Autor Michael Hübner
Titel Stigma
Seitenzahl 445
Verlag Goldmann
Genre Psychothriller
Preis 8,99€
Erscheinungsdatum April 2011
Inhalt bei amazon.de
„13 Jahre sind vergangen, seit Tom Kessler einem Kindermörder über Stunden hilflos ausgeliefert war, bevor er gerettet wurde. Noch immer leidet Tom unter Panikattacken, kann sich aber an nichts erinnern. Dann wird ein kleines Mädchen ermordet. Neben der Leiche findet man einen Zettel, der nur von dem damaligen Täter stammen kann. Er droht damit, Toms Trauma zu wiederholen. Auf Anraten seiner Ärztin beginnt Tom eine Hypnosetherapie, die ihn in die Vergangenheit versetzt. Doch die Erinnerungen an jenen Tag sind so grausam, dass die Rückführung außer Kontrolle gerät...“
Meine Meinung
Ab Beginn des Lesens dieses Psychothrillers fiel es mir sehr schwer, es beiseite zu lesen. Sofort war ich von der Spannung und dem tollen Schreibstil gefangen. Die Seiten flogen nur so vorbei und nach jedem Highlight folgte ein noch genialeres Ereignis, sodass ich bis zum Schluss gefangen und am Ende total begeistert von diesem Buch war.
Die Geschichte beginnt, als Tom 13 Jahre alt war. Er ist ein normales Kind, welches gerne liest, eine blühende Fantasie hat und viel draußen mit seinen Freunden herumspielt. So auch an diesem Sommertag. Es ist heiß und die befreundete Clique spielt Fußball, als einer von ihnen den Ball über einen Zaun aufs benachbarte Grundstück schießt und sich keiner traut, ihn zurückzuholen, denn über den Bewohner des Grundstückes kursieren schreckliche Gerüchte von Missbrauch und Tod. Tom traut sich, den Ball zurück zuholen und gerät in die Fängen des Kindermörders.
Stunden durchlebt der die Abgründe der menschlichen Psyche, bis er schließlich gerettet wird.
13 Jahre später, und hier beginnt die Geschichte nun, lebt Tom zusammen mit einer wunderhübschen Frau und einen kleinen Sohn in einem großen Haus. Er ist ein erfolgreicher Schriftsteller und alles scheint Normalität geworden zu sein. Doch Tom quälen weiterhin Ängste, er befindet sich nach wie vor in psychologischer Therapie und wird ab und an von Flashbacks heimgesucht. Als eines Tages die Leiche eines Kindes gefunden wird, an der eine Nachricht für Tom haftet, droht er, den Verstand zu verlieren...
Was Michael Hübner uns hier präsentiert ist ein Psychothriller des hohen Genusses. Er beinhaltet alles, was ein Psychothriller meiner Meinung nach braucht: Spannung von Anfang an, Verwirrungen, Action, Thrill, Blut und Psychoterror.
Dieses Buch war für mich ein absoluter Pageturner. Als jahrelanger Thrillerleser fieberte ich mit, was die Lösung der ganzen Rätsel, die nach und nach dem Leser vorgesetzt werden, sein könnte und tappte immer wieder im Dunklen.
Tom ist ein durchaus liebevoller Charakter, seine Ängste und Zweifel machen ihn authentisch und ehrlich, seine Wahnvorstellungen ließen ihn als Täter und Opfer seiner Handlungen zugleich erscheinen. Seine Mitcharaktere agieren nachvollziehbar, dennoch erlebt der Leser die eine oder andere Überraschung.
Der Autor lässt uns, den Leser, tief in die Psyche eines Menschen hineinschauen, weswegen das Buch für mich auch ein PSYCHOthriller ist (auf dem Cover steht „Thriller“).
Die Geschichte ist in 3 Hauptparts aufgeteilt, so dass es auch keine Kapiteleinteilungen an sich gab.
Der Schreibstil ist gut verständlich, klar und immerzu spannend. Nach den ersten Seiten war mein Empfinden: „Das liest sich wie ein Fitzek in blutig.“ Und als ich schließlich das Buch zuklappte, war dieser Gedanke wahrer als je zuvor. Wer auf Fitzeks geniale, verwirrende Schreibstil steht und zusätzlich Blut fließen sehen will, der wird dieses Buch verschlingen. Ein perfekter Mix, der genau nach meinem Geschmack war.
Eine klasse Thrillergeschichte, eine komplexe und psychologisch gut durchdachte Handlung und glaubwürdige Charaktere. Super!
Für ein Erstlingswerk bin ich mächtig angetan und erfreut, noch einen tollen deutschen Thrillerautoren für mich entdeckt zu haben.
von