Annette Hohberg - Alles was bleibt

  • Klappentext:
    Siebzehn Jahre lang waren Gesine und Leo ein Paar – doch von einem Tag auf den anderen ist alles aus, und Gesine steht vor den Scherben ihrer Ehe. Anhand von siebzehn Fotos aus der gemeinsamen Zeit zieht sie Bilanz und kommt dadurch den Brüchen in ihrer Beziehung auf die Spur, die sie nicht gesehen hat – oder nicht sehen wollte. Die Chronologie einer großen Liebe und die Geschichte eines Neuanfangs.


    Meine Meinung:
    Alles, was bleibt, ist eine Erinnerung an einen wunderbaren Roman, der auf eindrucksvolle und fesselnde Weise beschreibt, wie eine Ehe nach 17 Jahren zerbricht.
    Natürlich steckt eine andere Person dahinter aber nicht nur das.
    Die Protagonistin Gesine, die wahnsinnig unter dieser Trennung leidet, setzt sich mit ihrem Leben und ihrer Erinnerung an ihre Ehe auseinander und weiß sie muss ihr Leben gehörig umkrempeln.
    Wer nun glaubt es mit einem klaren Liebesroman zu tun zu haben, der irrt gewaltig.
    Auch wird Gesine nicht einfach nur in die Opferrolle der armen, verlassenen Ehefrau geschoben, die am Kummer zerbricht.
    Der Leser erlebt den Trennungsschmerz von Gesine aber auch ihre Lust auf ein neues Leben.
    Etwas anstrengend war es für mich, Gesines Erinnerungen zu folgen, die in der Gegenwartsform erzählt werden. So wird der Leser immer wieder mit ihren Gedankensprüngen konfrontiert.
    Außerdem macht dieser Roman ständig Lust auf Wein und gutes Essen. Denn Gesine und Leo, kochen für ihr leben gerne, was in diesem Roman aus ausführlich beschrieben wird.
    Die Handlungsorte, in denen diese Geschichte spielt, sind München und Frankreich.
    Besonders positiv aufgefallen ist mir der Schreibstil von Annette Hohlberg.
    Sie beschreibt diese Geschichte so einfühlsam, dass man als Leser mit Gesine mitfühlen aber auch öfter mal wütend über sie werden kann. Ich hatte dank der vielen Details das Gefühl, Gesine und auch die anderen Personen schon fast zu kennen.
    Obwohl diese Geschichte gar nicht mal so spannend ist, hat die Autorin mich nach wenigen Seiten mit ihrem Schreibstil überzeugen und fesseln können.
    Ich wollte unbedingt wissen, ob sie Leo zurück bekommt oder ob alles anders ausgeht.
    Selbst wenn man plötzlich beim Lesen glaubt, der Verlauf dieser Geschichte sei vorhersehbar, der irrt sich auch hier gewaltig.
    Die Autorin überrascht immer wieder mit neuen Ideen.
    Die Kapitel sind stets mit 2 kleinen Schmetterlingen verziert, die ebenfalls in diesem Buch eine große Rolle spielen.
    Auch das Cover wurde passend zu dieser Geschichte gewählt.
    Es ist eine Holzveranda mit einer Schaukel abgebildet, die für meinen Eindruck friedlich wirkt.
    Daher finde ich dieses Cover passend zu diesem Roman gewählt.
    Mit 339 Seiten hat dieser Roman eine wunderbare Länge und das Beste kommt natürlich zum Schluss.
    Es befinden sich einige Kochrezepte von Gesine gegen das Traurigsein, die ich auf jeden Fall nachkochen möchte.


    Fazit:
    Ein wirklich beeindruckender Roman mit Tiefgang, der tragisch und berührend ist. Die Geschichte eines Neuanfangs, der nicht unbedingt dem Klischee entspricht.