Guido M. Breuer - Alte Narben

  • Klappentext:
    Es herrscht Aufruhr in der beschaulichen Eifeler Seniorenresidenz Burgblick, und Opa Bertold steckt seine Nase wieder einmal in Dinge, die ihn eigentlich nichts angehen: Schließlich wurde einer seiner Mitbewohner im Nideggener Kurpark brutal ermordet.
    Warum wurde der hochbetagte Mann wie ein Hund erschlagen und anschließend verstümmelt? Hat möglicherweise der geheimnisvolle Alte, der einen Tag vor dem Mord in die Seniorenresidenz eingezogen ist, etwas mit dem Mord zu tun? Und warum interessiert sich eine amerikanische Ermittlerin ebenso sehr für den Fall wie die deutsche Kriminalpolizei und die betagten Hobbyermittler?
    Sein dritter Fall stellt Opa Bertold vor große Rätsel und führt ihn in das dunkelste Kapitel der Geschichte seiner Heimat. Alte Narben brechen auf…


    Meine Meinung:
    Achtung, da es sich hier um den dritten Band mit Opa Bertold handelt, ist die Gefahr des Spoilerns gegeben.
    „Alte Narben“ ist der dritte Band mit dem rüstigen Rentner Lorenz Bertold, der liebevoll Opa Bertold genannt wird. Er ist Hobbyermittler und überall beliebt, verfügt er doch über eine große Klappe und eine ausgesprochene Spürnase.
    Gemeinsam mit seinen Mitbewohnern im Seniorenheim ermittelt er auch hier in diesem Band auf eigene Faust.
    Doch geht es um ein heikles und gefährliches Thema. Nazis und linke, treffen aufeinander, es geschehen Morde und auch Opa Bertold gerät in Gefahr.
    Der scheinbar friedliche Ort Nideggen wird zum Pulverfass.
    Die Figuren sind hier klar und liebevoll dargestellt. Protagonist und gleichzeitig meine Lieblingsfigur ist hier „Opa Bertold“. Er ist eigensinnig und hat stets eine große Klappe, murmelt sich so manchen Spruch in seinen Bart und doch kann er gleichzeitig unfassbar charmant sein.
    Er spricht oft in der dritten Person als „Kommissar Wollbrand“.
    Dann gibt’s es noch seine Mitbewohner Bärbel und Gustav, beides ebenfalls rüstige Rentner, die mit Opa Bertold befreundet sind und so manchen Streich gemeinsam planen. Wer jetzt glaubt, dass dieses Rentnertrio nur über Wehwehchen klagt, der irrt sich gewaltig. Das Einzige, was diese Rentner plagen könnte, ist Langeweile!
    Es ist schon recht amüsant zu lesen, was dieses Trio so alles anstellt und auch ab und an Hilfe vom Pfleger bekommt.
    Der Schreibstil ist klar und detailliert, was einen leichten Lesefluss ermöglicht. Ich glaube man spürt hier deutlich den Bezug, den der Autor zu der Eifel besitzt, denn nicht nur die Landschaft ist wunderbar beschrieben, man findet hier auch so einige Sehenswürdigkeiten. Er spricht ein ernstes Thema an, den Hass zwischen Juden und Nazis, und schreibt dieses so klar, dass man förmlich die Emotionen fühlen kann.
    Man ist mittendrin in diesem Krimi, der nicht vor Blut spritzt aber dennoch spannend und unterhaltsam ist.
    Der Leser kann quasi mit ermitteln und genau das macht für mich einen guten Kriminalroman aus.
    Ich denke es wäre nicht verkehrt die ersten zwei Bände mit Opa Bertold zu lesen, auch wenn es hier im dritten Band immer wieder mal Rückblicke gibt.
    Ich selbst werde es in jedem Fall nachholen, um einfach zu erfahren, was es mit Opa Bertold genauer auf sich hat.
    Mit 266 Seiten, die dicht bedruckt sind, hatte dieser Krimi für mich eine angenehme Länge.
    Das Cover ist in einem malerischen Stil gehalten und passt zu dieser Geschichte sehr gut.


    Fazit:
    Guido M. Breuer hat mit seinem dritten Band der Opa Bertold-Reihe einen gemütlichen und unterhaltsamen Kriminalroman geschrieben. Dieser Krimi ist nicht nur spannend und interessant, nein er hat auch eine ganz besondere Atmosphäre.
    Bei diesem Krimi bekomme ich Lust auf ein Seniorenwohnheim und weitere Bände von dem Autor.
    Guido M. Breuer wurde 1967 geboren. „Alte Narben“ ist sein dritter Band. Vorher erschienen sind „All die alten Kameraden“ und „ Alte Eisen“