Susanne Picard: Die Leichen des jungen Werther


  • Amazon Kurzbeschreibung:


    Der junge Jura-Student Werther ist entnervt. Das Leben spielt ihm übel mit: Gerade hat er sich in Weimar in das entzückende Töchterlein des Kammerrates der Herzogin Theresie von Wetterfeld verliebt, da wird er in das beschauliche Städtchen Wahlheim versetzt. Sein Onkel, der nicht mehr bereit ist, seinen ausschweifenden Lebensstil zu finanzieren, ist der Ansicht, dass er als Gerichtsreferendar dort das wahre Leben kennenlernen soll. Werther hingegen ist überzeugt: Das wahre Leben findet er unter diesen merkwürdigen Gestalten, die Wahlheim bevölkern, sicher nicht. Glauben sie doch an Untote, an Zombies - und das im Zeitalter der Aufklärung! Selbst als Werther die junge Lotte trifft, kann er gar nicht anders, als ihre blassgraue Haut und ihre
    Einsilbigkeit als Zeichen feiner Vornehmheit zu bewundern. Selbst als sich die Hinweise häufen, dass Werther tatsächlich unter Zombies geratensein könnte, kann er sich kaum überwinden, an ihre Existenz zu glauben.
    Als auch noch Zombiejäger Albert Kestner auftaucht und ihm Lotte abspenstig machen will, muss Werther sich entscheiden: Herz oder Hirn?



    Meine Meinung:


    Mit dem Roman „Die Leichen des jungen Werther“ ist der Autorin Susanne Picard ein interessante und an vielen Stellen auch humorvoller Zombie-Roman gelungen. Um dieses Buch zu lesen, braucht man nicht zwangsläufig das Original „Die Leiden des jungen Werther“ gelesen zu haben. Man versteht den Inhalt auch so. Allerdings wäre es auch nicht verkehrt den Klassiker auch zu lesen, weil man dann einen Wiedererkennungswert hat und auch die Witze manchmal vielleicht auch besser versteht.
    Ich kannte natürlich den Originalroman (und nebenbei gesagt, ist das mein lieblings Werk von Goethe ;-)) und konnte mich herzlich amüsieren. Die Geschichte hatte einen sehr guten Handlungsbogen und es wurde einem selten langweilig. Allerdings hat mir die Hauptfigur „Werther“ nicht so sehr gefallen. Er war nicht nur total eingebildet, von sich überzeugt und sexsüchtig, sondern auch einfältig und naiv. Es nervte schon, wenn manche Stellen sehr offensichtlich zeigten, dass manche Personen aus dem Buch Zombies waren und Werther
    gar nichts davon merkte. Wenn Lotte nur „Gehirn“ und „Hunger“ während eines Gespräches sagt, so ist sie in Werthers Augen einfach nur einsilbig, still und bescheiden. :roll:
    Ansonsten hätte der Roman vielleicht noch ein wenig mehr blutiger sein sollen, da es ja ein Zombie Roman ist, aber so fällt es einem schwer dieses Buch in den Horror-Bereich einzuordnen.
    Die Sprache wurde dem des Original Werther von 1774 angepasst, lässt sich aber trotzdem sehr flüssig und schnell lesen.
    Alles in allem ein solider Zombie-Roman, der 4 Sterne bekommt. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Ich wusste gar nicht, dass es auf "Die Leiden des jungen Werther" eine Parodie gibt. :lol: Der Autorin scheint die Lektüre des Originals wohl genauso viel Spaß gemacht zu haben wie mir. :-,

    „Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.”
    Heinrich Heine
    "Nichts ist unmöglich, allein unserem beschränkten Geist erscheinen manche Dinge unbegreiflich."
    Marc Levy


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  • Ich habe das Buch nun auch (endlich) hinter mich gebracht.
    Leider muss ich sagen, dass es mir überhaupt nicht gefallen hat.


    Wie Leila2002 schon schrieb, wirkte die Figur des Werther's auch auf mich sehr nervig und arrogant. Er ist sehr von sich selbst Überzeugt und lässt keine Gelegenheit aus, zu erwähnen wie schlau, genial und überlegen er im Vergleich zu allen Einwohnern ist. Frauen betrachtet er entweder als wahnsinnig tolle Geschöpfe oder als Sexobjekt. Um ihn herum sind im Laufe des Buches immer mehr Zombies, doch er scheint es als Einziger nicht zu bemerken.


    Mich hat das Buch sehr gelangweilt. Ich würde es definitiv nicht in die Horror-Sektion stecken. Auch die Beschreibungen der "Zombie-Angriffe" war mir für ein "Horrorbuch" nicht blutrünstig genug.


    Alles in allem ein totaler Flop, der bei mir für eine Leseflaute sorgte. Ich wartete die ganze Zeit darauf, dass der Roman an Fahrt aufnimmt...
    Nun ist das Buch zu Ende und ich warte immernoch... :wuetend:


    Da die Sprache trotz der Anlehnung an den original Roman gut lesbar war und ich die Zusammenfassungen während des zweiten Buches ganz nett fand gebe ich dem Roman :bewertung1von5: :bewertung1von5: .

    Ein Wort, ein Buch, ein Autor sind nichts als einzelne Wassertropfen. Alle zusammen ergeben den Strom, der alles hinwegreist und den keine Kraft zurückfließen lassen kann. Adalbert de Chamisso

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