Die israelische Archäologin Sarah stößt mit ihrem Team bei Grabungsarbeiten auf einen höchst interessanten Fund - zwei sehr gut erhaltene etwa 2000 Jahre alte Mumien in einer unterirdischen Kammer, nebst diversen Grabbeigaben. Alles deutet darauf hin, dass es sich bei den Leichen um Maria Magdalena und Jakobus, den Bruder von Jesus, handelt.
Bei einem routinemäßigen DNA-Abgleich kommt der ganz große Knaller zutage: Sarahs mitochondriale DNA ist so gut wie identisch mit der der weiblichen Mumie - was hieße, dass sie eine direkte Nachfahrin der berühmten biblischen Gestalt ist.
Die Freude über den spannenden Fund währt jedoch nur kurz, schon beim Abtransport der Mumien wird der Fahrzeugkonvoi überfallen, die Mumien gestohlen, der Ausgrabungsleiter entführt und ein Mitarbeiter lebensgefährlich verletzt. Sarah flieht gemeinsam mit einem deutschen Gastarchäologen nach Köln, wo sie einen katholischen Frauenorden kennenlernt, der sich für das Frauenpriestertum und eine generelle Stärkung der Frau in der Kirche einsetzt. Sarah als Abkömmling Maria Magdalenas kommt der Ordensleiterin Regine von Brest gerade recht. Bei einer großen Demonstration in Rom soll sie symbolisch zur Gegenpäpstin ausgerufen werden.
Doch bald wird klar, dass Sarah und ihr Umfeld auch in Deutschland nicht in Sicherheit sind. Ein rätselhafter Geheimorden scheint großes Interesse an den Funden zu haben - und an Sarah selbst. Auch von anderer Seite stehen Sarah und die Frauen um Regine unter Beobachtung. Der Vatikan hat den jungen Pater Padrig nach Köln geschickt, um Informationen über die Frauenbewegung zu sammeln, die den altehrwürdigen Strukturen der Kirche gefährlich werden könnte.
Nach dem spannenden, humorvollen und äußerst unterhaltsamen "Rätsel der Templer" bin ich mit hohen Erwartungen an dieses Buch herangegangen, die es leider nicht erfüllen konnte.
Es handelt sich um einen nicht unspannenden Kirchenthriller der routinierten Art mit eher flachen Charakteren, einigem Blutvergießen, einem merkwürdigen Geheimbund, niederträchtigen Bösewichtern und einem misstrauisch-wachsamen Vatikan. Same procedure as every book, könnte man sagen - nichts, was sich aus der breiten Masse der Vatikanthriller großartig abhebt. Eine vorhersehbare Liebesgeschichte inbegriffen (die meinem romantischen Herzen aber trotzdem ganz gut gefallen hat).
Im Genre gibt's wesentlich Schlechteres, aber man muss das Buch nicht unbedingt gelesen haben ...