Simon R. Green - Die dunkle Seite der Nacht

  • englischer Originaltitel: Tales from the Nightside: Something from the Nightside
    1. Teil einer bisher 11-teiligen Reihe, siehe Buchreihen-Link: Geschichten aus der Nightside


    Klappentext :
    Mein Name ist Taylor, John Taylor. Auf meiner Visitenkarte steht "Privatdetektiv", aber eigentlich bin ich Experte im Wiederauffinden von Verlorenem. Das ist Teil meiner Gabe, meines Geburtsrechts als Kind der Nightside.
    Mir ist es vor langer Zeit mit knapper Not gelungen, mit heiler Haut und einigermaßen intaktem Verstand von dort wegzugehen. Jetzt verdiene ich mein Geld auf den sonnenbeschienenen Straßen Londons.
    Aber in letzter Zeit liefen die Geschäfte schlecht, also sagte ich nicht nein, als Joanna Barrett bei mir auftauchte, nach Geld roch und mich bat, ihre ausgerissene Tochter zu finden.Dann fand ich heraus, wohin genau das Mädchen gegangen war.
    Nach Nightside. Zweieinhalb Quadratkilometer Hölle mitten in der Stadt, wo es immer drei Uhr morgens ist. Wo man mit Mythen spazierengehen und mit Monstern zechen kann. Wo nichts ist, wie es scheint - aber alles möglich.
    Ich hatte geschworen, niemals zurückzukehren. Aber ein Kind ist in Gefahr, und eine Frau setzt auf mich. Ich habe also keine Wahl - ich kehre heim ...


    Es gibt zwei Welten, in denen sich John Taylor bewegt: das reale London, wo sich das bescheidene Büro der „Detektei Taylor“ befindet, und die abgründige Parallelwelt „Nightside“, in der sich nicht nur die seltsamsten Kreaturen aus allen möglichen Dunkelwelten tummeln, sondern auch viele Menschen, die den verborgenen Weg in diese schaurige Umgebung kennen, die Erfüllung ihrer geheimsten Wünsche finden.
    John Taylor hat diesen sowohl höchst gefährlichen als auch faszinierenden Ort vor langer Zeit verlassen, um im normalen London die Anonymität zu genießen, die ihm in der Nightside versagt blieb. Denn dort ist er berühmt und steht in dem Ruf, ein extrem gefährlicher Mann zu sein, dem man besser aus dem Weg geht. Oder aber zu beseitigen versucht, bevor er einem ins verdorbene Handwerk pfuscht.


    Nun aber bittet ihn eine neue Klientin, die selbstbewusste und stinkreiche Unternehmerin Joanna Barrett, eindringlich darum, ihre vermisste Tochter zu finden. Die Spur führt in Richtung Nightside und Taylor lässt sich von dem großzügigen Honorar und dem moralischen Druck, den die „Dame in Nöten“ bei ihm auslöst, dazu überreden, den Fall anzunehmen und für die Suche nach der verloren gegangenen Tochter in die Nightside zurückzukehren.
    Denn Dinge oder Personen finden, das ist John Taylor´s beeindruckende übernatürliche Gabe, die ihn nie im Stich lässt. Joanna besteht darauf, ihn auf seiner Mission zu begleiten, und so begibt sich das allmählich zusammenwachsende Duo auf eine spannende Reise durch ein unberechenbares Terrain, wo jeder jedem misstraut – und das aus gutem Grund.



    Eigene Meinung:


    Detektive, die sich in fantastischen Welten scheinbar unlösbaren Aufgaben stellen, sind nichts Neues. Mir fällt dazu z. B. die fabelhafte Harry Dresden-Reihe von Jim Butcher ein.
    Simon R. Green schickt seinen immer auf Gelassenheit bedachten Detektiv auf einen abgefahrenen Trip durch relativ schockierende Szenarien, auf die ich so nicht vorbereitet war. Mit soviel Horror-Einschlag hatte ich eigentlich nicht gerechnet. Viele Beschreibungen sind wirklich grausig, was allerdings durch den schnodderigen Erzählstil und viele skurrile Figuren etwas abgemildert wird.
    Man könnte die Reihe problemlos auch der Sparte „Horror“ zuordnen, ich habe mich aber doch für das Fantasy-Genre entschieden, weil die Story für Horror-Fans vielleicht wiederum zu wenig Splatter bietet. Macht das Sinn? Ich hoffe es. Ich sage es mal so: für Fantasy-Fans, die mit Ekel-Szenen nicht gut umgehen können, sind die „Geschichten aus der Nightside“ sicherlich kein optimaler Lesegenuss.
    Ich persönlich hatte damit keine größeren Probleme und habe es sehr geschätzt, in die ganz „eigene“ Welt der Nightside abzutauchen, die viel Neues zu bieten hat und mit skurrilen Überraschungen nicht geizt. Monster, Dämonen, sprechende Pferde, unheimliche Sammler, unberechenbare Flintenweiber… das alles und noch mehr kann man in diesem Buch entdecken.


    Die Geschichte ist spannend erzählt, liest sich extrem schnell, wobei zu erwähnen ist, dass dieser Band lediglich 201 Seiten umfasst, und man hat das angenehme Gefühl, sich einmal nicht auf ausgetrampelten wohlbekannten Fantasy-Pfaden zu befinden, was ich sehr erfrischend finde.
    Green lässt John Taylor aus der Ich-Perspektive erzählen und das ist gut so, denn der Held ist eigentlich ganz anders, als er sich nach außen hin gibt. Denn in der Nightside muss man stets cool bleiben, sonst hat man schon verloren, bevor die Schlacht begonnen hat. Interessant ist auch, wie sich Taylor und Joanna während ihrer Reise durch die Nacht langsam annähern und wie sich zum Ende hin alles Erlebte noch einmal in neuem Licht präsentiert. Mehr wird nicht verraten.


    Ich bin also sehr angenehm überrascht von dieser Serie und lese gerade den zweiten Teil, der ebenfalls vielversprechend beginnt. Ein wenig „härtere“ Fantasy mit einer Prise lässigem Humor und vielen pechschwarzen, bösartigen Ideen, die in schnell lesbaren Häppchen serviert wird – wohl bekomm´s.
    Von mir gibt es erstmal :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:


    Kurze Autoreninfo:
    Simon R. Green (*1955) ist ein englischer Science-Fiction und Fantasy-Autor, der auch Drehbücher für Film und Fernsehen und auch Theaterstücke schreibt. Auf dem deutschsprachigen Markt ist Green vor allem dank seiner Sci-Fi-Serie „Todtsteltzer“ bekannt. Er schreibt aber auch Dark Fantasy und humorvolle Fantasy.

  • Ich habe das Buch gestern Abend beendet und mich noch ordentlich gegruselt. Das ist mir so noch nie passiert bei einem Buch.
    Im Grunde hat mir das Buch auch gut gefallen und ich fand alle Charaktere auf ihre Art sympatisch. Das eintzige was mich etwas zu sehr geflasht hat war die Masse an Dingen die passieren. Es war eine regelrechte Flut von Gefahren und Orten und wurde von Kapitel zu Kapitel durchgedrehter und auch mit dem Horror wurde nicht gegeizt.
    Langweilig wird einem da sicherlich nicht. ;)


    Ich werde mir auf jeden Fall den nächsten Band besorgen und schauen was sich der Autor noch hat so einfallen lassen.