhaltsam. Wer Dr. Sirri bisher begleitet hat, wird auch hier seine helle Freude haben. Ich jedenfalls wurde wunderbar unterhalten und hoffe, dass ich mir bis zum nächsten Fall nicht wieder ein Jahr Zeit lasse.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Lebenskunst besteht zu neunzig Prozent aus der Fähigkeit, mit Menschen auszukommen, die man nicht leiden kann.
    Samuel Goldwyn