Jan Eik - Es geschah in Berlin 15: 1938. In der Falle

  • Klappentext:


    Sosehr sich die nationalsozialistische Diktatur bemüht, des "alltäglichen" Verbrechens Herr zu werden - in Berlin treiben seit Jahren unbekannte Täter ihr Unwesen, die sich auf brutale Raubüberfälle auf Liefer- und Personenkraftwagen spezialisiert haben. Mal werden Liebespärchen beim Tête-à-tête im Walde ausgeraubt, mal Fahrzeuge mittels umgekippter Baumstämme zum Halten gezwungen. Als schließlich sogar zwei Morde geschehen, wird 1938 die Sonderkommission Autofallen gebildet, der auch Hermann Kappe zugeteilt wird. Nach langwierigen Ermittlungen wird mit Walter Götze einer der Täter überführt. Seinem Bruder und mutmaßlichen Mittäter Max Götze kann indes zunächst nichts nachgewiesen werden. Dach das NS-Regime will ein Exempel statuieren und greift zu äußerst zweifelhaften Methoden...


    Eigene Beurteilung:


    Jan Eik hat sich hier auf einen realen Fall bezogen, der die Polizei und die Öffentlichkeit in den Jahren 1934 bis 1936 beschäftigte und den Ruf der ermittelnden Behörden stark gefährdete. Ständige Anforderungen von Seiten der vorgesetzten Behörden und auch Konflikte zwischen den einzelnen Zweigen des Polizeiapparates machten die Sache für die ermittelnden Beamten sehr komplizierrt, unangenehm und sogar zum Teil gefährlich. Kappe - auch in seiner Familie - ein Mann zwischen den politischen Stühlen muss zusammen mit seinen Kollegen entscheiden, ob einige Mittel des neuen Staaates, wie die [Vor]beugehaft für Angehörigen von Berufsverbrechern in diesem Fall mit einigen Morden und mehr als 100 Raubdelikten gerechtfertigt sein könnten.


    Ein wiederum interessanter Beitrag zu Reihe, der zeigt, wie der Einfluss der Ermittlungsbehörden in Vorbereitung des Krieges und der Nutzung der Konzentrationslager zunehmend größer wurde - und wie das einigen der betroffenen Beamten Sorgen bereitete. Lesenswert.