"Der Sommer als ich schöne wurde" (Orig. "The summer I turned pretty")
Klappentext:
Jedes Jahr genießt Belly den Sommer im Strandhaus von Susannah. Sommer,
das bedeutet salzigen Wind in den Haaren, Spieleabende mit der Familie
und Wettschwimmen mit Bellys Bruder und den Söhnen von Susannah:
Jeremiah und Conrad. Schon lange ist Belly heimlich in Conrad verliebt.
Und in diesem Sommer, so hofft die fast 16-Jährige, könnten sie sich
endlich näherkommen. Jetzt fühlt sich Belly nicht mehr wie ein kleines
Mädchen. Sie feiert mit dem Rest der Jugend wilde Strandpartys und
erntet bewundernde Blicke anderer Jungen. Nur Conrad reagiert
zurückhaltend. Ist er eifersüchtig, oder steckt etwas ganz anderes
dahinter? Ein einfühlsam erzähltes Jugendbuch über die erste Liebe.
Inhalt und Aufbau
Die 16 jährige Belly führt das Leben eines normalen amerikanischen Teenagers. Sie geht zur Schule, bereitet sich auf ihre Collegebewerbung vor, und lebt zusammen mit ihren Eltern und ihrem älteren Bruder Steve im schönen New York City. Doch ihre Welt scheint schon bald nicht mehr so zu sein wie vorher, denn ihre Eltern sich kurz davor, sich scheiden zu lassen, weil sie sich "auseinander" gelebt haben und der Vater, ein Unidozent, sich noch immer nicht damit abgefunden hat, dass er Verantwortung übernehmen muss. Und ihr Bruder Steven, der von allem und jedem genervt ist, sehnt den Herbst herbei, in dem er endlich aufs College gehen und seine Familie verlassen kann. Einzig allein der Sommer kann Belly aufheitern, da er das Bild ihrer intakten Familie aufrechterhält, denn mit dem Sommer verbindet sich friedvolle Tage ohne Sorgen, die warme Sonne und den Sand, aber vor allem ihre gemeinsame Zeit mit den Brüdern Jeremiah und Conrad, mit denen sie schon seit Jahren befreundet ist und deren Familie sie und ihre Eltern jedes Jahr in ihr Sommerhaus einlädt. So auch in diesem Jahr, doch Belly spürt, dass sich dieser Sommer von den anderen grundlegend unterscheidet, nicht nur, dass ihre Beziehung zu den beiden Jungs sich verändert hat, sondern auch die Atmosphäre zwischen ihr und ihrer eigenen Familie. Belly setzt alles daran, um das Bild einer glücklichen Kindheit aufrecht zu erhalten und den Frieden mit allem, was es geht, zu erzwingen. So fühlt sie sich nicht mehr ausgegrenzt und alt genug, um mit ihrem Bruder und den beiden Jungs auf Partys zu gehen und Spaß zu haben, aber auch ihre Gefühle für Conrad, den sie schon immer sympatisch gefunden hat, zu zeigen, aber dieser verhält sich anders als sonst, zeigt sich verschlossen und will niemanden an sich heranlassen.
Doch Belly merkt recht bald, dass sie ihren Kindheitstraum ihrer gemeinsamen Sommer bald aufgeben muss und nur dann in der Lage für ein neues Leben sein wird, wenn sie dazu bereit ist, ihr altes loszulassen.
Die traurige Geschichte um Belly ist in 46 Kapiteln auf 252 Seiten aufgeteilt. Als Leser bekommt man zwei parallele Handlungen zu sehen, Bellys Vergangenheit, die darüber erzählt, wie sie ihre Sommer früher immer verbracht und genossen hat und Belly jetziges Leben, das gerade dabei ist aus den Fugen zu geraten. Obwohl das Buch recht kurz ist, hat die Geschichte sehr viele Facetten und ihre Charaktere wirken auf ihre Art sofort sympatisch, da sie alle ihre Eigenarten haben. Der Sprachstil ist einfach gehalten, sodass sich das Buch recht flüssig lesen lässt, ohne dabei aber zu kurz oder zu hektisch zu wirken. Man wird bis zu Ende mit einem Geheimnis über beide Familien konfrontiert und erfährt erst am Schluss, was dieses ist. Es wird nicht nur darüber erzählt, wie Belly sich weigert, ihr altes Leben aufzugeben und daran festzuhalten, sondern auch darüber, wie sie langsam aber sich sich eingestehen muss, dass das Leben weitergehen muss.
Eigene Meinung
Auf dieses Buch war ich schon lange aufmerksam geworden, wollte es mir aber nicht auf Englisch kaufen, da ich Angst hatte, ich könnte die tiefgründige Geschichte über Freundschaft, Liebe und Treue in ihren Worten nicht ganz nachvollziehen. Doch als es auf Deutsch herausgekommen ist, hat es mich umso mehr gefreut. Das Buch, wie oben beschrieben, lässt sich relativ flüssig lesen, sodass ich es binnen zwei Tage schon durchhatte. Die Geschihcte an sich wirkt nachhaltig und man gerät als Leser zum nachdenken. Was mir besonders gefallen hat, war, dass die kurze Story so viele verschiedene Facetten verbirgt, gleichzeitig aber nicht zu aufgesetzt erscheint. Jenny Han versteht es mit Sprache umzugehen und ihre Gefühle dem entsprechend zum Ausdruck zu bringen. Obwohl die Geschichte wahrschlich kein Abenteuerbuch mit einem "Final Show-down" ist, steigert sich die Geschichte bis zu Ende hin, weist aber an einigen Stelle eine Art "Zwischenstop" auf, um das Geschehen langsamer voranzutreiben.
Ich kann das Buch wirklich nur weiterempfehlen und gebe ihm daher .