Eric T. Hansen - Forbetter your English. Die Deutschen und ihr Englisch

  • Eric T. Hansen hat etlichen Deutschen die englische Sprache beigebracht und dabei ist ihm aufgefallen, dass alle Deutschen "immer wieder die gleichen Fehler [machen] - nicht die Fehler, die Franzosen oder Italiener machen, sondern "deutsche Fehler". (Seite 7). Daraufhin wollte er ein Buch über die typischen Stolperfallen, in die speziell die Deutsche immer wieder tappen, schreiben.


    I think I spider (Ich glaub ich spinne), was für eine tolle Buchidee! Da ich selbst ein Jahr in Amerika gelebt und dort meine Liebe zur englischen Sprache gefunden habe, konnte ich schon immer über die grandiosen Eins-zu-Eins Übersetzungen lachen. Als ich die Kurzbeschreibung gelesen habe, wusste ich sofort: Das Buch muss ich lesen! Als ich es aufgeschlagen habe war ich überrascht, dass es nicht nur eine Aneinanderreihung grauenhafter Übersetzungen war, sondern diese durch umfangreiche Textpassagen eingebunden wurden. Da galt es gleich Go for the bacon! (Ran an den Speck!) und ich habe sofort angefangen zu lesen.


    Zitat

    "Es handelt sich hier um einen typischen "getarnten Versprecher". So nenne ich diese gemeinen kleinen Begriffe, die für alle Beteiligten richtig klingen, für Sprecher und Zuhörer jedoch was ganz anderes bedeuten." (Seite 108 )



    Das Buch ist eine gelungene Mischung aus humorvoller Unterhaltung und lehrreicher Lektüre. So hat Eric T. Hansen viele Anekdoten aus seinen eigenen Erfahrungen geschildert, die er zum Teil mit Freunden gesammelt hat. Oftmals gab es Streit aufgrund von sprachlichen Missverständnissen und Hansen lässt den Leser teilhaben an zahlreichen Fettnäpfchen, in die Deutsche manchmal mit Anlauf rein springen, wenn es um Übersetzungen oder Wortwahl geht. Diese persönlichen Erfahrungen haben mich begeistert, da das Leben diese Geschichten schrieb und sie einfach sehr unterhaltsam und witzig sind. Ein Beispiel gefällig? Eric T. Hansen sitzt mit seinem Freund Jochen im Restaurant und schlägt ihm vor, doch einfach das Menü zu ordern. Anschließend amüsiert Hansen sich königlich über den verwirrten Blick des Kellners, der sich fragt, warum der Mann die Speisekarte essen möchte.


    Zitat

    "An dieser Stelle möchte ich mich ausdrücklich - und zwar im Namen der gesamten angelsächsichen Welt - für das th entschuldigen. Ich weiß auch nicht, welcher zahnlückige, lispelnde, dauerbesoffene Vorfahr uns das eingebrockt hat." (Seite 172) [...] "Wenn Sie in England oder Amerika als Deutscher unerkannt bleiben wollen, gibt es nur eine Möglichkeit: Wörter mit th vermeiden. Wieso auch nicht? In Deutschland sind Sie auch gut ohne Thanksgiving ausgekommen, thinking halte ich sowieso für überwertet, und falls Sie sich mal bedanken wollen, sagen Sie statt thank you einfach I am overwhelmed by deep emotions of gratitude." (Seite 172)


    Das Buch bietet nicht nur witzige Fettnäpfchen und Missverständnisse, sondern klärt diese und andere Fehlerquellen auch sachlich auf. So geht der Autor auf false friends ein, Wörter, die zwar ähnlich klingen, aber ganz unterschiedliche Bedeutungen haben (z.B. dt: bekommen - engl. become), erklärt den Unterschied zwischen ähnlichen Wörtern, die Deutsche oft verkehrt verwenden (z.B. sensual, sensitive und sensible), stellt fest, dass Deutsche manchmal an Übersetzungen scheitern, da es die zu übersetzenden Wörter im Englischen gar nicht gibt (z.B. fressen - im englischen essen Tiere ebenfalls und fressen nicht) oder weist auf Wörter hin, die wir Deutschen zwar durch Schule und Film & Fernsehen aufschnappen, die aber im Englischen so gut wie nie genutzt werden. Trotz der lehrreichen Informationen ist das Buch Dank des lockeren Schreibstils und der humorvollen Beispiele sehr unterhaltsam.


    Fazit: I'm ready (ich bin fertig) und kann das Buch jedem empfehlen, der sich für die englische Sprache interessiert, dem aber ein reines Lehrbuch zu trocken ist. Lest dieses Buch und forbetter your English. Das Buch erhält von mir alle 5 Sterne.



    • Broschiert: 192 Seiten
    • :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:
  • Vielen Dan für die Rezi! Da schnuppere ich gerne mal rein. Ich habe ein A2-Zertifikat und weiß immer nur schwer, wie ich mein Englisch noch aufbessern könnte, da reine Grammatiken (? gibs davon nen Plural?) nichts mehr bringen. Solche "Stolperfallenbücher " sind sehr viel sinnvoller.

  • Dann ist das Buch bestimmt etwa für dich. Es bietet natürlich nicht so viel fachlichen Input wie ein reines Regelwerk, aber es geht auf die wichtigsten Sachen ein und vermittelt diese einfach und humorvoll.

  • Zitat

    Eric T. Hansen lebt seit über 25 Jahren in Deutschland und ist fasziniert von der Begeisterung der Deutschen für die englische Sprache – und von ihren typischen Fehlern, über die er immer wieder schmunzeln muss. Mit viel Humor versucht der Autor, diesen auf den Grund zu gehen.
    Eric. T. Hansen tut für das Englische, was Sebastian Sick für das Deutsche tut
    Von finished statt ready über so good statt as good as: Über 200 Missverständnisse hat der Autor zusammengetragen
    Forbetter your English ist eine Reihe kurzer, pointierter Essays über Englisch und das Englischlernen
    Für alle, die Spaß an der Sprache haben und ihr Englisch auf unterhaltsame Weise verbessern möchten


    Auch wenn wir in der Schule schon sehr früh das Fach „Englisch“ auf dem Stundenplan haben, ist es trotzdem nicht unsere Muttersprache. Viele Menschen haben dadurch Angst, wenn sie in einem englischsprachigen Land, wie Amerika oder England, Urlaub machen, dass man etwas völlig falsch sagt, lächerlicher Fehler macht oder man sie als Tourist erkennt. Dies ist der Grund für viele, dass sie erst gar nicht ins Ausland fahren oder nur das Nötigste sprechen. Eric T.Hansen hat in seinem Werk „Forbetter your Englisch“ eine kleine Englisch-Hilfe geschrieben, die deutschen Bürgern dabei helfen sollen typische Fehler im Bereich Redewendungen oder Floskeln zu vermeiden. Die häufigsten Fehler die man machen kann.


    Auch wenn ich weniger Angst habe mich als Tourist zu outen oder Fehler zu machen, reicht mein Schulenglisch oft nicht aus, sodass ich wirklich neugierig war, was mir dieser gebürdige Amerikaner beibringen könnte.


    Eric T. Hansen konnte mich von der ersten Seite überzeugen. Geboren in Hawaii und schon lange in Deutschland erzählt er lustige Anekdoten, die zum Beispiel seine Freundin früher begangen hat oder die er aus seinem Alltag in den USA oft feststellen musste. Die Geschichten sind heiter, bringen den Leser zum Schmunzeln und bleiben dadurch im Gedächtnis. Er berichtet über Fehler, die den meisten Menschen passieren würden und Fehler, die ich auch gemacht hätte. Durch die Anekdoten wird man sich jeder Zeit an diese Fehler erinnern und kann sie in meinen Augen so besser vermeiden. Das sind Fehler, wie zum Beispiel die unterschiedlichen Bedeutungen von „Friend“. In Deutschland ist dies gänzlich anders. Oder die Frage nach der Toilette bringt den Amerikaner oft zum Lächeln, weil er eine direkte Frage nach der Toilette gar nicht kennt und selbst nur nach dem Badezimmer fragen würde. Genauso sieht es mit dem „Bitte schön“ aus. Jeder Deutsche würde „Please“ sagen und wird dann überrascht sein, dass dies nur bei richtigen Bitten verwendet wird und ansonsten eine gänzlich andere Floskel verwendet wird.


    Ich finde die Art, wie es vermittelt wird, wirklich einzigartig und lehrreicher, als würde ich mir ein reines Lehrbuch holen. Eric T. Hansen gibt Beispiele nicht nur für Amerika, sondern auch andere englischsprachige Länder und erzählt immer auf deutsch, warum die Übersetzung, die ein Deutscher verwenden würde, fehlerhaft ist. In meinen Augen ist dieses Werk absolut empfehlenswert. Der lockere Stil macht Spaß und die erwähnten Fehler werden mir definitiv nicht mehr unterlaufen.


    ===Bewertung===
    An Hand von Anekdoten vermittelt Eric T. Hansen lehrreich wichtige Beispiele in der englischen Sprache. Floskel, Redewendungen oder Sätze, die wir eins zu eins übersetzen würden, und damit einen Fehler begehen würden. Der lustige, lockere und moderne Stil kombiniert mit dem lehrreichen Effekt ist mir fünf Sterne wert.

  • Danke für die Rezi, das Buch ist auch schon auf meiner WuLi. Und, ach ja, das Buch wurde :arrow: hier schon rezensiert :wink:

    "Ein gutes Buch ist wie ein erholsamer Kurztrip aus dem Alltag."
    »Verlass das Haus nie ohne ein Buch.« Edward Gorey
    "Zu Hause ist da, wo deine Bücher sind" SILBER - Kerstin Gier

  • Danke für die tolle Rezi! Das kommt gleich auf meine Wunschliste.

    I think I spider (Ich glaub ich spinne),

    There are you from the socks, what?

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Eric Hansen ist Amerikaner, lebt aber seit den Achtziger Jahren in Deutschland. Als Student (Sprachwissenschaft, Literatur des Deutschen Mittelalters) besserte er seine Finanzen durch Englischunterricht für Deutsche auf. Dabei machte er zwei interessante Entdeckungen:
    1.Deutsche neigen dazu, sich immerzu für ihr schlechtes Englisch zu entschuldigen, obwohl sie im Allgemeinen recht gut Englisch sprechen.
    2. Sie machen "typisch deutsche" Fehler, die andere Ausländer in dieser Form nicht machen.


    Solche Fehler resultieren aus muttersprachlichen Interferenzen und führen bisweilen zu einer Bauchlandung in diversen Fettnäpfchen. In seinem Buch "Forbetter your English" verfolgt der Autor das Ziel, die Deutschen über diese typischen Fehler aufzuklären und sprachlich korrekte Alternativen aufzuzeigen. Dies geschieht jedoch nicht in dem trockenen Stil, den man von einem Sachbuch erwartet, sondern eingebettet in lustige - zu Demonstrationszwecken überspitzt dargestellte - Anekdoten aus Hansens Umgang mit Deutschen, wobei er sich auch selbst auf die Schippe nimmt und berichtet, wie er als deutschsprechender Amerikaner ebenfalls mit missverständlichen Äußerungen Befremden erregte.


    Beispiele für solche Missverständnisse sind die Erlebnisse seines Freundes Jochen, der an der Kinokasse die Kreditkarten der Kassiererin zu erwerben wünschte, indem er "cards" statt "tickets" bestellte. Mit Karten hat Jochen wohl generell ein Problem, denn er wollte auch im Restaurant die "card" sehen, bevor er ein "menu" bestellt. Ihm war nicht bewusst, dass er den Kellner nach dessen Kreditkarte fragte und dann noch die Speisekarte verzehren wollte...
    Auch das Liebesleben des Autors war nicht vor heimtückischen Fallstricken gefeit. Als er seiner Freundin sagte: "Actually, I love you"( "Ich liebe dich tatsächlich"), verstand diese, er liebe sie aktuell, also nur im Moment. Verabredungen waren auch nicht immer leicht zu bewerkstelligen, wenn das Wort "eventually" ins Spiel kam: der Amerikaner will sich "schließlich/endlich" verabreden, die Deutsche meint, er wolle sich nur "eventuell" mit ihr treffen.
    Neben derartigen Feinheiten der englischen Sprache, die auch fortgeschrittenen Sprechern noch unbekannt sein könnten, lernt der Leser auch allerhand über die kulturellen Unterschiede zwischen Deutschen und Amerikanern, so z.B. über die korrekten Anredeformen im Englischen/Amerikanischen, das statt "du" und "Sie" nur ein "you" kennt.
    Schließlich enthält das Buch noch eine Liste von (teilweise recht unflätigen) Wörtern, die Deutsche gern einsetzen, weil sie sich damit sehr authentisch vorkommen, während Amerikaner, wenn sie nicht gerade schwarze Hip Hopper sind, diese Wörter meiden.


    Fazit: "Forbetter your English" ist ein ebenso lehrreiches wie unterhaltsames Buch, das man vor allem Leuten, die demnächst eine Reise ins englischsprachige Ausland planen, wärmstens empfehlen kann. Obwohl mir persönlich diese Fehlerquellen bereits bekannt waren, habe ich mich köstlich amüsiert.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Danke für eure tollen Rezensionen.
    Sowohl für mich selbst als auch als Geschenkidee werde ich das Buch auf jeden Fall notieren. :)


    Meine damalige Englischlehrerin erzählte übrigens mal von Bekannten, deren Tochter einen Kreislaufzusammenbruch hatte, und die das dann gerne auf Englisch ausdrücken wollten - "She had a circleruntogetherbreak." :wink:

    „Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.”
    Heinrich Heine
    "Nichts ist unmöglich, allein unserem beschränkten Geist erscheinen manche Dinge unbegreiflich."
    Marc Levy


    :study: in 2015: 18 Bücher, 6868 Seiten
    :study: in 2014: 2 Bücher, 771 Seiten 8-[
    :study: in 2013: 13 Bücher, 5079 Seiten
    :study: in 2012: 39 Bücher, 14318 Seiten
    :study: in 2011: 25 Bücher, 9255 Seiten