Charles Berlitz: Das Philadelphia-Experiment

  • Charles Berlitz / William L. Moore: Das Philadelphia-Experiment; Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf. München 1979; 143 Seiten; ISBN: 3-426-03679-7


    "War Einsteins Genius im Spiel, als sich ein amerikanisches Kriegsschiff mit Mann und Maus ins Nichs auflöste und zur gleichen Zeit an einem rund 1.000 Kilometer entfernten Ort sichtbar wurde," fragt die Inhaltsangabe auf dem hinteren, schwarzen Buchdeckel. Sie liefert auch die angeblichen Fakten: Im Oktober 1943 wurde der Zerstörer "Elridge" mitsamt seiner Besatzung elektromagnetischen Feldern von ungewöhnlicher Stärke ausgesetzt. "In einem immer dichter werdenden, grünlich leuchtenden Nebel verschwammen die Konturen des Schiffes, bis der Zerstörer schließlich unsichtbar war und in diesem Zustand in den Hafen von Newark teleportiert wurde. Nach dem Abschalten des Feldes lag es wieder an seinem alten Platz. Doch die Menschen an Bord waren tot oder schrecklich verändert," heißt es dort.


    Berlitz ist Jahrgang 1913. In New York geboren, ist er des Enkel der Berlitz School of Language, der 1872 von Württemberg in die USA ausgewandert war. Charles Berlitz studierte Sprachwissenschaften und Geschichte an der Yale-Universität, wo er auch 1936 promovierte. Bis 1967 verlegte er nicht nur Sprachführer, sondern arbeitete auch in dem Familienunternehmen mit. Dann machte er sich als freier Schriftsteller selbständig.


    Verschwörungstheorien gibt es viele. Sie scheinen in Amerika sehr beliebt zu sein, wo man der eigenen Regierung alles, aber nur nichts Gutes zutraut. Das vorliegende Buch ist ein wirres Beispiel dafür. Hier wird über angebliche Experimente an einem Schiff der amerikanischen Kriegsmarine berichtet. Als Science-Fiction-Roman hätte der Stoff durchaus seinen Reiz haben können. Aber als Beschreibung eines angeblich realen Vorgangs überzeugt das Buch keinesfalls.


    Wie bei solchen Verschwörungstheorien üblich ergehen sich die Autoren in Andeutungen und Mutmaßungen. Zeugen werden nicht benannt, Beweise nicht erbracht. Diese Vorgehensweise ist allein schon deswegen übel, weil die beiden Autoren ihre eigene Glaubwürdigkeit damit in Zweifel ziehen...