Nele Neuhaus - Wer Wind sät

  • Kurzmeinung

    Bellis-Perennis
    Fesselnd bis zur letzten Seite
  • Kurzmeinung

    Pasghetti
    Nebengeschichte war unnötig, ansonsten wie gewohnt gut
  • Beschreibung von Amazon:
    Kurzbeschreibung
    Ein Nachtwächter stürzt zu Tode. Ein Grundstück im Taunus, das plötzlich zwei Millionen Euro wert ist, kostet einen alten Mann das Leben. Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein ermitteln im Kreise von Verdächtigen, die alle vorgeblich für eine gute Sache kämpfen. Doch jeder von ihnen hat sein eigenes Motiv - nichts ist, wie es scheint. Bis die Lügengebäude einstürzen. Rachsucht und Gier offenbar werden. Liebe in Hass umschlägt und Menschen büßen müssen.
    Über den Autor
    Nele Neuhaus arbeitete in einer Werbeagentur und studierte Jura, Geschichte und Germanistik. Heute lebt die Pferdenärrin mit Mann und Hund im Vordertaunus. Mit ihren Krimis um das Ermittlerduo Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff hat sich Nele Neuhaus eine begeisterte Fangemeinde geschaffen und gehört zu den meistgelesenen deutschen Krimiautoren.
    560 Seiten


    Meine Meinung:
    Kommissarin Pia Kirchhoff kommt mit erheblicher Verspätung aus dem Urlaub zurück. Kaum gelandet, erhält sie einen Anruf von ihrem Vorgesetzten, Oliver von Bodenstein. Dieser bittet sie, direkt einen neuen Fall zu übernehmen. Ein Nachtwächter der Firma WindPro ist zu Tode gestürzt. Anscheinend hatte er ein Alkoholproblem und daher wird dessen Tod vorab als Unfall betrachtet. Im Laufe des Buches jedoch muss hierüber neu gedacht und ermittelt werden.
    Bei der anschließenden Spurensuche bei der Firma WindPro finden die Ermittler einen toten Hamster auf dem Schreibtisch des Geschäftsführers Theissen. Theissen zieht sich mit seinen verworrenen Aussagen durch das ganze Buch und ich war mir nicht immer sicher, ob er die Wahrheit sagt oder nicht. Er spielt eine große Rolle in diesem Buch, da seine Firma einen Windpark im Taunus errichten will. Allerdings ist dieser Windpark bei den Anwohnern sehr umstritten. Es tauchen gefälschte Gutachten auf und es sollen wohl auch einige machthabende Männer bestochen worden sein, um den Windpark an dieser Stelle durchzusetzen, wo laut den Anwohnern nicht die hierfür erforderlichen Beschaffenheiten gegeben sind. Die Anwohner wollen dem nicht tatenlos zusehen und haben eine Bürgerinitiative gegründet, um sich gegen den geplanten Bau des Windparks zu stellen. Als dann jedoch eines der Mitglieder der Bürgerinitiative ermordet aufgefunden wird, läuft alles aus dem Ruder. Bei dem Ermordeten handelt es sich um den Besitzer der Wiese, auf der der Windpark errichtet werden soll. Dieser hatte sich bis zuletzt geweigert, seine Wiese an die WindPro zu verkaufen. Verdächtige für die Tat gibt es viele, die WindPro selbst steht unter Verdacht, da das Bauvorhaben an der Wiese scheitert, Jannis Theodorakis steht für Pia ebenso unter Verdacht, da er für viele Auseinandersetzungen sorgt und aber auch die Kinder des Verstorbenen geraten in die Zielscheibe der Ermittlungen, da alle drei hoch verschuldet sind und ihren Vater, mit dem sie jahrelang keinen Kontakt hatten, kurz vor dessen Tod massiv beeinflusst haben und ihm zum Verkauf der Wiese überreden wollten.
    Dann taucht der Klimaforscher Professor Dr. Dirk Eisenhut auf und mit ihm das BKA. Dr. Eisenhut sucht nach seiner ehemaligen Angestellten Nika, die, mit ihn belastenden Informationen, verschwunden und abgetaucht ist. Nika hatte sich bei Jannis und seiner Freundin Ricky versteckt und sich ein neues Leben aufgebaut. Als Jannis von Nika´s Vergangenheit in Bezug auf Dr. Eisenhut erfährt, versucht er zu seinem Vorteil zu handeln und Nika und Dr. Eisenhut gegeneinander auszuspielen. Dies wird er noch recht teuer bezahlen. Es beginnt ein heikles Katz- und Mausspiel, in dem man niemandem mehr trauen kann und viele Figuren des Buches egoistisch, rachsüchtig oder verzweifelt handeln. Über Nika´s Vergangenheit erfährt man nach und nach immer mehr und kann sich demnach immer besser einen Reim aus ihrem bisherigen Leben machen und ihrem Verhalten danach.
    Bis zuletzt war mir nicht klar, wer welchen Mord aus welchem Grund begangen hat und wie die einzelnen Personen im Buch in die ganze Sache verwickelt sind. Dies hat mir gut gefallen. Die Personen im Buch sind gut beschrieben, vor allem Pia und Oliver konnte ich mir sehr gut bildlich vorstellen, auch deshalb, weil es nicht nur um die reine Ermittlungsarbeit ging, sondern man auch Einblicke in deren Privatleben und die Probleme und Sorgen der beiden erhalten hat.
    Der Krimi beginnt noch etwas fad, fand ich, nimmt dann aber rasch Tempo an und bleibt bis zur letzten Seite spannend und verworren, so dass ich das ein oder andere Mal falsch lag mit meinen Vermutungen.
    Ein toller Krimi, den ich gern weiterempfehlen werde und zu dem ich auch die vorherigen Bücher unbedingt noch lesen möchte. Auch das Cover hat mir sehr gut gefallen und die Kapitel hatten eine angenehme Länge.
    Ich habe 4 Sterne vergeben. :winken:


    Anmerkung: Dieses Buch erscheint Mitte Mai 2011. Ich habe es bei vorablesen.de gewonnen und konnte es daher bereits vor der Veröffentlichung lesen :D

  • Kommissarin Pia Kirchhoff hat noch nicht mal den Flughafen verlassen, als sie zum Fundort einer Leiche gerufen wird. Schnell geraten die Erinnerungen an den erholsamen Urlaub mit Christoph in Vergessenheit, als sich herausstellt, dass es sich bei dem Toten im Foyer der WindPro um ein Mordopfer handelt. Ist es die Tat von einer Gruppe Aktivisten, die gegen den geplanten Windpark im Taunus sind? Pia's Verdacht fällt recht schnell auf einen der Gegner, nämlich Jannis Theodorakis, dessen Motiv als ehemaliger Mitarbeiter der WindPro auf Rache beruhen könnten. Als es bei einer Veranstaltung zu einer Massenpanik kommt, bei der Pia und ihr Chef Oliver von Bodenstein um ihr Leben fürchten müssen, wird ihnen klar, dass es bei dem Projekt nicht mit rechten Dingen zugeht. Eine Wiese ist plötzlich drei Millionen Euro wert und dann wird auch noch deren Besitzer, ein Freund von Bodenstein's Familie, tot aufgefunden. Wieso musste er auf grausame Weise sterben? Stecken vielleicht seine Kinder dahinter, die allesamt in Geldnot stecken und für den Verkauf der Wiese sind? Leider rechnen sie nicht mit dem Testament, in dem ihr Vater das begehrte Grundstück seinem Freund Heinrich, Oliver's Vater, vermacht. Jetzt geraten die Bodenstein's ins Visier der WindPro. Nachdem der sowieso schon emotional angeschlagene Bodenstein von den Ermittlungen ausgeschlossen wird, versucht Pia, nun auf sich allein gestellt, Licht ins Dunkel zu bringen. Wieso schaltet sich plötzlich das BKA ein und weshalb will Professor Dr. Dirk Eisenhut, Leiter des Deutschen Klimainstituts, unbedingt seine ehemalige Assistentin finden? Unter Einsatz ihres Lebens deckt Pia schließlich ein Netz aus Lügen auf, in das mehr Menschen verstrickt sind, als angenommen. Menschen, die anderen ihr Vertrauen schenkten und bitter enttäuscht wurden. Menschen, die getrieben sind von Hass, Rachsucht und Gier. Und nebenbei wird eine der größten Lügen der Menschheit aufgedeckt...


    Wie sehr hab ich mich gefreut, dass ich den neuen Roman von Nele Neuhaus "vorablesen" durfte! In "Wer Wind sät" verarbeitet die Autorin ein sehr aktuelles Thema, nämlich Klimaschutz, eingebettet in eine Geschichte, in der Menschen über Leichen gehen um ihre Ziele zu erreichen. Nele Neuhaus schafft es, ein undurchdringbares Netz um den Kern zu legen, das sie nur sehr langsam auflöst und so dem Leser genügend Zeit lässt, eigene Vermutungen anzustellen. Ebenso undurchschaubar sind die meisten Charaktere. Sind die Führungskräfte der WindPro bereit über Leichen zu gehen für ein Projekt, von dem die Existenz der Firma abhängt? Geht es Theodorakis wirklich nur um Rache an seinem ehemaligen Chef? Und wie steckt dessen Freundin in der Sache mitdrin und Mark? Mark ist eine der Personen, von denen man sich lange nicht sicher ist, ob er zu den Guten oder zu den Bösen gehört. Hinter ihm liegen traumatisierende Erlebnisse, die Neuhaus sehr sensibel noch zusätzlich verarbeitet, ohne dass sie überhand gewinnen.


    Sehr mysteriös war anfangs auch Nika, eine Freundin von Jannis' Lebensgefährtin,

    vielleicht gibt es ja ein Wiedersehen im nächsten Buch.


    Neben den zeitraubenden Ermittlungen haben Pia und Oliver mit persönlichen Problemen zu kämpfen. Während Pia es schafft Arbeit und Persönliches zu trennen, weiß Oliver nicht wohin mit seinen Gefühlen. Als er sich auch noch mit einer der Verdächtigen einlässt, von deren Unschuld er angeblich überzeugt ist, wird er von den Ermittlungen ausgeschlossen. Eine große Überraschung am Ende war, wie es mit Bodenstein's beruflichem Werdegang weiter gehen könnte, doch auch hier lässt uns die Autorin zappeln.


    Der Schreibstil von Nele Neuhaus gefällt mir immer sehr gut, da er flüssig zu lesen ist, aber doch eine anspruchsvolle Note besitzt! Anfangs lernen wir gleich ziemlich viele verschiedenen Personen kennen, was etwas verwirrend war, weil die Autorin zwischen ihnen schnell hintereinander hin und her springt, aber nach ein paar Seiten ist man voll und ganz in die Geschichte versunken. Von der ersten Seite an baut sich ein Spannungsbogen auf, den sie bis zum Schluss kontinuierlich hält. Zwischendurch löst sie manche Rätsel an der richtigen Stelle auf, um mit einem weiteren fortzufahren. Es wird also nie langweilig!


    Sehr überrascht und vor allem beeindruckt war ich von Nele Neuhaus' Theorie zum Thema Klimaerwärmung und Klimaschutz. Ist die Klimaerwärmung nur eine menschenerdachte Lüge, bei der es - wie könnte es anders sein - um Geld geht? Geld regiert die Welt und der Mensch an sich ist dabei wertlos, wenn man erfährt, dass Menschen dafür bereit sind über Leichen zu gehen - traurig, aber wahr! Das bringt den Leser wirklich zum Nachdenken und sollte vielleicht auch eine Aufforderung sein, nicht alles zu glauben, was man in den Nachrichten eingetrichtert bekommt!


    Neben einem spannenden Krimi, sehe ich in "Wer Wind sät" einen Apell an die Menschen, sich seine eigenen Gedanken über aktuelle Begebenheiten zu machen und nicht alles hinzunehmen, was sich Menschen ausdenken, die nur auf eigenen Profit aus sind! Ein absolut lesenswerter Roman!!!


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Vielen Dank für die tollen Rezi´s Chani und Teufelsweib! Jetzt freue ich mich noch mehr auf das Buch!!!!!!!! :bounce:

    :study: Die Shannara Chroniken - Elfensteine - Terry Brooks
    2016 gelesen: 20
    Aktueller SuB: 248




  • Wer Wind sät - Nele Neuhaus



    Das Flugzeug, mit dem Kriminalkommissarin Pia Kirchhoff aus dem Urlaub zurückkehrt, landet mit erheblicher Verspätung. Noch am Flughafen wird sie telefonisch von ihrem Chef Oliver von Bodenstein kontaktiert. In einem Firmengebäude wurde die Leiche eines Nachtwächters gefunden. Da Bodenstein bei einem wichtigen Familienfest erwartet wird, bittet er Pia darum, direkt zum Leichenfundort zu fahren und die Ermittlungen aufzunehmen. Auf den ersten Blick hat es den Anschein, als ob der Nachtwächter aufgrund seines hohen Alkoholkonsums zu Tode stürzte. Doch schnell wird klar, dass viel mehr hinter dem Tod des Mannes steckt. Nicht nur der tote Hamster, der auf einem der Schreibtische im Gebäude gefunden wird, und dessen Anblick beim Chef des Unternehmens für Entsetzen sorgt, weckt Pias Misstrauen. Im Zuge der Ermittlungen stellt sich heraus, dass die Firma plant, einen Windpark in der näheren Umgebung zu bauen und dabei auf den massiven Widerstand einer Bürgerinitiative stößt. Kostete dieser Streit den Nachtwächter das Leben? Schon bald fordert das Projekt einen weiteren Toten....




    Meine Meinung



    Dieser Band ist bereits der fünfte Fall für Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein. Da die Handlungen in sich abgeschlossen sind, können die Romane auch unabhängig voneinander gelesen werden. Man kann dem aktuellen Geschehen auch ohne die Vorkenntnisse aus den vorangegangenen Bänden folgen. Hintergrundinformationen zu den Ermittlern sind in die Handlung eingeflochten. Um der Weiterentwicklung der bekannten Charaktere und den beruflichen und privaten Nebenhandlungen zu folgen, empfiehlt sich allerdings die Einhaltung der Reihenfolge.


    Das Ermittlerteam des Hofheimer K11 bekommt in diesem Band einen neuen Kollegen. Als Ersatz für Frank Behnke stößt Cem Altunay zum Team. Die Zusammenarbeit mit Cem Altunay gestaltet sich für Pia deutlich einfacher, als das mit Behnke der Fall war. Auf tatkräftige Unterstützung ist Pia bei diesem undurchsichtigen Fall besonders angewiesen. Denn Oliver von Bodenstein hält sich sehr zurück. Durch familiäre Verwicklungen kann er die Ermittlungen nicht mehr unvoreingenommen betrachten. Außerdem verliebt er sich in eine Frau, deren Vergangenheit einige Rätsel aufgibt, und die dadurch ins Visier der Ermittlungen gerät. Es kommt zu Spannungen zwischen Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein. Die Ermittlungsarbeit ruht auf Pias Schultern, während von Bodenstein mit eigenen Problemen beschäftigt ist. Auch in diesem Fall sorgt das Privatleben der Ermittler für interessante Nebenhandlungen.


    Die Erzählung besteht aus mehreren Handlungssträngen, die auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam haben. Gerade am Anfang ist deshalb nicht klar, in welche Richtung sich die Ermittlungen entwickeln werden. Dennoch ist das Geschehen interessant und verführt zum Weiterlesen. Es stellt sich schnell heraus, dass die geplante Windkraftanlage der Dreh- und Angelpunkt dieses Falls ist. Dieser aktuelle Bezug lässt den Roman besonders realistisch wirken. Doch auch andere Probleme werden thematisiert. Die Handlung ist deutlich komplexer als man ahnt. Die Hintergründe bleiben lange im Dunkeln und auch der Täter lässt sich nicht so einfach enttarnen. Es gelingt der Autorin hervorragend verschiedene Fährten auszulegen, denen man nur allzu bereitwillig folgt. Durch überraschende Wendungen bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten.


    Der Schreibstil von Nele Neuhaus ist gewohnt flüssig und angenehm lesbar. Man kann sich gut in die jeweiligen Personen hineinversetzen und ihren Handlungen folgen. Um die Übersicht über die unterschiedlichen Handlungsstränge und die jeweiligen Verwicklungen zu behalten, sollte dieser Band allerdings konzentriert gelesen werden.


    Mittlerweile habe ich alle bisher erschienenen Fälle des Ermittlerteams gelesen. Auch dieser konnte mich wieder durch eine spannende, unvorhersehbare Kriminalhandlung und facettenreiche Nebenhandlungen begeistern. Allerdings muss ich zugeben, dass es in der Serie Fälle gibt, die mir etwas besser gefallen haben. Die Entwicklung des Hauptprotagonisten Oliver von Bodenstein betrachte ich mit großer Sorge. Sein Verhalten hat sich stark geändert und ich kann nicht sagen, dass ich glücklich damit bin. Trotzdem bin ich sehr gespannt zu erfahren, ob und wie es weitergeht. Ich vergebe vier von fünf Bewertungssternen und natürlich eine klare Leseempfehlung für Fans der Taunus-Krimis.




    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Der neue Neuhaus ist wieder ein richtig gelungener spannender Krimi.

    Inhalt:


    Es wurde ein sehr aktuelles Thema aufgegriffen. Nämlich das Umweltthema.
    In der Firma WindPro wird der Nachtwächter tot aufgefunden. Dann gibt es noch eine Bürgerinitiative, die gegen einen geplanten Windpark ist. Dafür machen sich im Roman einige Personen stark. Einer davon ist Ludwig Hirtreiter. Auch dieser wird einige Tage später tot aufgefunden. Im gehörte die Wiese, auf der der Windpark errichtet werden sollte. 3 Millionen Euro hätte er dafür kassiert, aber er wollte nicht verkaufen. Seine drei Kinder sind in Geldnöten und könnten die Millionen sehr gut gebrauchen…


    Meine Meinung:


    Nele Neuhaus schafft es wieder, ihren neuen Krimi auf konstant hohem Spannungsniveau zu halten. Sie legt ständig neue Fährten, denen man gespannt folgt und schafft es doch immer wieder einen zu verblüffen. Auch gibt sie Details nur stückchenweise bekannt, auf die man so erst mal nicht kommt. Man erfährt erst nach und nach wie einzelne Personen und Umstände zusammenhängen. Ein Puzzleteilchen fügt sich ans nächste, doch auch dann bleibt die Lösung noch völlig unklar.
    Auch ihre Hauptkommissare Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein entwickeln sich weiter und bleiben dabei aber immer noch sehr authentisch und sympatisch. Überhaupt sind mir diese beiden mittlerweile sehr ans Herz gewachsen.
    Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und es kommen keine langweiligen seitenfüllende Passagen auf.


    Kritik:


    Was mich einzig etwas genervt hat, sind die wahnsinnig vielen Personen, die die Autorin in ihren Roman einbringt. Sehr viele Charaktere werden mit Namen genannt und tauchen dann im Buch gar nicht mehr auf. Ich habe mir diesmal einen Spaß daraus gemacht und mitgezählt. Ich bin auf ca. 58 Personen gekommen. Da kann man den Überblick schon mal verlieren und man muss wirklich aufmerksam lesen. Aber es sind ja auch Altbekannte dabei.
    Und was ich auch etwas übertrieben fand, dass die Autorin so ziemlich alles aufgefahren hat, was in letzter Zeit akutell war. Wie z.B. Massenpanik und Geiselnahme.


    Fazit:


    Aber nichtsdestotrotz ein wirklich gelungener und spannender Krimi, der absolut empfehlenswert ist und mir wirklich schöne Lesestunden beschert hat.
    Von mir gibts :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: Sterne.


    Liebe Grüße
    Rapunzel

    Wir brauchen Geschichten.
    Wer möchte denn nur ein Leben führen, wenn er das von vielen besuchen kann?
    Sabrina Qunaj - Das Blut der Rebellin

  • Gerade mal gelandet und schon klingelt das Handy. Nach einem dreiwöchigen Urlaub, hohl Pia Kirchhoff das Arbeitsleben schneller wieder zurück als ihr lieb ist. Ein Mann liegt schon seit mehreren Tagen Tod in einem Firmengebäude, was zuerst noch nach einem dummen Unfall aussieht, stellt sich schnell als Mord raus.


    Die Ermittlungen führen zu einer Bürgerinitiative, die gegen einen Windpark ist, den die Fima WindPro im Taunus bauen möchte. Den beiden Kontrahänden sind alle Mittel recht, das Prjekt zu bauen bzw. zu stoppen. Die lage spitzt sich immer weiter zu, bis ein zweiter Mord passiert.


    Spannend und Ereignisreich schreibt Nele Neuhaus über die Ermittlungen eines Mordfalls der in der Firma windPro statt gefunden hat.


    Anfang hatt ich so meine probleme in das Buch hineinzukommen. Soviele Personen, die alle sehr wichtig für den Fall waren und immer wieder Szenenwechsel. Als ich mich aber erstmal in den Schreibstil einfand, wurde das Buch zunehmenst Spannender. Die ständigen Szenenwechsel trugen emens zur Spannung zu, der Leser bekam von jemdem Protagonisten in dem Buch noch einmal einen genaueren Einblick in sein Leben und sein denken. Gerade das machte die Personen so Autentisch.


    Sehr gut hat mir gefallen, dass ich bis kurz vor dem Schluss nicht richtig wusste, wer der Mörder war. Immer wieder wurde ich auf eine andere Spur gelenkt, so dass ich am ende eigentlich kaum noch eine vermutung hatte.


    Für mich ein super Buch mit einem aktuellem Thema, welches sich leicht und flüssig lesen lässt. Dies war zwar meien erstes Buch von Nele Nehuas aber sicher nicht das letzte.

  • Themenüberladen, aber dennoch guter Krimi


    Inhalt: (Verlagsinfo)


    Ein Nachtwächter stürzt zu Tode. Ein Grundstück im Taunus, das plötzlich zwei Millionen Euro wert ist, kostet einen alten Mann das Leben. Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein ermitteln im Kreise von Verdächtigen, die alle vorgeblich für eine gute Sache kämpfen. Doch jeder von ihnen hat sein eigenes Motiv - nichts ist, wie es scheint. Bis die Lügengebäude einstürzen. Rachsucht und Gier offenbar werden. Liebe in Hass umschlägt und Menschen büßen müssen.



    Eigene Meinung:


    Nele Neuhaus behandelt mit diesem Krimi ein sehr aktuelles Thema. Mit der 180 ° Wende der deutschen Regierung in Sachen Energiepolitik nach dem Erdbebenunglück in Japan ist die Diskussion um erneuerbare Energien aktueller denn je.
    Das Unternehmen WindPro möchte im Taunus einen großen Windpark bauen. Da die Windverhältnisse nicht optimal sind, werden Gutachten gefälscht, um das Projekt zu retten. Eine Gruppe von Umweltaktivisten um einen ehemaligen Mitarbeiter von WindPro, Jannis Theodorakis wehrt sich gegen den Windpark. In kurzen Einschubkapiteln wird die Geschichte einer jungen Frau erzählt, von der man erst nach und nach erfährt, dass es sich um eine namhafte Wissenschafterin handelt, die auf dem Gebiet der Klimaforschung schon große Erfolge feiern konnte und sich nun aber vor ihrem ehemaligen Chef Prof. Eisenhut verstecken muss.


    Die häufigen Perspektivwechsel halten die Spannung hoch, verbreiten aber auch Hektik, weil dadurch auf die sehr zahlreichen Personen nicht so tief eingegangen werden kann, wie man es als Leser an der ein oder anderen Stelle wünschen würde.


    Die Person der Annika ist am Ende immer noch schleierhaft. Es ist nicht wirklich klar, ob es sich bei ihr um einen Cliffhanger handelt oder ob der Leser mit dem offenen Ende leben muss. Etwas verwirrend ist die Tatsache, dass sie eine alte Bekannte von Jannis´ Freundin Ricky ist. Dennoch wohnt sie bei den beiden, ohne dass sie ihre Identität offen legt. Jannis ist als schillernde, interessante Persönlichkeit dargestellt, bei mir erscheint er aber nicht wirklich glaubwürdig. Dabei helfen die derben und unnötigen Sexszenen auch nicht wirklich.


    Oliver von Bodenstein verliert etwas an Glanz, was mir recht gut gefällt. Allerdings ist er gleich allzu leichtfertig, weil er sich verliebt. Dafür läuft Pia zu Hochform auf. Da sich am Ende auch noch ihr Wohnproblem aufs Angenehmste löst, ist für sie die Welt perfekt. Das einzige Problem könnte ihr Partner Christoph darstellen, der sich sehr große Sorgen macht wegen gefährlichen Einsätzen. Davon wird man bestimmt in der Fortsetzung noch mehr lesen.


    In diesem 550 Seiten dicken Schmöker werden eine Vielzahl von Themen in unterschiedlicher Tiefe angeschnitten: Globale Erwärmung, erneuerbare Energie, Umweltaktivisten (Wutbürger), Massenpanik, sexueller Missbrauch an Schulen, Korruption, Liebe, Eifersucht, Rache….und noch viele mehr. Diese Anhäufung an Motiven und Themen hat leider eine gewisse Oberflächlichkeit zur Folge, weil manches nur gestreift werden kann. Der Plot wäre glaubwürdiger, wenn das ein oder andere weggelassen würde. Z.B. wäre Ricky genau so glaubwürdig, wenn sie beruflich und privat nicht so übermenschlich engagiert wäre. Die Massenpanik wurde polizeilich nicht aufgearbeitet und erscheint deshalb als aufgesetzt.


    Inhaltlich hat sich Nele Neuhaus vermutlich durch Nachrichtenmeldunginspirieren lassen, als 2009 Hacker die East Anglia's Climatic Research Unit (CRU) gehackt haben und eine Vielzahl von kompromittierenden E-Mails und Datenmaterial im Internet gelandet ist.


    Darüber darf man sich natürlich Gedanken machen. Dennoch wäre es natürlich fatal, daraus zu schließen, es gäbe keinen menschlichen Beitrag am CO2 Problem und zur globalen Erwärmung oder die globale Erwärmung wäre eine reine Erfindung. In diesem Fall würde sich auf jeden Fall die Autolobby freuen, wenn sie es nicht schon tut durch die laufende Erwähnung von tollen Autos. Ich hoffe jedoch, Nele Neuhaus wollte den Leser lediglich dazu anregen, kritisch und offen zu sein im Bezug auf die Interpretation von Forschungsresultaten und Nachrichtenmeldungen.


    Das Cover finde ich sehr passend; der Rabe auf dem Strommast. Der Wiedererkennungswert mit einem Bild bei düsterer Witterung mit Blutspritzern ist auf jeden Fall da und hebt sich positiv vom Durchschnitt ab. Mir gefällt das sehr gut. Was mir weniger gefällt, ist das Format. Auch wenn das Buch diese Klappen hat (wozu sind die eigentlich da?) und ein Lesebändchen, das an die letzte Seite geklebt war (leider hat es sich bei mir sehr schnell gelöst), so handelt es sich dennoch nur um ein Taschenbuch, für das ich keine 15.- € bezahlen würde. Das ist aber eine generelle Entwicklung einiger Verlage und darf der Autorin nicht angelastet werden.



    Fazit:


    Trotz einiger kleinerer Schwächen hat mir „Wer Wind sät“ sehr gut gefallen, ich habe mich gut unterhalten gefühlt und habe Inhalte gefunden, über die es sich nachzudenken lohnt. Im Vergleich zu „Schneewittchen muss sterben“ empfand ich diesen Krimi weniger oberflächlich und würde ihn mit 4 Sternen empfehlen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Ich schlief und träumte, das Leben sei Freude. Ich erwachte und sah, das Leben war Pflicht. Ich handelte und siehe, die Pflicht ist Freude!
    Rabindranath Tagore (1861-1941)


    Lha gyal lo - Free Tibet!

    Wir sind grüüüüüün!!!!

  • 978-3548283517
    Nele Neuhaus: Wer Wind sät


    Den Inhalt haben meine Vorredner bereits hinreichend beschrieben. Mir hat dieses Buch hervorragend gefallen. Wieder einmal ein gelungender Neuhaus- Krimi. Spannend bis zum Schluss!
    Ich gebe volle 5 Sterne!

  • Mich hat der neue Roman von Nele Neuhaus rundherum begeistert. Aktuell ist sie für mich die beste deutsche Krimiautorin.


    Der Roman "Wer Wind sät" brilliert durch einen ausgeklügelten Spannungsbogen. Man kann gar nicht aufhören, weil man wissen muss, wie es weitergeht. Dabei werden die einzelnen Charaktere sehr feinsinnig und detailliert beschrieben. Mir sind auch die beiden Kommissare als Protagonisten sehr sympatisch und ich verfolge mit Interesse auch die persönliche Entwicklung der beiden.


    Von mir gibts :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: und ich freue mich schon auf den 6. Fall.

    :flower: Das Leben findet immer einen Weg und blüht pötzlich da wieder auf, wo man es am wenigsten erwartet.

  • Vielen Dank für die Rezis. Für mich wieder ein gelungener Neuhaus-Roman. Allerdings war mir Oliver von Bodenstein etwas zu viel abwesend. Hoffentlich bleibt er auch weiterhin in den kommenden Romanen erhalten, ansonsten wäre die Krimireihe nicht mehr dieselbe. Das Buch bekommt von mir 4 Sterne, da ich vorhergegangene Bücher aus der Reihe vom Plot her spannender fand.

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
    _____________________________________________


    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Mörderischer Taunus


    Von der deutschen Kriminalautorin Nele Neuhaus habe ich Anfang dieses Jahres bereits drei ihrer Taunus-Kriminalromane um das Ermittler-Team Kirchhoff/Bodenstein gelesen und ich habe noch nicht genug. So freute ich mich besonders, dass auf einem meiner Lieblingsinternetportale in Sachen Bücher, vorab eine Leseprobe von ihrem neuen Buch um selbige Ermittler veröffentlicht wurde und dazu 100 Rezensionsexemplare zur Verlosung ausgeschrieben waren. Angekündigt wurde es einige Wochen vorher schon mit der


    Kurzbeschreibung.


    „Ein Nachtwächter stürzt zu Tode. Ein Grundstück im Taunus, das plötzlich zwei Millionen Euro wert ist, kostet einen alten Mann das Leben. Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein ermitteln im Kreise von Verdächtigen, die alle vorgeblich für eine gute Sache kämpfen.
    Doch jeder von ihnen hat sein eigenes Motiv - nichts ist, wie es scheint. Bis die Lügengebäude einstürzen. Rachsucht und Gier offenbar werden. Liebe in Hass umschlägt und Menschen büßen müssen.“

    Bereits der Leseprobe hibbelte ich entgegen, der Verlosung erst recht und als dann die befreiende Mail kam, die mir versicherte, dass ich „Wer Wind sät“ vorablesen darf, war ich überglücklich. Knapp zwei Wochen vor dem Erscheinungstermin am 13. Mai 2011 hatte ich das Buch in meinen Händen und begann zu lesen.


    „Wer Wind sät wird Mord ernten“


    In einem mitreißenden Prolog erlebe ich die panische und leider erfolglose Flucht einer noch anonymen Frau, am letzten Tag des Jahres. Ich bin fast froh, dass es sich am Ende als ein Alptraum herausstellt, doch dieser wird ganz sicher einen Grund haben. Mit den Fragen, wer sie ist und wovor sie sich so sehr fürchtet, steige ich dann erst einmal in die Haupthandlung ein, die die Autorin in mehreren Handlungssträngen aufbaut.


    Wir schreiben den 11. Mai 2009. Ludwig Hirtreiter, der mit seinem Hund Tell zu seinem allmorgendlichen Waldspaziergang aufbricht, hört plötzlich das Kreischen von Motorsägen. Wenig später sieht er sich einem Trupp Waldarbeiter gegenüber. Hirtreiter weiß, dass es für die Rodungsaktion keine offizielle Genehmigung gibt. Allerdings lässt sich der Rodungstrupp nur mit einem Warnschuss vertreiben.


    Dann treffe ich mit Pia Kirchhoff eine alte Bekannte wieder. Sie kommt gerade mit ihrem Lebensgefährten Christoph von einem dreiwöchigen Urlaub zurück, als sie durch den Anruf ihres Vorgesetzten Oliver von Bodenstein über einen Leichenfund in Kelkheim informiert wird. Da Oliver der Hochzeit seines Sohnes kaum fernbleiben kann, erklärt sich Pia bereit zum Fundort der Leiche zu fahren.


    Im dritten Handlungsstrang mache ich die Bekanntschaft von Mark. Dieser ist Schüler, der aus einem sogenannten guten Elternhaus kommt und- wie viele andere seiner Generation – keinen Bock mehr auf die Schule hat. Wegen eines mir als Leser zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bekannten Vergehens, wurde er zu 80 Stunden gemeinnütziger Arbeit im Tierheim verurteilt. Dort lernte er mit Ricky und Jannis vermeintlich Freunde kennen und die Arbeit im Tierheim machte ihm sogar Spaß. Obwohl die Pflichtstunden längst abgeleistet sind, hilft er dort noch immer aus.


    Ricky betreibt außerdem noch eine Tierhandlung mit Onlineversand, einen Hundesalon und eine Hundeschule. Ich lerne Frauke Hirtreiter, die ich durch die Namensgleichheit gleich in ein verwandtschaftliches Verhältnis zu dem morgendlichen Waldspaziergänger setze (später erfahre ich dass sie seine Tochter ist) und eine unscheinbare Frau namens Nika kennen, die für Ricky arbeiten. Mark betreut auch das Shop-System der Tierhandlung und die Website der Bürgerinitiative gegen ein im Taunus geplantes Windparkprojekt, der sowohl Ricky, Jannis und Nika, als auch Ludwig Hirtreiter und sein bester Freund Graf von Bodenstein – Olivers Vater - angehören.


    Am Fundort der Leiche – ein Lagerhaus der WindPro - lernt Pia ihren neuen Kollegen kennen. Dieser scheint erst einmal wesentlich sympathischer als ihr ehemaliger Kollege Behnke. Der Tote ist ein Wachmann, der wohl ein Alkoholproblem hatte. Der Chef der Firma, Stefan Theissen, behauptet, dass der Wachmann ein ehemaliger Klassenkamerad von ihm ist. Pias Exmann, der ebenfalls anwesende Rechtsmediziner Dr. Henning Kirchhoff, vermutet ein Tötungsdelikt und die Ermittlungen beginnen.


    Dann begegne ich noch einem Mann namens Dirk Eisenhut, dessen Frau Bettina seit einem schrecklichen Brand seiner Villa in der Silvesternacht im Wachkoma liegt und mit den nächsten Informationen über Jannis Theodorakis, dem Lebensgefährten von Ricky, schwant mir bereits, dass nichts ist, wie es zu sein scheint …


    Wahrheit oder Lüge?


    Von Anfang an fühlte ich mich wieder in dem flüssig-bildhaften Erzählstil der Autorin gefangen. Erst konnte ich zwischen den verschiedenen Handlungssträngen zwar nur ein paar Zusammenhänge sehen, doch ließen sich die Seiten locker weg lesen. Trotz der vielen verschiedenen Charaktere kam es bei mir als Leser zu keinerlei Verwirrung und durch die jeweils punktgenau gesetzten Szenenwechsel baute sich ab der ersten Seite eine gewisse Grundspannung auf, die auch durchgängig anhielt.


    Bei der Charakterisierung der Protagonisten verzichtete die Autorin auf langwierige Beschreibungen sondern stellte sie immer nur kurz in prägnanten Situationen vor. Weitere Informationen über sie ließ Nele Neuhaus später dann häppchenweise und wieder situationsbedingt einfließen. So kam es - wie im richtigen Leben - immer wieder vor, dass man als Leser seine Meinung über die eine oder andere Figur im Verlauf der Handlung änderte, manchmal auch mehrfach.


    Im weiteren Geschehen werden die Zusammenhänge zwischen den Handlungssträngen deutlicher. Der anfängliche Mord ist bald nicht mehr der Einzige den es aufzuklären gilt. Doch jede Menge falsche Spuren führen nicht nur die Ermittler, die nebenbei auch eigene und Probleme miteinander haben, immer wieder aufs Glatteis. Richtig gut fand ich die Einflechtung des Themas Klimapolitik. Die im Buch von den Gegnern des Klimapapstes geäußerte Meinung ist die Meinige, die ich schon seit Jahren – allerdings ohne konkretes Beweismaterial zur haben – vertrete. Das heißt aber nicht, dass ich gegen Umweltschutz und erneuerbare Energien wäre. Aber auch andere Themen, wie z. B. Missbrauch, Umgang und Folgen, wurden angesprochen und auf Gänsehaut erzeugende Art und Weise in den Kriminalroman mit eingebaut.


    Die deutsche Kriminalautorin


    Cornelia „Nele“ Neuhaus wurde 1967 geboren und wuchs zusammen mit 3 Geschwistern im Taunus auf. Sie schreibt schon seit frühester Kindheit. Allerdings macht sie das nach wie vor nur nebenberuflich. Hauptberuflich ist sie ihrem Mann Stütze im familieneigenen Betrieb. Wer mehr über die sympathische Autorin oder ihre Bücher erfahren möchte, kann sich auf ihrer Internetpräsentation neleneuhaus.de umfassend informieren. Zur Reihe um das Ermittler-Team Kirchhoff/Bodenstein gehören in folgender Reihenfolge:


    Eine unbeliebte Frau
    Mordsfreund
    Tiefe Wunden
    Schneewittchen muss sterben
    Wer Wind sät


    Persönlich habe ich die Reihe ja mit „Schneewittchen muss sterben“ begonnen, danach mit Teil 1 und 2 weitergemacht und jetzt Teil 5 gelesen. Tiefe Wunden (Teil 3) fehlt mir noch – das habe ich mir erstmals als ebook gekauft, um den gerade bei mir eingetroffenen ebook-Reader, den ich mir eigentlich zum Geburtstag wünsche, zu testen. Die Bücher lassen sich durchaus als eigenständige Werke verstehen, die Fälle sind in jedem Fall immer anders. Das Privatleben der Ermittler geschieht natürlich der Reihenfolge nach. Aber auch hier dürfte es keinerlei Verständnisschwierigkeiten geben, da von der Autorin zwar immer wieder mal auf Ereignisse in der Vergangenheit eingegangen wird, allerdings nicht so ausführlich, dass es den Leser der bereits die anderen Teile gelesen hat, nerven könnte, aber doch genug, damit der Neueinsteiger die jeweilige Situation verstehen kann.


    Schlussbetrachtungen


    Wie schon erwähnt, verspürte ich während des gesamten Buches stets eine unterschwellige Grundspannung, die mich das Buch immer sehr schwer und nur wegen der Arbeit weg legen ließ. Für den atemberaubenden Showdown hatte ich mir dann glücklicherweise einen Tag mit viel Freizeit ausgesucht. Leider war ich am Ende des Buches trotzdem ein bisschen unzufrieden. Bei mir blieben doch ein paar Fragen zu einer ins Visier geratenen Klimaforscherin offen. Vielleicht greift die Autorin das Thema ja in einem Folgebuch noch einmal auf. Alles in allem hat mir aber auch „Wer Wind sät“ wieder sehr gut gefallen.


    Ihr wollt mal reinlesen?


    Eine Leseprobe ist auch auf der Internetpräsentation des Verlages veröffentlicht. Hier der Direktlink: http://www.ullsteinbuchverlage.de/media/0000468268.pdf




    552 Seiten

  • Mit einem toten Nachtwächter im Gebäude einer Windkraft-Firma fängt es an. Was zuerst nach einem normalen Fall, eventuell sogar einem Unfall aussieht, entwickelt sich schnell zu einer undurchsichtigen, komplizierten Ermittlung. Was hat die Bürgerinitiative gegen den geplanten Bau von Windrädern im Taunus mit der Sache zu tun?


    Auch in diesem mittlerweile 5. Fall für Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein lässt die Autorin den Leser bis zum Ende rätseln. Es werden reichlich Verdächtige präsentiert, vor allem als es einen zweiten Todesfall gibt.
    Mir ist aufgefallen, dass es zwar immer noch reichlich Personen in der Handlung gibt, aber doch deutlich weniger als in den vorhergehenden Büchern, so dass ich beim Lesen nicht ganz so verwirrt war.
    Pia Kirchhoff muss in diesem Fall deutlich mehr Verantwortung übernehmen, da Bodenstein noch immer unter seinem schwierig gewordenen Privatleben leidet. Die Trennung von seiner Frau Cosima nimmt ihn noch ganz schön mit und mit seinem Urteilsvermögen in Bezug auf Frauen scheint es nicht mehr weit her zu sein.
    Erfreulich ist, dass es endlich mal keine Reibereien mehr im Team gibt, der Neue Cem Altunay fügt sich harmonisch ein und ist eine echte Bereicherung für das K11.


    Insgesamt kommt das Privatleben der Ermittler mir in diesem Band allerdings etwas zu kurz, ich hätte gerne ein bisschen mehr über Bodenstein gelesen oder über das Verhältnis zwischen Pia und Christoph, in dem es einerseits eine wichtige Veränderung gegeben hat, aber andererseits auch Probleme durch Pias Job und Christophs Unverständnis dafür.
    Erschreckend deutlich wird in diesem Buch dargestellt, dass vordergründige Motive wie Umweltschutz und der Gedanke an die Allgemeinheit meist eher zweitrangig sind und es den meisten Menschen nur um Geld oder Rache geht – also nur um ihre eigenen Ziele. Ein bisschen deprimierend, aber durchaus nicht unrealistisch.


    Für mich nicht das beste Buch aus der Reihe, aber das Ende lässt mich schon gespannt auf den nächsten Band warten!

  • Meine Meinung;


    Mein viertes Buch von Nele Neuhaus in diesem Jahr und auch hier war ich wieder begeistert. Zum einen natürlich wie immer vom Schreibstil und von der Authenizität der Figuren. Wie immer spielt auch das Privatleben der Kommissare eine große Rolle und führt uns immer wieder vor Augen, dass eben auch Polizisten nur Menschen sind. Aber zum anderen greift Nele Neuhaus wie immer ein sehr aktuelles Thema auf – diesmal der Umweltschutz und der Bau der Windparks. Immer wieder ein Thema, das die Betroffenen – die Gegner und Befürworter – sehr beschäftigt. Ihre Figuren – egal ob Täter oder Opfer – lassen sich so leicht nicht in Schubladen stecken; nicht in Gut und Böse einteilen. Das macht jedes Ihrer Bücher derzeit zu einem Lesevergnügen und ich bin schon jetzt auf das nächste Buch gespannt. Denn das Ende, das letzte Gespräch zwischen Pia und Oliver, wirft eine große Frage auf.


    Meine Wertung: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

  • Inhalt: Pia Kirchhoff kehrt grade aus dem Urlaub zurück, da muss sie direkt vom Flughafen zu einem Leichenfund. Der Nachtwächter der WindPro wurde im Firmengebäude tot aufgefunden.
    Gleichzeitig soll in einem kleinen Ort im Taunus eine Windkraftanlage von der WindPro gebaut werden, deren Probleme eine Bürgerinitiative und eine Wiese sind. Die Wiese wird als Zufahrtsweg zum geplanten Standort der Windkraftanlage benötigt, jedoch will der Besitzer nicht verkaufen, denn er ist führendes Mitglied der Bürgerinitiative. In diesem Umfeld, in dem alle vorgeben für eine gute Sache zu arbeiten und doch ihre ganz eigenen Motive haben, müssen Pia und ihre Kollegen ermitteln, bis es eine weitere Leiche gibt.


    Meinung: Nele Neuhaus ist mit diesem Roman wieder ein genialer Krimi gelungen, bei dem vor allem die Brisanz und Aktualität des Themas besonders sind.
    Zum einen die Bestechlichkeit vieler in Wirtschaft und Politik und dies in Bezug auf den Klimaschutz gemünzt und zum anderen der Verdacht, dass die Klimaerwärmung eine gezielte Lüge von Politik und Wirtschaft ist. Gerade diese Themen werden auf spannende Weise behandelt und verarbeitet. Das alles auf eine Weise, die einen selbst zum Nachdenken bringt, ob die Theorien vielleicht der Wahrheit entsprechen.
    Neben diesem stehen die Charaktere, die durchweg sehr glaubhaft sind und durch ihre unterschiedlichen Motive und ihre Charakterisierungen eine große Tiefe erreichen und den Roman durch die Vielfalt deutlich spannend gestalten, da jeder einzelne Charakter es schafft die Geschichte zu bereichern.
    Insgesamt gefällt mir auch die Darstellung der Ermittlungen, da sie mir relativ real erscheint und nicht so abgehoben wie in vielen amerikanischen Werken, zudem man auch die Kommissare von ihrem Charakter her kennen lernt und die Geschichte nicht rein auf den Fall beschränkt ist. Insbesondere, da sich die Charaktere in jedem Buch ein wenig verändern und langsam wachsen, macht sie glaubwürdig.
    Alles in allem einer der besten Krimis in der heutigen Zeit, die ich in letzter Zeit gelesen habe, auch wenn er schwer zu rezensieren ist, ohne zu viel zu verraten. Ich freu mich ehrlich schon auf einen weiteren Roman mit Pia Kirchhoff.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Furcht ist der Pfad zur dunklen Seite. Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid.

  • Ich tanz jetzt mal aus der Reihe.
    Für mich war "Wer Wind säht" der "schlechteste" dieser Krimireihe. Leider. Irgendwie konnte mich das Buch nicht fesseln. Lange wurde auf der Stelle getreten und Spannung stellte sich bei mir auch nicht ein. Wie auch bei den anderen Teilen der Reihe ahnte ich nach der Hälfte des Buches wer der Täter ist. Diesemal hatte ich, im Gegensatz zu davor, aber recht.
    Vielleicht gibt es einen sechsten Teil der mich wieder mehr packt :lechz: , ich hoffe es!!

  • Zusammenfassungen des Inhaltes gab es ja schon, deswegen beschränke ich mich kurz auf meinen persönlichen Eindruck:


    Im Gegensatz zu "Schneewittchen muß sterben" fand ich "Wer Wind sät" wieder gelungener.
    Obwohl Nele Neuhaus wieder viele verschiedene Charaktere in der Geschichte hatte, fand ich die Handlung strukturierter
    Mir hat es wieder Spaß gemacht, die Geschichte zu lesen und bewerte mit :


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Für mich war "Wer Wind säht" der "schlechteste" dieser Krimireihe. Leider. Irgendwie konnte mich das Buch nicht fesseln. Lange wurde auf der Stelle getreten und Spannung stellte sich bei mir auch nicht ein.

    Mir ging es leider genauso. Lag aber vielleicht auch daran, dass mich das Thema Umwelt und erneuerbare Energie und Windpark nicht so stark interessiert hat wie sämtliche andere Themen der Krimireihe von Nele Neuhaus. Abgesehen davon hat sich die Spannung auch wirklich nur sehr langsam und zögerlich aufgebaut, aber nie den Höhepunkt erreicht.

  • Die Kommissare Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein werden in ihrem fünften Fall an einen Tatort gerufen, an dem ein Nachtwächter tot aufgefunden wurde. Die Ermittlungen führen in den Umkreis einer Bürgerinitiative die gegen einen geplanten Windpark im Taunus kämpft.
    Dabei stoßen sie auf ein Grundstück, das für den Bau entscheidend ist und dadurch plötzlich zwei Millionen Euro wert ist. Und bald darauf gibt es einen weiteren Toten.
    Ich lese die Krimireihe von Nele Neuhaus sehr gerne und nachdem ich vom vierten Fall „Schneewittchen muss sterben“ leider etwas enttäuscht war, habe ich mich nun umso mehr darüber gefreut, dass „Wer Wind sät“ wieder an das Niveau der anderen Büchern rankommt.
    Die Thematik „erneuerbare Energien, Klimawandel und –lüge“ und die Informationen dazu fand ich sehr interessant, weswegen mir das Lesen wieder großen Spaß gemacht hat.
    Auch gewinnt man wieder gute Einblicke in das Leben der Ermittler und ich mag beide nach wie vor sehr gerne, wenn auch sich die beiden von Fall zu Fall damit abzuwechseln scheinen, wer mir nun dieses Mal auf die Nerven geht. Im fünften Fall war es Pia. Sie war mir hier einfach zu voreingenommen, etwas zu zickig und dadurch ein bisschen unprofessionell. Aber es war kein extremes Verhalten, sodass mir die Lesefreude geschmälert worden wäre.
    Die Handlung ist jetzt nicht durchgehend spannend, aber ich mag Neuhaus’ Erzählstil und dadurch liest sich das Buch auch relativ flott.
    Die Aufklärung fand ich hier überraschend, aber etwas unspektakulär.
    „Wer Wind sät“ ist ein gutes Buch, das mich unterhalten hat und wieder Lust auf weitere Bücher der Reihe macht.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: von :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Nele
    Neuhaus – Wer Wind sät


    In der
    Firma Windpro wird der Nachtwächter tot aufgefunden und Pia
    Kirchhoff, gerade frisch aus dem Urlaub, wird mit ihren neuen
    Kollegen darauf angesetzt. Ob es ein Unfall oder doch ein Mord war,
    ist zunächst offen. Als der Chef des Toten eintrifft, sich in
    Widersprüche verwickelt und die Ermittler einen toten Hamster auf
    seinem Schreibtisch finden, wird schnell klar, dass es einen
    Zusammenhang zu den Umweltaktivisten geben muss, die den Bau des
    Windparks verhindern wollen. Dafür braucht die Windpro aber ein
    Grundstück das sie Ludwig Hirtreiter für 3 Millionen abkaufen
    wollen. Aber Ludwig, der beste Freund von Oliver von Bodensteins
    Vater, lehnt immer wieder ab und wird wenige Tage später auf seiner
    eigenen Wiese ermordet.


    Als
    dann Graf von Bodenstein sämtliche Grundstücke von seinem besten
    Freund erbt, wird Oliver massiv unter Druck gesetzt und flüchtet mit
    Annika, die nicht die ist, die sie vorgibt zu sein.


    Das
    Buch ist gut, flüssig und spannend geschrieben. Es gibt viele
    Handlungsstränge, die zum Ende hin alle zusammen laufen, bis auf den
    Handlungsstrang mit Annika. Ich hoffe doch sehr, das es nur ein
    Cliffhanger für das nächste Buch ist, und wir noch erfahren, wie es
    weiter geht. Es war einfach sich in die Charaktere und in die
    Geschichte hinein zuversetzen.


    Mein
    erstes Buch von dem Ermittlerduo Kirchhoff/Bodenstein war
    „Schneewittchen muss sterben“, was ich wirklich sehr gut finde.
    Leider hat dieses Buch meine Erwartungen nicht ganz erreicht. Aber
    dennoch war es lesenswert und ich freue mich schon auf die nächsten
    Bücher, die ich von Nele Neuhaus lesen werde. Ein gutes und
    gelungenes, spannendes Buch, das überaus lesenswert ist.


    Das
    Cover ist ansprechend und der Rabe hat auch einen Bezug zum Buch.