Anne Bishop: Blutsherrschaft

  • Kurzmeinung

    Ryhinara
    Hatte leider doch einige Längen und war sehr vorhersehbar. Als Reihenfan war es trotzdem schön.
  • Dies ist der zweite Teil der Serie um Königin Cassidy, die aus Kaeleer gekommen ist, um Dena Nehele zu helfen. Cassidy sieht sich auf ihrem eigenen Territorium mit Kermilla konfrontiert, die ihr in Kaeleer den Hof genommen hat. Das weckt schmerzhafte Erinnerungen.


    Vordergründig geht es in diesem Buch um den Kampf zweier gegensätzlicher Königinnen auf demselben Territorium.


    Dieses Buch ist ganz anders als die Vorgänger aus der "Juwelen"-Serie. Es behandelt den Königinnen-Alltag, wie sich jede ihrer Geste, jedes Wort, jede Entscheidung unmittelbar auf das Leben der Bewohner eines Reiches auswirkt. Auf das alltägliche Leben. Dieser Gesichtspunkt macht diesen Band, der sich auf die Shalador und die Landen konzentriert, zu etwas Besonderem.


    Es gibt nur wenig Erotik und Romantik, keinen Spannungsbogen im eigentlichen Sinne, keinen Endgegner und keinen Endkampf. Damit bürstet Anne Bishop das gängige Fantasy-Klischee gegen den Strich, was mir an dem Buch ausnhemend gut gefallen hat. Inhaltlich geht es um die Politik, um die Konsequenzen und den Preis des eigenen Handelns, und weil - mit Ausnahme von Kermilla - sich eigentlich jeder der Konsequenzen seines Handelns bewusst ist, entwickelt sich vieles im Roman in eine andere Richtung, als ich als Leserin zuvor vermutet hatte. Daraus zieht der Roman seine Spannung genauso wie aus der steten Weiterentwicklung der Charaktere und dem Humor, der sehr warmherzig und mitfühlend ausfällt.


    Nur in einem Punkit hatte ich den Eindruck, dass Anne Bishop den Faden verloren hat: Der Sceltie Khollie ist anders als andere, mit ihm "stimmt etwas nicht". was aber mit ihm nicht stimmt, wird nie näher erklärt. An der Stelle hätte ich mir eine Erklärung oder weitere Ausführung erhofft, die dann nicht kam.


    Die Shalador erinnern mich mit ihrer Ausdrucksweise ("Mein Herz ist voll"), ihrem Leben in den Reservaten und den daraus resultierenden Benachteiligungen an die Indianer Nordamerikas. Anne Bishop richtet ihren Blick in diesem Buch auf die Shalador und auf die Landen, was die Reihe vielfältiger, vielschichtiger macht und gleichzeitig abrundet, genauso wie die Tatsache, dass sie sich hier so konsequent mit dem ganz normnalen Alltag der Menschen befasst. Das macht den Roman für mich zu etwas Besonderem.


    "Alles hat seinen Preis" ist ein Satz, der jedem Leser der "Juwelen" vertraut ist. Er könnte als Überschrift über diesem Roman stehen, denn um die Wahrheit hinter diesen Worten geht es letztendlich - in all seiner Konsequenz, im Kleinen wie im Großen, im Guten wie im Schlechten. Hier regieren die Grautöne, die feinen Nuancen in den Interaktionen zwischen Blutleuten, Landen und Sceltie.

  • Danke für deine tolle Rezi. Jetzt bin ich echt noch drumherum gekommen selber eine zuschreiben :-,
    Aber ich muß dir echt recht geen ein klasse Buch was mich mal wieder total gefesselt hat.
    Wie schon in Blutskönigin fand ich Theran ziemlich zum :puker: einfach ein aroganntes Mannsbild und in Blutsherschaft wurd es auch noch schlimmer. Und über "seine " Königin brauchen wir ja nicht wirklich reden. :evil: Wer mir von den Charakteren aber absolut gefallen hat waren Gray (seine Entwicklung zum Kriegerprinzen) und Ranon.


    Ich hoffe ja das es noch einen Band zu Theran gibt wie er jetzt mit seiner neuen Königin die Hexe geschickt hat zurecht kommt :twisted: .

  • Guten Morgen, Avrinja!


    Danke schön! Es freut mich, dass dir meine Rezension gefallen hat.


    Ich muss dir absolut Recht geben, was Theran und Kermilla betrifft. Was für eine Art Königin er als "seine" empfindet, sagt sehr viel über sein Wesen aus, finde ich. Über seine Art, die Welt zu sehen. Kermilla passt in gewisser Weise - leider - zu ihm.


    Ja, Gray und Ranon haben mich auch total begeistert. Da ich die Shalador so sehr ins Herz geschlossen habe, finde ich gut, dass Anne Bishop mit Ranon einen Shaldor zu einer der Hauptpersonen gemacht hat.


    O ja, das wäre was, Theran mit seiner neuen Königin zu erleben. Den Wunsch teile ich mit dir.


    Viele Grüße
    Buchfresser