Emile Zola: Doktor Pascal

  • Originaltitel: Le docteur Pascal; erschien erstmalig 1893



    Doktor Pascal ist der letzte Band der Rougon Macquardt Reihe. Und im Gegensatz zu den anderen Büchern der Reihe sollte man dieses hier wirklich nur am Schluss lesen.


    Doktor Pascal ist einer der Söhne der alten Felice Rougon. In den bisherigen Bänden ging es immer um seine Eltern, seine Brüder und dessen Nachkommen. Diesmal ist er selber die Hauptperson.
    Doktor Pascal hat nie geheiratet. Mittlerweile ist er fast 60 und hat sich bisher eigentlich nur der Wissenschaft gewidmet. Als Arzt betreibt er Studien und versucht Menschen mit neuen Mittel zu heilen. Außerdem hat er einen Stammbaum und jede Menge Akten über seine Familie angelegt. Zum Entsetzen seiner Mutter, deren Bestreben nur der Vernichtung dieser Akten ist. Wenn es diese Akten nicht mehr gäbe, dann würde niemand über die zahlreichen Skandale in der Familie erfahren.
    Neben seinem Beruf kümmert Pascal sich auch um die Erziehung seiner Nicht Clothilde.


    Clothilde lebt schon seit ihrer Kindheit bei ihm. Inzwischen ist sie erwachsen und hilft ihm bei seiner Arbeit. Eine weitere wichtige Person im Haushalt ist Martine, das alte Dienstmädchen.
    Die Personen sind alle sehr unterschiedlich. Während Pascal nur an die Wissenschaft glaubt, ist Martine dagegen sehr religiös. Sie leidet sehr darunter, das der von ihr so verehrte Doktor mit Kirche und Gott nichts am Hut hat.
    Clothilde schwankt noch hin und her. Phasenweise denkt sie wie Pascal, dann wieder wie Martine.
    Schließlich verlieben sich Pascal und Clothilde in einander und beginnen eine Affäre, die in Plassans einen Skandal auslöst.


    Wie schon erwähnt, ist das der letzte Band. Und hier erfährt man auch nichts neues mehr. Alle Skandale, alle positiven Ereignisse, alles ist schon in den vorherigen Bänden beschrieben worden. Stattdessen gibt es im ersten Drittel ein ganzes Kapitel, in dem nochmal in Kurzform die vorherigen Bände beschrieben werden.


    Was ich gar nicht nachvollziehen konnte, das war die Affäre zwischen Pascal und Clothilde. Nicht nur, das die beiden fast 40 Jahre Altersunterschied trennen. Mir kam es eher so vor, das Clothilde einen Ersatzvater sucht. Ständig wird er von ihr als "Meister" angesprochen. Dabei ist Pascal wirklich nicht perfekt. Er ist weltfremd, naiv und verschwenderisch.
    Andererseits ist auch Clothilde sehr naiv...


    Fazit: Mittelmässig.