Ritta Jacobson: Todeswald

  • Inhalt:
    Svea geht in die achte Klasse und ist eigentlich ein ganz normales Mädchen, das mit seinen Haaren nicht zufrieden ist, alle anderen hübscher findet als sich selbst, gern zu den Coolen gehören möchte und ganz nebenbei heimlich in Linus, einen Jungen aus der Nachbarschaft verliebt ist. Und außerdem liebt Svea ihren Hund Wuff, einen Dalmatiner, über alles.
    Als sie eines Tages wieder mal mit Wuff im Wald unterwegs ist, führt der Hund sich plötzlich total komisch auf – und Svea entdeckt einen schwer verletzten Hund, der offenbar angefahren wurde und sich kaum bewegen kann. Es ist Glöckchen, der Hund von Linus, und nur dank Sveas Hilfe kann das Tier gerettet werden. Wer fährt einen Hund an und lässt ihn dann einfach im Wald liegen?
    Die Frage tritt dann allerdings in den Hintergrund, als Svea erfährt, dass ihre Mitschülerin Mikaela verschwunden ist. Zunächst denkt sich niemand etwas dabei, denn das hübsche Mädchen ist schon ein paar Mal von zu Hause abgehauen und in der Schule nimmt man an, dass Mikaela ihrer Mutter eins auswischen will und deswegen nicht nach Hause kommt. Doch dann kommt die schreckliche Nachricht: Mikaelas Leiche ist gefunden worden – das Mädchen wurde ermordet.
    Svea lässt diese Geschichte keine Ruhe. Obwohl sie nicht unbedingt eng mit Mikaela befreundet war, will sie unbedingt herausfinden, was geschehen ist. Und hat das Ganze vielleicht auch mit dem verletzten Hund zu tun? Svea ermittelt auf eigene Faust, und das ist gar nicht so einfach, zumal sie sich bald schon die Frage stellen muss, was eigentlich mit ihrem Vater los ist, der sich so ganz anders benimmt als sonst. Hat er etwas zu verheimlichen?

    Meine Meinung:
    Mir hat die Geschichte um Svea sehr gut gefallen. Sie ist spannend erzählt und stellenweise durchaus auch etwa unheimlich. Gerade der Prolog, der von Mikaelas Begegnung mit ihrem Mörder erzählt, ist schon ziemlich düster, gerade für ein Jugendbuch.
    Die Geschichte selbst würde ich nicht durchgehend als Thriller bezeichnen. Zwar sind Sveas Nachforschungen auch ein zentraler Aspekt, was mir aber auch wirklich gut gefallen hat, ist, dass das Ganze trotzdem auch einfach die Geschichte eines Teenagers ist, der langsam aber sicher erwachsen wird. Svea ist verliebt und macht das durch, was jeder in seiner Jugend erlebt hat. Sie hat Probleme mit ihren „peinlichen“ Eltern, die sie vor Anderen (gerade vor Linus) immer zu blamieren scheinen – gleichzeitig hängt Svea aber sehr an ihren Eltern und verbringt gerade mit ihrem Vater auch gern Zeit. Und dann ist da eben auch noch der Schulalltag, der natürlich durch Mikaelas Verschwinden auf den Kopf gestellt wird…
    Die Mischung finde ich bei diesem Buch einfach gelungen, der Schreibstil ist gut zu lesen, und dass die Kapitel recht kurz sind, hat mir persönlich auch sehr gut gefallen, auch wenn ich sagen muss, dass ich nicht viele Pausen beim Lesen gemacht habe, denn auch wenn man sich nicht vorstellen kann, dass Svea mit all ihren Theorien recht hat, möchte man ja schon erfahren, ob an der ein oder anderen Sache nicht doch was dran ist… Das Buch macht Spaß und ich werde die Reihe um Svea gern weiterverfolgen.
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  • Svea Andersson, die Protagonistin der Jungend-Krimi-Thriller Reihe, lebt mit ihren Eltern und der Dalmatiner Dame Wuff in einem beschaulichen Örtchen unweit von Stockholm entfernt. Sie scheint ein recht behütetes Leben zu führen, auch wenn mir Svea sehr oft leid tat, da sie mir von ihren Eltern schon des öfteren ziemlich vernachlässigt erscheint: Der Vater ist Vertreter und die ganze Woche unterwegs, Mutter ist Künstlerin und scheint nicht immer an der Tochter interessiert. Umso besser, dass Svea die gute Wuff hat, was streckenweise ein bisschen an Tim & Struppi erinnern lässt.


    Die Charaktere im Roman sind toll gezeichnet und durchaus authentisch. Ich war zuerst skeptisch, als ich las, dass Jacobsson Svea im „Jugendslang“ sprechen lässt. Aber ich muss zugeben, dass es wirklich gut und in keinster Weise wie gewollt und nicht gekonnt rüberkommt. Auch die restlichen Figuren wie Sveas Eltern, ihr Freund Linus und die Nachbarn, die zwangsläufig bei so einem Geschehen eine Rolle spielen, wirkten auf mich sehr lebendig und alltagstauglich.


    Neben der eigentlichen Handlung (dem Verschwinden von Sveas Klassenkameradin Mikaela) sehen wir einer jungen 14jährigen beim Erwachsenwerden mit all seinen Tücken und Schlechtigkeiten zu, was einen schon ein bisschen wieder in die eigene Jugend zurückversetzt (jedoch nicht im melancholischen Sinn! :wink: ).


    Den Kriminalfall und Sveas Detektivarbeit fand ich toll konstruiert – absolut jugendgerecht und trotzdem überaus spannend. Frau rätselt die ganze Zeit mit, verdächtigt und verwirft und ist im Nachhinein doch ziemlich überrascht, da sie nicht auf diese Person gekommen wäre. Also alles, was einen guten Krimi ausmacht. Toll fand ich auch, dass das Buch in sehr viele kleine Kapitel aufgeteilt war, was dem Lesen mir persönlich eine rasantere Note gegeben hat; zumindest hatte ich dieses Gefühl und das Buch war im Handumdrehen ausgelesen.


    Ich freue mich jedenfalls auf den nächsten Teil "Gefährliches Schweigen" und vergebe – in der Hoffnung, dass die Nachfolger den Erstling vielleicht noch toppen können - "nur" :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: .