Seitenzahl 510
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„»Ich mag keine toten Männer. Die sind aufgeschnitten. Eklig, oder?«
»Ja.«
»Können wir jetzt Fußball spielen?«
»Nein. Wir müssen einen Erwachsenen finden.«
Wer sind die Toten, die von zwei Schulkindern in einer Turnhalle entdeckt werden? Was haben die fünf Männer verbrochen, dass sie so grausam ermordet wurden? Dänemark steht unter Schock. Kommissar Konrad Simonsen und sein Team müssen den Mörder finden, bevor eine Hetzjagd das ganze Land erschüttert.“
Meine Meinung
Mit 510 Seiten kommt der Debütroman „Schweinehunde“ von dem Geschwisterpaar Hammer daher. Die Kurzbeschreibung, welche ihr oben lesen könnt, war es, die mich sehr neugierig auf dieses Buch gemacht hat. Allerdings bin ich von dem Krimi nur mittelmäßig begeistert.
Zu erst ein paar Worte zum Titel und Cover: Wenn man weiß, um was es in „Schweinehunde“ geht, passt der Titel wie die Faust aufs Auge. Auch die großen, roten Buchstaben des Wortes machen den Grauen, der dahinter steckt, sehr deutlich.
Zum Cover, speziell zu den fünf Strichen, muss ich sagen, dass ich zu Beginn nichts damit anfangen konnte. Beim Lesen allerdings wurden diese mir klar: Es gibt fünf Leichen und die Mathematik spielt keine kleine Rolle, sodass diese „5er Pack“-Striche ein gutes Motive für das Cover war.
Der Prolog und die ersten Kapitel führen den Leser sofort in den geschehenden Massenmord und dem Auffinden dessen ein. Sehr makaber und trocken fiel mir hier sofort der Schreibstil der beiden Autoren auf, an den ich mich auch erst langsam gewöhnen konnte. Zwei Kinder wollen in einer Schulturnhalle Fußball spielen und entdecken fünf wahrlich heftig und brutal hingerichtete Männer. Die Autoren haben es hier geschafft, mich wirklich zum tiefen Durchatmen zu bewegen, denn die Beschreibung der fünf Leichen geht über einiges an Vorstellungskraft hinaus.
Sofort ist ein ganzes Ermittlerteam vor Ort und wir lernen unseren Hauptermittler dieses grausamen Falles kennen – Konrad Simonsen. Er ist mir von Anfang an ein gemütlicher Zeitgenosse und ein sympathischer Charakter. Zu ihm gesellen sich allerdings eine wahrlich große Anzahl an Mitermittler, Presseleute und Kollegen, sodass ich schnell den Überblick über die Beziehungen der Charaktere zueinander verloren habe. Dies machte es bei dänischen Namen auch nicht gerade leichter.
Zudem entwickelte sich die Story unterschiedlich schnell. Die Kapitel sind oftmals nur 2-5 Seiten lang, was das Lesen zwar angenehm machte, aber bei mir zu noch mehr Verwirrung führte, da nicht nur zwischen den einzelnen Personen hin und her gesprungen wird, sondern auch manchmal zeitlich.
Das Thema, welches hier besprochen wird, ist hochbrisant und wahrlich keine leichte Kost. Es wird dem Leser sehr schnell klar bzw. mitgeteilt, dass die fünf getöteten Männer Pädophilie waren. Die Autoren haben es hier erschafft, ein Tabuthema anzusprechen und deren Auswirkung auf Polizei, Ermittlung, Presse und Medien zu beschreiben. Die Selbstjustiz sei hier einfach mal als Begriff erwähnt.
Mein Kritikpunkt ist folgernder: Die Story ist wahnsinnig komplex und ich habe mich oftmals von ihr erdrückt gefühlt. Zu viele Informationen, zu viele Handlungsstränge, zu wirrer Kapitelwechsel und besonders die Namen und Beziehungen der Charaktere zueinander haben es mir größtenteils recht schwer gemacht, der gesamten Ermittlung und vor allen den Hintergründen zu folgen. Das Buch ist mit 510 Seiten ein Wälzer und die Story so wird genauso komplex gehandhabt. Ich hätte mir oftmals weniger Nebenhandlungen gewünscht und dafür besonders am Anfang mehr Details bezüglich der Mordes und des Tatorts. Dies ging mir am Anfang zu schnell. Zwischenzeitlich zur Mitte hin besserte sich das Buch, dann nahm es aber wieder an Geschwindigkeit und Spannung ab, sodass ich es als einen mittelmäßigen Kriminalroman bewerte.
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